Kultur & Gespenster / Hubert Fichte

Kultur & Gespenster / Hubert Fichte von Baecker,  Dirk, Bandel,  Jan F, Becker,  Claus, Braun,  Peter, Clausen,  Rosemarie, Degens,  Marc, Dracul,  Andrea, Echterhölter,  Anna, Faber,  Gernot, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Gillett,  Robert, Gutmair,  Ulrich, Hommer,  Sascha, Keller,  Christoph, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Kluge,  Alexander, Maset,  Pierangelo, Mau,  Leonore, Mechlenburg,  Gustav, Meinzer,  Dirk, Röggla,  Kathrin, Schäfer,  Gerd, Schülke,  Anne, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Steinaecker,  Thomas von, Steinegger,  Christoph, Wenk,  Dieter
Themenschwerpunkt der ersten Ausgabe ist der Schriftsteller Hubert Fichte. Die Schriftstellerin Kathrin Röggla entwickelt einen Anmaßungskatalog für Herrn Fichte. Der britische Germanist Robert Gillett rekapituliert polemisch die Debatte um Luftkrieg und Literatur und konturiert Fichtes politisch-ästhetische Position. Mario Fuhse zeigt das Moment der Transgression als zentralen Impuls von Fichtes Schreiben auf. Mit den ethnografischen Arbeiten von Hubert Fichte und Leonore Mau setzen sich Ole Frahm und Ulrich Gutmair auseinander, und die Kulturwissenschaftlerin Anna Echterhölter vergleicht die Beschreibungen Venezuelas bei Alexander von Humboldt, Hubert Fichte und Daniel Kehlmann. Gerd Schäfer stellt, ausgehend von Hubert Fichtes nachgelassenem, jüngst erschienenem Roman „Die zweite Schuld“, Überlegungen zu Heino Jaeger und einem „anderen Deutschland“ an. Die Dramaturgin Anne Schülke schließlich collagiert wohlwollendes Gerede, Klatsch und Bekenntnisse. Bebildert wird das Dossier mit bisher unbekannten Privatpolaroids, mit Bildern der Theaterfotografin Rosemarie Clausen, des Berliner Künstlers Christoph Keller und der Gruppe these.null, die das imaginäre Skulpturwerk des Autors dokumentiert. Daneben enthält die erste Nummer unter anderem einen Aufsatz zu Josephine Baker, Interviews mit dem Soziologen Dirk Baecker und dem Schriftsteller Alexander Kluge, einen Comic von Sascha Hommer, eine Kunststrecke von Claus Becker und einen Reisebericht von Dirk Meinzer. Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de KULTUR & GESPENSTER "Me love to entertain thee" www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2023-06-15
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BackUp_06, 2018-2022

BackUp_06, 2018-2022 von Chodzinski,  Armin, Heyl,  Karin, Sdun,  Nora
2018 - 2022: Die Messen werden gelesen und die Sortierungen angewandt. Zwischen Großkonzern und Großuniversität navigiert Chodzinski mit verbundenen Augen durch unterschiedliche soziale Räume. Immer vor Publikum, immer in unterschiedlichen Machtkonstruktionen, immer auf dem schmalen Grad zwischen Selbstüberschätzung und Autoaggression. Sprechen spielt eine Rolle, der Körper, das Foto, die Zeichnung und der Sound. Das Auftreten verändert sich und immer mehr gerät der eigene, der sprechende Körper in den Fokus. Gehetzt, getrieben, eitel und großmäulig auf unsicherstem Terrain. Backup_ bezeichnet eine Reihe von Magazinen, die chronologisch das explizit künstlerische Handeln, Agieren und Sprechen von Armin Chodzinski aneinanderreihen. Entlang von bestimmten Zeitschnitten ist im Rückblick eine rohe Auswahl getroffen, die – jeweils versammelt unter einer Überschrift – einen zeitspezifischen Schwerpunkt dokumentiert. Backup_ ist kein Katalog und kein Werkverzeichnis, keine Theorie und keine Praxis. Backup_ ist dem Begriff „Hotchpotch“ (engl. für: Krimskrams, Mischmasch, Eintopfgericht) verpflichtet. Backup_ ist eine Sicherungskopie von Referenzpunkten, die aus unterschiedlicher Perspektive unterschiedliches bedeuten können und sollen; eine Art Arbeitsnachweis für ihn selbst und andere.
Aktualisiert: 2023-06-15
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BackUp_06, 2018-2022

BackUp_06, 2018-2022 von Chodzinski,  Armin, Heyl,  Karin, Sdun,  Nora
2018 - 2022: Die Messen werden gelesen und die Sortierungen angewandt. Zwischen Großkonzern und Großuniversität navigiert Chodzinski mit verbundenen Augen durch unterschiedliche soziale Räume. Immer vor Publikum, immer in unterschiedlichen Machtkonstruktionen, immer auf dem schmalen Grad zwischen Selbstüberschätzung und Autoaggression. Sprechen spielt eine Rolle, der Körper, das Foto, die Zeichnung und der Sound. Das Auftreten verändert sich und immer mehr gerät der eigene, der sprechende Körper in den Fokus. Gehetzt, getrieben, eitel und großmäulig auf unsicherstem Terrain. Backup_ bezeichnet eine Reihe von Magazinen, die chronologisch das explizit künstlerische Handeln, Agieren und Sprechen von Armin Chodzinski aneinanderreihen. Entlang von bestimmten Zeitschnitten ist im Rückblick eine rohe Auswahl getroffen, die – jeweils versammelt unter einer Überschrift – einen zeitspezifischen Schwerpunkt dokumentiert. Backup_ ist kein Katalog und kein Werkverzeichnis, keine Theorie und keine Praxis. Backup_ ist dem Begriff „Hotchpotch“ (engl. für: Krimskrams, Mischmasch, Eintopfgericht) verpflichtet. Backup_ ist eine Sicherungskopie von Referenzpunkten, die aus unterschiedlicher Perspektive unterschiedliches bedeuten können und sollen; eine Art Arbeitsnachweis für ihn selbst und andere.
Aktualisiert: 2022-10-20
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BackUp_05, 2014-2018

