Studien zur Gesualdo-Rezeption durch Komponisten des 20. Jahrhunderts

Studien zur Gesualdo-Rezeption durch Komponisten des 20. Jahrhunderts von Abels,  Robert, Kindhäuser,  Petra, Strutz,  Josef
Kein Komponist vor J. S. Bach hat in den letzten Jahrzehnten eine so konstante und vielfältige Rezeption durch zeitgenössische Komponisten erfahren wie Carlo Gesualdo, der Fürst von Venosa (1566–1613). Die intensive Darstellung von Liebesqualen, Schmerz und Schuld in seinen späten Madrigalen und geistlichen Werken befremdet und fasziniert uns auch heute noch aufgrund des Dissonanzenreichtums und der harmonischen Kühnheiten dieser Musik, auch wenn der »Gesualdo-Mythos«, der all dieses auf die Ermordung seiner ersten Ehefrau zurückgeführt hat, durch eine mehrfache Kontextualisierung des Spätwerks leicht zu entkräften ist. Die Vielfalt möglicher Rezeptionsweisen dieser Musik (Edition, Aufführung, wissenschaftlicher Text etc.) wird am Beispiel Wilhelm Weismanns, Paul Hindemiths und Igor Strawinskys dargestellt, bevor dann am Beispiel Jürg Baurs und Klaus Hubers zwei möglichst gegensätzliche kompositorische Auseinandersetzungen aus intertextueller Perspektive untersucht werden.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Kontingenz und Gefühl

Kontingenz und Gefühl von Pott,  Hans-Georg, Strutz,  Josef
Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften wird als ein Lehrbuch für Probleme der Gesellschaft vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute gelesen. Vor allem die Themen Gewalt, kollektive Mythen und eine »Politik der Gefühle« werden mit Verbindungen zur Philosophie und Soziologie untersucht. Mit den erkenntnisleitenden Paradigmen »Möglichkeitssinn« (Kontingenz) und »Gefühl-und-Ratio« war Musil seiner Zeit, den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, weit voraus. Musil zeigt in seinem großen Werk, dass und wie die die Neuzeit prägenden Begriffe wie Subjekt, Vernunft, Sinn unter Kontingenzbedingungen obsolet geworden sind und neu justiert werden mussten. Seine komplexe, ironie-, satire- und reflexionsgesättigte Prosa untersucht u.a. die Funktionslogiken von Subjekt, Seele, Nation, Moral, Geld/Kapital, offener und latenter Gewalt und liefert zugleich ihre Ideologiekritik. Die Formensprachen von Analogie und Gleichnis sind der Schlüssel zum Verständnis des »Senti-Mentalen« als der Bereich, in dem sich Intellekt und Gefühl durchdringen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Selbstkonstitution bei Robert Musil und in der Psychoanalyse

Selbstkonstitution bei Robert Musil und in der Psychoanalyse von Jappe,  Lilith, Strutz,  Josef
Wie konstituiert sich das Selbst zwischen Verschmelzung und Abgrenzung? Robert Musils Romanfragment Der Mann ohne Eigenschaften reflektiert diese Frage als eines seiner zentralen Problemfelder.Lilith Jappe analysiert die Bildsprache des unvollendet gebliebenen Romans und leitet daraus dessen Konzeptionen von Selbstkonstitution ab, die im dialektischen Zusammenspiel von Ich und Wirklichkeit entstehen. In einem Vergleich zwischen den Reflexionen in Musils Text und psychoanalytischen Vorstellungen von Identität und Selbstkonstitution ergibt sich das Modell eines Selbst mit beweglichen Grenzen.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Robert Musil in der Klagenfurter Ausgabe

