Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Es geht längst nicht mehr nur um eine Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen und eine Anpassung an die inzwischen unvermeidbar gewordenen Folgen des Klima-Umbruchs: Um das Schlimmste zu verhindern, werden Projekte für einen »Plan B« entwickelt, mit denen entweder die Sonne zwecks Abkühlung der Erde »abgeschattet«, oder aber das bereits emittierte Kohlendioxid wieder aus der Luft herausgeholt werden soll.
Climate Engineering, also das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Diese Entwicklung sollte in der Bewegung für Klimagerechtigkeit dringend diskutiert werden! Annette Schlemm geht es um eine gesellschaftspolitische Einschätzung dieser Vorhaben – und das führt gerade aus der Perspektive globaler Gerechtigkeit zu starken Zweifeln an deren Sinnhaftigkeit. Es wird Zeit, dass wir uns kritisch einmischen, sonst werden zur angeblichen »Rettung des Planeten« neue Machtstrukturen installiert, die viel gefährlicher sind als die eingesetzten technologischen Mittel.
Aktualisiert: 2023-05-18
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Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Es geht längst nicht mehr nur um eine Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen und eine Anpassung an die inzwischen unvermeidbar gewordenen Folgen des Klima-Umbruchs: Um das Schlimmste zu verhindern, werden Projekte für einen »Plan B« entwickelt, mit denen entweder die Sonne zwecks Abkühlung der Erde »abgeschattet«, oder aber das bereits emittierte Kohlendioxid wieder aus der Luft herausgeholt werden soll.
Climate Engineering, also das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Diese Entwicklung sollte in der Bewegung für Klimagerechtigkeit dringend diskutiert werden! Annette Schlemm geht es um eine gesellschaftspolitische Einschätzung dieser Vorhaben – und das führt gerade aus der Perspektive globaler Gerechtigkeit zu starken Zweifeln an deren Sinnhaftigkeit. Es wird Zeit, dass wir uns kritisch einmischen, sonst werden zur angeblichen »Rettung des Planeten« neue Machtstrukturen installiert, die viel gefährlicher sind als die eingesetzten technologischen Mittel.
Aktualisiert: 2023-05-08
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Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Es geht längst nicht mehr nur um eine Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen und eine Anpassung an die inzwischen unvermeidbar gewordenen Folgen des Klima-Umbruchs: Um das Schlimmste zu verhindern, werden Projekte für einen »Plan B« entwickelt, mit denen entweder die Sonne zwecks Abkühlung der Erde »abgeschattet«, oder aber das bereits emittierte Kohlendioxid wieder aus der Luft herausgeholt werden soll.
Climate Engineering, also das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Diese Entwicklung sollte in der Bewegung für Klimagerechtigkeit dringend diskutiert werden! Annette Schlemm geht es um eine gesellschaftspolitische Einschätzung dieser Vorhaben – und das führt gerade aus der Perspektive globaler Gerechtigkeit zu starken Zweifeln an deren Sinnhaftigkeit. Es wird Zeit, dass wir uns kritisch einmischen, sonst werden zur angeblichen »Rettung des Planeten« neue Machtstrukturen installiert, die viel gefährlicher sind als die eingesetzten technologischen Mittel.
Aktualisiert: 2023-05-08
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Nachdem der erste Teil der Doppeltagung Entnaturalisierung des Menschen – Enthumanisierung der Natur 2019 (VorSchein 37) »Anthropologie« zum Schwerpunkt hatte, widmete sich der zweite Teil der Naturphilosophie, die Engels mit seinem epochemachenden Werk Dialektik der Natur versucht hatte zu »retten« vor allzu positivistischen Strömungen. Die Idee, sich heutzutage nicht nur auf Engels, dessen Wissenschaftsverständnis in diesem Band auch hinterfragt wird, sondern ebenso auf Marx zu beziehen, kann wohl nicht vernünftigerweise abgewiesen werden. Soll unser Planet auch in Zukunft bewohnbar bleiben für Menschen und anderes organische Leben, ist die »Rettung« der Natur – deren Teil auch wir sind, ohne ein Denken des Gesamtzusammenhangs nicht möglich.