BackUp_05, 2014-2018 von Chodzinski,  Armin, Sdun,  Nora
Zwischen 2014 und 2018 ist der Kern der Tätigkeit Chodzinski das Sortieren, Ordnen und die Lektüre von Thomas Mann. Die Zeichnung bahnt sich ihren Weg, die Behauptungen verstecken sich und es gibt eigentlich nur eine Frage: How does it feel? Zwischen Tonstudio, Atelier und Nähmaschine geht es um das Vergehen von Zeit, um Zugriff und um Verstehen. Das Kollektivum spielt eine Rolle, das Gemeinsame und die Pädagogik. Ungefähr so: „Eines Tages sah Herr Settembrini ihn im weisslichen Nebel verschwinden, rief ihm durch die hohlen Hände eine Warnung nach und ging pädagogisch befriedigt nach Hause.“ (Thomas Mann, Der Zauberberg, S. 493) Backup_ bezeichnet eine Reihe von Magazinen, die chronologisch das explizit künstlerische Handeln, Agieren und Sprechen von Armin Chodzinski aneinanderreihen. Entlang von bestimmten Zeitschnitten ist im Rückblick eine rohe Auswahl getroffen, die – jeweils versammelt unter einer Überschrift – einen zeitspezifischen Schwerpunkt dokumentiert. Backup_ ist kein Katalog und kein Werkverzeichnis, keine Theorie und keine Praxis. Backup_ ist dem Begriff „Hotchpotch“ (engl. für: Krimskrams, Mischmasch, Eintopfgericht) verpflichtet. Backup_ ist eine Sicherungskopie von Referenzpunkten, die aus unterschiedlicher Perspektive unterschiedliches bedeuten können und sollen; eine Art Arbeitsnachweis für ihn selbst und andere.
Aktualisiert: 2023-01-14
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Kultur & Gespenster 21: Archive und Depots

Kultur & Gespenster 21: Archive und Depots von Aden,  Maike, Bandel,  Jan-Frederik, Baumgarten,  Lothar, Chodzinski,  Oskar, Deliss,  Clémentine, Dillhof,  Raphael, Einstein,  Carl, Fertig,  Julia, Goll,  Philipp, Groß,  Nina, Grüner,  Magdalena, Guðjónsdóttir,  Anna, Härtel,  Insa, Hartwig,  Björn, Hoffmann,  Anette, Hommer,  Sascha, Joeckle,  Andra, Kramer,  Fritz W., Lang,  Ulrich, Lempert,  Jochen, Mayer,  Alexander, Mechlenburg,  Gustav, Mühlhoff,  Birthe, Neunhäuserer,  Judith, Niebuhr,  Frederike, Oppitz,  Michael, Parsch,  Marianne, Pichler,  Michalis, Reeves,  Nicky, Sdun,  Nora, Vismann,  Bettina, Wille,  Rahel, Zett,  Anna
Archive und Depots … und Lager und Halden und Haufen und Bunker und Verliese und Kammern Der Lockdown hat den Schädlingen - Motten, Schimmelpilzen und Käfern - in den Archiven gut getan. Die relative Ruhe, Dunkelheit und fehlende Störungen durch Besucher und Mitarbeiter haben seit März perfekte Bedingungen für Larven und erwachsene Tiere gleichermaßen geboten. Die „relative Ruhe“ hat in der Redaktion dazu geführt, diese Ausgabe endlich fertigzustellen. Wie hoffen dass sie ungestört durch Mitarbeiter oder Besucher aber bei guter Beleuchtung, Zeit finden werden diese Ausgabe zu lesen, inhaltlich gibt es (bis auf eine private Anzeige) keinerlei Verbindungen zur Pandemie. Die Zeiträume sind andere. Die Bildstrecke der Rabenhügel in diesem Heft macht die Sachlage deutlich. Diese Hügel, weit verteilt in der Landschaft, sind von Raben- und Raubvögeln angelegt. Sie entstanden, weil die Vögel immer auf dieselben Stellen schissen, die im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten zu ansehnlichen Aussichtsposten heranwuchsen. Der Terminus »Archiv« hat auf dem Weg durch die Historien und Disziplinen einige Bedeutungsverschiebungen und -erweiterungen erfahren. Er wird heute zunehmend metaphorisch benutzt (s.o.) oder im globalen Sinne als Kulturtechnik und Institution der Gedächtnisbildung aufgefasst, weniger institutionell oder situativ-konkret gedacht. Wir haben uns ein wenig umgetan in diesen Kontexten und haben Stichproben zusammengetragen. Soviel vorweg, die Ideen wie ein Archiv auszusehen und zu funktionieren hat, unterscheiden sich eklatant von den tatsächlichen Verhältnissen in diesen Institutionen.
Aktualisiert: 2021-09-02
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Reibung und Reizung

