Briefwechsel

Briefwechsel von Freud,  Ernst L., Freud,  Sigmund, Zweig,  Arnold
Am 18. März 1927 wendet sich Arnold Zweig an Sigmund Freud mit der Bitte, ihm sein neuestes Buch ›Caliban oder Politik und Leidenschaft. Versuch über die menschlichen Gruppeneffekte, dargestellt am Antisemitismus‹ widmen zu dürfen. Damit beginnt ein Briefwechsel und eine Freundschaft zwischen dem Psychoanalytiker und dem Dichter, der Freud und seiner Lehre mehr Ver-ständnis entgegenbrachte als dessen Fachkollegen. Schon im ersten Brief Arnold Zweigs werden all die Themen angeschnitten, die den Briefwechsel, der bis zu Freuds Tod (1939) dauerte, bestimmen: die Dichtung, die Psychoanalyse, die Palästina-Frage und, damit verbunden, die Probleme des Judentums und der aktuellen Politik. Beide hatten sie, als Juden verfolgt, das Land, in dessen Sprache sie schrieben, verlassen müssen. Arnold Zweig berichtet unter anderem, daß er einen Nietzsche-Roman zu schreiben gedenkt. Freud kann diesem Plan nicht viel Sympathie entgegenbringen, denn dies soll weder eine getreue Biographie noch eine Würdigung Nietzsches werden, sondern ein Roman, der die Erkenntnisse der Politik - Zweig denkt an das gegenwärtige Nazi-Deutschland - und die der Psychoanalyse im Thema Nietzsche vereint. Freuds detailliert begründete Einwände verraten literarisches Feingefühl und ein ungewöhnliches Verständnis für das Handwerk des Schriftstellers. Obgleich Zweig immer in schwärmerischer Distanz an den »verehrten Vater Freud« schreibt, wagt er es durchaus, auch seinerseits Freud mit Themenvorschlägen zu reizen. Er unterstützt die Arbeiten an ›Der Mann Moses und die monotheistische Religion‹, geht obskuren Quellen nach, beschafft Gutachten von gelehrten Freunden aus Ägypten. Alle Briefe sind mit großer Offenheit und Wärme geschrieben. Der Leser nimmt nicht nur am »öffentlichen« Leben der Korrespondenten teil, sondern auch an ihren alltäglichen Sorgen, am Wohlergehen der beiden Familien. Man merkt, daß diese Briefe nicht mit dem Blick auf die Nachwelt geschrieben wurden, und nicht zuletzt deshalb sind sie interessant und aufschlußreich.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Das Beil von Wandsbek

Das Beil von Wandsbek von Lönne,  Birgit, Zweig,  Arnold
Der Wandsbeker Schlächtermeister Albert Teetjen steht vor dem Ruin. Um seine Existenz zu retten, ist er bereit, den erkrankten Henker des Zuchthauses Fuhlsbüttel zu vertreten. Vier Häftlinge hat er mit seinem Beil hinzurichten. Der bescheidene Wohlstand, der mit dem Blutgeld bei den Teetjes einzieht, währt nur so lange, bis die Nachbarn erfahren, woher das Geld stammt. In diesem vierten Roman seiner Exilzeit wollte Arnold Zweig - wie er an F. C. Weiskopf schrieb - "das deutsche Bürgertum in der Phase des gipfelnden Faschismus 1937-38 genau so durchsichtig (...) machen, wie er im `Grischa den russischen Durchschnitt aus dem bolschewistischen Schreckgespenst in wahre menschliche Gestalt" verwandelt hatte. Unserer Edition liegt die deutschsprachige Erstausgabe von 1947 zugrunde, die Lion Feuchtwanger von Amerika aus für das Stockholmer Editionshaus "Neuer Verlag" vorbereitete. Archivmaterial, von Ideenskizzen bis zu den begleitenden Texten des Autors, wird im Anhang dokumentiert. Der Kommentar zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte beschreibt u.a. die ungewöhnliche Odyssee eines im Exil entstandenen deutschen Romans.
Aktualisiert: 2020-11-20
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Die Novellen um Claudia