Aktualisiert: 2022-07-24
Autor:
Martin Blumentritt,
Beat Dietschy,
Wilfried Korngiebel,
Michael May,
Horst Mueller,
Annette Schlemm,
Wolfdietrich Schmied-Kowarzik,
Volker Schneider,
Heinz Sünker,
Elmar Witzgall,
Doris Zeilinger,
Rainer E. Zimmermann
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Das Mensch-Natur-Verhältnis war Thema der für 2019 und 2020 anberaumten Doppeltagung Entnaturalisierung des Menschen – Enthumanisierung der Natur der Ernst-Bloch-Assoziation. Der Titel nimmt fragend Bezug auf das Diktum von der Naturalisierung des Menschen, der Humanisierung der Natur, worunter Marx die anzustrebende „vollendete Wesenseinheit des Menschen mit der Natur“ verstand.
Der VorSchein Nr. 37 enthält die Vorträge der 2019er Tagung, deren Schwerpunkt auf der Anthropologie lag. Ausgehend von Blochs Feststellung, dass der Mensch nicht dicht sei, nehmen die Autorinnen und Autoren die anthropologische Dimension der Technik 4.0 in den Blick. So erfahren die Digitalisierung des Lernens und die Positionen zur Klimaproblematik eine kritische Insichtnahme. Daneben werden Aspekte der Blochschen Anthropologie vertieft und weitergedacht.
Die zweite Tagung konnte pandemiebedingt noch nicht stattfinden.
Aktualisiert: 2021-08-01
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Seit mehr als 200 Jahren befasst sich die Technikentwicklung mit der Frage, ob es gelingen kann, Tiere und Menschen künstlich nachzubau¬en. Dabei steht zu Beginn die Absicht, Lebewesen naturgetreu technisch abzubilden. Doch schon zwischen den Weltkriegen ändert sich die Sichtweise: nun orientiert sich die Nachbildung eher am Rückgriff auf den Anblick des mittelalterlichen Golem. In der Mitte des 20. Jahrhunderts verschmilzt mit der englischen Diskussion um „Artificial Intelligence“ der Wunsch der Nachbildung des Homo Sapiens mit dem Anspruch, das vermeintlich technisch-„intelligente“ Wesen möge mit einer „Superintelligenz“ den Menschen überflügeln. Manche Informatiker_innen-Teams träumen schon von der Unsterblichkeit menschlicher Gehirne in flexiblen technischen Gehäusen.
Mit den Entwicklungen neuer technischer Potenziale der Digitalisierung, der Virtualisierung und der Neurobiologisierung erfahren solche Träume aktuell Rückenwind. Sogenannte „Intelligenz“ soll in die Maschine kommen. Geräte sollen „lernen“ und „denken“ können und „Bewusstsein besitzen“. Die technische Wirklichkeit ist von diesen Perspektiven weit entfernt, obwohl die Roboterindustrie uns durch geschicktes Marketing glauben lassen will, der reflexionsfähige Android sei bald auslieferbar. Der unscharfe und verbogene Begriff der „Künstlichen Intelligenz“ will den Anspruch artikulieren, diese Technik löse die Probleme des Menschen und der Menschheit.
Unabhängig vom tatsächlichen technischen Evolutionsprofil wollen wir nicht primär nach technischen Visionen und ihren Umsetzbarkeiten fragen. Wir fragen nicht in erster Linie nach dem Stand der digitalen Transformationen von Arbeit und Leben. Wir fragen nach dem sich wandelnden Menschenbild hinter diesen Szenarien. Der Begriff „Mensch“ unterliegt schon immer einem historischen Wandel. Von der Antike bis in die Gegenwart gab es unterschiedliche Vorstellungen, welcher Stellenwert dem Menschen zukommt, wer als Mensch gilt und was sein Wesen ausmacht.
Maschinen besitzen keine Ethik und keine Moral. Eine Revision ethischer Dispositionen in Richtung auf eine sogenannte „Maschinenethik“ oder „Maschinenmoral“ stellt nicht nur eine unzulängliche Umwertung technischer Potenziale dar, eine solche Revision führt vor allem zu einer Dekonstruktion des Humanum selbst. Es bedarf dagegen einer Schärfung ethischer Prinzipien in diesem Kontext.