Robert Musil in der Klagenfurter Ausgabe von Bey,  Gesine, Salgaro,  Massimo, Strutz,  Josef
Robert Musils literarischer Nachlass hat seinen Herausgebern und der Musil-Philologie einiges Kopfzerbrechen bereitet. Mit der 2009 erschienenen digitalen Klagenfurter Ausgabe gelangt die Editionsgeschichte seiner Werke an ein vorläufiges und zeitgemäßes Ende.Die bisherigen Editionsversuche haben gezeigt, dass es unnütz ist, in Musils Werk eine lineare Form anzustreben, und haben das Hypernetz als geeignete Form nahegelegt. Die Klagenfurter Ausgabe zielt darauf ab, alles von Robert Musil Überlieferte zu veröffentlichen, d.h. sämtliche veröffentlichte Werke, die Briefe, die nachgelassenen Schriften und Musils Notizen. Es ist die editorische Konsequenz aus der Absage an die gedruckte Buchausgabe, die die vollständige Transkription und Digitalisierung des Nachlasses zur Folge hatte. Die Beiträge des vorliegenden Bandes zielen auf eine kritische Besprechung der Klagenfurter Ausgabe.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Das Meer und der andere Zustand

Das Meer und der andere Zustand von Bücker,  Johanna, Strutz,  Josef
Der Terminus des anderen Zustands wird in Musils Schriften vielfach diskutiert. Dabei bezieht sich dieser keinesfalls nur auf den Roman Der Mann ohne Eigenschaften, sondern lässt sich anhand einer textgenetischen Analyse bereits in Musils Frühwerk nachweisen. Musil beschreibt das implizite Scheitern des anderen Zustands nicht erst in seinem großen Roman, sondern bereits in seinem Frühwerk – insbesondere in der Novelle Die Versuchung der stillen Veronika. Das Leitmotiv Meer, welches Musil zur Beschreibung des anderen Zustands immer wieder nutzt, wandert sukzessive durch die verschiedenen Genesestufen beider Werkkontexte und verweist doch immer auf die Frage nach einer möglichen Wirklichkeit des anderen Zustands. Daher nähert sich die Untersuchung Musils Werk aus textgenetischer Sicht. Es werden die digitale Musil-Gesamtausgabe (Klagenfurter Ausgabe), die kanonisierten Schriften wie auch die nachgelassenen Notizen herangezogen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Studien zur Gesualdo-Rezeption durch Komponisten des 20. Jahrhunderts

Studien zur Gesualdo-Rezeption durch Komponisten des 20. Jahrhunderts von Abels,  Robert, Kindhäuser,  Petra, Strutz,  Josef
Kein Komponist vor J. S. Bach hat in den letzten Jahrzehnten eine so konstante und vielfältige Rezeption durch zeitgenössische Komponisten erfahren wie Carlo Gesualdo, der Fürst von Venosa (1566–1613). Die intensive Darstellung von Liebesqualen, Schmerz und Schuld in seinen späten Madrigalen und geistlichen Werken befremdet und fasziniert uns auch heute noch aufgrund des Dissonanzenreichtums und der harmonischen Kühnheiten dieser Musik, auch wenn der »Gesualdo-Mythos«, der all dieses auf die Ermordung seiner ersten Ehefrau zurückgeführt hat, durch eine mehrfache Kontextualisierung des Spätwerks leicht zu entkräften ist. Die Vielfalt möglicher Rezeptionsweisen dieser Musik (Edition, Aufführung, wissenschaftlicher Text etc.) wird am Beispiel Wilhelm Weismanns, Paul Hindemiths und Igor Strawinskys dargestellt, bevor dann am Beispiel Jürg Baurs und Klaus Hubers zwei möglichst gegensätzliche kompositorische Auseinandersetzungen aus intertextueller Perspektive untersucht werden.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Prezihov Voranc – Lovro Kuhar