Die Novellen um Claudia von Lönne,  Birgit, Zweig,  Arnold
Dieser meisterhaft komponierte „Roman in Novellen“ machte den Namen des Autors in Deutschland bekannt, nachdem das Buch 1912 im Ernst Rowohlt Verlag erschien und bis in die Jahre der Weimarer Republik enorme Auflagenzahlen erreichte. In sieben kunstvoll miteinander verknüpften Geschichten gestaltete Arnold Zweig, von Nietzsche und Freud beeinflußt, psychologisch sensibel die Seelennöte und inneren Kämpfe eines um Aufrichtigkeit in der Liebe ringenden jungen Paares. Die kühle, schöne und gebildete Claudia Eggeling und der eher linkisch wirkende Privatgelehrte Walter Rohme haben Konvention und Vorurteile zu überwinden - in den Bedrängnissen der „Keuschen Nacht“, ihrer Hochzeitsnacht, wie im Umgang mit peinlichen Verirrungen der Vergangenheit. Die hochgespannten Stimmungen spiegeln sich vor allem in Kunstwerken: Goethes „Götz von Berlichingen“, eine Schubert-Sonatine, die Bachsche Matthäuspassion. Während des Ersten Weltkrieges und in den schwierigen Nachkriegsjahren formte der Novellenzyklus das Selbstverständnis einer Vorkriegsgeneration, wie Zweig es selbst zutreffend eingeschätzt hatte, als er im Frühjahr 1915 über die Wirkung der „Claudia“ auf die Jugend schrieb: „... es wird sie bilden, nicht geistig, sondern in der Seele bilden, und das ist mir die Hauptsache.“ Ergänzende Dokumente und der Kommentar über Entstehung und Wirkung des Romans beschreiben seinen Stellenwert im Werk Zweigs und seine Prägungen durch Einflüsse der Moderne.
Aktualisiert: 2022-02-25
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Einsetzung eines Königs

Einsetzung eines Königs von Brohm,  Holger, Zweig,  Arnold
Nach 20 Jahren wieder zugänglich: Zweigs großer Roman über den verzweifelten Kampf um Menschlichkeit und Liebe im Krieg In der authentischen Fassung der Erstausgabe von 1937 erscheint »Einsetzung eines Königs« erstmals wieder ohne die Eingriffe der DDR-Zensur. Der Roman schließt unmittelbar an Zweigs Welterfolg »Der Streit um den Sergeanten Grischa« an. Es ist Frühjahr 1918. Hauptmann Paul Winfried, ehemaliger Kunststudent und Neffe des Generals von Lychow, ist mit patriotischen Idealen in den Krieg gezogen. Nun werden ihm im Dschungel politischer Intrigen die Augen geöffnet. Winfried gerät zwischen die Mühlsteine jener Interessengruppen, die um wirtschaftliche und politische Einflußsphären kämpfen. Demonstrativ sagt er sich von dieser Welt los. Auch sein Traum vom persönlichen Glück wird zerstört. Zweig arbeitete an diesem Roman zwischen 1932 und 1937 in seinem Exil in Palästina. Er zeigt die Intensität antisemitischer Strömungen im deutschen Heer und gibt ein genaues Bild jüdischen Lebens in Litauen, das einige Jahre später ausgelöscht werden sollte. Der Anhang bietet eine Auswahl unveröffentlichter Texte aus dem Kontext des Werkes. Neben erläuternden Anmerkungen beleuchtet der Kommentar die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Romans. Der Band setzt die anerkannte editorische Qualität der Berliner Ausgabe auf hohem Niveau fort.
Aktualisiert: 2020-11-20
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Junge Frau von 1914

