Mannheimer Geschichtsblätter 44/2022

Mannheimer Geschichtsblätter 44/2022 von Buderer,  Hans-Jürgen, Kreutz,  Wilhelm, Nieß,  Ulrich, Rosendahl,  Wilfried, Wigand,  Hermann
Suchte man für die Aufsätze des aktuellen Bandes der „Mannheimer Geschichtsblätter“ eine gemeinsame Überschrift, so könnte diese – in Anlehnung an den nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterten Namen des „Mannheimer Altertumsvereins von 1859“ – Beiträge zur Geschichte Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz lauten. Bedeutende Persönlichkeiten der Quadratestadt rücken dabei Vera Kim Kiefer, Rudolf O. Large und Peter Koppenhöfer in den Blickpunkt. Hervorzuheben ist die „historische Kurzgeschichte“ der Kaiserslauterer Schülerin, Vera Kim Kiefer, die für ihre quellennahe und quellengesättigte Erzählung über die Mannheimer Flugpionierin Else Kocher einen Preis der Körber-Stiftung erhielt, ebenso wie Rudolf O. Larges Biographie des Unternehmers, Kommunalpolitikers und Freimaurers Heinrich Hartmann oder die kritische Studie Peter Koppenhöfers zur rasanten Karriere Friedrich Engelhorns. In Mannheim fand zudem der „Tote vom Lindenhof“ seinen Begräbnisplatz, den das Archäologenteam um Klaus Wirth detailliert analysiert und hier produzierte – wie Jutta Neuhaus berichtet – Ludwig Bissinger sein Mineralwasser. Simon John thematisiert die erfolgreiche Städtepartnerschaft zwischen Mannheim sowie Swansea und Maike Sambaß referiert die Ergebnisse der 2. Tagung des Arbeitskreises „Junge Regionalforschung“. Den Objekten der Reiss-Engelhorn-Museen widmen sich Irmgard Siede, die das dort ausgestellte Wedgwood-Steingut vorstellt, Claudia Braun, die den Verbleib der Sammlung von Prof. Dr. Klaus Parlasca in Mannheim würdigt sowie Oussounou Abdel-Aziz Sandja, der das Digitalisierungsprojekt des Sammlungsguts aus kolonialen Kontexten erläutert. Kuratorin Viola Skiba nimmt mit ihren Ausführungen Bezug auf die große Sonderausstellung, „Die Normannen“, die das Mannheimer Museum in Kooperation mit dem Museumsverband „Réunion des Musées Métropolitains“ in Rouen erarbeitete. Mit der Quadratestadt auf vielfältige Weise verbunden sind zudem die beiden Jubilare, Eleonore Kopsch und Prof. Dr. Hans-Erhard Lessing, deren Lebenswerk Hermann Wiegand würdigt. Ulrich Nieß hebt in seinem an Helga Koch erinnernden Nachruf ihr großes Engagement für und ihre Verbundenheit mit dem MARCHIVUM hervor. Die ehemalige Kurpfalz bzw. der pfalz-simmernschen Zweig der Wittelsbacher rückt zum einen in den Mittelpunkt der von Hermann Wiegand vorgestellten, weithin vergessenen „Totenrede auf Kurfürst Karl Ludwig“ aus der Feder von Johann Friedrich Mieg, einem Spross der bedeutenden reformierten Theologenfamilie Heidelbergs und Straßburgs. Zum anderen analysiert Eleonore Kopsch anlässlich des 300. Geburtstags der Liselotte von der Pfalz die unterschiedlichen Charaktere der Duchesse d‘Orléans und ihres Bruders, Carls II., des letzten Kurfürsten aus dem Hause Pfalz-Simmern. Ulla Hofmann schließlich erinnert an den in Heidelberg geborenen Otto Haas-Heye, den Großvater der mit Herzog Max Emanuel verheirateten Herzogin Elisabeth in Bayern. Innerhalb des thematischen Rahmens verbleiben – zumindest teilweise – die Ausführungen von Wilhelm Kreutz, zum einen seine Rezension von Lothar Meinzers Studie zu den politischen Anfängen Helmut Kohls in Ludwigshafen, zum anderen seine Beantwortung der Frage, ob es tatsächlich zwei Wege der Emanzipation gegeben habe, einen deutschen und einen französischen, den vor allem in der napoleonischen Ära die links des Rheins lebenden Juden nicht nur der vormaligen Kurpfalz mitgehen mussten.
Aktualisiert: 2023-03-07
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Queer im Leben!