Reibung und Reizung von Ahoi,  Joy, Choi-ahoi,  Kyung-hwa, Disselkamp,  Thomas, Faber,  Janina, Gast,  Lilli, Gehrlach,  Andreas, Harrasser,  Karin, Härtel,  Insa, Knellessen,  Olaf, Krüger,  Lutz, MacCannell,  Juliet Flower, Pechriggl,  Alice, Pfaller,  Robert, Schneider,  Petra, Sdun,  Nora, von Bronewski,  Gloria, Witte,  Sonja
Reibend und/oder reizend: Wie ist das »Zwischen« von Psychoanalyse undKultur bzw. deren Wissenschaften beschaffen? Psychoanalytische Forschung hat zur Herausbildung von Kulturwissenschaften westlichen Zuschnitts beigetragen, und sie ist selbst Gegenstand kulturwissenschaftlicher Analysengeworden. Der vorliegende Band beleuchtet nun Formen und Anordnungen dieses Zusammenwirkens. Gefragt wird nach möglichen Berührungs-, Reibungspunkten oder -flächen, Zwischen- und Grenzbereichen oder sonstigen Gebilden zwischen den Disziplinen, Herangehensweisen, Methoden. Herausgekommen sind Beiträge in unterschiedlichen Formaten: als Aufsatz, als Statement, als Zeichnung, als Begriffs-»Bestiarium«. Dabei offeriert der Band z.B. Einsichten in konflikthafte Verflechtungen, Formen der »Schiefheilung«, Phänomene des Gemeintseins, Fragen des Veraltens, Geschäfte des Erkennens oder auch ein Vergnügen am Umtüten.
Aktualisiert: 2021-06-24
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Claus Böhmler – Smart Artist

Claus Böhmler – Smart Artist von Böhmler,  Claus, Glasmeier,  Michael, Kawabe,  Naho, Sdun,  Nora
Diese Publikation wurde vom Textem Verlag initiiert und entstand in enger Zusammenarbeit mit Claus Böhmler, der mit technischer Unterstützung von Naho Kawabe in unzähligen Sitzungen die eigensinnige Gestaltung der Doppel- seiten entwickelte. Herausgekommen ist eine prächtige, äußerst lebendige und bildmächtige Auseinandersetzung mit dem Lebenswerk des Künstlers durch den Künstler, mit dem auch das das Nachwort von Michael Glasmeier diskutiert wurde. Claus starb 2017 als das Buch druckfertig war. Es ist sein Vermächtnis.
Aktualisiert: 2023-01-18
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Positionsbestimmungen und andere Erzählungen

Positionsbestimmungen und andere Erzählungen von Böhmler,  Claus, Droste,  Nadine, Glozer,  Franziska, Grau,  Anna Lena, Grau,  Mia, Hintze,  Dagrun, Loreck,  Hanne, Panhans-Bühler,  Ursula, Sdun,  Nora, Seyfarth,  Ludwig, Torke,  Nicola, Wagner,  Velten
Die Künstlerin Anna Lena Grau recherchiert Modelle in den Natur- und Lebenswissenschaften, ob in der Biologie und besonders der Zoologie und Botanik, in der Mathematik, Physik und Chemie, aber auch Techniken und handwerkliche Verfahren. Intellektuell und ästhetisch von Diagrammen und Studienobjekten angezogen, transformiert die Künstlerin ihre Auseinandersetzungen in Installationen. Dabei geht sie empirisch vor, vom Materialexperiment bis zur filmischen Erforschung einzelner Medusen in der Ostsee. Die Faszination für bestimmte Themen und Realisierungsweisen ist freilich nicht mit einer individuellen Obsession zu verwechseln, folgt die Künstlerin doch immer auch einem allgemeineren Erkenntnisinteresse, und dieses muss als das Politische bezeichnet werden. Die ausgewählten charakteristischen Modelle und signifikanten Strukturen sind auf das gesellschaftliche Feld übertragbar, nicht eins zu eins, aber genau im Modus des Poetischen der künstlerischen Transformation. Hier erhalten beispielsweise Situationen und Objekte, die, orientiert an der Kleinschen Flasche, keine Ränder kennen und in denen das Außen und das Innen nicht kategorisch getrennt, sondern gleichsam in Nachbarschaft vorliegen, ihren symbolischen Mehrwert. (Hanne Loreck)
Aktualisiert: 2022-01-12
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hacking places

hacking places von Breuer,  Marcia, Burdach,  Sebastian, Dillhof,  Raphael, Frohne-Brinkmann,  Gerrit, Koller,  Burk, Opel,  Franziska, Sdun,  Nora, Sellmann,  Almut, Sellmann,  Patrick, Walther,  Tilman
»In der postmodernen Stadt gibt es keinen Unterschied zwischen Kultur und Kommerz, alles wird eines«, schreibt Fredric Jameson in Postmoderne- Zur Logik der Kultur im Spätkapitalismus. Und meint damit nicht etwa nur, dass der Museumsshop heute oft besser besucht wird als das Museum selbst und dass dessen Besucbereits als kulturelle Aktivität wahrgenommen wird. Meint nicht nur, dass Ausstellungseröffnungen wie etwa die der Biennale Venedig mehr und mehr zum Event, zum Celebrity-Schaulaufen, zum Spektakel werden. Sondern meint auch, dass letztlich jedes Kunstwerk in der Öffentlichkeit im durch Zeichen und Logos umkämpften Raum mit den gleichen Mitteln wie Coca-Cola und McDonald´s um Aufmerksamkeit buhlen muss, sich damit stets nahtlos in das große »Spektakel« einordnet. Die Bedrohung bzw. Tatsache, dass die Kunst und der Kommerz verschwimmen, heißt: Auch der Kommerz kann zur Erfahrung führen. Am besten wenn man ihn nutzt, umdeutet, die Deutungshoheit herausfordert, an sich reißt: Hacking Places.
Aktualisiert: 2022-01-12
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Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster 19: Medienzeit – Computerspiele

Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster 19: Medienzeit – Computerspiele von Mechlenburg,  Gustav, Osterried,  Dominic, Sdun,  Nora, Walther,  Tilman
Kultur & Gespenster Nr. 19 »Medienzeit – Computerspiele« INHALT Editorial DER SICH ENTFREMDETE GEIST. DIE BILDUNG Planet für Planet, Zukunft für Zukunft. Science-Fiction, das Unbehagen am ungeregelten Einsatz der Werkzeuge und die Disziplinierung in den eigenen Reihen Roberto Ohrt »I believe in science now!« Skeptiker zwischen Hoffnung, Angst und Abscheu in Las Vegas Ehler Voss Palantir. Ein Geheimdienst ohne Spione – reine dezentrale Infrastruktur Florian Hadler »Mali«. Über die Fortsetzung eines Feldzugs. Die Dokusoap der Bundeswehr Merle Radtke Spielautomatensprache. Flippersounds. Optimierung, Effektivität, Coolness – ein Gerät für das spätkapitalistische Subjekt Dennis Göttel DIE SINNLICHE GEWISSHEIT »Nugae, Back to Privacy« (2013) Verena Issel DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT Wer stiehlt, wird erschossen Tilman Walther Die gesundheitlichen Gefahren des Kinematographen für die Jungend Von Professor Dr. Robert Eugen Gaupp, Tübingen (1911) LAN-Partys. Gemeinsam einzeln sein. Eine exemplarische Konstellation, in der sich Populärkultur ereignet, mit Pizza, Quatsch und Cola Christian Huck Fuck you grandma, drive yourself to the hospital. Einige Reddit-Kommentare, ausgewählt von Tilman Walther »SimCity« – Analyse in Planquadraten Paul Geisler Leises Zirpen in Moll. Der Sound von Nintendo Game & Watch Oliver Wittchow betteln, stehlen, tricksen, fixen. klauen, saufen und verhauen Wolfgang Kriener Nothing Special. Die wilde Welt von »Animal Crossing« Oliver Wittchow Der gute Sound einer Waffe ist enorm wichtig! Über Mods und Modder – unfaire Waffen und blumenpflanzende Panzer Martin Hüdepohl Just take control of a stick. »Fighting Fucktoys« und »Basement Dwellers« Nina Lucia Groß Ruinen spielen, zur Bedeutung urbaner Ruinen in Videospielen Emma Fraser DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS »Die Programmierung der Artifiziellen«, eine Kurzgeschichte von Chi Hui DIE TUGEND UND DER WELTLAUF »Ausflug nach Telgte am 4. und 5. August 2017«. Michael Ashers 1969er- Hymer-Eriba-Caravan, Modell Familia Alexander Rischer Impressum Konzeption des Dossiers: Gustav Mechlenburg, Dominic Osterried, Nora Sdun, Tilman Walther Redaktion: Björn Hartwig, Philipp Goll, Nina Lucia Groß, Raphael Dillhof Außerdem an dieser Ausgabe beteiligte Personen: Johannes Bendzulla, Lukas Dubro, Emma Fraser, Robert Eugen Gaupp, Paul Geisler, Dennis Göttel, Jul Gordon, Florian Hadler, Christian Huck, Martin Hüdepohl, Chi Hui, Verena Issel, Wolfgang Kriener, Roberto Ohrt, Carsten Rabe, Merle Radtke, Alexander Rischer, Ehler Voss, Elias Wagner, Oliver Wittchow
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster Nr. 18 »NO BALANCE«

Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster Nr. 18 »NO BALANCE« von Becker-Weimann,  Andrea, Dany,  Hans-Christian, Dillhof,  Raphael, Goll,  Philipp, Greinecker,  Elisabeth, Groß,  Nina Lucia, Hartwig,  Björn, Hoppenstedt,  Max, Huber,  Lara, Kavasaki de,  Nimtu, Killen,  Andreas, Klook,  Carsten, Malzew,  Elena, McGovern,  Fiona, Mechlenburg,  Gustav, Moos,  Stefan, Peters,  Britta, Radkau,  Joachim, Renner,  Volker, Reuss,  Seo, Rinck,  Monika, Rischer,  Alexander, Schramme,  Thomas, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Seiler,  Eva, Steinegger,  Christoph, Voss,  Ehler, Wagner,  Greta, Walther,  Tilman, Weber,  Jonas, Wittenburg,  Lily, Wulff,  Nele
KULTUR & GESPENSTER NR. 18 »NO BALANCE« INHALT DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT I Editorial »No Balance« »das gegenteil von verführung« Monika Rinck »Gesundheit« und »Krankheit« in der philosophischen Diskussion Thomas Schramme Wer möchte schon normal sein? Lara Huber Stay Romantic Lily Wittenburg Unter dem Radar Hans-Christian Dany Getting shit done. Neuroenhancement in der Arbeitsgesellschaft der Gegenwart Greta Wagner NoSleepGang: Schlaf ist für Loser Elena Malzew DIE SINNLICHE GEWISSHEIT The Green Monster Eva Seiler und Elisabeth Greinecker DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT II Das Fräulein vom Amt: Neurasthenie, Rationalisierung und die Folgen Andreas Killen Das Ich als Zitterpappel: Die Unruhe nervöser Selbsterfahrung und der Eigensinn der Patienten Joachim Radkau DIE VERSTELLUNG Time to get ill Nimtu de Kavasaki DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT III Verkörperungen am Rande der Darstellbarkeit. Vom Amputationsfetischismus zur Konstruktion von Body Integrity Identity Disorder und Transability. Oder: Eine kurze Geschichte körperlicher (Über-)Vollständigkeit Jonas Weber Herrera Nolens volens Carsten Klook »Diese Wesen lassen sich nicht vertreiben.« Eine italienischdeutsche Geschichte über Besessenheit und Malerei Ehler Voss, Donata, Horst Die Gestalt des Transhumanismus Max Hoppenstedt DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS Mit Godard im Fitnessstudio Fiona McGovern Interesse oder Erkenntnis. Eine Gelegenheitslektüre Ralf Schulte Sky’s the Limit Nele Wulff DIE TUGEND UND DER WELTLAUF Unsere Eltern sind der deutsche Mittelstand Tilman Walther Herausgeber: Gustav Mechlenburg, Nora Sdun, Christoph Steinegger Redaktion, Korrektorat: Philipp Goll, Stefan Moos, Ralf Schulte und die Herausgeber Konzeption des Dossiers: Philipp Goll, Elena Malzew, Gustav Mechlenburg, Britta Peters, Nora Sdun, Nele Wulff Außerdem an dieser Ausgabe beteiligte Personen: Andrea Becker-Weimann, Hans-Christian Dany, Rapahel Dillhof, Fiona McGovern, Nina Lucia Groß, Elisabeth Greinecker, Björn Hartwig, Max Hoppenstedt, Lara Huber, Nimtu de Kavasaki, Andreas Killen, Carsten Klook, Joachim Radkau, Volker Renner, Seo Reuss, Monika Rinck, Alexander Rischer, Thomas Schramme, Ralf Schulte, Eva Seiler, Ehler Voss, Greta Wagner, Tilman Walther, Jonas Weber, Lily Wittenburg
Aktualisiert: 2020-01-22
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B – Blickfänger