Junge Frau von 1914 von Loeper,  Heidrun, Zweig,  Arnold
In der Liebe und im Krieg In diesem Roman einer Liebe im Ersten Weltkrieg steht das Schicksal der jungen Lenore Wahl im Mittelpunkt, womit Zweig auf das Unverständnis seiner Zeitgenossen stieß: Man empfand dies als befremdlich privat, wo doch die Männer an der Front gekämpft und ihr Leben riskiert hatten. Der Autor aber wusste, dass der Krieg bis in die Heimat vordringt und nicht zuletzt dort seine Opfer fordert. Zudem legte er mit diesem Werk ein aufsehenerregendes Bekenntnis zur weiblichen Selbstbestimmung vor, das seiner Zeit weit voraus war. „Ein furioser Pazifist.“ DIE ZEIT „Der Krieg zwingt die Helden Zweigs, leidenschaftlicher zu lieben, tiefer zu hassen, schneller zu lernen, mehr zu leiden, intensiver zu leben. Er beschleunigt ihre Entwicklung und ihren Untergang, er steigert ihren Ehrgeiz und ihr Machtbedürfnis, ihren Wissensdurst und ihre Resignation, ihr Mitleid, ihren Neid und ihre Sehnsucht nach Glück. Der Krieg macht sie klüger, härter und grausamer, er ist eine große Anstandsprobe, eine moralische Prüfung. Zweig … berückt das Leben, er beobachtet, liebt und genießt es. Seine epische Welt ist diesseitig und rational, taghell und übersichtlich.“ Marcel Reich-Ranicki
Aktualisiert: 2020-02-28
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Erziehung vor Verdun

Erziehung vor Verdun von Kaufmann,  Eva, Zweig,  Arnold
Noch in den 30er Jahren in acht Sprachen übersetzt, blieb dieser Roman deutschen Lesern bis nach dem Zweiten Weltkrieg vorenthalten. Diese neue Ausgabe, im Wortlaut der Erstausgabe von 1935, bietet im umfangreichen Anhang eine Fülle von Material zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. - Verdun, Inbegriff für die erste große Materialschlacht und Massengrab im Ersten Weltkrieg, wird für den Schriftsteller Bertin zum Ort des Umdenkens. Ebenso erbittert wie vergeblich arbeitet der - in doppelter Bedeutung - kurzsichtige Intellektuelle an der Aufdeckung eines Mordes. So stark sich Zweig gegen den Krieg und für Recht und Gerechtigkeit engagiert, er ist zugleich Realist. Die Erfahrungen der geschichtlichen Entwicklung bis 1933 vor Augen, demonstriert er im Roman, wie gerade die gefährlichen Figuren unter den Etappenoffizieren mit ihren chauvinistischen Parolen in den letztlich mörderischen Intrigen siegen. Die Berliner Ausgabe wird herausgegeben von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Akademie der Künste, Berlin. Bislang liegen acht Bände vor. Wissenschaftliche Leitung: Frank Hörnigk in Zusammenarbeit mit Julia Bernhard. In Vorbereitung: Der Streit um den Sergeanten Grischa (Frühjahr 2002); Das ostjüdische Antlitz/Das neue Kanaan (Frühjahr 2003)
Aktualisiert: 2022-02-25
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Es muss einer den Frieden beginnen (4 Bände)

Es muss einer den Frieden beginnen (4 Bände) von Kisch,  Egon Erwin, Renn,  Ludwig, Zweig,  Arnold
Die Geschichten des Ersten Weltkriegs 18 große Autoren, die den Ersten Weltkrieg miterlebt haben, schreiben gegen das Vergessen und zeigen Momente berührender Menschlichkeit und höchster Dramatik. Texte von Vicki Baum, Johannes R. Becher, Hans Fallada, Lion Feuchtwanger, Leonhard Frank, Ernst Glaeser, Egon Erwin Kisch, Edlef Köppen, Rosa Luxemburg, Erich Maria Remarque, Ludwig Renn, Anna Seghers, Bertha von Suttner, Georg Trakl, Kurt Tucholsky, Friedrich Wolf, Arnold Zweig und Stefan Zweig. Band 1 Arnold Zweig Junge Frau von 1914 Roman Band 2 Ludwig Renn Krieg Band 3 Egon Erwin Kisch Schreib das auf, Kisch! Ein Kriegstagebuch Band 4 Es muss einer den Frieden beginnen Jahrhundertautoren gegen den Krieg Ausgewählt von Nele Holdack
Aktualisiert: 2021-06-11
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Vom jüngsten Tag