Queer im Leben! von Cohen,  Dana-Livia, Knapp,  Wolfgang, Könne,  Christian, Nieß,  Ulrich, Schenk,  Andreas
Dieses Buch berichtet von queerer Emanzipation, aber auch von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung. Über viele Jahrhunderte waren Menschen, die heute als schwul, lesbisch, bi, trans*, inter*, queer bezeichnet werden, der Stigmatisierung und Verfolgung ausgesetzt. Davon betroffen waren auch viele Menschen aus der Rhein-Neckar-Region. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich einige von ihnen öffentlich für Anerkennung und Gleichberechtigung ein und wirkten an der Entstehung erster Communities mit. Diese wurden im Nationalsozialismus brutal zerschlagen. Die staatliche Verfolgung erreichte ihren traurigen Höhepunkt. Doch auch in der Bundesrepublik Deutschland blieb sie zunächst bestehen. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich eine Emanzipationsbewegung, die deutliche Fortschritte bei der Gleichberechtigung queerer Menschen erzielte und die Sichtbarkeit verschiedener Formen sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität erhöhte. Auf breiter Quellenbasis stellt die Studie die Geschichte und Gegenwart queeren Lebens in der Rhein-Neckar-Region und ihren Zentren Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen vor. Die beigefügte DVD ergänzt die Publikation durch eine Filmdokumentation, in der Ausschnitte aus Fernsehsendungen und Reportagen sowie aktuelle Zeitzeug*innenberichte und Statements zusammengeführt werden.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Stadt(teil)zeichen

Stadt(teil)zeichen von Arendes,  Cord, Baader,  Jessica, Deck,  Sahra, Desvignes,  Basile, Kraus,  Lukas, Nieß,  Ulrich, Reuß,  Eberhard, Wrobel,  Wladimir, Zimmermann,  Anna
Die Beiträge des Bandes verfolgen das Ziel, einzelne Entwicklungen in der Neckarstadt-West, vor allem der 1970er und 1980er Jahre, historisch einzuordnen. Auf diesem Weg rücken nicht nur deren teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurückreichende Verbindungen in die Vergangenheit in den Blick. Ereignisse und Konstellationen in den 1970er und 1980er Jahren erweisen sich zugleich in vielfacher Hinsicht als "Vorgeschichten" aktueller politischer, gesellschaftlicher und/oder kultureller Diskussionen. Die Geschichte der Neckarstadt-West wird, u.a. mit Blick auf Plätze, Gebäudekomplexe oder auch Kunstwerke im öffentlichen Raum, in ein doppeltes Bezugsverhältnis gesetzt: zum einen zur Geschichte Mannheims im letzten halben Jahrhundert, zum anderen zur Entwicklung in anderen deutschen Großstädten.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Mannheimer Geschichtsblätter 43/2022

Mannheimer Geschichtsblätter 43/2022 von Buderer,  Hans-Jürgen, Kreutz,  Wilhelm, Nieß,  Ulrich, Rosendahl,  Wilfried, Wiegand,  Hermann
Der neue Band der „Mannheimer Geschichtsblätter“ trägt seinen Namen zurecht: Fast alle Beiträge thematisieren Aspekte der Geschichte der Quadratestadt, ausgenommen die Ausführungen Mahsa Öztürks zu einem Menit-Gegengewicht, dem Teil eines Halsschmucks aus der Zeit von Pharao Osorkon I., und Ralf Richard Wagners zur kurpfälzischen „Sommerhauptstadt“ Schwetzingen. So führen Gaёlle und Wilfried Rosendahl nicht nur in die jüngere Erd- und Klimageschichte dieses „einzigartigen Orts“ ein, sondern verweisen auch auf den Mannheimer Naturforscher Karl Friedrich Schimper, den ‚Erfinder‘ des Begriffs „Eiszeit“, und die Ausstellung „Eiszeit-Safari“ der Reiss-Engelhorn-Museen. Friedrich Teutsch fragt in seinem durch zahlreiche Pläne und Grundrisse anschaulichen Beitrag zu den sogenannten „T-Häusern“ nach der Kontinuität der Bebauung von der Zitadelle Friedrichsburg zur künftigen Oberstadt sowie deren Bewohner. Thomas Throckmorton stellt ein Crowdsourcingprojekt des MARCHIVUM vor, das sich an engagierte Ehrenamtliche widmet: Sie sollen die mittlerweile digitalisierten Theaterzettel und -programme des Nationaltheaters inhaltlich erschließen und die Ergebnisse in eine Datenbank einpflegen. Dem langen 19. Jahrhundert widmen sich mehrere Autorinnen und Autoren: Peter Koppenhöfer