Aufstieg und Niedergang der Scipionen bei Titus Livius

Aufstieg und Niedergang der Scipionen bei Titus Livius von Reimann,  Jörg
Die Darstellung des Aufstiegs und Niedergangs der Scipionen im Werk des Titus Livius beeinhaltet einen ganz wesentlichen Abschnitt in der Geschichte des Aufstiegs des Römischen Reiches. Im Zusammenhang mit dem Wirken der Scipionen fehlen weder einer der spektakulärsten Selbstmorde durch Gift (S. 95) der Weltgeschichte noch die wohl unerhörteste Meuterei im römischen Heer während der republikanischen Zeit (Liv. 28). Unterschlagungen (38, 54), Vorwürfe der Korruption (29, 19, 4), glänzende Triumphzüge (30, 45, 2), Verbannung und einsamer Tod im Exil (39, 52) komplettieren die Schilderungen bei Livius. Könige werden von den Scipionen gemacht (30, 44, 12), empfangen (45, 44, 7) und entmachtet (30, 44, 12). Schließlich geraten sie selbst in den Verdacht, nach der Königsherrschaft in Rom zu streben oder diese im Senat bereits auszuüben (38, 54, 7). Der Autor: Dem Studium in den Fächern Latein, Geschichte, Italienisch, Alt- und Neugriechisch an der Università degli Studi di Firenze, der Capodistrias-Universität in Athen und der Friedrich-Schiller-Universität in Jena (1997), welches der Autor mit dem I. Staatsexamen an der FSU Jena (1997) und dem II. Staatsexamen (1999) in Dresden abschloss, folgte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Fernuniversität in Hagen. Ferner war der Autor Forschungsstipendiat am Istituto Storico Germanico in Rom und am Deutschen Studienzentrum in Venedig. Nach Abschluss der Dissertation mit magna cum laude in den Fächern Latein und Geschichte an der FSU Jena (2002) erschien die Doktorarbeit zum Thema „Livius und Machiavelli“, Hamburg 2003, die im Band 84 der „Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken“, Tübingen 2004 (Hg. DHI Rom) rezensiert wurde. Der Autor lebt in München, Rom und Jena und arbeitet an der praktischen Verknüpfung von höherer Bildung und Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Büroorganisation im GaLaBau

Büroorganisation im GaLaBau von Reimann,  Jörg
Büroorganisation – Büromanagement und Ablage im GaLaBau-Betrieb. Büroräume in Ordnung halten, wie geordnete Ablage aller Unterlagen, Büromateriallager, Bürotechnik, Bibliothek und Archiv. Schreibtisch aufräumen inklusive Papierkorb, Jobhandbuch, Posteingang, Wiedervorlage, Postausgang sowie PC und E-Mails aufräumen. Eine gute Organisation und Abläufe, die für alle Mitarbeiter klar geregelt sind, bringen Sicherheit und Zufriedenheit in Büroalltag und für die Baustellenabläufe. Im Buch wird in nur 4 Schritten jedes Problem erkannt, der Lösungsweg aufgezeigt, die praktische Umsetzung erklärt und die wertvollen Vorteile für den erfolgreichen Betrieb werden dargestellt.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Büroorganisation im GaLaBau

Büroorganisation im GaLaBau von Reimann,  Jörg
Ordnung ist das halbe Leben - Schreibtisch aufräumen: freier Kopf für gute Ideen - Büroräume in Ordnung halten: einfache Regeln für alle - Abläufe entrümpeln für mehr Effizienz im Büro Eine gute Organisation und Abläufe, die für alle Mitarbeiter klar geregelt sind, bringen Sicherheit und Zufriedenheit in Büroalltag und Baustellenabläufe. In diesem Buch wird in nur 4 Schritten wird jedes Problem erkannt, der Lösungsweg aufgezeigt, die praktische Umsetzung erklärt und die wertvollen Vorteile für den erfolgreichen Betrieb dargestellt.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Römisches Recht bei Titus Livius