B – Blickfänger von Härtel,  Insa, Mechlenburg,  Gustav, Pazzini,  Karl-Josef, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
1977 malt Gerhard Richter seine Tochter nach einem Foto. Auf dem dunkel gerahmten Bild ist ein Mädchenkopf auf eine Fläche, eine Art Brett gelegt; der Lichteinfall aus rückwärtiger Höhe lässt den Kopf einen Schatten daraufwerfen. Im Vordergrund und im rechten Hintergrund kann man den Verlauf der Brett- oder Tischkante sehen, welche beide Male im spitzen Winkel zum Bildrand verläuft. So erscheint der Kopf in einer zweifachen Rahmung und ›rutscht‹ auf die Betrachtenden zu. Aus dem Bild kommt uns ein Blick entgegen. Blick heißt nicht, dass da jemand zu sehen ist, der sieht. Gemeint ist nicht, dass hier sehende Augen zu sehen sind, nicht einmal Augen müssten zu sehen sein. Insa Härtel und Karl-Josef Pazzini nehmen das Bild Betty so, als sei es ein Forschungsergebnis in Form von Kunst, die in einer Wissenschaft nicht in gleicher Weise zur Verfügung steht. Die künstlerische Forschung begreifen die Autoren als Resultat eines relationalen Prozesses zwischen: Gerhard Richter, Babette Richter und dem (kulturell-medial) Bildhaften, der sich auch auf die Betrachtenden vererbt. Wir befassen uns also quasi mit den Auswirkungen und Voraussetzungen dieser Forschung, greifen den Forschungsprozess auf und übersetzen ihn. Ein Stimmungs-Atlas zu: Scharf stellen, Situierung, Abstraktion, Figuration, Abwehrbewegungen, Gewalt, Verständigung, Übersetzungen, Terror, Subjektivierungen, Opfer, Gefangennahmen, Analogien, Unterbrechung, dem Rot der Lippen, Kind-Frau-Status, unschuldiger Kindheit, Jungen-Mädchen, Resonanzen, Verwirbelung und aufgestörten Phantasmen.
Aktualisiert: 2020-01-22
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L – Liebe

L – Liebe von Mechlenburg,  Gustav, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph, Wenzel,  Anna-Lena
»Über Liebe, als Beziehung zwischen den Geschlechtern, gebe es nichts Neues mehr zu berichten, das habe die Literatur dargestellt in allen Varianten ein für allemal, das sei für die Literatur, sofern sie diesen Namen verdient, kein Thema mehr – solche Verlautbarungen sind zu lesen; sie verkennen, dass das Verhältnis zwischen den Geschlechtern sich ändert, dass andere Liebesgeschichten stattfinden werden.« Max Frisch, Montauk Anna-Lena Wenzel hat sich für den Stimmungs-Atlas »Liebe« einmal quer durch die aktuelle Literatur gegraben, sie hat dabei Belege gefunden für das immer Gleiche und das dauernd Neue. Alphabetisch gelistet finden sich die expliziten Passagen zu Abschied, Affäre, Altersunterschied, aber auch zu Ehe, Eifersucht, Einsamkeit sowie zu Sehnsucht, Selbstbefriedigung und natürlich auch Sex – Ein ABC zu Formen und Varianten von Liebe. Entstanden ist ein Buch, das die Vielfältigkeit des Liebens und des Leidens am Lieben ebenso aufzeigt wie die vielseitigen Weisen des Sprechens über die Liebe. Grundsätzlich gilt: Während die einzelne Liebe vergänglich sein kann, ist es das Lieben an sich nicht. Das hat den Vorteil, dass nie alles schon gesagt worden ist.
Aktualisiert: 2020-01-22
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d – le dandysme