und Hans-Erhard Lessing präsentieren neue (Quellen-)Funde zum Bürger Karl Drais, dem Mannheimer Erfinder – nicht nur – der bis heute mit seinem Namen verbundenen Laufmaschine, der „Draisine“. Christoph Hamann schildert die Geschichte der bürgerlichen Familie Wilhelm Joachims, eines Kammerdieners oder Sekretärs des Grafen von Sickingen. In den Mittelpunkt rückt er das Leben des 1811 in Mannheim geborenen ältesten Sohns, Georg Jacobi, der nach seiner Schulzeit im Vereinigten Lyceum der Quadratestadt und seinem Studium in Freiburg als Gymnasiallehrer bzw. -professor tätig war. Revue passieren lässt Sebastian Parzer das Leben einer der letzten Zeuginnen von Mannheims zweitem „goldenen Zeitalter“, Marie Engelhorn. Die Ehefrau des Sohns des BASF-Mitgründers Friedrich Engelhorn und späteren Alleininhabers der Firma Böhringer und Söhne führte nicht nur einen ebenso kinderreichen wie herrschaftlichen Haushalt, sondern engagierte sich in zahlreichen sozialen Einrichtungen der Quadratestadt, bevor sie im Zweiten Weltkrieg nach Feldafing an den Starnberg See übersiedelte, wo sie 1953 verstarb. Julia Dworatzek lenkt den Blick auf ein Mannheimer Puppenhaus aus der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, der sog. „Belle Epoque“, welches das damalige Ideal häuslichen Lebens exemplarisch widerspiegelt. Mannheimer Opfern des „Zeitalters der Extreme“ (Eric Hobsbawn) widmet sich zum einen Hans-Dieter Graf mit seiner Spurensuche nach dem in Mannheim geborenen jüdischen Schauspieler Richard Hirsch, der 1938 in die USA emigrierte und 1945 als Captain der US-Armee nach Berlin zurückkehrte. Zum anderen entreißen Jutta Neuhaus und Klaus Wirth mit ihrer Recherche nach der Herkunft einer Flasche die jüdische Familie Max Baer Söhne und deren Mannheimer „Transitkellerei“ dem Vergessen. Darüber hinaus dokumentiert Luisa van der Does das Schicksal der während des Zweiten Weltkriegs nach Mannheim verschleppten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, deren Arbeitskraft nahezu alle Firmen der Quadratestadt ausbeuteten. Last but not least stellt Harald Stockert die neue stadtgeschichtliche Ausstellung im MARCHIVUM vor, in der die 400 Jahre seit der Stadtgründung an Rhein und Neckar multimedial präsentiert und vielfach multimedial in Szene gesetzt werden.
Aktualisiert: 2022-08-24
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Mannheim-Neckarstadt

Mannheim-Neckarstadt von Hirsch,  Hans-Joachim, Nieß,  Ulrich
Am 15. Februar 1872 erwirkte Mannheims Oberbürgermeister Eduard Moll die staatliche Genehmigung zur baulichen Erschließung der Neckar(vor)stadt. Damit war der Startschuss für einen ganz besonderen Stadtteil mit oft widerstreitenden und widersprüchlichen Lebenslinien gefallen: Von ausgedehnten Gartenanlagen und stinkenden Chemiefabriken ist in diesem Buch die Rede, von unbeschwertem Freizeitvergnügen und tiefer sozialer Not, von der roten Hochburg und den Aufmärschen der Nationalsozialisten. Der Arbeiterstadtteil jenseits des Neckars reichte vom Industriehafen über die „Neunzehnte“ und das „Musebrot-Viertel“ bis hin zum christlich-jüdischen Friedhofsbereich. Und mittendrin ein zentraler Platz, auf dem sich eine bunte Bevölkerung mischte und nicht nur vergnügliche Messespektakel besuchte. Hier befeuerten rote wie braune Redner ihre Anhängerschaft, nahmen Straßenkämpfe und Aufmärsche an Fahrt auf. Auf breiter Quellenbasis und reich illustriert mit teils unbekanntem Bild- und Kartenmaterial präsentiert der Autor die Geschichte der Neckarstadt von ihren Anfängen bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zur Geschichte des Buches: Unter dem Motto „Grabe, wo du stehst“ begannen in den 1980er Jahren auch in der Neckarstadt historisch interessierte Menschen sich der Geschichte ihres Stadtteils zu widmen. Bei der Suche nach Eckdaten stieß die Geschichtswerkstatt Neckarstadt unter anderem auf das Gründungsjahr 1872. So konnte 1997 ein erstes Jubiläum begangen werden. Ein Vierteljahrhundert später, rechtzeitig zum 150-jährigen Bestehen, erscheint nun erstmals eine umfassende geschichtliche Übersicht.