Vom jüngsten Tag von Heym,  Georg, Hoetger,  Bernhard, Kafka,  Franz, Kokoschka,  Oskar, Lasker-Schüler,  Else, Schuhmann,  Klaus, Trakl,  Georg, Walser,  Robert, Werfel,  Franz, Wolff,  Kurt, Zweig,  Arnold
»Es sollen die stärksten Einheiten heutiger Dichtungen in einem neuen Unternehmen vereinigt werden, das nicht mehr an der Gebundenheit von Zeitschriften leiden wird."Der jüngste Tag" soll mehr als ein Buch sein und weniger als eine Bücherei." (aus dem Prospekt des Kurt Wolff Verlages, 1913) Mit Texte von Johannes R. Becher, Georg Heym, Franz Kafka, Else Lasker-Schüler, Georg Trakl, Walter Hasenclever, Franz Werfel u.a. sowie Bildbeigaben von Bernhard Hoetger und Oskar Kokoschka.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Caliban oder Politik und Leidenschaft

Caliban oder Politik und Leidenschaft von Midgley,  David R., Zweig,  Arnold
Eine hellsichtige Analyse des Antisemitismus von ungebrochener Aktualität1927, im gleichen Jahr wie sein bekanntester Roman, "Der Streit um den Sergeanten Grischa", erschien auch dieser Essay von Arnold Zweig. Der Autor hatte zuvor in mehreren Aufsätzen auf die zunehmende Bedrohung von Juden in Deutschland und Osteuropa hingewiesen. In seiner Vorrede betont er, kein politisches Buch, kein Kampfbuch gegen, sondern ein Sach- und Kampfbuch über den Antisemitismus geschrieben zu haben. Doch gelangt er bald zu einer hochgradigen polemi-schen Schärfe, vor allem an jenen Stellen, in denen er das politische Verhalten der deutschen Bourgeoisie und die Reaktion des enttäuschten Nationalismus auf den Ausgang des Ersten Weltkrieges charakterisiert. Zweig geht es vor allem darum, das Einzigartige an jüdischen kulturellen Werten hervorzuheben und die Vorurteile gegen Juden als historisch bedingt darzustellen, zum anderen will er den Antisemitismus als Abart eines universellen menschlichen Hangs zu Abgrenzung und Selbstüberschätzung verstanden wissen. Ihn interessieren die psychologischen Dimensionen des Antisemitismus in Deutschland: seine Auswirkungen auf das Gesellschaftsleben der Juden oder auf die Sozialisation von Jugendlichen. Darüber hinaus beschäftigt ihn der moderne Antisemitismus unter dem Gesichtspunkt nationaler Identitätsgefühle in Europa.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Briefwechsel