Ist die Frage nach einem ethischen Menschenbild ein überholter Romantizismus oder eine soziale Notwendigkeit der Aufklärung für den Zusammenhalt von Gesellschaften? Was sind die zukunftsweisenden Erbschaften einer Jahrhunderte übergreifenden Diskussion um das Bild des Menschen? Worauf basiert ein solidarisches Menschenbild? Welches Menschenbild transportieren die Bürger- und Menschenrechte? Wie lässt sich vermeiden, dass einseitig gesetzte und in Technik implementierte Profile von digitalen Figuren den demokratischen Regeln und Rechten der Vielfalt, der Integration und Inklusion zuwiderlaufen? Welche Konsequenzen haben die aktuellen technischen wie gesellschaftlichen Transformationsprozesse für eine philosophische Anthropologie?
Welches Menschsein haben wir vor Augen, wenn wir von der neuzeitlichen „Handlungsträgerschaft Mensch“ zur „Handlungsträgerschaft technischer Systeme“ übergehen? Auf welches ethische, moralische, humane, soziale, politische und rechtliche Miteinander gehen wir zu, wenn automatische Systeme nicht nur Entscheidungen über Sachen sondern auch über Menschen treffen? Wie beeinflusst die Technikentwicklung den sozialen Handlungsbegriff? Wie sollten Kernpunkte einer emanzipatorischen Gesellschaftsstrategie formuliert sein, damit Ethik Technik dominieren kann und nicht umgekehrt?
Nicht zu allen Fragen haben wir ausreichende Antworten gefunden. Die Autorinnen und Autoren der vierten Ausgabe der „Latenz“ äußern sich in unserem Themenschwerpunkt aus unterschiedlichen Perspektiven. Dem Humanum verpflichtet, widersprüchlich, irritierend, plural, parteilich, aufklärerisch.
Aktualisiert: 2021-11-28
Autor:
Roland Beer,
Stefan Behrens,
Ulrike Behrens,
Johanna Di Blasi,
Helmut Fahrenbach,
Alexander Kluge,
Claudia Lenz,
Michael Lenz,
Matthias Mayer,
Michael Morgner,
Ingo Mueller,
Heiko Müller,
Mathias Richter,
Irene Scherer,
Annette Schlemm,
Lothar Schröder,
Welf Schröter,
Kurt Seifert,
Stefan Selke,
Barbara Smitmans-Vajda,
Bernd Stickelmann,
György Széll,
Mihály Vajda
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1923 erschien in Leipzig Karl Korschs Schrift »Marxismus und Philosophie«. Karl Kautsky nennt sie in seiner Rezension eine hochphilosophische Abhandlung«, deren »ganze Quintessenz« zu finden sei »in einem kleinen Sätzchen einer Fußnote, in dem der Verfasser wörtlich erklärt: ›Während der ganzen (!) zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Verflachung und Verarmung der marxistischen Lehre zum Vulgärmarxismus allmählich eingetreten‹«.
Der Titel der Korsch-Schrift bringt das Anliegen dieses Jahrbuchs trefflich zum Ausdruck: Anlässlich seines 200. Geburtstags soll Karl Marx gewürdigt werden im Kontext jener Interpreten seines Werks, die gerade mit philosophischen Implikationen nicht gespart haben.
Im ersten Teil des Jahrbuchs werden neben Korschs Verhältnis zu Marx die Positionen von Georg Lukács, Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, Leo Kofler, Rudi Dutschke, Louis Althusser und der jugoslawischen Praxisphilosophen behandelt. Im zweiten Teil steht die Philosophie Blochs im Zentrum, mit den Bezügen zu Marx. »Karl Marx und die Apokalypse. Zum Fortbilden eines Zusammenhangs in Blochs Werk« lautet die Überschrift von Beat Dietschys Beitrag. Martin Küpper begibt sich auf die Spur der marxistische Klassentheorie bei Ernst Bloch. »Ernst Blochs utopische Poetik« und ihre noch nicht weiter beachteten Konsequenzen untersucht Troels Andersen. Ein Autor*innen-Trio (Emily Philippi, Annette Schlemm, Fabian Strobel) widmet sich dem alten, doch immer wieder spannenden Thema »Widerstände – Gegensätze – Widersprüche bei Hegel, Marx und Bloch – und sie bewegen sich/uns doch …«. Ein neuer Zugriff über den Begriff des »Stoffwechsels« erfolgt bei Volker Schneider: »Stoffwechsel bei Marx und Bloch«. Das Ergebnis einer biographischen Forschungsarbeit wurde zur Abrundung des Jahrbuchs aufgenommen, ein Aufsatz von Wilfried Korngiebel über »Ernst Bloch und Georg Lukács in Heidelberg. Skizze eines biographischen Raumes«.