Aktualisiert: 2022-05-16
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Mannheimer Geschichtsblätter 42/2021

Mannheimer Geschichtsblätter 42/2021 von Buderer,  Hans-Jürgen, Kreutz,  Wilhelm, Nieß,  Ulrich, Rosendahl,  Wilfried, Wiegand,  Hermann
Seit 1.700 Jahren leben Juden im deutschen Sprachraum, allen voran in Köln, der ältesten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen, oder in den drei SchUM-Städten am Rhein – Schpira/ Speyer, Warmaisa/Worms und Magenza/Mainz. In Mannheim sind erste jüdische Einwohner nach der zweiten Stadtgründung ab 1660 sowie vor allem nach der dritten Stadtgründung zu Beginn des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Welchen Stempel sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert dem wirtschaftlichen, sozialen und künstlerischen Leben der Quadratestadt aufdrückten, erhellen fünf Beiträge. So gibt Bernhard Purin in seinen Ausführungen, die auf einem wieder entdeckten Inventar Theodor Harburgers vom Ende der 1920er Jahre fußen, einen anschaulichen Überblick über die – meist verschollenen – kunstvollen Ritualgegenstände der Mannheimer Synagogen und der Beerdigungsbruderschaft. Raimund Gründler schildert ausgehend von der bedeutenden Mäzenin Helene Hecht, den Emanzipations- und Akkulturationsprozess des jüdischen Bürgertums in Mannheim seit dem 17. Jahrhundert sowie seinen kaum zu überschätzenden Beitrag zum Aufstieg der Banken- und Handelsstadt an Rhein und Neckar, aber auch die Qualen ihrer Vertreibung und Vernichtung. Barbara Becker zeichnet das für das jüdische Großbürgertum charakteristische Familienleben am Beispiel Leopold Ladenburgs und seiner Frau Delphine, geb. Picard, detailliert nach und rückt neben ihrem wirtschaftlichen und sozialen Engagement besonders die Impulse in den Blick, die das Musikleben Mannheims der Familie verdankte. Simon Herold analysiert in seinen Ausführungen die bislang wenig erforschte, 1900 von den Ärzten Dr. Julius Moses und Dr. Simon Felsenthal gegründete Zionistische Ortsgruppe Mannheims, die ab Mitte der 1920er Jahre und verstärkt nach 1933 die Auswanderung nach Palästina förderte. Claude W. Sui zeichnet Leben und Werk des Fotografen, Fotohistorikers und -sammlers Helmut Gernsheim en Detail nach, der bis 1936 in der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München, danach in der englischen bzw. australischen Emigration arbeitete und dessen Nachlass heute die Curt-Engelhorn-Stiftung verwaltet. Stephanie Herrmann rundet das Bild der Familie mit ihrer Darstellung des Lebenswerks von Alison Gernsheim, der Ehefrau Helmuts, ab, die sich der viktorianischen Mode sowie der Medizinfotografie widmete. Diesen thematischen Schwerpunkt ergänzen zum einen die Beiträge von Philipp Gros zur Schiffsdarstellung auf einer Halsamphore der Antikensammlung der rem, von Stefanie Zesch zur anthropologischen Untersuchung mittelalterlicher Skelettfunde auf dem Scharhof, von Eva-Maria Günther zur Glasbildhauerin Jutta Cluny und von Irmgard Siede, deren Thesen Patrick J. Greary’s Publikation „Am Anfang waren die Frauen“ anregte. Zum anderen berichten Michael Konrad über Restaurierungsprojekte, Harald Stockert sowie Eric Veyel über das Projekt „Mannheimer historische Projekte online“ im MARCHIVUM und Ulrich Nieß würdigt in seinem Nachruf das Engagement Dr. Udo Biellers im Freundeskreis von Stadtarchiv und MARCHIVUM. Nicht zuletzt setzt Patrick Schlarb seine im letzten Band begonnenen Ausführungen über edle Branntweine aus der Kurpfalz fort und Gerhard Schwinge widmet sich dem 200. Jahrestag der Gründung der Badischen Union, der Vereinigung von lutherischen und reformiert-calvinistischen Gemeinden im Großherzogtum Baden. Hermann Wiegand schließlich rezensiert die erste Biographie der vor rund 300 Jahren geborenen Kurfürstin Charlotte von Hessen-Kassel, der ersten Gemahlin Kurfürst Karl Ludwigs, und – last but not least – stellt ein Beitrag die 2021 ausgezeichneten jungen Regionalforscher und die Preisträgerin des Franz-Schnabel-Preises des MAV vor.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Mannheims verdrängte Opfer

Mannheims verdrängte Opfer von Nieß,  Ulrich, Oberländer,  Lea
Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen an pflegebedürftigen Menschen waren der erste industrielle Massenmord der Geschichte. In Wissenschaft und Gesellschaft spielten sie dennoch lange kaum eine Rolle. Das nun vorliegende Buch ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das erstmals die Verbrechen im Kontext der Stadt Mannheim aufarbeitet. Im Mittelpunkt der Lokalstudie steht die Beziehung von über eintausend aufgrund ihrer psychischen Erkrankung oder Behinderung ermordeten Mannheimer*innen zu ihrer Heimatstadt. Sie charakterisiert anhand empirischer Auswertungen von Personendaten die Ermordeten als Gruppe und stellt diesen Zahlen ausführlich recherchierte individuelle Lebensgeschichten gegenüber. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Situation der Angehörigen der Opfer als wichtigstem Bindeglied zwischen Heimat und Hospital. Aus Interviews mit Nachfahr*innen geht hervor, wie häufig Familien die Krankheit und Ermordung eines Mitglieds tabuisierten und verheimlichten. Darüber hinaus beleuchtet die Studie erstmals die Rolle einer Großstadt im System der „Euthanasie“ und deckt auf, dass die Stadt Mannheim zwar kein Tatort, aber als politische Institution durchaus Mittäterin war, indem sie mit dem NS-Regime bei der sogenannten „Reinigung des Volkskörpers“ kollaborierte. Die Opfer der „Euthanasie“ waren einem dreifachen Verdrängungsprozess unterworfen, der bereits vor 1933 einsetzte und 1945 nicht zu Ende war: gesellschaftliche Verdrängung aus dem öffentlichen Leben, räumliche Verdrängung in immer voller belegte „Sparanstalten“ bis hin zur Ermordung und schließlich posthume Verdrängung aus der kollektiven Erinnerung. Mit 36 farbigen Abbildungen zeichnet der Band die Geschichte behinderter und psychisch kranker Menschen vor, während und nach der NS-Zeit in Mannheim nach, und wirft die Frage nach einer würdigen und zeitgemäßen Erinnerungskultur für Mannheims verdrängte Opfer für die Zukunft auf. Das vorliegende Buch ist die überarbeitete Fassung der Dissertation von Lea Oberländer, die im Sommer 2020 an der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim angenommen wurde. Sie wurde mit dem Franz-Schnabel-Preis des Mannheimer Altertumsvereins von 1859 ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Zusammenleben in Vielfalt

Zusammenleben in Vielfalt von Gassert,  Philipp, Nieß,  Ulrich, Stockert,  Harald
Mannheim gilt, wie kaum eine andere Kommune in Deutschland, als Migrationsstadt. In vier Sprachen forderten schon 1607 die Stadtprivilegien Menschen auf, in die damals neu gegründete Stadt und Festung zu ziehen. Ohne Zuwanderung wäre der spätere Aufstieg zur Residenzstadt im 18. Jahrhundert, zur Industriestadt ab den 1860er Jahren sowie zur heutigen modernen Metropole im Herzen der Rhein-Neckar-Region undenkbar gewesen. Aber wer waren die Menschen, die nach Mannheim strömten, wie prägten sie Ort und Region? Und wie reagierten Stadtpolitik und -gesellschaft auf den Zuzug? Welche Konflikte und Chancen ergaben sich daraus und welche Wellenlinien sind zu konstatieren? In dreizehn Beiträgen gehen ausgewiesene Expertinnen und Experten diesen Fragen nach und zeigen auf, wie nachhaltig Zuwanderung Mannheim geprägt hat – von den Gründertagen bis in unsere Gegenwart.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Mannheimer Geschichtsblätter 41/2021

Mannheimer Geschichtsblätter 41/2021 von Buderer,  Hans-Jürgen, Kreutz,  Wilhelm, Nieß,  Ulrich, Rosendahl,  Wilfried, Wiegand,  Hermann
Vor welche Probleme nicht-schriftliche Quellen Analyse und Interpretation oft stellen, aber auch welch überzeugende Ergebnisse der mit seinen Werkzeugen vertraute Historiker bzw. die mir ihren Werkzeugen vertraute Historikerin erzielen kann, spiegeln die Beiträge des vorliegenden Bandes wider. Dies gilt nicht nur für die Ausführungen der „Jungen Regionalforscher“, die über ihre erste Tagung „Ran an die Quellen“ berichten, sondern auch für die von Klaus Wirth, Benedikt Stadler und Uwe Gross über Scarra, die bedeutende Siedlung Schar am Rhein. In ihnen präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Ausgrabungen in Mannheim-Scharhof, dessen Name noch heute an die frühe Besiedlung erinnert. Kunst- oder kunstgewerbliche Gegenstände stehen im Mittelpunkt der Aufsätze von Mathilde Grünewald, „Ein Dreimaster für Mannheim“, und Stephanie Herrmann, ein „Objekt der Unsterblichkeit“. Dabei handelt es sich zum einen um eine Petschaft oder ein Schmuckstück, dessen auf einem Ring aufsitzender Blütenkelch ein ovales Siegel mit der Darstellung eines Dreimasters umschließt, und zum anderen um ein aus Menschenhaar gefertigtes Armband mit der in Metall gefassten Daguerreotypie eines Knaben. Nicht-schriftlich sind sowohl die Quellen von Claude W. Sui und Stephanie Herrmann in ihrem Bericht über die Ausstellung des Forum Internationale Photographie „In 80 Tagen um die Welt“, als auch von Hans-Jürgen Buderer, der sich der Kunst im Dienst der Repräsentation des pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp widmet. Ein weiterer kunstgeschichtlicher Beitrag von Stefanie Leibetseder „Bernini im Bild“ analysiert die Reproduktionsgrafiken von Giovanni Giacomo de Rossi als künstlerische Modelle für den kurpfälzischen Bildhauer Paul Egell. Michael Plumpe thematisiert die Landmünzen von Kurfürst Carl Ludwig und den Wiederaufbau der Kurpfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg. Demgegenüber rücken Patrick Schlarb und Horst Pulkowski kulinarische Köstlichkeiten in den Mittelpunkt. Einerseits sind es die edlen Branntweine aus Mannheim, die von eingewanderten Hugenotten destilliert und verkauft wurden, anderseits die Käsekuchen, die „Burentorte“, der Prinzesskranz und der Mannemer Dreck aus der Konditorei Gustav Adolf Gerstel. An dunklere, jedoch unsere Gegenwart nach wie vor belastende Zeiten erinnern dagegen die Beiträge aus dem MARCHIVUM. Markus Enzenauer stellt die nationalsozialistischen Pläne und Entwürfe für den „Wiederaufbau“ der zerstörten Quadratestadt vor und beantwortet die Frage, ob bzw. inwieweit man 1944/45 bereit war, auf die Trümmer der alten Stadt Rücksicht zu nehmen. Marco Brenneisen erinnert an das dreißigjährige Jubiläum der KZ-Gedenkstätte Sandhofen sowie die ebenso lange Arbeit des gleichnamigen Trägervereins. Andreas Mix stellt unter der Überschrift „Straßenkampf in Rheinau“ das Gutachten des Mainzer Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte vor, das sich mit den Namensgebern der Straßen im Rheinauer „Kolonialviertel“ auseinandersetzt. Umrahmt werden die Beiträge von Glückwünschen für Prof. Dr. Hermann Wiegand zu seinem 70. Geburtstag und der Würdigung des scheidenden Generaldirektors der Reiss-Engelhorn-Museen, Prof. Dr. Alfried Wieczorek, sowohl für seine herausragenden Verdienste beim Ausbau des Reiß-Museums als auch für die fruchtbringende Kooperation mit dem MAV. Der Würdigung des Fördererkreises für die Reiss- Engelhorn-Museen und dem Dank der Vorsitzenden des MAV schließen sich die Herausgeber der „Mannheimer Geschichtsblätter“ nachdrücklich an.