Briefwechsel von Freud,  Ernst L., Freud,  Sigmund, Zweig,  Arnold
Am 18. März 1927 wendet sich Arnold Zweig an Sigmund Freud mit der Bitte, ihm sein neuestes Buch ›Caliban oder Politik und Leidenschaft. Versuch über die menschlichen Gruppeneffekte, dargestellt am Antisemitismus‹ widmen zu dürfen. Damit beginnt ein Briefwechsel und eine Freundschaft zwischen dem Psychoanalytiker und dem Dichter, der Freud und seiner Lehre mehr Ver-ständnis entgegenbrachte als dessen Fachkollegen. Schon im ersten Brief Arnold Zweigs werden all die Themen angeschnitten, die den Briefwechsel, der bis zu Freuds Tod (1939) dauerte, bestimmen: die Dichtung, die Psychoanalyse, die Palästina-Frage und, damit verbunden, die Probleme des Judentums und der aktuellen Politik. Beide hatten sie, als Juden verfolgt, das Land, in dessen Sprache sie schrieben, verlassen müssen. Arnold Zweig berichtet unter anderem, daß er einen Nietzsche-Roman zu schreiben gedenkt. Freud kann diesem Plan nicht viel Sympathie entgegenbringen, denn dies soll weder eine getreue Biographie noch eine Würdigung Nietzsches werden, sondern ein Roman, der die Erkenntnisse der Politik - Zweig denkt an das gegenwärtige Nazi-Deutschland - und die der Psychoanalyse im Thema Nietzsche vereint. Freuds detailliert begründete Einwände verraten literarisches Feingefühl und ein ungewöhnliches Verständnis für das Handwerk des Schriftstellers. Obgleich Zweig immer in schwärmerischer Distanz an den »verehrten Vater Freud« schreibt, wagt er es durchaus, auch seinerseits Freud mit Themenvorschlägen zu reizen. Er unterstützt die Arbeiten an ›Der Mann Moses und die monotheistische Religion‹, geht obskuren Quellen nach, beschafft Gutachten von gelehrten Freunden aus Ägypten. Alle Briefe sind mit großer Offenheit und Wärme geschrieben. Der Leser nimmt nicht nur am »öffentlichen« Leben der Korrespondenten teil, sondern auch an ihren alltäglichen Sorgen, am Wohlergehen der beiden Familien. Man merkt, daß diese Briefe nicht mit dem Blick auf die Nachwelt geschrieben wurden, und nicht zuletzt deshalb sind sie interessant und aufschlußreich.
Aktualisiert: 2023-03-31
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1914-1918

1914-1918 von Brecht,  Bertolt, Dehmel,  Richard, Fallada,  Hans, Glaeser,  Ernst, Kisch,  Egon Erwin, Klabund, Luxemburg,  Rosa, Remarque,  Erich Maria, Renn,  Ludwig, Seghers,  Anna, Stramm,  August, Toller,  Ernst, Trakl,  Georg, Tucholsky,  Kurt, Wolf,  Friedrich, Zweig,  Arnold
Im Herbst 2018 jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. In dieser Sammlung kommen 17 große Autoren zu Wort, die den Ersten Weltkrieg miterlebten. Sie erlauben einen tiefen Einblick in diese "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts – von der Euphorie der ersten Stunden bis zur ungeheuren Verwüstung, die am Ende übrig blieb. Spannend, bewegend und einfühlsam beschreiben sie ihre persönlichen Erlebnisse und kommen gemeinsam der Wurzel des Krieges so nahe wie kaum jemand zuvor.
Aktualisiert: 2021-02-19
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Junge Frau von 1914

Junge Frau von 1914 von Kaufmann,  Eva, Zweig,  Arnold
Dieser Roman einer großen Liebe in schwerer Zeit gehört zu den brisantesten Werken der deutschen Literatur. "Roman der Liebe" nannte Arnold Zweig dieses Buch. Aber es ist keine gute Zeit für die Liebe. Während an der Westfront dem Armierer Werner Bertin der patriotische Rausch gründlich verfliegt, kämpft in Berlin Lenore Wahl, behütete Tochter aus gutem Hause, gegen Familie, Konvention und Krieg. Zudem hat sie den Konflikt einer ungewollten Schwangerschaft zu bewältigen und die schwere Entscheidung zur Abtreibung. Auf dieses Buch reagierte die Presse, als es Ende 1931 erschien, denkbar kontrovers und verunsichert. Viele Kritiker bewerteten es - gerade im Vergleich zu dem 1927 erschienenen Roman "Der Streit um den Sergeanten Grischa" - als befremdlich privat. Wie konnte Zweig soviel Aufmerksamkeit auf die Gemütsbewegungen, vor allen auf den Zorn einer Frau verwenden in einer Zeit, da die Weltgeschicke an den Fronten von Männern bewegt wurden. Kaum einer vermerkte, dass Lenore Wahl von ihrem in Friedenszeiten so feinfühligen Freund vergewaltigt worden war und somit, genau genommen, als "Kriegsopfer" zu betrachten wäre. Und wie viele wollten schon genau wissen, wie eine Frau eine - 1914 wie 1932 illegale - Abtreibung erlebte. Heute bleibt dieser Roman nicht zuletzt deshalb aufregend, weil er individuelle Schicksale in ihren feinsten psychischen Schwingungen darstellt und zugleich Weltgeschichte vergegenwärtigt.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Der Streit um den Sergeanten Grischa