Römisches Recht bei Titus Livius von Reimann,  Jörg
Das Werk des Livius auf Quellen über das römische Recht zu untersuchen ist schon deshalb schwierig, weil von den 142 Büchern Gesamtwerk von „ab urbe condita“ nur noch 35, die Bücher 1–10 bis 293 a. C. und 21–45 (ab 41 mit Lücken) von 218 bis 167 a. C., übrig sind und einige weitere Bruchstücke, die in den Periochae 1–142 (außer Buch 136 und 137) zusammengefasst sind. Zudem wurde der Historiker wegen seines oft als lässig angesehenen Umgangs mit seinen Quellen nicht selten kritisiert. Livius greift auch bei seinen Darstellungen über römisches Recht auf andere Autoren zurück ohne diese immer zu nennen. Hier ist aber nicht von Interesse, die Lücken im oder Quellen für das Werk des Livius kritisch zu untersuchen und erneut aufzuzeigen, sondern es soll die Herausarbeitung der für die Rechtswissenschaften relevanten Stellen im Vordergrund stehen. Römisches Recht bei Titus Livius zu thematisieren, heißt vor allem auch nicht außer acht zu lassen, dass die Wurzeln im altem Herkommen in Rom und in Rechtstraditionen, die bereits in Griechenland existierten, lagen und zur Grundlage des öffentlichen und privaten Rechts im Römischen Reich wurden. Diese Grundlage nahm ihren schriftlich fixierten Ausgang mit den Zehn- beziehungsweise Zwölftafelgesetzen, die nach Ausarbeitung durch gewählte Zehnmännerkommissionen und öffentliche Diskussion zur Kenntnisnahme ausgehängt wurden. Freilich entstand geschriebenes römisches Recht gemäß Livius aufgrund der Gegensätzlichkeiten zwischen Patriziern und Plebejern. Die anfangs allein im Senat vertretenen Patrizier agierten zunächst ohne festgeschriebenes Recht nach altem Herkommen oder willkürlich, ohne dass den Plebejern ein Mitsprache -, Einspruchs -, oder Berufungsrecht zustand. Livius zeigt schließlich beinahe beiläufig an einigen Beispielen den Weg auf, den ein Gesetz vom Antrag über die Abstimmung bis zur Gültigkeit nahm, er erwähnt außerdem die an der Gesetzgebung beteiligten Organe. Wenn ein Gesetz Gültigkeit erlangt hatte, musste für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen gesorgt werden. Dafür schufen sich die Römer ebenfalls Organe, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen anklagten und Recht sprachen. Livius erwähnt das Berufungsrecht (provocatio) und Einspruchsrecht (veto). Die Prinzipien der Annuität, Kollegialität und das Verbot der Ämterhäufung wurden, wie noch zu zeigen sein wird, mehr als einmal durchbrochen. Allerdings traten diese Verstöße gehäuft vor allem während des Zweiten Punischen Krieges nicht zuletzt in Ermangelung geeigneter sonstiger Bewerber auf. Bei Livius lassen sich die Gattungsebenen Öffentliches Recht, Privatrecht, Militärrecht, Sakralrecht, Strafrecht, Eigentumsrecht und Internationales Recht gut unterscheiden. Namentlich bei Livius erwähnte Gesetze erhalten hier ein eigenes Kapitel und sie werden nicht in chronologischer, sondern alphabetischer Folge aufgeführt. Es geht ausdrücklich noch nicht um die Auslegung der livianischen Gesetzesdarstellungen und ihre Rezeptionen, sondern um die Vorstellung der bei Livius erwähnten juristischen Themen. Titus Livius, geboren 59 a. C. in Patavium (Padua) und auch dort gestorben 17 p. C., lebte vor der hochklassischen Phase der Jurisprudenz, die um die Wende zum 2. Jahrhundert eintrat. Die reiche Rechtsliteratur der Römer ist insofern erhalten, inwiefern sie aufgrund eines Befehls von Kaiser Iustinian im Corpus Iuris erfasst wurde und hier insbesondere im umfangreichsten und wichtigsten Teil Eingang fand, in die Digesten. Dass der Historiker Livius einer Juristenfamilie entstammte oder selbst als Jurist tätig war, lässt sich weder aus den erhaltenen Werkteilen noch aus Äußerungen über ihn schließen. Die verfügbaren Bücher des reichhaltigen Werkes des Historikers nach rechtsrelevanten Themen zu durchsuchen und diese auch hier vorzustellen war schon deshalb von besonderem Reiz, weil es hierzu über die Erwähnung von Einzeldarstellungen hinaus bisher keinerlei Publikationen gibt.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Büroorganisation im GaLaBau

