Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der Privatgelehrte, Fragmentariker, Übersetzer, Collagekünstler, Komponist, Landschaftsforscher, Briefkünstler Hans Jürgen von der Wense (1894–1966) legte in dreißig Jahren auf seinen Wanderungen 27 000 Kilometer zurück – aber auf kleinstem Raum. Meter für Meter, stets mit der topografischen Karte in der Hand, erforschte er sein Terrain, die deutschen Mittelgebirge im Grenzgebiet von Südniedersachsen, Ostwestfalen und Nordhessen. Hier kannte und feierte er jeden Baum, jeden Berg, jeden Bach und jedes Dorf. Seine Wanderungen waren Kurzschlüsse zwischen regionaler Mikroskopie und universaler Erfahrung. Und er übersetzte, was er auf seinen Wegen erlebte, in ekstatische Briefe, geschwinde Tagebucheinträge, luzide Kleinstnotate, Fotografien, Aphorismen und fantastische Messtischblatt-Erläuterungen. Die Sammlung dieses verspäteten Frühromantikers mit futuristischem Tempo, dieses Archäologen des Übersehenen, Vergessenen und Untergegangenen umfasste bei seinem Tod etwa 15 000 beidseitig beschriebene, nach Flussverläufen geordnete Blätter. Nach Landschaften geordnet, seine genauen Routen exakt verzeichnet, liegen Wenses ungebundene Aufzeichnungen nun erstmals vor. So lässt sich, was ihn außer sich brachte, vor Ort aufsuchen – oder vor Schrift.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Die Kulturgeschichte eines einseitig beleuchteten Lichtphänomens. Ein Selbstgespräch im Sommer zwischen Metaphysikkritik und Liebeserklärung.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Ein spätsurrealistischer Fremdenführer, der seinen Namen verdient. Ein Führer in die Fremde mit einer verblüffenden Theorie des Denkmals & Nachwort. 84 Seiten, viele zeitgenössische Fotografien, 2 Euro.
Aktualisiert: 2023-03-20
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46 Seiten Faksimile + Umschrift & Materialien aus dem Nachlass.Beigaben: 4 bislang unpublizierte Wense-Fotografien auf 3 A4-Fotodrucken + 1 Seite Bildbeispiele chinesischer ›Wettermalerei‹. Nummerierte Erstauflage von 250 Exemplaren
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler, hinterließ bei seinem Tod nur sehr wenig dingfestes Druckwerk, dafür umso mehr ungebundenes Blattwerk:
lose blätter – der unzeitgemäße Universalgelehrte hat etwa 25000 von ihnen mit Notizen, Fragmenten und Funden beschrieben und in über 300 Mappen gehortet und geordnet. Die Loseblatt-Sammlung selbst erweist sich für den Fragmentariker als eine elastische, stets erweiterbare Form der gegenseitigen Ansteckung von Wissenschaft und Poesie, die seiner Art des Arbeitens und Denkens im Geiste der Frühromantik wohl im Innersten entsprach. Das Wissen nicht als Textzusammenhang, sondern als Feld. Nicht lesen, sondern grasen.
Mappe 03 versammelt nach der Mappe 01 WOLKEN weitere Flugblätter einer Parteinahme für das Atmosphärische. Wense, der von 1921 bis zu seinem Tod täglich Wetteraufzeichnungen führte (vgl. Auszüge im groschenheft DAS NORDLICHT), lässt seine poetisierte Wetterkunde auch in sein Mappenwerk ein. Daneben sammelt er aus entlegenen Quellen die verdunstenden Niederschläge der Kultur. Wir treffen auf die Lemmata ›Hagel‹, ›Halo‹, ›Nebel‹, ›Gewitter‹, aber auch dem ›Wetter in der Stadt‹ trotzt Wense überraschende Einsichten ab. Abermals wird so das Wetter zum Synonym für einen Werkbegriff, dem die tägliche Wandlung und das Simultangeschehen einer Verknüpfung diverser Ereignisse des Wissens und Denkens wichtiger ist als die Versteinerung zum gebundenen Buch. Den faksimilierten Mappenblättern geben wir wie immer eine textgenetische Umschrift bei. Erstmals wagen wir das Experiment, die internen Verknüpfungen zu anderen Mappen in Fußnoten anzurufen. Mit weiteren Inedita zum Wetter aus Wenses Arbeitsheften, vier Wense-Fotografien aus dem Nachlass auf 3 A4-Fotodrucken und einem Extrablatt mit Bildbeispielen chinesischer »Wettermalerei«. Nachwort der Herausgeber.