Aktualisiert: 2023-03-30
Autor:
Troels Thorborg Andersen,
Stavros Arabatzis,
Martin Blumentritt,
Michael Buckmiller,
Beat Dietschy,
Christoph Jünke,
Wilfried Korngiebel,
Martin Küpper,
Claas Morgenroth,
Horst Müller,
Emily Philippi,
Carsten Prien,
Annette Schlemm,
Volker Schneider,
Fabian Strobel,
Iván Villalobos Alpízar,
Doris Zeilinger
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Ernst Blochs Philosophie der konkreten Utopie und sein Theorie-Praxis-Konzept harren noch der breiteren Rezeption. In den Diskussionen um Gesellschaftsveränderung und Zukunftsentwürfe sollte geprüft werden, inwiefern Blochs Kategorienlehre die Basis eines neuen Transformationsparadigmas sein könnte.
Aktualisiert: 2020-02-12
Autor:
Stavros Arabatzis,
Gerhard Armanski,
Martin Blumentritt,
Ulrich Brand,
Judith Dellheim,
Beat Dietschy,
Dieter Klein,
Martin Küpper,
Horst Müller,
Annette Schlemm,
Volker Schneider,
Doris Zeilinger,
Rainer E. Zimmermann
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Ernst Bloch war ein dialektischer Denker, der allerdings das traditionelle Verständnis von Dialektik erweitert hat. Das Thema Polyphone Dialektik knüpft an seine mehrzeitliche und mehrräumige Dialektik an, beleuchtet eine Dialektikkonzeption, die als "unsauber", als "widerständig" bezeichnet wurde.
Die in diesem Band versammelten Beiträge widmen sich einer vielstimmigen Auffassung von Dialektik, wobei Einigkeit darüber besteht, dass der Weltprozess nur dialektisch adäquat begriffen werden kann.
Nicht nur Blochsche Philosopheme im engeren Sinn werden diskutiert, wie sein "spekulativer Materialismus", sondern auch die Dialektik gesellschaftlicher Praxis, (natur)wissenschaftliche Aspekte und Fragen des gegenwärtigen Informations- und Medienzeitalters.
Aktualisiert: 2022-01-31
Autor:
Stavros Arabatzis,
Martin Blumentritt,
Christian Fuchs,
Klaus Fuchs-Kittowski,
Hans H Holz,
Herbert Hörz,
Silvia Mazzini,
Klaus Robra,
Marisol Sandoval,
Annette Schlemm,
Volker Schneider,
Doris Zeilinger,
Rainer E. Zimmermann
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Annette Schlemm:
Surfende Schmetterlinge im politischen Chaos
Heft mit 32 Seiten, DIN A 5. Umweltpapier. 2001 Packpapier Verlag. Inklusive Zeichnungen, Formeln, Grafiken.
Kein Zweifel mehr: die menschliche Gemeinschaft funktioniert nur nach einem Prinzip, dem Chaos, wie die Physikerin Annette Schlemm hier leicht verständlich darlegt. Ein Blick auf die gesellschaftliche Bedeutung der Chaostheorie.