Büroorganisation im GaLaBau von Reimann,  Jörg
Ordnung ist das halbe Leben - Schreibtisch aufräumen: freier Kopf für gute Ideen - Büroräume in Ordnung halten: einfache Regeln für alle - Abläufe entrümpeln für mehr Effizienz im Büro Eine gute Organisation und Abläufe, die für alle Mitarbeiter klar geregelt sind, bringen Sicherheit und Zufriedenheit in Büroalltag und Baustellenabläufe. In diesem Buch wird in nur 4 Schritten jedes Problem erkannt, der Lösungsweg aufgezeigt, die praktische Umsetzung erklärt und die wertvollen Vorteile für den erfolgreichen Betrieb dargestellt.
Aktualisiert: 2018-07-10
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Neapel und Sizilien 1450 bis 1650

Neapel und Sizilien 1450 bis 1650 von Reimann,  Jörg
In diesem Buch wird der Zeitabschnitt 1450-1650 für die Regionen Neapel und Sizilien behandelt. In dieser Zeit ist Süditalien Objekt des Ringens der damaligen europäischen Supermächte Spanien und Frankreich. Die Aragon-Dynastie kann die Krone von Neapel gegen die aufständischen Barone, die Begehrlichkeiten zu nennender Päpste, Spanien und Frankreich einige Zeit behaupten. Schliesslich folgte auch Neapel dem Königreich Sizilien nach und wurde spanische Provinz. Der Weg dorthin ab 1450 und die Entwicklung bis 1650 ist Thema der wissenschaftlichen Arbeit. Die Bevölkerung, Kultur, Wirtschaft und Politik sind Schwerpunktebenen, die aus bereits vorgelegten Forschungsarbeiten und Zeitzeugenberichten erstellt ist. Neu ist hierbei die klare Einteilung in die genannten thematischen Ebenen und die Abgrenzung in den für ganz Italien so bedeutenden Zeitabschnitt 1450-1650.
Aktualisiert: 2020-12-04
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Venedig und Venetien 1450 bis 1650

Venedig und Venetien 1450 bis 1650 von Reimann,  Jörg
Venedig ist von Beginn und bleibt bis zum Ende des zu untersuchenden Zeitraumes in Italien unbestritten politische und wirtschaftliche Macht. Mit unglaublicher Kraft und mit beispielhaftem Ideenreichtum vermag die Dogenrepublik die Mitte zu finden zwischen Tradition und Bewahrung eigener Werte sowie Beweglichkeit als venezianische Antwort auf weltweite Veränderungen. Bereits um 1650 wird aber deutlich, dass die Lücke zwischen venezianischem Anspruch und Wirklichkeit immer größer wird. In dieser Studie werden Venedig und Venetien während des Zeitraumes 1450-1650 auf politischer, wirtschaftlicher, demographischer, kultureller und militärischer Ebene vorgestellt und italienische Geschichte aus venezianischer Perspektive gezeigt. Moderne Forschungsergebnisse werden dabei ebenso systematisiert wie die Äußerungen von Zeitzeugen ihren Stellenwert erhalten. Der Autor legt damit die erste venezianische Geschichte mit diesem Zeitrahmen und den genannten klar getrennten thematischen Ebenen vor. Das Buch schließt an das Werk "Neapel und Sizilien 1450 bis 1650" (2005) des Autors mit vergleichbarer Thematik an.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Geh’n wa baden nach Grimberg! Geschichten und Anekdoten aus dem alten Gelsenkirchen

Geh’n wa baden nach Grimberg! Geschichten und Anekdoten aus dem alten Gelsenkirchen von Reimann,  Jörg
"Gehn wa baden nach Grimberg!" Erinnern Sie sich noch an den Geruch, die Geräusche und die heißen Sommer im Freibad Grimberg? Vor rund 30 Jahren wurde die alte Badeanstalt wegen Bergschäden abgerissen - wie so vieles anderes, das zur "alten, schönen Zeit" gehört. Dieses Buch präsentiert in amüsanten und informativen Episoden den Alltag der Menschen in Gelsenkirchen bzw. den damals noch eigenständigen Gemeinden im 20. Jahrhundert: Die Brötchenversorgung nach dem Zweiten Weltkrieg, die Trinkfestigkeit von Wirt Schürmann im Wahllokal, der Briefverkehr der Büscher-Brüder aus dem Soldatenleben im Ersten Weltkrieg zur Mutter nach Bismarck/Schalke-Nord, das Zigeunerlager hinterm Freibad Grimberg. Da werden Erinnerungen an Kindheit und Jugend wach!
Aktualisiert: 2019-06-04
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Livius und Machiavelli