GANZ NEU: PDF-Linksammlung zu verfügbaren Quellen-Volltexten!
Aktualisiert: 2023-03-20
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Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Der aus Lettland stammende Komponist und Pianist Eduard Erdmann (1896-1958) avancierte zu einem wirkungsreichen Förderer zeitgenössischer Musik (u.a. 1921-23 Juror in Donaueschingen). 1914 kam er nach Berlin, wo er Klavier und Komposition studierte. 1923 zog Erdmann nach Langballigau an die Flensburger Förde. Der „Riese von Gestalt“ (Krenek) legte in seinem Haus eine legendenumwobene Gelehrtenbibliothek an und lebte hier mit Frau Irene und 4 Kindern ungeachtet bürgerlicher Konventionen.
Erdmann war Schüler Heinz Tiessens. Ihn verband eine Freundschaft mit Ernst Krenek und Artur Schnabel. Als Komponist schrieb er überwiegend Orchesterwerke. Von 1925 bis 1935 war er Professor in Köln.
Durch die NS-Zeit lavierte sich Erdmann im Spannungsfeld von Protest (1935 kündigte er in Köln wegen Repressalien gegen jüdische Kollegen) und Anpassungszugeständnissen (1937 formeller Beitritt zur NSDAP, um als Pianist weiter konzertieren zu können). Seine Werke erhielten Aufführungsverbot. Der Komponist trat in „innere Emigration“. Erst nach der Befreiung Deutschlands komponierte Erdmann wieder: 1947 entstand die 3. und 1951 die 4. Sinfonie. Im selben Jahr folgte Erdmanns Ruf als Professor an die Musikhochschule Hamburg, wo er bis zu seinem Tod lehrte.
Die Akademie der Künste bewahrt den Nachlaß Erdmanns in Berlin auf. Das jetzt vorliegende Buch – Band 15 der vom Musikarchiv der Akademie herausgegebenen Schriftenreihe Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts – enthält neben Beschreibungen der Nachlaßbestände die Beiträge ausgewiesener Erdmann-Spezialistinnen und -Spezialisten. Sie vermitteln Einblicke in das Werk des Komponisten und in ein spannungsreiches Individual-Leben, das sich mit anarchistischer Lust entfaltete, wenn denn nicht politische und wirtschaftliche Grenzen zu Konzessionen zwangen.
Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bands: Jobst von Berg, Valeska Bertoncini, Anne Fritzen, Lolita Fūrmane, Gerhard Gensch, Julia Glänzel, Werner Grünzweig, Matthias Henke, Baiba Jaunslaviete, Horst Jordt, Josef Müller-Marein, Reiner Niehoff, Christoph Schlüren, Hans Heinz Stuckenschmidt.
Aktualisiert: 2021-01-12
Autor:
Jobst von Berg,
Valeska Bertoncini,
Anne Fritzen,
Lolita Furmane,
Gerhard Gensch,
Julia Glänzel,
Werner Grünzweig,
Matthias Henke,
Baiba Jaunslaviete,
Horst Jordt,
Josef Müller-Marein,
Reiner Niehoff,
Christoph Schlüren,
Hans Heinz Stuckenschmidt
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›Die Sieben Säulen der Weisheit‹ als militärtheoretische ›Short Story‹. Deutsche Erstveröffentlichung (Haupttext zweisprachig Englisch-Deutsch). Mit Originalfotografien, Kommentar und Nachwort.