Der Streit um den Sergeanten Grischa von Hörnigk,  Frank, Zweig,  Arnold
Die Berliner Ausgabe: Herausgegeben von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Akademie der Künste, Berlin. Wissenschaftliche Leitung: Frank Hörnigk und Julia Bernhard Arnold Zweigs bekanntester Roman liegt erstmals in einer textkritischen Ausgabe vor. Fast achtzig Jahre nach der Erstausgabe ist seine Wirkung ungebrochen dank der "parabolischen Ausdruckskraft einer Romanfabel, die man, ohne zu übertreiben, meisterhaft nennen darf". (Marcel Reich-Ranicki) Grischa, der unscheinbare, gutmütige Russe mit der leidenschaftlichen Seele wird zum Anlaß dafür, daß Disziplin und Menschlichkeit kollidieren. Im März 1917 war er aus einem Kriegsgefangenenlager in Litauen geflohen. Er wollte nach Hause, ostwärts, zu seinem Kind, das er noch nicht kennt. Als eine Streife ihn gefangennimmt, folgt er dem Rat der Partisanin Babka. Ahnungslos gibt er sich als der verstorbene Überläufer Bjuschew aus. Er wird der Spionage verdächtigt und zum Tode verurteilt. Von nun an wird sein Schicksal zu einem juristischen Fall, zu einer Frage der Kompetenzen. Textgrundlage der Edition bietet die Erstausgabe von 1928. Sie löste ein großes positives Echo aus. Als Zweig 1933 Deutschland verlassen mußte, war eine Auflagenhöhe von 300000 Exemplaren erreicht und der Roman in alle wichtigen europäischen Sprachen übersetzt. Der ausführliche Kommentar zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte schließt die differenzierte Analyse der persönlichen Situation des Autors mit ein, der seine eigene Weltkriegserfahrung von 1914/18 als Epochenbild in einem begrenzten Erzählrahmen aufscheinen läßt. Moderner Klassiker Die erste textkritische Ausgabe Lieferbar: Das Beil von Wandsbek (ISBN 3-351-03408-3) Bilanz der deutschen Judenheit 1933 (ISBN 3-351-03423-7) Caliban oder Politik und Leidenschaft (ISBN 3-351-03421-0) De Vriendt kehrt heim (ISBN 3-351-03404-0) Dialektik der Alpen (ISBN 3-351-03424-5) Erziehung vor Verdun (ISBN 3-351-03405-9) Freundschaft mit Freud (ISBN 3-351-03425-3) Junge Frau von 1914 (ISBN 3-351-03403-2) Die Novellen um Claudia (ISBN 3-351-03401-6) Einsetzung eines Königs (ISBN 3-351-03406-7)
Aktualisiert: 2020-02-28
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Der Streit um den Sergeanten Grischa

Der Streit um den Sergeanten Grischa von Berger,  Wolfram, Zweig,  Arnold
Aus Sehnsucht nach Frau und Tochter flieht der russische Soldat Grischa aus deutscher Kriegsgefangenschaft. Auf seiner Flucht trifft er auf eine Gruppe Partisanen, deren Anführerin Babka ihn mit gefälschten Papieren des russischen Deserteurs Bjuschew versorgt. Doch die Unterlagen, die ihm Schutz bieten sollen, bringen Grischa in Lebensgefahr. Denn was Babka nicht weiß: Bjuschew soll hingerichtet werden. Inspiriert von einer wahren Begebenheit setzte Zweig sich in seinem Roman als einer der ersten deutschsprachigen Autoren kritisch mit dem Ersten Weltkrieg auseinander. Ein Meisterwerk von internationalem Rang – gelesen von Wolfram Berger. Lesung mit Wolfram Berger 1 mp3-CD ca. 560 min
Aktualisiert: 2022-04-26
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Dialektik der Alpen. Emigrationsbericht