Aktualisiert: 2022-02-09
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Mannheimer Geschichtsblätter 40/2020

Mannheimer Geschichtsblätter 40/2020 von Buderer,  Hans-Jürgen, Ebersold,  Günther, Ellerbrock,  Bernd, Freiherr von Enzberg,  Horst-Dieter, Führer,  Christian, Hans-Jürgen,  Buderer, Kelimes,  Doreen, Koch,  Ursula, Kreutz,  Wilhelm, Mix,  Andreas, Nieß,  Ulrich, Piechotta,  Max, Salzmann,  Jakob, Stadler,  Benedikt, Wieczorek,  Alfried, Wiegand,  Hermann, Will,  Peter
Den zeitlichen Rahmen des aktuellen Bands der „Mannheimer Geschichtsblätter“ stecken auf der einen Seite die Ausführungen zu der in hellenistischer Zeit besonders im apulischen Tarent produzierten Gnathiakeramik ab wie auf der anderen Seite die Ausführungen zur Vorgeschichte des „Landesmuseums für Technik und Arbeit“, des heutigen „TECHNOSEUMS“, die eng mit den innerdeutschen Konfrontationen des Kalten Kriegs verknüpft war. Zum einen dokumentiert und analysiert Jakob Salzmann die in den Reiss-Engelhorn-Museum vorhandenen Exponate der nach ihrem süditalienischen Fundort Egnazia benannten Keramik.Zum anderen untersucht Max Piechotta die bis in die 1950er Jahre zurückreichenden wechselvollen Aktivitäten des „Vereins zur Darstellung der Deutschen Sozialgeschichte“. Sein Ziel war die Gründung eines „gegen die DDR“ und deren marxistische Geschichtsdeutung gerichteten Museums, das nach Jahren der Querelen in Mannheim eingeweiht werden konnte. Der von Ursula Koch, Benedikt Stadler und Peter Will gemeinsam verfasste Beitrag über eine in Heddesheim gefundene Gold- bzw. Filigranscheibenfibel aus merowingischer Zeit verweist auf die frühmittelalterliche Besiedlung unserer Region, der Aufsatz Peter Stadlers zu Kellern in den Quadraten H 4,10 bis H 4,14 sowie zu den dort ausgegrabenen Fundstücken auf die Frühgeschichte der Quadratestadt des 17. Jahrhunderts. Hermann Wiegand stellt eine in Latein, Französisch, Italienisch und Deutsch verfasste Gedenkschrift vor, die anlässlich des Todes von Raugräfin Luise zu Pfalz, geborene Freiin von Degenfeld, der morganatisch angetrauten zweiten Gemahlin von Kurfürst Karl Ludwig, erschien. Die „Stiefmutter“ der Liselotte von der Pfalz starb am 18. März 1677 während ihrer vierzehnten Schwangerschaft seit 1658. Günther Ebersold lenkt den Blick auf den treuesten „Freund“ Carl Theodors, Graf Matthäus von Vieregg, der – als einziger damaliger kurpfälzischer bzw. pfalzbayerischer Minister ohne akademische Ausbildung – wegen seiner sowohl schwankenden als auch immer wieder passiv abwartenden Außenpolitik nicht nur von seinen Zeitgenossen scharf kritisiert wurde. Horst-Dieter Freiherr von Enzberg schließt seine Darstellung seiner Familiengeschichte mit der Schilderung des Lebens von Freiherr Karl August von Leoprechting, seiner Ehefrau und seinen Nachkommen ab. Alle Beiträge des MARCHIVUMS widmen sich mehr oder minder der Militärgeschichte: Bernd Ellerbrock beleuchtet die Flottenpropaganda des wilhelminischen Kaiserreichs, in deren Rahmen eine komplette Division Torpedoboote im Frühsommer 1900 eine viel umjubelte Fahrt von Emmerich nach Karlsruhe und zurück unternahm; Doreen Kelimes widmet sich dem Mannheimer Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg und Christian Führer schildert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Mannheim aus amerikanischer Sicht. Andreas Mix rezensiert Lothar Steinbachs „Bilanz“ seines Berufslebens als „streitbarer Historiker“ des Dritten Reichs sowie des Holocausts und Hans-Jürgen Buderer würdigt den verstorbenen Rolf Kentner ebenso für dessen große Verdienste um den Fördererkreis der Reiss-Engelhorn Museen wie Klaus Cantzler, der seinen 90. Geburtstag feierte.