In der Spur und Nachfolge Nietzsches – er trägt den Zarathustra als eines seiner drei 'titanischen' Bücher stets bei sich im Gepäck – wird 1909 ein junger Engländer namens Thomas Edward Lawrence, Historiker und Archäologe aus Oxford, in die Wüste aufbrechen, um über die Festungsarchitektur der Kreuzritter im Heiligen Land zu arbeiten und von 1911–1914 die Hethiter-Stadt Karkemis ausgraben; fünf Jahre später wird er unter dem Namen ›Lawrence von Arabien‹ als Organisator, Logistiker und Theoretiker des arabischen Aufstandes gegen das osmanische Reich in die Abenteuerbücher der Welt eingehen.
Und Lawrence wird der arabischen Wüste ein großes und ein kleines Denkmal setzen: ein großes: das berühmte 'Pfadfinderbuch' mit dem alttestamentarischen Titel: Die Sieben Säulen der Weisheit, geschrieben 1919, verloren auf dem Londoner Bahnhof Paddington 1919, rekonstruiert und überarbeitet 1919–1926; und eine kleine Denkschrift namens: The Evolution of a Revolt, publiziert in der ersten Nummer der Zeitschrift ›The Army Quartely‹ im Oktober 1920. Zusammen ergeben sie viel mehr als nur die Chronik des Aufstandes, die Lawrence sich zu schulden meinte; zusammen ergeben sie eine in den Sand geschriebene Antwort auf die Fragen: 'Gibt es eine spezifische Erfahrung der Wüste? Gibt es ein spezifisches Wüsten-Subjekt? Gibt es auch eine spezifische Wüsten-Enttäuschung? Gibt es gar eine eigene Wüsten-Strategie? Und was soll uns, den wohltemperierten und moderat klimatisierten Mitteleuropäern, diese Wüsten-Strategie, wenn es sie denn gibt?'
'Wir wollen Lawrence aufnehmen in die Bruderschaft der gestürzten Engel, der Frühgestorbenen, der Frühvollendeten, der Frühermatteten, er gehört in die Reihe der Hölderlin, Shelley, Rimbaud, Trakl, Radiguet. Er war von ihrem Geist, er war aus ihrem Blut. ' Wolfgang Koeppen
'. einer der Männer, bei denen man am meisten bedauert, sie nicht zum Freunde gehabt zu haben. Man kann nicht umhin, ihn zu lieben.' Denis de Rougemont
Aktualisiert: 2023-03-20
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Alle kennen dies wohl berühmteste und verstörendste Werk der europäischen Druckgraphik, selbst die noch, die es nicht kennen. Denn Piranesi ist der Architekt all unserer Albträume, der Gothic novelist des Kupferstichs – und ein akribisch-poetischer Enzyklopädist der römischen Ruine.
1930 erscheint in der Pariser Zeitschrift ›Documents‹, dem Zentralorgan des häretischen Surrealismus um Georges Bataille, Carl Einstein, Michel Leiris, dieser Essay eines Gnosis-Spezialisten und Manichäismusforschers über Giovanni Battista Piranesis Carceri. Eine Etüde über den menschlichen Geist, der sich zu monumentaler Architektur aufrichtet, um in der Endlosigkeit selbst erdachter Gefängnisse seine Verlorenheit, seine Freiheit zu finden.
Zweisprachige Ausgabe Französisch-Deutsch. Gerahmt von einem neu übersetzten Eintrag aus dem heterodoxen Wörterbuchanhang der Zeitschrift – Georges Bataille: Architektur – sowie einem Essay von Sven Rücker über Die Ruinen-Maschine und einigen Überlegungen der Herausgeber zu neognostischen Gegenarchitekturen in ›Documents‹.
Aktualisiert: 2023-03-20
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»Es blitzt. Es blitzt wieder. ... Himmel u. Erde entzünden sich zu einem Brand. Plötzlich steht er still, nur der Feuerglanz bleibt. ... Thom friert!« Johann Wilhelm Ritter
März–April 1802. Der Physiker und Fragmentariker Johann Wilhelm Ritter schreibt an Clemens Brentano.
9 Briefe, 9 Stromschläge aus dem weißglühenden Herzen der Romantik. Für und gegen jeden, der glaubt, ein Brief sei nichts als ein Geschäftsbericht der trüben Alltäglichkeit. Mit einem Nachwort zu galvanischer Kommunikation und seltenen Selbstexperimenten in der Briefliteratur.
