Terroristisches Verhalten ist statistisch gesehen unwahrscheinliches Verhalten. Da mit tritt es aber zugleich aus dem Verständnishorizont heraus, aus dem die meisten Beobachter ihr eigenes Verhalten und das anderer Menschen interpretieren. So wir ken die terroristischen Aktionen als doppeltes Ärgernis. Die Effekte sind dramatisch, und die Motive bleiben unverständlich. Ein Verhalten jenseits unserer Interpreta tionsmöglichkeiten bezeichnen wir gern als verrückt, als pathologisch, damit sind in dessen keine Diagnosen, sondern nur Verständnisgrenzen gekennzeichnet. Gerade extremes, unwahrscheinliches, einem breiten Verständniskonsens entrücktes Han deln muß außerordentlich prägnanten Ordnungsprinzipien unterliegen, wenn es sich überhaupt ereignen soll. Das von außen unverständlich Wirkende ist im Bewußtsein des Akteurs nicht nur überzeugendes, sondern auch folgerichtiges Handeln, zu dem es für ihn keine sinnvolle Alternative gibt. Terroristisches Handeln ist nur möglich, wenn wir in ihm alles vorfinden, was zu einer funktionierenden sozialen Organisation gehört: Ziele, ein geistiges Konzept, das sowohl die Selbst- als auch die Umweltdefinition enthält, Interaktionspartner, Mittel, Erfolgserwartungen und für den einzelnen eine akzeptable Rolle. Bis es zu ei ner solchen Organisation kommt, braucht es Zeit. Terrorist wird niemand über Nacht. Die Voraussetzung jeder Alternativkultur, also auch der politischen Alterna tivkultur des Terrorismus, ist die Problematisierung, die Lockerung und schließlich die negative Besetzung bisheriger Bindungen. Jede neue Organisation setzt also Ablösungsprozesse voraus. Diese Ablösungsprozesse sind zunächst nicht freiwillig, weder gesucht noch gezielt.
Aktualisiert: 2023-02-01
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Dieser Band enthält Tabellen und Methodendarlegungen zur Untersuchung über Ethik und Protest, Moralbilder und Wertkonflikte junger Menschen. Die hier aufgeführten Ta bellen sind in dem Buch gleichen Titels zitiert. Dieser Ergänzungsband lädt eigentlich nicht zu einer selbständigen Lektüre ein. Gleichwohl kann man beim Blättern auf Gedan ken kommen und zu Schlußfolgerungen gelangen, die über das hinausgehen, was im Buch selbst kommentiert wurde. Aus diesem Grunde haben Autorengemeinschaft und Verlag es wichtig gefunden, die zahlreichen Nachweise empirischer Befunde für den in teressierten Leser, für die Forschung zugänglich zu machen. Auf den folgenden Seiten finden sich 166 Tabellen, die im Text des Hauptbandes als Quellen zitiert sind. Zudem sind im Methodenteil 56 weitere Tabellen wiedergegeben, auf deren Daten teilweise Bezug genommen wurde. Ein kurzes Glossar zu Beginn des Methodenteils klärt über statistische Verfahrensweisen und Begriffe auf. Die hier vorgestellte Untersuchung beruht auf der formellen Befragung eines repräsenta tiven Querschnitts junger Menschen im Gebiet der Bundesrepublik vor 1990. Im Jahre 1986 wurden 2.229 Jugendliche befragt. Die Auskunftspersonen zwischen 15 und 30 Jahren sind repräsentativ für die deutschen Staatsangehörigen. Die Untersuchung wurde vom GETAS/GfM Institut in Hamburg durchgeführt. Die Arbeiten am empirischen Gerüst der Untersuchung haben Therese Walter und Andree Helminger von der Abteilung Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts der Universität Zürich mitgetragen. Ihre Mitwirkung beschränkt sich indessen nicht auf diesen Ergänzungsband. Alle Nachweise im Hauptband sind ebenfalls das Ergebnis gemeinsa men Erwägens und Arbeitens.
Aktualisiert: 2023-04-02
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Aktualisiert: 2023-02-01
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Unsere Epoche kennt Humanität und Entsetzen, höchste Intelligenz und organisierte Verblödung. Alles erwächst aus den Orientierungssystemen der Menschen und ihrer Gesellschaft. Dies ist das Motiv für die Analyse, wie die Orientierungen der Menschen sich aufbaut und welche Unterstützung oder Behinderungen sie durch die Institutionen erfährt. Um sich orientieren zu können, fabrizieren Menschen eine Landkarte ihrer sozialen Welt im eigenen Kopf. Ihr Maßstab ist Sympathie, Nähe und Ferne. Ausgehend von diesen Einblicken in die psychische Werkstatt der Orientierung wird dargelegt, wie sich der Einzelne in der modernen Welt zu Recht findet, und wo er scheitert. Zu den überraschenden Befunden der Untersuchung zählt: Wir urteilen ästhetisch, wenn wir nichts wissen; in unseren Erklärungen und Ursachenzuschreibungen lauern Gefahrenpotenziale; mit besserer Information wächst die Anbivalenz, auch Entscheidungsunfähigkeit; die Gewalt als Beispiel für einen falschen Zusammenhang von Geist und Organisation.