Prezihov Voranc – Lovro Kuhar von Strutz,  Josef
Prežihov Voranc, ps. für Lovro Kuhar, 1893 in Kotlje bei Ravne im slowenischen Kärnten geboren und 1950 in Maribor gestorben, ist eine Art moderner slowenischer Cervantes. Er hält an sei-nem bäuerlich-kommunistischen Mikrokosmos fest, ohne die Tatsachen der globalen Welt zu verdrängen, deren bittere und hässliche Seiten er als Sozialpolitiker und Ausschussmitglied der Komintern hautnah erlebte. Der Pächtersohn und Autodidakt ist mit kaum 18 Jahren von zu Hause aufgebrochen, zuerst in die engere Umgebung, nach Görz und Klagenfurt, später als Ge-werbeschüler nach Ljubljana und Wien, ohne zu ahnen, dass er kurz darauf, als 22-jähriger, in den Schützengräben der Isonzofront landen würde. In seinem Roman „Doberdob“ hat er den Krieg und insbesondere die Kampfzone an der Soča (Isonzo) zwischen Triest und Gorizia/Gorica beschrieben. Vor diesem unmenschlichen Grauen ist er im Oktober 1916 zu den Italienern de-sertiert, wo er allerdings wiederum schikaniert und von einem Gefängnis zum anderen gezerrt wird, von Verona über die Abruzzen bis nach Sardinien und in die Puglia. Nach Ende des 1. Weltkriegs, als er 1919 aheimkehrt, findet er nur mühsam in das Normalleben zurück, zumal seine Heimat strittiges Gebiet ist. Als Sekretär im Stahlwerk in Ravne, zwischen der Petzen und dem Pohorje-Massiv gelegen, erlebt er die prekäre Situation der Industriearbei-ter und wird, obwohl tief in der kleinbäuerlichen Vaterwelt verwurzelt, zu ihrem Sprecher. Sein Weg führt ihn in die Führungsriege der KP Sloweniens. Das bedeutet politische Verfolgung, zu-mal nach dem Staatsstreich vom 6. Jänner 1929, als man rigoros gegen Kritiker vorging. Im Sommer 1930 muss Lovro Kuhar, der sich nach dem mäßigen Erfolg seines Buches „Povesti“ (Geschichten) nicht mehr Lovro Kuhar nennt, sondern den Vulgonamen Prežihov Voranc (Lo-renz) annimmt, seine Heimat für lange Zeit verlassen. Er flieht ohne Papiere nach Österreich, lebt in Augsdorf bei Velden im Hause seiner Tante Marija Miglar, wird 1932 in Klagenfurt arre-tiert, bricht aus dem Gefängnis aus und setzt sich nach Wien ab, wo er als Sekretär und Schrift-leiter des internationalen Gewerkschaftsverbandes und des Roten Kreuzes arbeitet. Im Juni 1934, nachdem er die Niederschlagung des Arbeiteraufstandes in Wien miterlebte, übersiedelt er nach Paris, reist aber immer wieder nach Prag und Wien, wo er längere Zeit in Untersu-chungshaft verbringen muss) 1937 lässt er sich für länger in Paris nieder. Er betreut die aus Spanien zurückkehrenden republikanischen Freiheitskämpfer. In seinen Reiseberichten, die halb politische Reportagen, halb poetische Bestandsaufnahmen sind, hat er diese Aufenthalte wie auch seine Reisen nach Oslo, Athen, Sofia, Bukarest und Moskau, wohin er als Agrarfachmann eingeladen war, aus dem Blickwinkel eines Menschenfreundes und Weltverbesserers geschil-dert. 1939, als in Frankreich angesichts der Kriegsgefahr unhaltbare Zustände ausbrechen, kehrt er nach Jugoslawien zurück. Er wird von Freunden in Ljubljana und in Zagreb versteckt und setzt seine Arbeit fort. Er erwirbt er sich den Ruf eines charismatischen Autors, der dem psychologisch-grotesken Realismus verpflichtet ist. 1939/40 erscheinen seine wichtigsten Bü-cher, der Erzählband „Samorastniki“ (Wildwüchslinge), die Romane „Požganíca“ (Die Brandalm) und „Doberdob“. Seinen schönsten Roman, die „Jamníca-Trilogie“ hatte er bereits 1941 fertig-gestellt, konnte das Buch aber erst 1945 erscheinen lassen. Ab April 1941 war Prežihov Voranc neben Boris Kidrič eine der entscheidenden Persönlichkeiten im Widerstand gegen das Nazire-gime. 1943 wird er in Ljubljana von der italienischen Besatzung verhaftet und den Nazis über-geben, die ihn über das Lager Begunje ins KZ Sachsenhausen deportieren, wo sie ihn zur Kolla-boration drängen. Als er jede Kollaboration strikt ablehnt, wird er ins KZ Mauthausen gebracht, wo er nur mit Hilfe von Freunden überlebt. Er lebt auf seinem Hof, der Prežihovina, wird Abge-ordneter zur Verfassungsgebenden Vollversammlung für die Region Koroška, den slowenischen Teil Kärntens, und gibt zwischen 1945 bis 1950 zahlreiche Werke heraus, den Roman „Jamníca“, die Erzählbände „Borba na tujih tleh“ (Überlebenskampf auf fremdem Boden) und „Od Kotelj do Belih vod“ (Von Kotlje bis zu den Weißen Wassern). 1949 erscheint das Büchlein „Solzice“ (Mari-entränen/Maiglöckchen), ein Band mit elf autobiografischen Kurzgeschichten, die zu den Meis-terwerken dieses Genres gehören. Prežihov Voranc stirbt im Februar 1950 an den Spätfolgen des Krieges.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Das Meer und der andere Zustand