Ritter? »... eine stille Jungfrau in Gesicht und Tat, dann ein spekulativer galvanischer, poetischer Löwe« Jean Paul
»Das grösste Genie ist ... J. W. Ritter ... Die Kunst als angewandte Physik. Der Sauerstoff ist das religiöse Gas. Religion folgte aus Oxygen. ... Wo sich die Wärme in Licht verwandelt, da ist das Paradies. « Hans Jürgen von der Wense
Johann Wilhelm Ritter
Neun Briefe an Clemens Brentano
splitter 13 ISBN: 978-3-945002-13-1
Broschüre, 52 Seiten, 8 Abbildungen, 1 Euro
Nachwort: Die verfluchte Materie. Ritters neun Briefe an Brentano
Aktualisiert: 2023-03-20
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40 Seiten Faksimile + Umschrift mit Nachwort des Nachhaltigkeits-Vordenkers Ulrich Grober. Beigabe: 4 bislang unpublizierte Wense-Fotografien aus dem Nachlass auf 2 A4-Fotodrucken. Erste Auflage mit nummerierter Teilauflage von 250 Exemplaren
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler, hinterließ bei seinem Tod nur sehr wenig dingfestes Druckwerk, dafür umso mehr ungebundenes Blattwerk:
lose blätter – der unzeitgemäße Universalgelehrte hat etwa 25000 von ihnen mit Notizen, Fragmenten und Funden beschrieben und in über 300 Mappen gehortet und geordnet. Die Loseblatt-Sammlung selbst erweist sich für den Fragmentariker als eine elastische, stets erweiterbare Form der gegenseitigen Ansteckung von Wissenschaft und Poesie, die seiner Art des Arbeitens und Denkens im Geiste der Frühromantik wohl im Innersten entsprach. Das Wissen nicht als Textzusammenhang, sondern als Feld. Nicht lesen, sondern grasen.
Mappe 02 versammelt die Blätter zu den Lemmata ›Wandern‹ und ›Reisen‹: eine weitere Einladung zu schweifendem Lesen im Quergang durch alle Wissensgelände, als Streifzug zum Auflesen wegelagernder Einfälle und Denkbilder. Die großen überlieferten Briefberichte Wenses zum Wandern (etwa in Dieter Heim (Hg): Wanderjahre. Matthes & Seitz Berlin 2009), die ihn zu einem der größten Prosa-Landschaftsmaler deutscher Sprache machen, erhalten durch diese Aufzeichnungen eine besondere reflexive Spannweite. So schreibt sich das sehr konkrete Erlebnis des Wanderns und Reisens in die überaus eigenwillige Kartografie eines Denkens ein, dessen nomadisierende Verknüpfungsenergie alles erfasst und frei aufatmen lässt: Niemand muss sich mit vierschrötig stapfendem Wandertourismus begnügen, mit gruppenweise marschierender Volkskörper-Hygiene. »Wandern ist höchste Willkür / Anarchie« (Wense). Gehen und freies Denken konnten sich ja schon bei Nietzsche, bei Seume, bei Robert Walser in ein und dieselbe Bewegung einschwingen. Den faksimilierten Mappenblättern geben wir eine textgenetische Umschrift bei: so werden die unwegsamen Schriftgelände für alle begehbar. Mit weiteren Inedita zum Wandern aus Wenses Arbeitsheften sowie vier Wense-Fotografien aus dem Nachlass auf 2 A4-Fotodrucken. Nachwort: Ulrich Grober, Wanderphilosoph und Nachhaltigkeits-Vordenker (u. a. Autor von: Vom Wandern. Neue Wege zu einer alten Kunst. Zweitausendeins Verlag, Frankfurt 2006).
