Facetten 2020

Facetten 2020 von Adler,  Otto Johannes, Dolovai,  Verena, Doms,  Stephanie, Drumbl,  Andrea, Fellnhofer-Lamm,  Ulrike, Fischer,  Eva, Flam,  Angela, Füssel,  Dietmar, Habringer,  Rudolf, Haider,  Lydia, Keszner,  Mario, Klein,  Erich, Leisch,  Peter, Menzinger,  Martin Klaus, Mitterndorfer,  Kurt, Neundlinger,  Helmut, Niederberger,  Lisa-Viktoria, Oltay,  Robert, Peschka,  Karin, Pramhas,  Hildegard, Purviance,  Susanne, Rager,  Wilhelm, Reiser,  Stefan, Riese,  Katharina, Rizy,  Benjamin, Silberer,  Renate, Steinbacher,  Christian, Stöger,  Herbert Christian, Veichtlbauer,  Ortrun, Wall,  Richard, Widder,  Bernhard, Wilbertz,  Georg, Wurzer,  Katharina, Zanon,  Katharina, Zipko,  Andrea
Dass Corona-Tagebücher zu einem bedeutenden Genre der Literatur würden, durfte schon im Moment ihres Entstehens bezweifelt werden. Der Klon aus Reaktionsgeschwindigkeit sozialer Medien und überstürzter Verbalisierung der persönlichen Isolation führte nur den prekären Zustand der literarischen Öffentlichkeit, der ohnedies kein neuer ist, drastisch vor Augen: Neo-Biedermeier, in dem Autorenlesungen bestenfalls durch Live-Stream ersetzt werden, und die Produktionen aus dem Elfenbeinturm ins heillose Hintertreffen geraten. Der Buchmarkt, den keiner mehr überschaut, läuft ungerührt weiter. Das „Literarische Jahrbuch der Stadt Linz“ begnügt sich stattdessen und ohne falsche Bescheidenheit mit jenem Koeffizienten, den einst Hans Magnus Enzensberger festlegte: in keinem Land und in keiner Sprache betrage die Anzahl der Leser von Dichtung seit jeher mehr als zweihundertfünfzig. Vielleicht war es aber kein Zufall, dass dieses solitär-private Verständnis von Literatur seinen Ursprung in der existenziellen Reaktion auf eine Katastrophe hatte, die seinerzeit alle traditionellen Vorstellungen von Natur, Mensch und Welt erschütterte. Bekanntlich war es das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755, auf das Voltaire mit seinem „Candide oder der Optimismus“ in Form einer Satire auf die beste aller Welten reagierte, an deren Ende eine leidige Empfehlung stand: „Es geht darum, sich um den eigenen Garten zu kümmern!“ Die Moderne war erfunden! Ob es tatsächlich das Scheitern der klassischen Fragen nach dem Bösen und dem Unheil in der Welt war, was uns noch immer zu Lesern von Anthologien macht, sei dahingestellt, doch wie anders wäre das Vergnügen bei der Lektüre des „sanften Unmenschen“ Stifter, oder die Lust an tragischen Gegenständen angesichts der „fröhlichen Apokalypsen“ aller Modernen zu erklären? Heute ließe sich dementsprechend fragen: wer wäre jenseits aller Katastrophendiagnostik mehr berufen, die intime Chronik ihrer Zeit zu verfassen als Autorinnen und Autoren? Corona fand in die FACETTEN 2020 nur in einigen Fällen und auf rudimentäre Weise Eingang. Schließlich handelt es sich bei der Pandemie nicht nur um einen Unfall, sondern vor allem um einen Zufall unserer Lebenswelt mit nicht vorgesehenen drastischen Folgen. Als Motto über den vierunddreißig Beiträgen der diesjährigen FACETTEN könnte denn auch eines der lakonischen Fragmente von Eva Fischer stehen: „Der Zufall hat immer einen Einfall.