Inhalt: Steppenwolf- Gemeinschaften? * Faszination der Selbst- Organisation * Fraktale Selbstorganisation (Existenz von Strukturen und ihre Entstehung) * Sprünge und Gebrochenes (u.a. das „Apfelmännchen“, der „Schmetterlingseffekt“) * Chaos- Begriffe * Chaos! Geliebt und gefürchtet * Dialektik der Selbstorganisation * Perspektiven, Tendenzen und Alternativen * Was kann dies für unser Leben bedeuten? A) einsame Freiheit b) Kerzen oder Avantgarde? C) keine Modelle mehr! * Surfen zwischen Gestern und Morgen - Zukunftsgestaltung * Glossar+weiterführende Literatur
Aktualisiert: 2016-01-04
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Das Jahrbuch 2004/2005 dokumentiert drei Tagungen: "Philosophische Methode als Problem", "Wahrnehmung und Erkenntnis. Der Weg vom Sein zum Denken" und "Benjamin – Bloch – Leibniz. Dialektisches Bild und Monadologie". Im Mittelpunkt des ersten Themenkomplexes stehen Probleme einer zeitgemäßen Ontologie, Epistemologie und Erkenntnistheorie. Diskutiert werden u. a. Fragen des Holismus, der Dialektik einschließlich des Verhältnisses zu Theorien der Selbstorganisation sowie Bezüge der Hirnforschung zu Blochs philosophischem Entwurf. Der zweite Themenkomplex befasst sich mit Benjamins und Blochs Geschichtsphilosophie. Gezeigt werden Übereinstimmungen und Differenzen, wobei auch auf Leibniz’ Einfluss eingegangen wird. Zu welchen Konsequenzen dieses geschichtsphilosophische Konzept führen kann, zeigt das Werk des Komponisten Luigi Nono. Auf Blochs holistische Konzeption geht Doris Zeilinger ein. Kategorien sind "Daseinsformen des Weltstoffs selber". Dies gilt nicht nur für die Gestaltkategorien, sondern auch für die Transmissionskategorien. Annette Schlemm befasst sich in ihrem ersten Beitrag mit der spezifischen Methodik der "Einzelwissenschaft" Physik, die von Messgrößen handelt. Deren Ergebnisse auf die "Welt an sich" zu übertragen, sei unangemessen. In ihrem zweiten Beitrag bezieht Schlemm das Selbstorganisationsdenken mit ein und kommt zu dem Ergebnis, dass Systemtheorie und Selbstorganisationsdenken dem dialektischen Denken zwar nicht widersprechen, Dialektik als begreifend-dialektisches Denken des Konkret-Allgemeinen im Sinne Hegels aber das Übergreifende bleibt. Können sich Menschen ein zureichendes Bild von der Welt machen? Bert Klauninger beantwortet diese Frage dahingehend, dass eine Onto-Epistemologie, basierend auf Materialismus, Dialektik, Systemtheorie und einem dynamischen Kausalitätsbegriff! dies in angemessener Weise gewährleistet, nämlich als "Interaktion offener Systeme". Eine Akzentuierung des Subjekts erfolgt in den nächsten Beiträgen. Der "Lichtung" des Daß-Anstoßes im Weltprozeß näherzukommen, ist Volker Schneiders Anliegen. Er erörtert die Rolle des menschlichen Subjekts als Teil des Intensiven, aber auch des "Logos" in der Welt. Daria Dibitonto geht der "doppelt abgründigen Tiefe der utopischen Funktion" Blochs nach. Die von ihr untersuchte "Dialektik des Wunsches" soll nicht nur eine Versenkung in die Blochsche Methode sein, sondern auch deren Hoffnungspotentiale aktualisieren. Elemente einer "transzendenten Logik und Dialektik" legt Ulrich P. Trappe vor. An Blochs Immanenz-Denken kritisiert er die darin unterschätzte negative Potentialität des Weltstoffs und fordert Konsequenzen. In seiner Interpretation von Subjekt-Objekt widmet sich Martin Blumentritt in erster Linie dem Dialektik-Problem. Er zeigt auf, dass Bloch nicht nur Hegel beerbt, sondern Schelling maßgeblich in Blochs eigenes Dialektik-Konzept eingeht. Konkret-utopische Ansätze einer "Allianztechnik des Denkens" entwickelt Volker Schneider in seinem Beitrag zu Erkenntnisfragen. Er stützt sich dabei wesentlich auf neue Ergebnisse der Hirnforschung. Benjamins Konzeption des "Dialektischen Bildes" steht im Mittelpunkt der Beiträge von Karl Ivan Solibakke und Claas Morgenroth. Während Solibakke die Gestalt des dialektischen Bildes und seine Entstehung bei Benjamin aufzeigt, zielt Morgenroth auf die Möglichkeit historischen Eingreifens, die durch diese besondere Art historischer Erkenntnis erst entsteht. Des Topos der "Gestalt" bedient sich Volker Schneider: Am "Angelus Novus" Paul Klees arbeitet er die Unterschiede im Denken Blochs und Benjamins vor dem Hintergrund Leibniz heraus. Helmut Pape widmet sich schwerpunktmäßig einer Darlegung der Leibnizschen Monadologie, mündend im Substanzbegriff – mit Blick auf Bloch. Diese Perspektive greift Doris Zeilinger auf und untersucht, inwiefern Leibnizsche Elemente in Blochs Philosophie von tragender Bedeutung sind. Lydia Jeschke und Matteo Nanni gehen am Beispiel des Komponisten Luigi Nono auf mögliche Konsequenzen des Blochschen bzw. Benjaminschen geschichtsphilosophischen Konzepts ein. Jeschke fragt nach dem Niederschlag bzw. nach Parallelen in Nonos kompositorischer Konzeption und Praxis. Speziell dem Phänomen des "Hörens" widmet sich Nanni. Nono unternehme mit seinen Werken "eine utopische Suche nach einem anderen Hören, nach einem Hören des Anderen". Der den Band beschließende Aufsatz von Peter Zudeick entfaltet in großem Wurf das Gesamtkonzept der Blochschen Geschichtsphilosophie.
