Amicitia

Amicitia von Epp,  Verena, Prinz,  Friedrich
Wie funktionierten Herrschaft und gesellschaftliche Organisation im Frühmittelalter? Welcher Kommunikationsformen bediente sich Politik in der Zeit nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches, der ordnenden Großmacht der Spätantike? In welchem Ausmaß prägte die Kontinuität römischer Lebensformen die Vielzahl kleinerer, kaum instituionell verfestigter Königreiche der West- und Ostgoten, Burgunder, Vandalen, Franken, Langobarden, die in dieser Zeit entstanden? Gab es "germanische" Neuansätze? Wie gestaltete sich das Zusammenleben von romanischer Provinzialbevölkerung und zuwandernden gentes? Gab es kulturellen Austausch?Das Verständnis des Begriffs "amicitia" bildet, wie die Arbeit zeigt, den Schlüssel zur Beantwortung dieser Fragen. Anhand einer Begriffsgeschichte des Terminus im Zeitraum vom 5. bis 7. Jahrhundert, die ein denkbar weites Quellenspektrum vom Rechtstext bis zur Dichtung auswertet, werden vier Grundtypen sozialer Beziehungen differenziert und beschrieben: persönliche Freundschaften, Klientel- und Gefolgschaftsbeziehungen, zwischenstaatliche Bündnisse und die Beziehungen zwischen Gott und den gläubigen Christen sowie unter den fideles. Detailreiche Fallstudien solcher Beziehungen geben vielfältige Einblicke in die frühmittelalterliche Lebenswelt nicht nur der gebildeten Oberschichten, welche die römische Kultur auch zur Legitimation ihres politischen Führungsanspruchs konservierten.In einer Zeit, in der die Sphären des Privaten und Öffentlichen nicht geschieden waren, gewannen alle diese Typen von amicitia Bedeutung für das politische Leben, mehr noch, sie strukturierten " Herrschaft" in diesem Zeitraum. Frühmittelalterliche Herrschaft war amicitia und damit, wie gezeigt wird, ein wechselseitiger, dialogischer, auf Konsens ausgerichteter Prozeß und keine Einbahnstraße von Befehl und Gehorsam, wie es unser von der hegelianischen Staatsvorstellung des 19. Jahrhunderts geprägter Begriffsgebrauch suggeriert. Erst aus der teilweisen Konvergenz der griechisch-römischen, germanischen und christlichen Tradition, die sich eben in diesem Verständnis von "Herrschaft" als eines wechselseitigen, kommunikativen Prozesses trafen, formierte sich die besondere "Staatlichkeit" des Frühmittelalters.Ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie Register der Personen, Orte, Länder und Sachen erschließen den Band.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Nation und Heimat

Nation und Heimat von Prinz,  Friedrich
Friedrich Prinz wurde 1928 in Nordböhmen geboren und 1945/46 vertrieben. „Die Wahnidee des Nationalismus“ weckte schon bald nach der Vertreibung sein wissenschaftliches Interesse, das ihn sein Leben lang nicht los gelassen hat. Der vorliegende Sammelband zeigt dies zur Genüge: Prinz hat – wie er selbst schreibt – Böhmen, seine Vielfalt und Schönheit über die Abgründe der Geschichte hinweg als ein reiches Kernland Europas geliebt. Er hat die gemeinsame Geschichte, die guten wie die schlimmen Erfahrungen, die Tschechen und Deutsche gleichermaßen im Laufe der Jahrhunderte gesammelt haben, zu einem wissenschaftlichen Lebensthema gemacht und in ein auch geistig geeintes Europa als Erbe eingebracht. Prof. Dr. Friedrich Prinz – verstorben am 29. September 2003, wenige Wochen vor der Herausgabe dieses Bandes – war unerhört fruchtbar gewesen in seinem deutsch-böhmisch-sudetendeutsch wie auch europäisch ausgerichteten wissenschaftlichen Studien.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern

Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern von Fox,  Angelika, Prinz,  Friedrich, Treml,  Manfred
Neben Schleswig Holstein und Mecklenburg war es Bayern, das nach Kriegsende mit der Aufnahme von 1,9 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen eine heute kaum mehr vorstellbare Integrationsleistung vollbrachte. Das als Katalog zur Wanderausstellung „In Bayern angekommen“ dienende Heft beleuchtet die zahlreichen Facetten des Neuanfangs der Menschen, die in ein seinerseits von Krieg, Zerstörung und Mangel gezeichnetes Land kamen. Mehr denn je stellt sich über 50 Jahre nach Kriegsende, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Osterweiterung der Europäischen Union, die Notwendigkeit mit der Tabuisierung der Vertreibungen der Deutschen aus dem Osten zu brechen. Schon 1946 hat der amerikanische Kongressabgeordnete O. K Armstrong die Vertreibung ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ genannt. Und unumkehrbar bleibt auch der historische Kausalzusammenhang, den Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes auf die Formel gebracht hat: „Nicht 1945 begann die Katastrophe der Deutschen, sondern eben 1933.“
Aktualisiert: 2022-09-08
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Kloster Seeon

Kloster Seeon von Bezirk Oberbayern, Dopsch,  Heinz, Malottki,  Hans von, Prinz,  Friedrich
Durch die Jahrhunderte hat das ehemalige Insel-Kloster Seeon seine Idylle rund um den Klostersee bewahren können. Dem Eingeweihten wird deutlich, wie stark benediktinischer Geist diesen malerischen Landstrich im nördlichen Chiemgau geprägt hat, seit der bayerische Pfalzgraf Aribo I. in seinem väterlichen Erbe Burgili eine cella errichtete, die er dem hl. Bischof Lambert weihte und den Nachfolgern des hl. Benedikt von Nursia übergab. Die von Aribos Familie gegründeten Abteien Moggio in Friaul, Millstatt und Eberndorf in Kärnten sowie Göß in der Steiermark zeugen von der weitausgreifenden Machtstellung dieser Fürstenfamilie, die sich in Seeon ein Hauskloster und eine Familiengrablege schuf. Seeon hat auch nach dem 12. Jahrhundert immer wieder Zeiten des Glanzes erlebt; so zeugt die gotische Klosterkirche mit Netzgewölbe und Renaissancefresken für den Aufbruch im 15./16. Jahrhundert. In der Gegenreformation entstand die barocke Klosteranlage und die schöne Bergkirche Maria Eck als Wallfahrt. In dieser Zeit der Hochblüte wurden gelehrte Seeoner Patres zu tragenden Kräften der Salzburger Benediktiner-Universität und ebenso des berühmten Barocktheaters, das in den Salzburger Festspielen fortlebt. Dort begann die Bekanntschaft mit dem Knaben Wolfgang Amadeus Mozart, die bald der hochstehenden Musikkultur des Chiemgau-Klosters neue Glanzlichter aufsetzen sollte, wobei das bei den beiden Mozart wie bei Michael Haydn gleichermaßen hoch-geschätzte Seeoner Klosterbier zur Vertiefung der freundschaftlichen Bande beigetragen hat. Die Säkularisation von 1803 traf ein in voller Blüte stehendes Kloster. Mit dem 1994 zur Tausendjahrfeier neu eröffneten Kultur- und Bildungszentrum und in dem vorliegenden Band wurde Seeons geistige Tradition aufbereitet und fortgesetzt.