Aktualisiert: 2021-03-31
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Die römischen Steindenkmäler in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Die römischen Steindenkmäler in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim von Ardeleanu,  Stefan, Bauchhenss,  Gerhard, Berthold,  Christoph, Buderer,  Hans-Jürgen, Flecker,  Manuel, Gordon,  Richard, Griesbach,  Jochen, Hensen,  Andreas, Kreutz,  Wilhelm, Lipps,  Johannes, Nieß,  Ulrich, Noelke,  Peter, Osnabrügge,  Jonas, Rosendahl,  Wilfried, Traunmüller,  Sebastian, Wiegand,  Hermann, Witschel,  Christian
Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim beherbergen eine der bedeutendsten Sammlungen römischer Steindenkmäler in Deutschland. Dass diese wichtige archäologische Sammlung bis heute nicht umfassend dokumentiert und publiziert wurde, liegt an ihrem wechselvollen Schicksal, vor allem an der partiellen Zerstörung durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg. Damals wurden viele Objekte so stark beschädigt, dass sie seither nach ihrer provisorischen Bergung in Magazinen unter der modernen Stadt ein verborgenes Dasein fristeten und ihr Zustand unbekannt war. Mit dem vorliegenden Band wird diese Sammlung nun erstmals in größtmöglicher Vollständigkeit dokumentiert. Die vorgestellten Inschriftenmonumente, Skulpturen und Architekturglieder stammen hauptsächlich aus der Umgebung von Mannheim sowie aus der überregionalen Sammeltätigkeit der Kurfürsten. Sie gaben Anlass zu neuen Forschungen, die unsere Kenntnis über die römische Epoche im Rhein-Neckar-Raum auf eine neue Grundlage stellen.
Aktualisiert: 2022-03-17
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Freundschaft unter Druck

Freundschaft unter Druck von Ascheberg,  Carsten, Bastuck,  Burkhard, Friedmann,  Michael, Hohenadel,  Michael, Kurz,  Peter, Nieß,  Ulrich, Strobel,  Karen
2020 stellt ein außerordentliches Jahr dar, geprägt von erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen einer grassierenden Pandemie. Der 90. Geburtstag des Rotary Clubs Mannheim am28. Juni 2020 fiel mitten in eine Zeit, die neue und umwälzende Entwicklungen mit sich brachte. Der Blick zurück kann dabei helfen, das Bewusstsein für die Herausforderungen und die Gefährdungen zu schärfen. Mit dem Abstand von 90 Jahren blickt dieses Buch auf das Gründungsjahr 1930 und deren Mitglieder zurück, deren Biographiennach 1933 teils sehr dramatisch verliefen. Es erinnert an jene, die nach der sogenannten Machtergreifung 1 933 Zug um Zug nicht nur ihre Existenz, sondern schließlich gar ihr Leben verloren. Im „Zeitalter der Extreme“ wird an den Lebensläufen der Mannheimer Rotarier unmissverständlich deutlich, wohin eine Diktatur und ihre Formen der Ausgrenzung und Entrechtungen führen können. Deshalb bildet ein Schwerpunkt des Buches 56 Kurzbiographien der Mannheimer Rotarier, die zwischen 1930 und 1937 dem Club angehörten. Zugleich aber wird die Geschichte des Mannheimer Clubs betrachtet, die nicht ohne den Kontext der Entwicklung Rotarys in Deutschland und seinen internationalen Gremien verstanden werden kann. Abgerundet wird die Darstellung mit einem Ausblick auf die Neugründung des Clubs zwischen 1 946 und 1 950. Mitten in einer herausfordernden Zeit sich seiner Wurzeln zu besinnen und auch aus der Rückschau trotz allem einen Kompass zu finden – dazu dient diese Dokumentation, der eine erste Ausstellung über die Gründungsmitglieder voranging. In memoriam für die Zukunft!