d – le dandysme von Heubach,  Friedrich Wolfram, Mechlenburg,  Gustav, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Welchen Symptomwert könnte es haben, dass der dandysme immer mal wieder Konjunktur hat? Ist sie allein in dem Fall gegeben, dass in der Gesellschaft vermehrt Individuen des Typs ›Dandy‹ auftreten, wie Beau Brummell einer war und wie ihn Barbey d’Aurevilly und Baudelaire beschrieben haben; oder auch schon dann, wenn der gesellschaftliche Diskurs häufiger auf die Figur des Dandys oder auf den dandysme Bezug nimmt, um eine bestimmte Zeiterscheinung zu deuten – sei dies eine Mode oder seien dies gewisse nicht konforme Verhaltensweisen beziehungsweise extravagante Formen der Selbstdarstellung. Handelt es sich beim Dandy um eine historisch einmalige Figur und ergo bei all dem, was sich danach als dandysme gerierte, nur um ermäßigte Reprise, etwa um eine flache Folklore des Elitären oder um einen hippen Kult der Abweichung? Oder hat es solche Individuen, die seit dem 19. Jahrhundert als ›Dandys‹ bezeichnet werden, zu allen Zeiten gegeben und bildet das, wofür der Begriff ›dandysme‹ steht, eine anthropologische Konstante, wie das beispielsweise vom Fetischismus oder vom Narzissmus gilt? Fritz W. Heubach bewegt sich einmal durchs große Biesterfeld des dandysme und begegnet dort neben dem Dandy Schmollern, Simulanten, dem »bio-adapter« sowie dessen Erfinder, Oswald Wiener. Theoretische Argumentationen stehen neben eher anekdotischen Berichten, Behauptungen neben Reflexionen und polemische Bemerkungen neben hochgestimmten Ansichten.
Aktualisiert: 2020-01-22
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Achim Hoops: Film

Achim Hoops: Film von Hoops,  Achim, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Wozu man etwa 17 Kartons mit Altpapier in einem, sonst tadellos gepflegten, Apartment stapelt, würde ihm nie im Leben einleuchten. Die Vorhänge waren halb geschlossen, der Blick auf die Stadt war eben der Blick auf eine Stadt, kostet extra, sieht gut aus. Tja. Im Fahrstuhl hinab in die Hotellobby, der Doorman war nirgends zu sehen. Es fiel mal wieder auf, dass gar nichts auffällig war. Irgendwann würde er mal eine große Abhandlung schreiben über 'Verdachtsmomente', über die hirnlos um sich greifende Besserwisserei, die sich durch angebliche Indizien speist und deren tatsächliches Vorhandensein, keiner Überprüfung standhält. Wenn es so aussieht als sei nichts los, dann ist auch nichts los, was nicht heißt dass nicht irgendwann mal etwas los sein könnte, aber sehen kann man es nicht, jedenfalls nicht jetzt. Was wiederum nichts mit seiner Aufgabe zu tun hat, er geht schließlich nicht irgendwelchen abstrusen Vermutungen und Unterstellungen nach. Achim Hoops, geboren 1953, studierte Kunst an der HFBK Hamburg und ist an dieser Hochschule seit 1986 als Lehrer beschäftigt. Seit 1984 Ausstellungen in Galerien und Institutionen, u.a. art agents gallery Hamburg, Galerie Adamski Aachen/Berlin, Kunstverein Bremerhaven, Kunsthalle Baden-Baden, Kunsthalle Tübingen.
Aktualisiert: 2023-01-18
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A – Angst

A – Angst von Bandel,  Jan-Frederik, Gann,  Thomas, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Der Begriff der Angst hat sich etwas seltsam Heimatloses und Unbegreifliches bewahrt. Welche Disziplin sie auch immer ergründen wollte, stets hat die Angst sich spröde gezeigt, ist eigensinnig geblieben, vage, überall und nirgends zugleich. Im Angstgefühl hat man eine Überlebensfunktion erkennen wollen, ebenso eine pathologische Störung. Angst bereitet Unlust, und doch steht sie mit einer Erregung der Lust in engster Beziehung. Das Buch folgt eine Weile den Pfaden der Psychoanalyse, um diese dann an zwei Autoren der literarischen Moderne zu erörtern – Franz Kafka und Ernst Jünger. Ist es Realitätsverkennung, in Zeiten, da Studenten Wikipedia für eine Enzyklopädie halten und Quiz-Sendungen der allgemeinen Fortbildung dienen, ein universalenzyklopädisches Unterfangen mit offenem Ausgang anzugehen? Wir sind hier doch nicht im 18. Jahrhundert! Muss doch alles schnell gehen, heute, und bitte, bitte nicht so kompliziert, okay? Andererseits fordert nicht nur das Schreckensregime des fröhlichen Oberflächenwissens Gegenwehr heraus. Auch die Erweiterung dessen, was heutzutage als Form und Gegenstand ästhetischer Erfahrung gelten darf und muss, verlangt nach neuen Begriffs-Instrumentarien: Unser ästhetisches Verhältnis zur Welt lässt sich nicht länger allein in den Kategorien von 'Hoch-', 'Pop-' oder 'Subkultur' oder im Raster sogenannter Stile, Schulen und Epochen erfassen. Der 'Kleine Stimmungs-Atlas in Einzelbänden' behauptet, die Lösung dieser Probleme zu liefern. In fortlaufend erscheinenden kleinen Bändchen zu je einem Lexem sortiert sich unsere Ästhetik neu: von der 'Albernheit' bis zur 'Zeitung', von der 'Angst' bis zum 'Wald'. Der didaktischen Gymnastik merkkästchenbefrachteter Einführungsbände verweigert sich der 'Stimmungs-Atlas' genauso wie der 'pauschalreisenden Erkenntnis' (Wolfgang Hegewald). Seine Form ist der Essay, sein Format jackentaschengeeignet und das Ziel die heitere Erkenntnis.
Aktualisiert: 2020-01-22
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G – Geheimnis