Aktualisiert: 2022-01-31
Autor:
Martin Blumentritt,
Daria Dibitonto,
Lydia Jeschke,
Bert Klauninger,
Claas Morgenroth,
Matteo Nanni,
Helmut Pape,
Annette Schlemm,
Volker Schneider,
Karl I Solibakke,
Ulrich P Trappe,
Doris Zeilinger,
Peter Zudeick
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Ein Büchlein zu Technik und Technikkritik mit Diskussionsbeiträgen zur Kritik am Allheilmittel Technik und emanzipatorischen Perspektiven jenseits des Primitivismus. Themen: Technik als Werkzeug ++ Debatte um Technikkritik ++ Was wäre emanzipatorische Technik?
Aktualisiert: 2019-10-02
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Themen: Herrschaftsfrei wirtschaften ++ Technikentwicklung ++ Umsonstökonomie ++ Arbeit? ++ Aktionstipps und Projektideen.
Aktualisiert: 2019-10-02
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Die Feststellung, dass eine andere Welt möglich ist, sagt noch nichts darüber aus, wie diese in ihren Grundzügen aussehen soll. So klar die Kritiken an den herrschenden Verhältnissen sind, so unklar bleibt die Vorstellung der Alternativen.
Dieses Buch verbindet die theoretischen, historischen und aktuellen Diskussionen des Utopischen.
Mit Beiträgen von:
Bini Adamczak, Bill Ashcroft, Willi Hajek, Klaus Holz, Guido Kirsten, Michael Koltan, Mike Laufenberg, Michael Meyer, Felicita Reuschling, Annette Schlemm, Bernhard Schmid, Thomas Seibert, Christian Siefkes, Kruno Stojaković, Volker Weiß.
Aktualisiert: 2021-06-28
Autor:
Bini Adamczak,
Bill Ashcroft,
Willi Hajek,
Klaus Holz,
Guido Kirsten,
Michael Koltan,
Mike Laufenberg,
Michael Meyer,
Felicita Reuschling,
Annette Schlemm,
Bernhard Schmid,
Thomas Seibert,
Christian Siefkes,
Kruno Stojaković,
Volker Weiß
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Annette Schlemm
Das utopische Klo und andere Besinnlichkeiten für das Bücherregal auf dem Örtchen
Heft, DIN A5 mit 50 Seiten, reichlich bebildert.
Kurzweilige Text- und Bildersammlung über das „Kulturgut“ Klo, von Schopenhauer und Marx über das real existierende, das goldene, das Anti-Atom- und das Manager- Klo bis zu Klosprüchen- und Klobildern aus aller Welt. Ideale Lektüre für lange und kurze „Sitzungen“.
Inhalt:
Weltgipfel für Klokonjunktur * Das historische Klo * Wußten Sie schon? * Echte Klo-Sprüche * Das alternative Klo * Das zukünftige Klo * Das politische Klo * Das real existierende Klo * Das utopische Klo. erzählt aus seiner zukünftigen Vergangenheit * Das Klo als online-beruhigte Zone * Das Informatiker-Klo * Das Anti-Atom-Klo * Das 1. Mai-Klo * Das kosmische Klo * Das Klo der Erfinder-Familie * Das Manager-Klo * Das goldene Klo * Was haben Klosprüche mit Sexualpädagogik zu tun? Wie kommt die Katze aufs Klo? * Klos aus aller Welt * Aus dem Bücherregal des utopischen Klos * Und nicht vergessen.
Aktualisiert: 2017-07-14
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Annette Schlemm (Zukunftswerkstatt Jena): Selbstentfaltungsgesellschaft als konkrete Utopie
Packpapier- Verlag Osnabrück, 2006.