Das Meer und der andere Zustand von Bücker,  Johanna, Strutz,  Josef
Der Terminus des anderen Zustands wird in Musils Schriften vielfach diskutiert. Dabei bezieht sich dieser keinesfalls nur auf den Roman Der Mann ohne Eigenschaften, sondern lässt sich anhand einer textgenetischen Analyse bereits in Musils Frühwerk nachweisen. Musil beschreibt das implizite Scheitern des anderen Zustands nicht erst in seinem großen Roman, sondern bereits in seinem Frühwerk – insbesondere in der Novelle Die Versuchung der stillen Veronika. Das Leitmotiv Meer, welches Musil zur Beschreibung des anderen Zustands immer wieder nutzt, wandert sukzessive durch die verschiedenen Genesestufen beider Werkkontexte und verweist doch immer auf die Frage nach einer möglichen Wirklichkeit des anderen Zustands. Daher nähert sich die Untersuchung Musils Werk aus textgenetischer Sicht. Es werden die digitale Musil-Gesamtausgabe (Klagenfurter Ausgabe), die kanonisierten Schriften wie auch die nachgelassenen Notizen herangezogen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Narrative Argumentation

Narrative Argumentation von Gnüchtel,  Tobias, Strutz,  Josef
Die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Philosophie ist bis heute Gegenstand intensiver Debatten. Anhand von Musils Der Mann ohne Eigenschaften macht Gnüchtel die in Frage stehende »Philosophizität« literarischer Texte als Textverfahren narrativer Argumentation explizierbar. In Auseinandersetzung mit der literaturtheoretischen und sprachanalytischen Fiktionalitätsforschung sowie der Musilforschung entwickelt Gnüchtel einen Analyseapparat, der Musils Text in ein neues Licht rückt. Er zeigt, wie literarische Erzähltexte philosophische Thesen aufstellen und argumentativ begründen. Musils Werk erweist sich als prototypischer Text, der die Grenzen zwischen Literatur und Philosophie durch Verfahren narrativer Argumentation unterläuft. Die Studie leistet einen systematischen Beitrag zur theoretischen Debatte um Literatur und Philosophie und bereichert die Philologie um wichtige Erkenntnisse zu Musils epochalem Mammutfragment.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Situiertes Geschlecht

Situiertes Geschlecht von Kappeler,  Florian, Strutz,  Josef
Die Studie untersucht den Zusammenhang von Wissen und Geschlecht in Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften und wissenschaftlichen Texten, auf die er rekurriert. Dabei wird einerseits die Sedimentierung von Wissens- und Geschlechterordnungen in Musils Schrift und andererseits die konstitutive Funktion von Formen der Darstellung für diese Ordnungen selbst aufgezeigt. Die These ist, dass der Roman Wissen nicht nur speichert, sondern auch historisch situiert, indem er dessen geschlechtliche, diskursive und darstellungstechnische Bedingungen expliziert.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Selbstkonstitution bei Robert Musil und in der Psychoanalyse