Aktualisiert: 2023-03-20
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»... freigeisterhafter Rundgang: um den Menschen vom Herkömmlichen loszulösen.« Nietzsche, Nachgelassene Fragmente 1876
Der Dekalog des Freigeistes: Zehn weitgehend unbekannte Sätze aus dem dem wuchernden Gestrüpp der sogenannten ›Nachgelassenen Fragmente‹ des mächtigsten Schnurrbarts der Philosophiegeschichte. Als Kritzeleien in Plexiglas. Eine Einladung zur gelassenen Erkundung des Spannungsfeldes zwischen Versteinerung und Flüchtigkeit, Gebot und Angebot, Gesetz und Weisung. Viele weitere Nietzsche-Zitate flankieren das Nachwort, Öffnungen auf die reichen Echokammern der Schrift, auf das Ansteckungspotential der Gedanken-Worte, im Rhythmus ihrer Launen und des wechselnden Gesetzes der Stunde. Versplitterte Gütertafeln aus dem Steinbruch des großen Immoralisten, der wie alle Immoralisten ein wesentlich ethischer Denker war. »Unsere Gegensätze verlernen – ist die Aufgabe« (Nietzsche). Das Heft versammelt Entwürfe zu einer fragmentarischen Moralphilosophie, Ansätze zu einer kleinen Moral und Lebenskunst der fliegenden Worte. Eine handliche Fibel der Freigeisterei.
»Zum Schluß: die Freigeister sind die leicht lebenden Götter.« Nietzsche, Nachgelassene Fragmente 1876
Bildtafeln auf der Grundlage von Kaltnadelradierungen von Clara Thorbecke
Nachwort: 10 Los-Lösungen oder wie man ohne Hammer philosophiert
Aktualisiert: 2023-03-20
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ERWEITERTE NEUAUFLAGE – endlich in bewährter Reihenoptik!
»Warum errichtet man Denkmäler nur für Unglücksfälle und Generäle? Warum nicht für Kometen, Sonnenuntergänge, Nordlichter und pontische Azaleen?« Wense
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Fragmentariker, Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler – ein Nomade zwischen den Wissenschaften, Kulturen und Literaturen der Erde. Nach einer kurzen Phase großstädtischen Bohème-Lebens zieht der Solitär sich 1920 nach Warnemünde zurück und beginnt tagesgenaue meteorologische Aufzeichnungen zu führen. Eine Initiation in die täglichen Sensationen der Atmosphäre, als deren frühen Höhepunkt er die Beobachtung eines Polarlichts zu Pfingsten 1921 erlebt. Der vorliegende splitter folgt allen Lichtbrechungen dieses strahlenden »Pfingstwunders« von den präzisen Schilderungen in Wenses Wetterbüchern bis in die freieren Notate seines Mappen-Werks, von den autobiografischen Rückblicken bis in seine Fragmente-Dichtungen. Empirie und Poesie, Mystik und Meteorologie gehen vielfache Verbindungen ein und durchbrechen so die rein geistigen kosmischen Phantasien des nun endgültig ausklingenden Expressionismus. Mit faksimilierten Zeichnungen und Handschriften samt Umschrift und einem Beiwort zum großen Fest-Gesang der Aurora borealis.
»Alles Denken usw. ist also an sich schon eine Sympraxis im höhern Sinn. Die Denklehre entspricht der Meteorologie.« Novalis, Fragmente
+++ Erweiterte NEUAUFLAGE 2021: Endlich passend zur groschenhefte-Sammlung, da erstmals in bewährter Reihenoptik klimaneutral gedruckt auf wertigem Recycling-Papier wie alle anderen splitter (trotz farbiger Faksimiles) & mit vier zusätzlichen Materialseiten +++
Hans Jürgen von der Wense: Das Nordlicht. Aus den Wetterbüchern.
splitter 11 ISBN: 978-3-945002-11-7
Broschüre, 60 Seiten, Farbe, viele Abbildungen, 1 Euro
Zeugnisse und eigenhändige Zeichnungen aus Wenses Warnemünder Wetterbuch 1921 und aus dem Mappen-Werk. Faksimiliert mit Umschrift und Nachwort. Herausgegeben von Valeska Bertoncini und Reiner Niehoff.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Verschollene Seiten aus dem Nachlass in Erstveröffentlichung: 20 Seiten Faksimile + Umschrift mit Nachwort. Beigabe: 2 bislang unpublizierte A4-Fotodrucke aus dem Nachlass. Dritte Auflage.