Aktualisiert: 2023-03-16
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Mannheimer Geschichtsblätter 39/2020

Mannheimer Geschichtsblätter 39/2020 von Buderer,  Hans-Jürgen, Kreutz,  Wilhelm, Nieß,  Ulrich, Wieczorek,  Alfried, Wiegand,  Hermann
Die Beiträge der vorliegenden „Mannheimer Geschichtsblätter“ spannen einen Bogen vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart und nehmen – wenn auch mit zeitlichen Lücken – rund dreizehn Jahrhunderte der Geschichte der rheinisch-(kur)pfälzischen Region in den Blick. Am weitesten in die Vergangenheit zurück reicht der Beitrag von Ursula Koch, der vormaligen Kuratorin der Forschungsstelle „Frühgeschichte“ am Mannheimer Curt-Engelhorn-Zentrum. Sie analysiert die Separatgrablege eines christlichen Herrn und seines Gefolgsmannes des 7. Jahrhunderts in Mannheim-Straßenheim ebenso fakten- und detailreich wie der Leiter der Archäologischen Denkmalpflege, Klaus Wirth, die mittelalterliche Niederungsburg in Mannheim-Sandhofen: Kern- und Vorburg wurden, so das Ergebnis seiner Untersuchungen, im 11. oder 12. Jahrhundert aufgegeben. Hans-Jürgen Buderer, der vormalige Direktor für Kunst- und Kulturgeschichte der rem, unterstreicht mit seinen facettenreichen Ausführungen zu den Bildnissen und Grafiken Friedrichs V. und Elizabeth Stuarts seine profunden Kenntnisse der Sammlungen der rem. Den entbehrungsreichen Wiederaufbau der Kurpfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg, dem westeuropäische Glaubensflüchtlinge ihren Stempel aufdrückten, und die zweite Pfalzzerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg schildert Monika Groening am Beispiel der Familie des Mannheimer Pastors Caspar Gumbart(us). Der untere Neckar und die obere Donau stecken den Aktionsradius der Familie des Freiherrn Karl August von Leoprechting ab, den Horst-Dieter Freiherr von Enzberg mit prägnanten Einblicken in den adligen All- und Festtag schildert. In seinem Forschungsbericht würdigt Harald Hagemann als erster das wissenschaftliche Oeuvre des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlers, Dozenten der Mannheimer Handels- sowie Leiters der Mannheimer Volkshochschule, Paul Maximilian Eppstein, der 1944 in Theresienstadt ermordet wurde. Volker Kellers Interview mit dem ehemaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Mannheims, Georges Stein, thematisiert das Schicksal von dessen Familie, die nach der Deportation nach Gurs und dem Leben im französischen Untergrund sich nach Kriegsende wieder in der Quadratestadt niederließ. In seinem reich bebilderten Beitrag stellt Michael Jendrek nicht nur das fotografische und schriftstellerische Oeuvre von Maria und Hans Roden vor, sondern er problematisiert die „allzu deutsche Biografie“ Hans Rodens, der nach 1945 – trotz seiner Karriere im Dritten Reich – „unbelastet“ weiterarbeiten konnte. Drei Nachrufe ehren den Klassischen Archäologen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Professor Dr. Klaus Parlasca, die viele Jahre für das Stadtarchiv-Institut für Stadtgeschichte Mannheim ehrenamtlich tätige Karoline Huber sowie dessen Angestellten und freien Mitarbeiter, den Designer Henry Heller. Im Mittelpunkt des Bandes steht indes die Verleihung des Mannheimer Pfennigs an Professor Dr. Hermann Wiegand. Neben der Laudatio von Wilhelm Kreutz wird der Festvortrag von Claude W. Sui dokumentiert, dessen reich bebilderte Streifzüge durch die Pressefotografie von den 1920er bis zu den 1960er Jahren den Balanceakt zwischen journalistischer Aufklärung und Voyeurismus der Papparazzi eindrucksvoll vor Augen führen.
Aktualisiert: 2021-01-29
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Mannheimer Geschichtsblätter 38/2019

Mannheimer Geschichtsblätter 38/2019 von Buderer,  Hans-Jürgen, Kreutz,  Wilhelm, Nieß,  Ulrich, Wieczorek,  Alfried, Wiegand,  Hermann
In Band 38 der „Mannheimer Geschichtsblätter“ präsentiert Michael Plumpe die in der Regierungszeit Carl Philipps geprägten Münzen. Eleonore Kopsch schildert die Hochzeit von Pfalzgräfin Maria Anna mit Pfalzgraf Wilhelm sowie das Los der Grablege von dessen Vater und Bruder in der Trinitatiskirche. Mathilde Grünewald interpretiert den Briefwechsel zweier als Naturwissenschaftler aktiven Pfarrer mit Andreas Lamey vor. Harald Stockert analysiert die Ermordung August von Kotzebue durch Carl Ludwig Sand. Doreen Kelimes untersucht sowohl die Duellkultur als auch die französischen Spuren des Krieges von 1870/71 in Mannheim. Sebastian Parzer zeichnet die Geschichte des Bankhauses Salomon Maas nach. Alfred Storch setzt seine Ausführungen zur Allianz von Reformpädagogik und Betriebswirtschaft fort. Andreas Mix stellt die Ausstellung „Albert Speer in der BRD“ vor und Ulrich Nieß Géraldine Schwarz‘ Studie „Die Gedächtnislosen“; Jörg Watzinger schildert die NS-Verfolgungsgeschichte seines Vaters Karl Otto Watzinger. Viola Skiba thematisiert das Schicksal des Gegenpapsts Johannes XXIII. und seine Haft in Mannheim. Das Projekt ZEITSTROM präsentieren Benedikt Bego-Ghina, Hiram Kümper und Wilfried Rosendahl. Eva-Maria Günther stellt die Ausstellung „Chromatik – Klang der Farbe in der modernen Kunst“ vor, und Sibylle Schwab sowie Lucia Stockinger berichten über einen Poetry Slam in den rem.
Aktualisiert: 2021-01-29
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