Livius und Machiavelli von Reimann,  Jörg
Machiavellis Fürstenspiegel Il Principe ist hinlänglich bekannt. Während Machiavelli in seinem Principe jedoch mehrere Persönlichkeiten vordergründig thematisiert, stellt er in der Lebensbeschreibung des Castruccio Castracani den Herzog von Lucca heraus. Allerdings handelt es sich nicht um den historisch bekannten Castruccio, sondern um Machiavellis Idealgestalt eines erfolgreichen Fürsten. Der Florentiner Machiavelli nimmt sich für seinen lucchesischen Herzog Castruccio das Hannibalbild des römischen Historikers Titus Livius zum Vorbild. Auf diese Weise wird Castruccio sozusagen zum Zwillingsbruder Hannibals. Beide, Machiavellis Castruccio und der livianische Hannibal, verleben vergleichbare Jugendjahre, beide entwickeln sich zu militärischen Genies, die ihre Schlachten taktisch ähnlich gestalten. Fortuna und Virtus sind in ihrem Verhältnis zu Hannibal und seinem Abbild Castruccio bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Der Abgang Hannibals bei Livius ist ähnlich schicksalhaft wie das Ende des Castruccio bei Machiavelli. Wie sein Vorbild Livius als Römer und Republikaner, bleibt Machiavelli sich als Florentiner und Republikaner auch in der Castrucciovita treu. Hannibal unterliegt dem triumphierenden Rom am Ende doch und die Republik Florenz kann die Niederlagen gegen den früh verstorbenen Castruccio rasch vergessen machen.
Aktualisiert: 2020-12-04
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Mailand und die Lombardei 1450 bis 1650

Mailand und die Lombardei 1450 bis 1650 von Reimann,  Jörg
Mit diesem vierten Band der Reihe "Italien 1450 bis 1650: Politik, Wirtschaft, Bevölkerung und Kultur" rücken nun Mailand und Umgebung in den Vordergrund der Betrachtungen. Der in Arbeit befindliche fünfte Band "Rom und der Kirchenstaat 1450 bis 1650" wird die 2004 begonnene Reihe abschließen. Auf der politischen Ebene werden im Mailand-Band die Sforza dominieren. Gleichwohl handelt es sich nicht um die Ausarbeitung einer Familiengeschichte, weshalb nur den regierenden Sforza, nicht aber anderen bedeutenden Familienmitgliedern wie Ascanio eigene Kapitel gewidmet sind. Ebenso ist die Mailand-Politik der französischen und spanischen Besatzer thematisiert. Zwischen Neapel und Mailand gab es nicht nur zu der Zeit, in welcher die Dynastien der Aragon beziehungsweise der Sforza regierten, ein enges Netzwerk. Frankreich und noch mehr die spanischen Besatzer betrachteten das Vizekönigreich Neapel und den Stato di Milano als zusammenhängende Teile ihrer Italienpolitik. Man wird sicher fragen, warum zwar die Beziehungen Mailand - Venedig, Mailand - Neapel und Mailand - Florenz in eigenen Kapiteln zum Thema gemacht wurden, ein solches für Mailand - Rom aber fehlt. Zwar fehlt hier ein solches Kapitel, die Verbindungen nach Rom wurden aber auf der politischen Ebene dennoch angemessen berücksichtigt. Die demographische Ebene wird zeigen, wie sehr Pest und Kriegsfolgen die Bevölkerung in Mitleidenschaft zogen. Das Herzogtum Mailand war innerhalb Europas eine Region von beispielhafter Wirtschaftskraft. Textilindustrie, Waffenherstellung und auch Agrarwirtschaft werden als bedeutende Wirtschaftszweige dargestellt und mit Ausführungen über die Infrastruktur, die Stadtwirtschaft sowie den Staatshaushalt ergänzt. Die Löhne von Arbeitern sind hier in Beziehung zum Wert des Geldes gesetzt, zu dem, was man sich auf dem heimischen Markt für seinen Verdienst kaufen konnte. Auf der kulturellen Ebene war Mailand für die Mode im untersuchten Zeitraum ein unbestrittener Impulsgeber. Auch bei diesem Thema zeigt sich, dass die Ebenen nicht immer streng voneinander zu trennen sind, sondern eine Verbindung haben. Erst kreative Mode kann als Wirtschaftsfaktor an Bedeutung gewinnen. Es geht nicht darum, die eine oder andere Ebene ausführlicher vorzustellen, sondern darum, die über Jahre zusammen getragenen Informationen hierüber einzubringen. Informationen, die für die Intention der Reihe und des vorgelegten Buches von Bedeutung waren. Eine chronologische Ordnung wurde in allen Kapiteln nach Möglichkeit eingehalten. Zwischen Anmerkungen und Register befinden sich zum besseren Verständnis Umrechnungsdaten für hier verwendete Maße und Einheiten.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Florenz und Toskana 1450 bis 1650