G – Geheimnis von Bandel,  Jan-Frederik, Hadler,  Florian, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
NSA? Spionage? Noch nie davon gehört. Im Begriff des Geheimnisses verbergen sich Aporien der Aufklärung, Spuren magischer Weltverhältnisse, machtpolitische Arkana und nicht zuletzt messianische Versprechen von Offenbarung, Entdeckung, Lösung und Befreiung: Der Blick hinter die Kulissen der Macht in der journalistischen Rhetorik, die Obduktion der kleinsten Dinge und der Einblick in die verborgensten Zusammenhänge der physikalischen Welt im Large Hadron Collider, die verschlüsselten Botschaftsdepeschen, die ärztliche Schweigepflicht, Betriebsgeheimnisse, Zaubertricks, kriminelle und subversive Kommunikation, Tabus, die Idee des Privaten, das Expertenwissen – diese Reihe lässt sich augenscheinlich endlos weiterführen und man stellt schnell fest, dass eine Rede über das Geheimnis an und für sich nicht möglich zu sein scheint. Eine pauschale Rede vom Geheimnis an sich liefert sich einem (meistens gerechtfertigten) Pathosverdacht aus. Das Geheimnis erweist sich in diesen Fällen als oszillierender, polarisierender Kampfbegriff, der immer wieder in der Literatur hervorragt und von Georg Simmel als eine der größten Errungenschaften der Menschheit, von Friedrich Nietzsche als Beginn der Kultur und von Wilhelm Emrich als Element jeder großen Dichtung beschrieben wird. Diese polemischen Überhöhungen des Geheimnisses bieten für zeitgeistige Kommentare genügend Projektionsfläche, die aufgrund ihrer integrativen Unschärfe oft auf einem feuilletonistischen Niveau verhaftet bleiben, insbesondere wenn sie sich mit aktuellen Themen wie Transparenz und Datenschutz verbinden. Bei näherer Betrachtung dessen, was als geheim bezeichnet wird, zeigen sich hingegen wiederholt die Bedingungen der Unzugänglichkeit des Untersuchungsgegenstandes Geheimnis – ein Phänomen der Begriffsarbeit, das jede philosophische oder undisziplinierte Methode begleitet, die nach der Unvollständigkeit des eigenen Themas sucht. Das dekonstruktive Prinzip der genealogischen Untersuchung verwandelt das Geheimnis in ein unbekanntes Objekt X, das als Thema lediglich vage durchklingt, vor allem aber in seiner Varianz erscheint. Das Geheimnis bleibt ein Phantasma, das sich immer wieder an verschiedenen Orten auskristallisiert.
Aktualisiert: 2020-01-22
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Uhrmacher, Bärnhäuter und Musikalische Reisen

Uhrmacher, Bärnhäuter und Musikalische Reisen von Bandel,  Jan-Frederik, Brentano,  Clemens, Glasmeier,  Michael, Görres,  Joseph, Gudmundsdottoir,  Gudny, Isermann,  Thomas, Mechlenburg,  Gustav, Meese,  Jonathan, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Nachwort zur Neuausgabe Von MICHAEL GLASMEIER und THOMAS ISERMANN Wenn wir es nach über einem Vierteljahrhundert wagen, diese grandiosen satirischen Schriften erneut und erneuert zu publizieren, dann aus einer Überzeugung, dass solche Texte in der deutschen Sprache beispielslos sind: Als poetische Höchstform in konzentrierter Dichte, als anarchische und satirische Sprachexperimente mit außergewöhnlichen Schreibstrategien sind sie selbst im Umkreis der Romantiker nicht nur einmalig, sondern Ausweis jener Kraft, zu der die deutsche Sprache fähig sein könnte, wäre sie nicht in die Hände von »Bürgern« geraten, die – um den Bogen ins Heute zu schlagen – nicht mehr Johann Heinrich Voß, sondern Daniel Kehlmann, Martin Mosebach oder Uwe Tellkamp heißen, dessen Morgenblatt nun das Wochenblatt Die Zeit ist. Zudem sind wir der Auffassung, dass die zeitlose Kraft dieser Literatur, ähnlich der von Christoph Martin Wieland, Karl Philipp Moritz, Ludwig Tieck oder Jean Paul, umso deutlicher, eindringlicher werden müsste, je monströser die Dummheit sich gebärdet und eine allgemeine Versorgtheit zur Maxime wird – das zumindest war unsere Idee, die zuerst 1983 in Marburg anlässlich eines gemeinsam besuchten Brentano-Seminars des mehr als inspirierenden, 2009 verstorbenen Gert Mattenklott zündete und dazu führte, dass wir dieses Buch 1988 in der Berliner Edition Sirene erstmalig herausgaben. Dieser von Wolfgang Schmidt begründete Verlag publizierte in wunderbar gedruckten Bibliophilien hauptsächlich surrealistische Literatur, aber prunkte neben Joris-Karl Huysmans oder Julien Gracq auch mit einer vom Verleger neu übersetzten, aus Garamond Monotype, Korpus und Borgis handgesetzten, gedruckten und gebundenen Werkausgabe des Comte de Lautréamont. In diesem Kreuzberger Unternehmen, dem wir freundschaftlich, ideell und teilweise handwerklich verbunden waren, brachten wir also Brentano/Görres in Bodoni Monotype und das als Frontispiz liebevoll eingeklebte farbige en profil-Ganzfigurporträt von BOGS angemessen unter. Doch leider zündete unsere Idee nicht, zumal aufgrund miserabler Nachfrage nicht alle schon gedruckten Bücher gebunden wurden und der Verlag selbst auch wegen finanzieller Schwierigkeiten immer kurz vor der Auflösung stand. Wolfgang Schmidt zog bald ins einsamere Umland Berlins und verschwand dann irgendwann nach Frankreich. Vielleicht hätte das Buch Ende der 1970er Jahre mehr Erfolg gehabt, weil zu dieser Zeit die Künste und die Subkultur noch einmal produktive Verbindungen eingingen, bevor diese Chance mit dem Kassieren von Punk und New Wave, der Zeitgeist-Ausstellung in Berlin3 oder dem Ende etwa des März Verlags vollends vertan worden ist. Aber wie gesagt, ursprünglich sollte unsere Idee aus dem naiv-aufklärerischen Glauben, dass in dämlichen Zeiten gerade das kraftvoll Anarchische größte Wirksamkeit entfaltet, eigentlich auch anders funktionieren. Ein Wort zur »zeitlosen Kraft« dieser Texte, die als Satiren wie kaum andere an ihre je eigene Zeit gebunden sind. Was auch immer »Romantik« sei, von der wir damals träumten: eine Epoche? Ein modernes Gefühl? Widerspenstig und anarchisch entzieht sie sich einer Definition, weil Definitionen ihre Sache nicht sind. Im Verlauf der modernen kunstgeschichtlichen Epochen, zu denen die Romantik gehört, kennen wir den Effekt, dass viel von dem, was historisch war, gegenwärtig bleibt. … Romantiker lieben die freie Natur. Sie erwandern ihre geografischen Bezugspunkte und singen dabei ein Lied. Auf dieses simple Urbild, kaum mehr als ein Emblem, lässt sich der Zusammenhang reduzieren, der zwischen Natur und gesungener Schöpfung besteht: Dies ist im BOGS die Hauptklammer zwischen der mechanisch festgehaltenen Zeit des Uhrmachers und der übergeschwappten Zeiterfahrung während des Konzerts. In dieser U(h)r-Erfahrung liegt die Aktualität des Werkes. Romantiker sind Büchernarren. Brentano, Tieck – sie besaßen oft mehrere Tausend Bände in ihren Privatbeständen, darunter Rara, um die sie Philologen beneideten. Der historische Eigenwert des Gelesenen aus alter Zeit wird der eigenen entgegengehalten, und das war in diesem Umfang neu, das ging über klassische Antikenaneignung hinaus. Bei kaum einem unserer Romantiker findet sich eine nennenswerte Antikenrezeption. Die Textnarren der Romantik verstanden ihre Werke als work-in-progress im literarischen Kontinuum, das nicht klassifiziert, sondern strömt – daher die ungeheure Nähe von BOGS und Bärnhäuter zu Beckett und Konrad Bayer. Vielleicht bietet diese Neuausgabe neben dem reinen Vergnügen Anlass für ein Überdenken geisteswissenschaftlicher Mutmaßungen zur Romantik, Ideenkunst, Satire, Zeitgenossenschaft, »Kunstform der Tollheit«, aber eben auch zum Klang dessen, was wir Musik nennen. Wir haben nun diesen »trefflichen Wahnsinn« ins Verlagsprogramm aufgenommen, Ein Werk, über dessen Autorschaft Jean Paul in einem Brief vom 22. Juli 1810 an Achim von Armin schreibt: »Sie halten die Lachmuskeln der Leser wie Zügel in der Hand und machen mit deren Gesichtern, was Sie wollen.«
Aktualisiert: 2020-01-22
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B – Bildzweifel