Dialektik der Alpen. Emigrationsbericht von Bernhard,  Julia, Zweig,  Arnold
Erstmals aus dem Nachlass: Zwei Essays von Arnold Zweig, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. Im "Alpenbuch", geschrieben im Exilland Palästina während der ersten fünfzehn Monate des zweiten Weltkrieges, liefert Zweig nicht weniger als einen Abriß der europäischen Historie von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Verbunden damit entwickelt er Ideen über den Einfluß einer Landschaft um das Alpenmassiv auf Charakter und Geschichte. Es ist ein großangelegter Versuch, die Ursprünge der Demokratie und den Zuwachs an Gesittung der Menschheit, an "Weltgesittung" nachzuweisen. Zugleich entwickelt Zweig eine psychoanalytische Deutung des Phänomens Hitler. Das Buch, auf Anregung eines US-amerikanischen Sach. und Schulbuch-Verlages im Oktober 1939 für das dortige Studentenpublikum begonnen, wurde weder in seiner englischen Übersetzung während des Krieges noch in Ost- oder Westdeutschland der Nachkriegsjahre veröffentlicht. Ähnlich großen Verlegerambitionen entsprang der Auftrag, einen "Abriß der Geschichte Palästinas und des Volkes Israel darin" zu verfassen. Der Essay entstand innerhalb von sechs Wochen im Sommer 1948, als Zweig auf einer Erkundungsreise nach einem Arbeits- und Wohnort in Europa unweit von Prag Station machte. Auch dieser Text stellt einen sehr persönlichen Rückblick auf viertausend Jahre Geschichte dar, nicht zuletzt - mit der Vorgeschichte des Staates Israel - auch auf Spannungen im Nahen Osten, die sich bis heute auswirken.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Bilanz der deutschen Judenheit 1933

Bilanz der deutschen Judenheit 1933 von Taterka,  Thomas, Zweig,  Arnold
Die Bilanz deutsch-jüdischer Beziehungsgeschichte der letzten eineinhalb Jahrhunderte ist einer der wichtigsten Essays Arnold Zweigs. 1933, mit der Erfahrung der anbrechenden Judenverfolgung, bilanzierte Arnold Zweig in diesem als "Kampfschrift" angelegten Großessay die letzten anderthalb Jahrhunderte der deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte, jene Epoche, die mit viel Hoffnung auf Emanzipation und Assimilierung der Juden begann. Gerade angesichts des aktuellen Rassenwahns, den Zweig hier psychologisch-historisch deutet, geht es ihm um den Nachweis, daß nur die schöpferische Symbiose in der Zusammenarbeit zwischen Juden und Nichtjuden die moderne deutsche Kultur ermöglichte. Systematisch und materialreich beschreibt er die beeindruckenden Leistungen der deutschen »Judenheit innerhalb der deutschen Zusammenhänge - von der Kunst bis zur Wissenschaft und Medizin, von Moses Mendelssohn, Marx und Heine bis Einstein, Freud oder Kafka. Zugleich ist diese Bilanz ein leidenschaftlicher Appell Zweigs an die Welt zur Parteinahme für die Sache der bedrohten Juden. Die Niederschrift dieses Essays beschäftigte den Autor auf allen Stationen seines Exils von Wien über die Schweiz und Frankreich nach Palästina. Anregungen und Unterstützung fand er bei Freud, Feuchtwanger, Hannah Arendt und Günther Anders. Das Buch erschien 1934 bei Querido in Amsterdam.
Aktualisiert: 2023-03-31
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