Florenz und Toskana 1450 bis 1650 von Reimann,  Jörg
Obwohl in diesem Band dem Leser die Medici auf allen vier thematischen Ebenen begegnen, handelt es sich doch um keine Familiengeschichte. Die Hauptkapitel Politik, Wirtschaft, Bevölkerungsentwicklung und Kultur in der Toskana 1450-1650 zeigen die hier wirkenden Kräfte auch aus der Sicht von Zeitgenossen und der aktuellen Forschungsliteratur. Natürlich ist die Datierung 1450-1650 keine absolute, sondern diese Grenzen werden gelegentlich überschritten. Wenn Machiavelli behauptet, dass der Widerstand republikanisch gesinnter Familien in Florenz gegen die Medici deren Aufstieg überhaupt erst ermöglichte, so lassen sich für diesen Widerstand als Höhepunkte die Jahre 1434 oder 1478 nennen. Tatsächlich vollzog sich jedoch die politische Wende von der Republik hin zur kaiserlich legitimierten Herrschaft der Medici öffentlich mit der Rückkehr von Alessandro de'Medici an den Arno. Zu diesem Zeitpunkt gab es mit Leo X. und Clemens VII. bereits zwei Medici-Päpste, und mit Caterina beziehungsweise Maria de'Medici krönt diese Familie die traditionell guten Beziehungen zu Frankreich. In Florenz und der von Florenz beherrschten Toskana wird nun das Polizei- und Sicherheitssystem immer weiter ausgeb. Mit Pest, Hungersnöten und Wirtschaftskrisen müssen gewaltige Herausforderungen gemeistert werden. Schließlich werden dem Fischereiwesen, der Landwirtschaft, der metallverarbeitenden Industrie, der Glasproduktion und dem Verkehrswesen wichtige Impulse gegeben. Die Republik Siena kann dem Herrschaftsbereich von Florenz angegliedert werden, und trotz aller kulturellen Schwerpunktverlagerung weg von Florenz wirken am Arno weiterhin bedeutende Geistesgrößen. Schließlich werden auch spektakuläre Kriminalfälle als dunkle Seiten der Mediciherrschaft für den Leser ausgeleuchtet.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Rom und der Kirchenstaat 1450 bis 1650

