Ernährungsindustrie und Landwirtschaft gehören zu den Sektoren, in denen es weltweit am häufigsten zu Menschenrechtsverletzungen kommt. Betroffen sind Produzent*innen, Konsument*innen sowie Anwohner*innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In einer gemeinsamen Studie haben Germanwatch und Misereor Menschenrechtsverletzungen im Agrarsektor dokumentiert und die menschenrechtliche Sorgfalt deutscher Unternehmen analysiert. Demnach erfüllt keins der 15 untersuchten Unternehmen in ausreichendem Maße die Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Kritisch bewertet die Studie auch die Rolle der Bundesregierung. In der Handelspolitik habe sie es bislang versäumt, die Rolle von Menschenrechten zu stärken. Zugleich sind deutsche Unternehmen bislang nicht gesetzlich verpflichtet, die Menschenrechte bei ihrer weltweiten Geschäftstätigkeit zu achten – anders als in einigen europäischen Nachbarländern. Allerdings haben aufgrund des schlechten Abschneidens deutscher Unternehmen beim Monitoring ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt die Bundesminister für Arbeit und Soziales sowie für Entwicklung im Dezember 2019 Eckpunkte für ein deutsches Lieferkettengesetz angekündigt.
Zudem gibt es in Deutschland noch keinen ausreichenden Zugang zu Abhilfe für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen. Grund ist einerseits die mangelnde Grundlage im deutschen Recht, andererseits gibt es viele prozessuale Hürden. Aber auch das außergerichtliche staatliche Beschwerdeverfahren über die Nationale Kontaktstelle für die OECD-Leitsätze weist erhebliche Mängel auf.
Aktualisiert: 2023-01-04
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In den letzten drei Jahren hat die Debatte zu Wirtschaft
und Menschenrechten ein neues Niveau erreicht. Mit den
UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sind
seit 2011 alle Staaten aufgefordert, diese auf nationaler
Ebene umzusetzen. In Deutschland stand seit 2014 der
Nationale Aktionsplan (NAP) im Mittelpunkt, den die Bun-
desregierung nach zweijährigem Konsultationsprozess im
Dezember 2016 verabschiedet hat. Gleichzeitig gab es Im-
pulse durch neue EU-Richtlinien und die Verhandlungen
über ein UN-Menschenrechtsabkommen zu transnatio
-
nalen Konzernen und anderen Unternehmen. In Kapitel 2
analysieren die Autor/-innen diese allgemeinen Entwick
-
lungen im Themenfeld Wirtschaft und Menschenrechte,
die auch den Rahmen für die anschließende Betrachtung
des Energiesektors bilden. Mit der Energiewirtschaft steht
ein Sektor im Mittelpunkt dieses Berichts, der starke glo
-
bale Bezüge aufweist und immer wieder mit Menschen-
rechtsverletzungen in Verbindung gebracht wird. Die Stu-
die geht der Frage nach, inwieweit deutsche Unternehmen
und die Bundesregierung die Anforderungen der UN-Leit
-
prinzipien bislang umsetzen.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Erschütternde Bilder gingen um die Welt, als 17 afrikanische
Länder entlang der Sahelzone im vergangenen
Herbst von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen
heimgesucht wurden. Betroffen war auch der Norden
Ghanas, wo 18 Menschen in den Fluten umkamen und
Tausende ihre Unterkünfte verloren.1 Hilfsorganisationen
sammelten umgehend Spenden, um den insgesamt
rund 1,5 Millionen Flutopfern in Afrika schnelle Hilfe zu
leisten. Unterstützung kam auch von der deutschen Bundesregierung.
„Humanitäre Krisen als Folge von Naturkatastrophen
und Konflikten verursachen großes Leid und
bedrohen Existenzen“, erklärte Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier am 11. Oktober 2007. „Es gilt
deshalb, zielgerichtet Soforthilfe für die Opfer zu leisten,
aber auch mittel- und langfristig gegen die Ursachen
vorzugehen.“
Aktualisiert: 2023-01-04
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Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung lässt
mit seinem Bekenntnis zu einer nationalen Umsetzung der
UN-Leitprinzipien hoffen, dass Deutschland das Thema in
Zukunft beherzter und engagierter als bisher angeht. Germanwatch
und MISEREOR werden sich in die anstehende
Debatte zu einem deutschen Aktionsplan für Wirtschaft
und Menschenrechte aktiv einbringen.
Dabei können beide Organisationen auf Erfahrungen
aus ihrer langjährigen Arbeit mit Partnern aus dem globalen
Süden und der Menschenrechtsarbeit auf Ebene
der Vereinten Nationen zurückgreifen. Ebenso können
Germanwatch und MISEREOR ihre langjährige Erfahrung
in der Begleitung politischer Prozesse und im konstruktiven
Dialog mit deutschen Unternehmen in verschiedenen
Sektoren einbringen; aus der bilateralen Kooperation
ebenso wie aus Multi-Stakeholder-Foren.
Der vorliegende Bericht ist vor diesem Hintergrund
auch als ein erster umfassender, gemeinsamer Beitrag zu
dieser Debatte zu verstehen. Künftig wollen wir alle zwei
Jahre einen Bericht zu Wirtschaft und Menschenrechten
mit wechselnden Schwerpunkten herausgeben. Wir hoffen,
damit konstruktive Impulse in die Diskussion einzubringen.
Aachen und Bonn, Februar 2014
Zukunftsfähig ist Entwicklung nur dann, wenn sie zur
Verwirklichung sowohl bürgerlicher und politischer als
auch wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Menschenrechte
beiträgt. Deshalb unterstützen Germanwatch und
MISEREOR Partnerorganisationen in Ländern des globalen
Südens dabei, sich gegen Menschenrechtsverstöße zu
wehren, an denen auch Transnationale Konzerne (TNK)
beteiligt sind. Eklatante Verstöße gibt es zum Beispiel in
der Landwirtschaft, in Fertigungsbetrieben und beim Rohstoffabbau.
Nicht nur, weil Menschenrechte unteilbar sind, gehen
diese Probleme uns alle an. Sondern auch, weil oft Menschenrechte
missachtet werden, wenn es um Güter unseres
täglichen Gebrauchs in Deutschland geht – seien
es Kleidung, Südfrüchte, Kaffee, Spielzeug, Handys oder
Autos. Wollen wir unsere Kleidung aus Textilfabriken in
Bangladesch und Pakistan beziehen, deren Mitarbei-
ter/-innen durch katastrophale Brände oder Einstürze bedroht
sind? Wie reagieren wir auf Berichte über sklavenähnliche
Bedingungen bei den Arbeiter/-innen im Vorfeld
der Fußballweltmeisterschaft in Katar?
Mit den im Jahr 2011 verabschiedeten „UN-Leitprinzipien
für Wirtschaft und Menschenrechte“ liegt erstmals
ein international anerkannter Empfehlungskatalog zur
Umsetzung der Menschenrechte in der Wirtschaft vor. MISEREOR
und Germanwatch haben die Erarbeitung dieser
Leitprinzipien kritisch begleitet und betrachten sie als einen
ersten Baustein zu einem umfassenderen Schutz der
Menschenrechte in der Wirtschaft. Auch die Bundesrepublik
Deutschland und die deutschen Unternehmen sind
nun aufgefordert, diese UN-Leitprinzipien ohne Abstriche
umzusetzen.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Aktualisiert: 2019-08-01
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