Aktualisiert: 2022-05-13
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Dienst und Verdienst

Dienst und Verdienst von Keupp,  Jan U, Prinz,  Friedrich
Das Phänomen "Ministerialität" hat als die vermeintliche "soziale Revolution von größtem Ausmaß" seit jeher die Aufmerksamkeit der Mittelalterforschung auf sich gezogen. Die ungeheure Dynamik, mit der sich der Aufstieg dieser neuen Statusgruppe in materieller, rechtlicher und sozialer Hinsicht vollzog, besaß dabei ebenso große Faszintaion wie ihre gehobene Stellung im Umfeld des salisch-staufischen Reichsregiments. Im Zentrum des Forschungsinteresses stand lange vornehmlich der Funktionswert königlicher Dienstleute bei Auf- und Ausbau geschlossener Reichsgutbezirke und Königsterritorien. Die einzelnen Ministerialen erschienen unter dieser Perspektive vornehmlich als ausführende Organe des herrscherlichen Willens im Zuge einer systematischen "Staatsplanung". Insbesondere im Zeitalter Friedrichs I. Barbarossas und seines Sohnes Heinrich VI. glaubte man den Zenit dieser zentral gelenkten Ministerialenpolitik erreicht. In scharfem Kontrast dazu hat die landesgeschichtliche Forschung vor dem Hintergrund der erfolgreichen Herrschaftsbildung zahlreicher Ministerialengeschlechter vielfach das Emanzipationsstreben der Dienstmannschaften in den Vordergrund ihrer Betrachtung gerückt. Die vorliegende Studie lässt sich im Schnittpunkt beider Forschungstraditionen ansiedeln. Sie beleuchtet das Beziehungsgefüge von Herrscher und Ministerialen sowohl in den Regionen des Reiches als auch aus der Zentralperspektive des Hofes. Im kritischen Abgleich personen- bzw. herrschaftszentrierter Zugriffsweisen richtet sie den Blick auf die Normen, Intentionen und Spielräume ministerialischen Handelns am Ende des 12. Jahrhunderts. Am Anfang steht dabei eine gesellschaftliche Verortung des nomen ministerialium. In einem zweiten Untersuchungsabschnitt werden ausgewählte Exponenten der Reichsministerialität aus dem direkten Umfeld des Herrschers in den Blick genommen. Gefragt wird nach Handlungsstrategien im Spannungsfeld von regionaler Einbettung und Engagement im Reichsdienst. Jenseits des Postulates eines unbedingt loyalen "Berufsbeamtentums" lassen sich daraus Methoden und Motivationen ministerialischer Mitarbeit an der Reichspolitik erschließen. Auch bei der Betrachtung der vielfältigen Funktionen und Aktionsfelder der Reichsministerialen im Umfeld staufischer Herrschaftspraxis und Repräsentation wird rasch ein weitgehendes Ineinandergreifen der Interessen von Reichsspitze und Dienstmannschaft erkennbar. Bildete für die Ministerialität des Reiches die königliche Förderung und Autoritätsleihe das tragende Fundament ihrer sozialen Rangposition, so war sie selbst zusehends zum substantiellen Machtmittel bei der Durchsetzung und Inszenierung staufischer Herrschaftsansprüche avanciert. Die umrissene Interdependenz konstituierte ein Verhältnis auf Gegenseitigkeit, in dem trotz unterschiedlich verteilter Machtpositionen beide Seiten gleichermaßen gestaltend wirksam wurden. Dem Engagement und der Eigeninitiative ministerialischer Funktionsträger stand von seiten des Dienstherren ein breites Spektrum von Gunsterweisen und Förderungsmaßnahmen gegenüber. Der ideelle Konnex von Dienst, Verdienst und Belohnung erschloss neue Wege einer effektiven und flexiblen Herrschaftsgestaltung. Zugleich erwuchsen aus ihm erweiterte Verpflichtungen für Herrscher und Dienstmann gleichermaßen. Das Werk vermittelt somit nicht nur zahlreiche fundamentale Einsichten in Lebenswelt und Handlungsgrundlagen einer aufstrebenden Funktionselite. Der Blick auf die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrich VI. liefert zugleich einen instruktiven Beitrag zur Frage von Herrschaftsleistung und Dispositionsrahmen des hochmittelalterlichen Reichsregiments. Unter gewandelten Perspektiven leistet die Studie daher zweierlei: Eine umfassende Neubewertung der stauferzeitlichen Ministerialität verbindet sie mit einem erweiterten Interpretationszugang zur Reichspolitik der Stauferzeit. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie Register zu Personen, Orten und Sachen erschließen den Band.