Broschüre mit 32 Seiten, ca. DIN A5. Abbildung ähnlich.
Die Physikerin Annette Schlemm entwickelt eine Theorie von Gesellschaft, bei der sie die Vitalität chaotischer Systeme in der Physik als Anleihe benutzt, um die Überlegenheit spontaner und freiwilliger Zusammenschlüsse in Form gesellschaftlich- politischer Netzwerke im Unterschied zu hierarchischen, zentralen Systemen hervorzuheben. Annette Schlemm spricht sich für eine gemeinsame Entwicklung der Zukunft aus, die sich sowohl zu den Ressourcen der Erde als auch zu den Möglichkeiten der Technik und computergestützen Kommunikation realistisch verhält. Es kann ohne weiteres ein Zusammenspiel individueller Interessen und Möglichkeiten auf der einen und Stabilität und Sozialität von Gesellschaft auf der anderen Seite geben, solange die Freiwilligkeit und Interessiertheit der Mitglieder an der eigenen und an der Entwicklung der Zukunft gegeben ist und der Blindgängerideologie hierarchischer Systeme und Welterklärungsversuche endlich lebewohl gesagt wird. Die Machbarkeit der Selbstorganisation hat Annette Schlemm als aktive Teilnehmerin an verschiedenen Zukunftswerkstätten und Projekten erlebt; und so basieren ihre Erkenntnisse trotz vieler theoretischer Überlegungen vor allem auf der konkreten Erfahrung bereits verwirklichter Utopien.
INHALT:
* Lust auf Zukunft? * Menschen als gesellschaftliche Individuen * Individuum und Gesellschaft * Selbstentfaltung* Die spezifische Möglichkeit für menschliche Individuen * Bürgerlich- moderne Verhältnisse * Subjektstandpunkt und Selbstentfaltung * Was spielt das Geschlecht für eine Rolle? * Bedürfnisbefriedigung in Allianz mit unserer Mit- Welt * Selbst- Organisation (Ordnung ohne Herrschaft) * Die Utopie einer selbstentfaltungsbasierten Wirtschaft * Freie Software als Keimform * Historische Möglichkeits- Konkretisierung der Utopie * Die Frage der Effektivität * Technik ist die Antwort, aber was war die Frage? * Community Fabricator * Was tun? * Anmerkungen, Literaturverzeichnis
Für die, die es genauer wissen wollen: Von Annette Schlemm für diese Darlegung verwendete Autoren sind unter anderem: Judith Butler, Werner Ebeling, Erich Fromm, Manfred Eigen, Neil Gerstenfeld, Hegel, Robert Jungk, Hobbes, Klaus Holzkamp, Lenin, Marx, Engels, Stefan Matteikat, Stefan Meretz, Carola Möller, Franz Nahrada, Reiner Nebeling, Jean- Paul Sartre, Simone Weil,.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Annette Schlemm
Schönwetter-Utopien im Crashtest
DIN A5-Heft, 23 Seiten, illustriert.
Kann der Satz, daß eine andere (selbstverständlich bessere) Welt möglich ist auch dann noch gelten, während die ökologische Katastrophe immer schneller voranschreitet? Oder andersrum: können Selbstorganisation und ökologische Selbstversorgung diese Katastrophe noch verhindern oder zumindest eindämmen? Setzt sich, wer ernsthaft glaubt, mit ein paar solidarischen Wohnprojekten und Öko-Gemüse aus dem Kommunegarten etwas zu bewirken, angesichts des globalen Desasters nicht der Lächerlichkeit aus? Muß also die begründete Zukunftsangst notwendig in die Katastrophe führen; sind nur noch Dystropien oder Survival-of-the-fittest-Szenarien denkbar?
Annette Schlemm beleuchtet den Zustand und die Möglichkeiten utopischer Gesellschaftsentwürfe vor dem Hintergrund neoliberaler Ausbeutung von Mensch und Natur.
Inhalt:
Crashtest für Schönwetterutopien * Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie früher mal war * Crashtest für Utopien * Worst Case- und dann? * Die Rolle von Flexibilität und sozialer Offenheit in Krisenzeiten * Survival Utopia?! * Freie Kooperationen- Eine neue Art von Utopien
Aktualisiert: 2018-07-12
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