Dummheit erwächst der Informationsgesellschaft aus der Erwartung, der Markt neuer Techniken der Kommunikation verbürge allseitige Transparenz, Aufklärung und Humanität. Keine Technik führt automatisch eine bessere Welt herbei. Buchdruck und Bibelübersetzung haben Auschwitz nicht verhindert. Wenn Institutionen sich nicht modernisieren und ihren Aufklärungsauftrag vergessen, senken sie das Niveau der in der Gesellschaft verfügbaren Intelligenz, Wissen wird nicht genutzt. Zonen der Dummheit entstehen paradoxerweise auch in einer Welt intelligenter Technik. Das Buch bietet ein sozialpsychologisches Panorama unserer Zeit, der Orientierungsprobleme in der Gesellschaft, Politik und Religion. Es schließt mit einer kulturgeschichtlichen Betrachtung: Unter dem Schock neuer Entdeckungen und Orientierungslasten wird die Person auf sich selbst zurückgeworfen. Darin gleicht die Gegenwart der Renaissance.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Aktualisiert: 2023-04-04
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Unsere Epoche kennt Humanität und Entsetzen, höchste Intelligenz und organisierte Verblödung. Alles erwächst aus den Orientierungssystemen der Menschen und ihrer Gesellschaft. Dies ist das Motiv für die Analyse, wie die Orientierungen der Menschen sich aufbaut und welche Unterstützung oder Behinderungen sie durch die Institutionen erfährt. Um sich orientieren zu können, fabrizieren Menschen eine Landkarte ihrer sozialen Welt im eigenen Kopf. Ihr Maßstab ist Sympathie, Nähe und Ferne. Ausgehend von diesen Einblicken in die psychische Werkstatt der Orientierung wird dargelegt, wie sich der Einzelne in der modernen Welt zu Recht findet, und wo er scheitert. Zu den überraschenden Befunden der Untersuchung zählt: Wir urteilen ästhetisch, wenn wir nichts wissen; in unseren Erklärungen und Ursachenzuschreibungen lauern Gefahrenpotenziale; mit besserer Information wächst die Anbivalenz, auch Entscheidungsunfähigkeit; die Gewalt als Beispiel für einen falschen Zusammenhang von Geist und Organisation.
Dummheit erwächst der Informationsgesellschaft aus der Erwartung, der Markt neuer Techniken der Kommunikation verbürge allseitige Transparenz, Aufklärung und Humanität. Keine Technik führt automatisch eine bessere Welt herbei. Buchdruck und Bibelübersetzung haben Auschwitz nicht verhindert. Wenn Institutionen sich nicht modernisieren und ihren Aufklärungsauftrag vergessen, senken sie das Niveau der in der Gesellschaft verfügbaren Intelligenz, Wissen wird nicht genutzt. Zonen der Dummheit entstehen paradoxerweise auch in einer Welt intelligenter Technik. Das Buch bietet ein sozialpsychologisches Panorama unserer Zeit, der Orientierungsprobleme in der Gesellschaft, Politik und Religion. Es schließt mit einer kulturgeschichtlichen Betrachtung: Unter dem Schock neuer Entdeckungen und Orientierungslasten wird die Person auf sich selbst zurückgeworfen. Darin gleicht die Gegenwart der Renaissance.
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Terroristisches Verhalten ist statistisch gesehen unwahrscheinliches Verhalten. Da mit tritt es aber zugleich aus dem Verständnishorizont heraus, aus dem die meisten Beobachter ihr eigenes Verhalten und das anderer Menschen interpretieren. So wir ken die terroristischen Aktionen als doppeltes Ärgernis. Die Effekte sind dramatisch, und die Motive bleiben unverständlich. Ein Verhalten jenseits unserer Interpreta tionsmöglichkeiten bezeichnen wir gern als verrückt, als pathologisch, damit sind in dessen keine Diagnosen, sondern nur Verständnisgrenzen gekennzeichnet. Gerade extremes, unwahrscheinliches, einem breiten Verständniskonsens entrücktes Han deln muß außerordentlich prägnanten Ordnungsprinzipien unterliegen, wenn es sich überhaupt ereignen soll. Das von außen unverständlich Wirkende ist im Bewußtsein des Akteurs nicht nur überzeugendes, sondern auch folgerichtiges Handeln, zu dem es für ihn keine sinnvolle Alternative gibt. Terroristisches Handeln ist nur möglich, wenn wir in ihm alles vorfinden, was zu einer funktionierenden sozialen Organisation gehört: Ziele, ein geistiges Konzept, das sowohl die Selbst- als auch die Umweltdefinition enthält, Interaktionspartner, Mittel, Erfolgserwartungen und für den einzelnen eine akzeptable Rolle. Bis es zu ei ner solchen Organisation kommt, braucht es Zeit. Terrorist wird niemand über Nacht. Die Voraussetzung jeder Alternativkultur, also auch der politischen Alterna tivkultur des Terrorismus, ist die Problematisierung, die Lockerung und schließlich die negative Besetzung bisheriger Bindungen. Jede neue Organisation setzt also Ablösungsprozesse voraus. Diese Ablösungsprozesse sind zunächst nicht freiwillig, weder gesucht noch gezielt.
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