Aktualisiert: 2019-08-16
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Urzustand und Sündenfall in der mittelalterlichen Gesellschafts- und Staatstheorie

Urzustand und Sündenfall in der mittelalterlichen Gesellschafts- und Staatstheorie von Prinz,  Friedrich, Töpfer,  Bernhard
Ausgangspunkt dieser bis in das ausgehende 14. Jahrhundert führenden Darstellung ist die bereits von patristischen Autoren (in Anknüpfung an die antike Tradition vom Goldenen Zeitalter) entwickelte Vorstellung, daß es im paradiesischen Zustand keine Eigentumsrechte, keine staatliche Zwangsgewalt und keine Unfreiheit gegeben habe; erst in der Zeit nach dem Sündenfall seien diese Einrichtungen zur Zügelung der verderbten Menschen notwendig geworden. Zugleich wurden jedoch die ursprüngliche Freiheit bzw. Gleichheit der Menschen und die gemeinsame Nutzung aller irdischen Güter als Normen des stets gültigen Naturrechts aufgefaßt. Deshalb war für die spätantiken Theologen und für die meist der Geistlichkeit angehörenden mittelalterlichen Autoren der Übergang von der ursprünglichen, der wahren Natur des Menschen entsprechenden Freiheit und Gemeinsamkeit zu den nach dem Sündenfall gültigen Herrschafts- und Eigentumsverhältnissen ein Problem, das einer genaueren Erklärung bedurfte. Im Prinzip wurde der dargestellte einschneidende Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse im Gefolge des Sündenfalls als notwendig und der göttlichen Vorsehung entsprechend anerkannt. Die in der vorliegenden Untersuchung behandelten Autoren von theologischen Schriften, kirchenpolitischen Streitschriften, juristischen Traktaten, Fürstenspiegeln und volkssprachigen Lehrdichtungen haben jedoch in teilweise heftiger gegenseitiger Polemik sehr unterschiedlich argumentiert. So konnte die staatliche Ordnung als Folge von Herrschsucht - etwa Nimrods - kritisch oder aber als Ordnungsfaktor für die sündigen Menschen positiv bewertet werden. Eigentum galt teils als Ergebnis von Ungerechtigkeit, teils als dem Naturrecht nach dem Sündenfall entsprechende nützliche Einrichtung zur Eindämmung von Streitigkeiten. Die Unfreiheit wurde als von Gott verhängte Sündenstrafe zunächst meist akzeptiert; jedoch seit dem 13. Jahrhundert - beginnend mit Eike von Repgow - mehren sich die Stimmen, welche die Leibeigenschaft in der Zeit nach der Erlösungstat Christi als dem göttlichen Recht widersprechend verwerfen.Es ist das Anliegen des Autors, die durch unterschiedliche Interessenlage und Parteinahme bedingte, teilweise ins Grundsätzliche gehende Unterschiedlichkeit der Argumentation bei Theologen - von Augutin über Thomas von Aquino und Ockham bis Wyclif -, in volkssprachigen Schriften - etwa des Jacob van Maerlant, des Jean de Meun oder des Verfassers des Renart le Contrefait - und nicht zuletzt anhand der Predigt John Balls zu verdeutlichen. Ein nur bei oberflächlicher Betrachtung stereotyp erscheinendes Grundschema - Ablösung eines ursprünglichen Idealzustandes durch ein ungleiche Gesellschaft mit Zwang und Privateigentum im Gefolge des Sündenfalls - erscheint damit in einem überaus vielfarbigen Spektrum. Historisch, philosophisch und theologisch Interessierten wird so ein quellennaher und differenzierter Einblick in die lebhafte mittelalterliche Diskussion zu Grundfragen der Gesellschafts- und Staatstheorie vermittelt.Ein ausführliches, mehrteiliges Register erschließt den Inhalt des Bandes. Das Sachregister verweist zugleich auf die Autoren, die sich zum Gegenstand geäußert haben. Neben dem Personenregister ist ein Verzeichnis biblischer Gestalten besonders aufschlußreich, da die Rolle einiger derselben - etwa Kains, Noahs, Sauls und Nimrods - bei der Herausbildung der staatlichen Gewalt, der Unfreiheit und der Eigentumsrechte in zahlreichen Schriften intensiv diskutiert wurde.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte / Perspektiven deutscher Geschichte während des Mittelalters. Europäische Grundlagen deutscher Geschichte (4.-8. Jahrhundert)

Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte / Perspektiven deutscher Geschichte während des Mittelalters. Europäische Grundlagen deutscher Geschichte (4.-8. Jahrhundert) von Haverkamp,  Alfred, Prinz,  Friedrich
Band 1: Perspektiven des Mittelalters. Europäische Grundlagen deutscher Geschichte, 4. – 8. Jahrhundert Perspektiven deutscher Geschichte im Mittelalter kennzeichnen die unterschiedlichen Ansichten und die Grundlagen der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Epoche von etwa tausend Jahren. Diese Zeitspanne ist seit dem Bedeutungsverlust der nationalstaatlichen Systeme aber auch für das Nachdenken über die Gestaltung unserer Zukunft erneut aktuell. Eine für den Werdegang Europas wichtige Epoche, die lange im Schatten des historischen Interesses stand, wird im zweiten Teil umfassend gewürdigt. Die machtvollen Relikte des noch im Fall gewaltigen Imperium Romanum, die Invasionen der Germanen und Slawen, der Kampf der christlichen mit der heidnischen Welt sowie herausragende Gestalten der Epoche vom 4. bis zum 8. Jahrhundert sind anschaulich dargestellt.