Rom und der Kirchenstaat 1450 bis 1650 von Reimann,  Jörg
Mit dem nun vorgelegten fünften Band zur Reihe "Italien 1450-1650" findet das Projekt nach mehr als zwölfjähriger Arbeit seinen geplanten vorläufigen Abschluss. Vorläufig bedeutet, dass alle fünf Bände nochmals überarbeitet in einem Gesamtband erscheinen sollen. Als Papst Nikolaus V. (1447-1455) 1450, zu Beginn unserer Betrachtungen, aus seinem Papstpalast auf die Jubiläumsfeierlichkeiten zum Heiligen Jahr herab sah, war das auf einige Viertel begrenzt besiedelte Rom eine von Familienclans beherrschte und unsichere Stadt. Der vom Pontifex regierte Staat war zerstückelt. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten von 1650, am Ende des hier interessierenden Zeitabschnittes, war Papst Innocenz X. (1644-55) ein ungleich mächtigerer Pontifex. Die nunmehr dichtbesiedelte Metropole Rom war trotz parallel existierender städtischer Administration sicher unter Kontrolle der päpstlichen Verwaltung und der Kirchenstaat eine absolutistisch regierte Macht zweiten Ranges in Europa. Noch zu Beginn des 15. Jahrhunderts formierten sich in Italien vier Regionalmächte, mit denen das päpstliche Rom als fünftes starkes Staatswesen aufstieg. Allerdings waren Florenz und besonders Mailand Staaten mit festen Zielen und entsprechenden Mitteln, während der Kirchenstaat sich aufzulösen schien. Das von den Päpsten beanspruchte Rom war nicht nur in der Gewalt von Bandenführern und römischen Adelsfamilien oder so genannten Baronen, sondern auch Objekt neapolitanischer Absichten. Schliesslich gab die Verschwörung von Stefano Porcari gegen Papst Nikolaus V. für eine Reihe von antipäpstlichen Emanzipationsbestrebungen der sich auf antik römisch-republikanische Traditionen besinnenden Kreise den Auftakt. Das Papsttum beanspruchte Rom für sich auf der Grundlage der von Lorenzo Valla (1407-57) als Fälschung nachgewiesenen Urkunde der Konstantinischen Schenkung aus dem achten Jahrhundert. Die Behauptung, Kaiser Konstantin habe mit der Verlegung seiner Hauptstadt nach Byzanz dem Papst das Westliche Römische Kaiserreich, die Stadt Rom und die kaiserlichen Insignien überlassen, entbehrte jeder legitimen Grundlage. Der Suprematieanspruch des Papstes über Rom und weitere Territorien in Italien oder anderswo war so nicht zu rechtfertigen. Vor allem die Päpste im 16. Jahrhundert konsolidierten den Kirchenstaat, drängten den neapolitanischen Einfluss zurück und balancierten die ober- und mittelitalienischen Mächte in einem Gleichgewicht aus. Das freilich gelang wegen des übermächtigen spanischen Einflusses im 17. Jahrhundert nicht mehr. Wie folgenschwer es für das Papsttum bereits im 16. Jahrhundert war, gegen Kaiser und Spanien Partei zu nehmen, mussten Clemens VII. und Paul IV. erfahren. Es wird sich zeigen, wie durch Nepotismus der Päpste der Bestand des Kirchenstaates gefährdet wurde bis man noch im hier behandelten Zeitraum konsequent dazu überging, vergebene Kirchenlehen einzuziehen und nicht mehr neu zu vergeben. Das Jahr 1450 deutete nicht nur wegen des bevorstehenden Friedens von Lodi, veröffentlicht am 02. März 1455 in Rom, auf eine neue Zeit voraus. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen unter Sultan Mehmed II. 1453 macht die von Osten längst aufgezogene Gefahr für das Christentum in Europa und das seine Führerschaft beanspruchende Papsttum ebenso offensichtlich. Spätestens mit dem Fall von Otranto 1480 in Süditalien hatte das päpstliche Rom die Türken vor der Haustür und man dachte erneut ernsthaft an eine Flucht nach Avignon nach. Die Plünderung Roms im Jahr 1527 leitet eine weitere Entwicklungsstufe in der römisch-katholischen Kirche ein. Die so unbeschwert wirkende Verehrung der griechisch-römischen Antike in der Hochrenaissance, deren Zentrum sich nicht erst mit dem Medici-Papst Leo X. längst von Florenz nach Rom verschoben hatte, machte der Gegenreformation Platz. Wenn davon gesprochen wird, dass bereits im 15. Jahrhundert das Papsttum keine selbständige Aussenpolitik mehr betreiben konnte, so zeugen Einflusslosigkeit und Ergebnis des bedeutenden europäischen Friedenswerkes von Münster und Osnabrück nach Beendigung des Dreissigjährigen Krieges am Ende des hier interessierenden Zeitraumes von der aussenpolitischen Bedeutungslosigkeit des Papstes. Wenn sich das mit fortschreitender Zeit vom 15.-17. Jahrhundert immer zahlreicher werdende Kardinalskollegium um 1450 noch als einflussreiche Stütze des Papstes fühlen durfte, so hat spätestens mit Urban VIII. die Umwandlung von einer senatorischen Form mit kooperierenden Gliedern zwischen Papst und Kardinälen hin zu einem absolutistisch regierenden Papst ihren Abschluss gefunden
Aktualisiert: 2019-12-20
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