“ Dass die Zeit für substanzielle literarische Reflexion des viralen Ausnahmezustandes noch nicht reif ist, macht der Beitrag der Autorengruppe „Original Linzer Worte“ schon im Titel deutlich: „Als wir etwas für die Facetten schreiben wollten, aber dadurch leider Linz und das System zerstört haben.“ Soweit sollte es noch kommen! Wer sich den Umständen vorsichtiger nähert, gerät wie Karin Peschkas erzählerischer Essay ins Zögern: „Und eine Reise nach Linz. Von wo? Wohin?“ Es sind vor allem Fragen, die auch in der großen Prosa-Tirade des Lyrikers Christian Steinbacher überdeutlich werden, der allerdings – allen widrigen Zuständen zum Trotz – jenes ästhetische Grundprinzip auf den Punkt bringt, dem jeder literarische Text, der diesen Namen verdient, zu folgen hat: „Daumenlutschen ist sicher eine Schwachstelle, aber Bohren in der Nase nicht minder.“ Was sonst noch bleibt ist bis auf Weiteres „Werktag“, von dem es in Richard Walls Gedicht heißt: „Apfel rot / Und Morgen blau / Der Tag lüftet seinen Hut. // Pendler stehn im Stau / Gieße mir Tee und Milch / In die Tasse. // Und warte / Bis des Nachbars Hofhund bellt / Und mir das erste Wort einfällt.“ ( im Vorwort)
Aktualisiert: 2020-12-17
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Facetten 2017

Facetten 2017 von Leisch,  Peter, Purviance,  Susanne, Teissl,  Christian
[Mit Textbeiträgen von Günther Androsch, Peter Assmann, René Bauer, Claudia Bitter, Isabella Breier, Andrea Drumbl, Ulrike Fellnhofer-Lamm, Eva Fischer, David Fuchs, Dietmar Füssel, Alfred Gelbmann, Rudolf Habringer, Lydia Haider, Christoph Janacs, Elfe Koplinger, Peter Landerl, Bernhard Lang, Sibylle Lang, Marie Luise Lehner, Liane Locker, Christian Loidl, Stefan Maurer, Dominika Meindl, Kurt Mitterndorfer, Birgit Müller-Wieland, Helmut Neundlinger, Ines Oppitz, Wilhelm Rager, Stefan Reiser, Alois Reiter, Birgit Rivero, Helmut Rizy, Silvana Steinbacher, Richard Wall, Bernhard Widder & Hansjörg Zauner.] Walter Wippersberg beklagte in einem Essay aus dem Jahr 1995 das Fehlen eines literarischen Zentrums in Oberösterreich. Seine oberösterreichischen Kollegen sah er „übers ganze Land verstreut in ihren Dichterstuben hocken (…), noch einzelgängerischer als Autoren ohnehin sind, auch noch isolierter.“ Vor solchem Hintergrund konnte und musste der literarische Almanach der Stadt Linz von Anbeginn vor allem eines sein: ein Ort, an dem Einzelgänger einander begegnen, in schöner Regelmäßigkeit, Jahr für Jahr. Ein solcher Ort sind die , wie ich meine, bis heute geblieben, mag sich die literarische Landschaft ringsum auch gewandelt haben von Grund auf, mögen mittlerweile auch neue Nischen sich aufgetan haben, in Stadt und Land neue literarische Foren und Plattformen entstanden sein. Bei einer Anthologie ohne jede thematische Klammer handelt es sich für gewöhnlich entweder um eine Blütenlese oder um das gemeinsame Buch einer Dichtergruppe mit einem bestimmten, mehr oder minder forcierten Programm. Der vorliegende Band ist, gemäß der Tradition der , weder das eine noch das andere; er gibt keiner bestimmten literarischen Strömung den Vorzug, sondern bietet, wie alle seine Vorgänger, Werkproben oberösterreichischer Autorinnen und Autoren, neue Texte, zwischen denen sich mitunter erstaunliche Korrespondenzen ergeben. ( im Vorwort)
Aktualisiert: 2020-03-31
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