Selbstkonstitution bei Robert Musil und in der Psychoanalyse von Jappe,  Lilith, Strutz,  Josef
Wie konstituiert sich das Selbst zwischen Verschmelzung und Abgrenzung? Robert Musils Romanfragment Der Mann ohne Eigenschaften reflektiert diese Frage als eines seiner zentralen Problemfelder.Lilith Jappe analysiert die Bildsprache des unvollendet gebliebenen Romans und leitet daraus dessen Konzeptionen von Selbstkonstitution ab, die im dialektischen Zusammenspiel von Ich und Wirklichkeit entstehen. In einem Vergleich zwischen den Reflexionen in Musils Text und psychoanalytischen Vorstellungen von Identität und Selbstkonstitution ergibt sich das Modell eines Selbst mit beweglichen Grenzen.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Ekstatisches Erleben

Ekstatisches Erleben von Gschwandtner,  Harald, Strutz,  Josef
Der »andere Zustand« hat Leser und Forscher seit jeher fasziniert, nicht von ungefähr zählen die geschwisterlichen Gespräche im Zweiten Buch des »Mann ohne Eigenschaften« zu den eindrücklichsten Passagen der Klassischen Moderne. Harald Gschwandtner fragt nach den Spuren traditioneller Mystik in Musils vielstimmigem Konzept des »anderen Zustands« und richtet den Blick stärker als bisher auch auf den »Nachlaß zu Lebzeiten«. Er nähert sich Musils »Neomystik« mithilfe von sieben aspektgeleiteten Lektüredurchgängen, die diese in Bezug zu verschiedenen diskursiven Feldern stellen (Religion, Krieg, Ordnung, Glück etc.). Die Rück griffe auf das metaphorische Reservoir der Mystik werden dabei als dezidiert modernes poetisches Projekt verstehbar, das in ständigem Bezug zu Musils vielzitiertem Pensum steht, Beiträge zur »geistigen Bewältigung der Welt« liefern zu wollen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Beobachtungen der Moderne

Beobachtungen der Moderne von Martens,  Gunther, Strutz,  Josef
Die Romane Brochs und Musils stehen zu Unrecht im Ruf, nicht narrativ, literaturfern, vorrangig theoretisch oder sogar Thesenromane zu sein. Anhand eines rhetorischen und narratologischen Instrumentariums deckt Gunther Martens erstmals systematisch die erzähltechnische Kreativität auf, die beide Autoren zu bieten haben. Eine bisher unbekannte Bedeutung gewinnt dabei die Ebene der Erzählvermittlung. Dazu wird nachgewiesen, dass Auktorialität sich nicht länger mit Autorintentionalität oder mit den spekulatären Fällen von Allmacht oder Allwissen gleichsetzen lässt, sondern vielmehr rhetorische und narrative Textstrategien umfasst, mit denen die Perfomativität von Aussage- und Wahrnehmungsakten inszeniert wird. Die Untersuchung stellt diese als interdiskursiv charakterisierte Erzählvermittlung gleichzeitig in einen größeren theoretischen Zusammenhang, indem Brochs und Musils unterschiedliche Modernitätsauffassungen und -beobachtungen vor dem konzeptuellen und epistemologischen Hintergrund der Debatte zwischen der Kritischen Theorie und der so genannten "affirmativen" Systemtheorie Niklas Luhmanns situiert werden. Über die Broch- und Musil-Lektüre hinaus bietet die Untersuchung zahleiche Anregungen zu einer Erzählrhetorik der overt narration und innovative Einsichten in das Verhältnis von Literatur und Philosophie, von (literarischer) Ideologiekritik und Systemtheorie.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Kontingenz und Gefühl