Aktualisiert: 2017-11-30
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Amicus amicis Inimicus inimicis

Amicus amicis Inimicus inimicis von Garnier,  Claudia, Prinz,  Friedrich
Das vorliegende Werk untersucht den Stellenwert politisch motivierter Freundschaft im 13. Jahrhundert. Diese amicitia symbolisierte ein hochwirksames Bündnis, das seinen Mitgliedern in Kristensituationen Schutz und Hilfe gewährleistete. Während derartige Abkommen im Früh- und weiten Teilen des Hochmittelalters weitgehend mündlich verabredet wurden, trat etwa seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die vertragliche, urkundliche Abfassung in den Vordergrund. Entsprechend beleuchtet die Untersuchung das Phänomen politischer Freundschaft in der Phase des Übergangs mündlicher Formulierung zu schriftlicher Fixierung. Zwar hat sich der Begriff amicitia und seine Verwendung im politischen Bereich vom Frühmittelalter bis hin zum 13. Jahrhundert in terminologischer Hinsicht gewandelt, doch sind bedeutende inhaltliche Veränderungen fassbar, die in erster Linie durch die fortschreitende Literalität im Beobachtungszeitraum begriffen werden können. So wurden die allgemein formulierten Freundschaftsbündnisse des Früh- und Hochmittelalters durch den Verschriftlichungsprozess des 13. Jahrhunderts und das daraus resultierenden Differenzierungspotential zu universell einsetzbaren politischen Verträgen. Sie waren nicht mehr ein Spiegelbild eines starren Freund-Feind-Denkens, sondern wurden durch ein immer komplexer werdendes Bündnis unterlagert und zu einem vielseitig einsetzbaren Mittel zum politischen Kontrakt.Die Untersuchung bietet eine Bestandsaufnahme politisch motivierter amicitia anhand eines abgegrenzten Personenkreises. Das Erhebungsmaterial der Analyse bilden die Verträge, die in der politischen wie geographischen Einflusssphäre der vier rheinischen Königswähler geschlossen wurden. Der Zugriff erfolgt im ersten Teil der Studie unter dem Aspekt der sozial-hierarchischen Ausrichtung der amicitia. Zum einen sind Allianzen erfasst, welche die Herrscher des 13. Jahrhunderts mit Magnaten an Mittel- und Niederrhein eingingen. Neben diesen als vertikal zu bezeichnenden Formen bilden zum anderen horizontal strukturierte Bündnisse den Gegenstand der Analyse. Das Tableau der Betrachtung bilden die wiederholten Zusammenschlüsse der rheinischen Kurfürsten, die in den Bündnisurkunden wiederholt als amicitia bezeichnet werden.Der zweite Abschnitt der Studie untersucht in einem systematischen Zugriff die wesentlichen Phänomene der amicitia und zeichnet ihre inhaltliche Umsetzung in verschiedenen Situationen anhand detaillierter Fallstudien nach. Im Zentrum steht dabei vor allem die Frage nach den Möglichkeiten der Konfliktbewältigung und -prävention durch Freundschafts- und Bündnisstrukturen. Dieser Zielsetzung sind die in einem dritten Abschnitt der Studie systematische Ausführungen über einzelne, auf Konfliktregulierung oder -vermeidung ausgerichtete Bündnisbestimmungen verpflichtet wie auch die Darstellung der Formen der unbewaffneten Konfliktaustragung durch Schieds- oder Vermittlungstätigkeit bestimmter Personenegruppen.Der Band wird durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie ein Register der Personen- und Ortsnamen erschlossen.
Aktualisiert: 2022-11-14
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