B – Bildzweifel von Bandel,  Jan-Frederik, Ripplinger,  Stefan, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Von Anfang an ist das Bild lästig. Es wird erklärt, geläutert, entstellt, bekämpft, verboten, verbrannt und kehrt doch in immer neuer Gestalt zurück. Es ist so hartnäckig wie der Zweifel an ihm. Moses gesteht Arnold Schönberg seine Bildzweifel, Platon verbessert Lawrence Weiners Konzepte, Papst Gregor disputiert mit Kasimir Malewitsch über das Unsichtbare, und der größte Bilderstürmer der Epoche, Isidore Isou, erbarmt sich der Bilder in der Mülltonne.Der Band Bildzweifel beginnt in grauer Vorzeit beim Tanz ums goldene Kalb und macht erst bei der aktuellen Diskussion um zeitgenössische Kunst halt.
Aktualisiert: 2020-01-22
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G – Gespür

G – Gespür von Bandel,  Jan-Frederik, Schulze,  Holger, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Gibt es ein Gespür? Ist der Begriff keine Erfindung, bloß kulturelle Konvention, verwaschene Rede von phantasmagorischer Innerlichkeitswut? Wer ein gutes Gespür hat, den schätzen wir; ertragen wir aber auch, wenn jemand gar kein Gespür hat? Ein Gespür zu besitzen, das meint eine Fähigkeit, die kaum ordentlich zu lernen, sondern situativ zu erwerben ist, im Lebensvollzug. Es kann dazu befähigen, richtig und angemessen zu handeln – oder eben falsch und unangemessen. Es gibt ein solches Gespür und dennoch kann ich ganz falsch liegen. Leben Menschen ohne Gespür schlechter, sind sie gescheiterte Existenzen? Dieser Band erkundet die verstreute Kulturgeschichte des Gespürs und der Suche danach als eine Forschungszeitreise zu Samuel Pepys, Honoré de Balzac, Thomas Lehnerer, Wolfgang Hogrebe, Mario Perniola, Meike Lobo, Einar Schleef, Rainald Goetz, Andreas Neumeister, Paul Nizon, Peter Handke, Ulrich Pothast, Michel Serres, Jean-Luc Nancy, Joseph Vogl, Eugene T. Gendlin, Thomas Palzer, Frank Zappa, Jacques Attali, Jim Jarmusch, PJ Harvey, Klaus Theweleit, Antonio Damásio, Joseph Bauer, Erich Wolfgang Skwara und David Bowie. Kritische Begleiterin dieser Studie ist eine Forscherin (dokumentiert von Gu_n_ Gu_mundsdóttir), die im Laufe des Bandes verschiedene Apparaturen der Sinne probeweise anlegt: eine Selbstversuchsserie in Sachen Gespür.
Aktualisiert: 2020-01-22
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