Kontingenz und Gefühl von Pott,  Hans-Georg, Strutz,  Josef
Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften wird als ein Lehrbuch für Probleme der Gesellschaft vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute gelesen. Vor allem die Themen Gewalt, kollektive Mythen und eine »Politik der Gefühle« werden mit Verbindungen zur Philosophie und Soziologie untersucht. Mit den erkenntnisleitenden Paradigmen »Möglichkeitssinn« (Kontingenz) und »Gefühl-und-Ratio« war Musil seiner Zeit, den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, weit voraus. Musil zeigt in seinem großen Werk, dass und wie die die Neuzeit prägenden Begriffe wie Subjekt, Vernunft, Sinn unter Kontingenzbedingungen obsolet geworden sind und neu justiert werden mussten. Seine komplexe, ironie-, satire- und reflexionsgesättigte Prosa untersucht u.a. die Funktionslogiken von Subjekt, Seele, Nation, Moral, Geld/Kapital, offener und latenter Gewalt und liefert zugleich ihre Ideologiekritik. Die Formensprachen von Analogie und Gleichnis sind der Schlüssel zum Verständnis des »Senti-Mentalen« als der Bereich, in dem sich Intellekt und Gefühl durchdringen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Robert Musil in der Klagenfurter Ausgabe

Robert Musil in der Klagenfurter Ausgabe von Bey,  Gesine, Salgaro,  Massimo, Strutz,  Josef
Robert Musils literarischer Nachlass hat seinen Herausgebern und der Musil-Philologie einiges Kopfzerbrechen bereitet. Mit der 2009 erschienenen digitalen Klagenfurter Ausgabe gelangt die Editionsgeschichte seiner Werke an ein vorläufiges und zeitgemäßes Ende.Die bisherigen Editionsversuche haben gezeigt, dass es unnütz ist, in Musils Werk eine lineare Form anzustreben, und haben das Hypernetz als geeignete Form nahegelegt. Die Klagenfurter Ausgabe zielt darauf ab, alles von Robert Musil Überlieferte zu veröffentlichen, d.h. sämtliche veröffentlichte Werke, die Briefe, die nachgelassenen Schriften und Musils Notizen. Es ist die editorische Konsequenz aus der Absage an die gedruckte Buchausgabe, die die vollständige Transkription und Digitalisierung des Nachlasses zur Folge hatte. Die Beiträge des vorliegenden Bandes zielen auf eine kritische Besprechung der Klagenfurter Ausgabe.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Wissen um Stimmung

Wissen um Stimmung von Rickenbacher,  Sergej, Strutz,  Josef
›Stimmung‹ ist um 1900 eine virulente Diskursfigur, die physikalisches, psychologisches, philosophisches, künstlerisches und literarisches Wissen vermittelt. Diese Vermittlung kann aber nicht auf Übertragungen zwischen Disziplinen reduziert werden. Wie die frühen Texte des Ingenieurs, studierten Psychologen und Dichters Robert Musil exemplarisch zeigen, wird das ›Wissen um Stimmung‹ durch die Literatur nicht nur inszeniert, sondern auch transformiert und sogar wieder als Stimmung konstituiert. Im Gegensatz zur bisherigen Forschung sieht Sergej Rickenbacher zwischen Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) und Vereinigungen (1911) keinen Bruch in Musils literarischem Schreiben. Vielmehr lassen sich beide Texte mit einer Kombination von Diskursanalyse und close reading als Elemente der gleichen historischen Wissensformation lesen. Die Studie beschränkt sich aber nicht auf einen wissensgeschichtlichen Kommentar. Vielmehr zeigt sich, dass das ›Wissen um Stimmung‹ in Musils Texten immer auch ein genuin literarisches Phänomen mit ethischer Tragweite ist: Die Stimmungen wirken in Musils Poetik wieder auf den Leser zurück.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Literatura brez meja /Ohne Grenzen /Senza confini

Literatura brez meja /Ohne Grenzen /Senza confini von Rustja,  Peter, Strutz,  Josef
Die Anthologie reflektiert nicht nur die idyllische und bizarre Landschaft dieser Region – sie spiegelt auch die unerhört grausame Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Die Menschen in diesem Teil Mitteleuropas erlebten seit der Zeit der Österreichisch-ungarischen Monarchie zwei Weltkriege mit Hunderttausenden Toten, durchlitten Erniedrigung, Vertreibung und tiefe soziale Nöte. Und dennoch: in der Lyrik, Prosa und den Romanauszügen überwiegt das Bild der Hoffnung, der Blick auf würdigere Lebensverhältnisse, auf ein friedliches Zusammenleben.
Aktualisiert: 2020-01-23
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