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler, hinterließ bei seinem Tod nur sehr wenig dingfestes Druckwerk, dafür umso mehr ungebundenes Blattwerk:
lose blätter – der unzeitgemäße Universalgelehrte hat etwa 25000 von ihnen mit Notizen, Fragmenten und Funden beschrieben und in über 300 Mappen gehortet und geordnet. Die Loseblatt-Sammlung selbst erweist sich für den Fragmentariker als eine elastische, stets erweiterbare Form der gegenseitigen Ansteckung von Wissenschaft und Poesie, die seiner Art des Arbeitens und Denkens im Geiste der Frühromantik wohl im Innersten entsprach. Das Wissen nicht als Textzusammenhang, sondern als Feld. Nicht lesen, sondern grasen.
Mappe 01 ist den Wolken gewidmet: selbst luftige Behälter, flüchtige Transporter, schwebende Verwandlungen. So auch die Aufzeichnungen: Eigenes und Fremdes, Hingetuschtes und Aufgegriffenes steht neben Ausgefeiltem, Kristallisiertem. Die Dinge sich ausdehnen, sich bilden lassen. Ihnen folgen. Denn alles hat seinen eigenen Umraum, seine Landschaften. Die faksimilierten Mappenblätter mit textgenetischer Umschrift machen diese Atmosphären des Denkens spürbar. Mit zwei Wense-Fotografien aus dem Nachlass und einem Nachwort der Herausgeber.
Aktualisiert: 2023-03-20
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»Heraklit ist und bleibt mir vom Abendland das Höchste und Tiefste.
Siehe Nietzsche!« Wense
»Bis ½ 3 nachts am Heraklit und von 8 durch bis 18 Uhr jetzt ohne Pause. Fertig! Ein großes Werk ist gelungen. Die Übertragung nur sprachlich geformter, aber ganz u. gar neu die Deutung und diese fast ohne Worte aus einer ganz neuen Anordnung sich ergebend – das ganz unmittelbar ein Teil meines Werks, wie er überhaupt der einzige Denker ist, der mich tief berührt hat.« Wense
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Fragmentariker, Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler – ein Nomade zwischen den Wissenschaften, Kulturen und Literaturen der Erde. Wenses kommentierte Neu-Übertragung und -Anordnung der überlieferten Fragmente des Heraklit ist keine altphilologische Fingerübung, sondern ein lebenslanger Dialog mit einem seiner Säulenheiligen. Die Brüchigkeit der Überlieferung sichert die Unverbrüchlichkeit der Fortschreibung. Ein Kompendium der Gedankenfreundschaft als handliche Sprüchesammlung zum täglichen Gebrauch. Mit einer Auswahl weiterer Fragmente-Zusammenstellungen der Vorsokratiker Parmenides, Epicharmos und Xenophanes und einem bislang unpublizierten Brief aus dem Nachlass. Begleit-Essay von Sven Rücker.
»Von Heraklit blieben 17 Seiten und die ganze Weltliteratur hat diese bisher nicht überboten.« Wense
Heraklit: Urworte
splitter 10 ISBN: 978-3-945002-10-0
Broschüre, 68 Seiten, Abbildungen, 1 Euro
Übertragen, zusammengestellt & kommentiert von Hans Jürgen von der Wense. Mit Materialien aus dem Nachlass und einem bisher unveröffentlichten Brief.
Herausgegeben von Reiner Niehoff. Mit einem Nachwort von Sven Rücker
Aktualisiert: 2023-03-20
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»Ich schaffe, eben über die Schaukel, heute früh über Technik, mir selbst alles sehr erstaunlich, ich dachte eigentlich dass ich ganz anders dachte...« Wense
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Fragmentariker, Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler – ein Nomade zwischen den Wissenschaften, Kulturen und Literaturen der Erde; ein Solitär.
Dies ist die kleine Schwester von Wenses Essay-Wagnis ›Über das Stehen‹. Gemeinsam ergeben die beiden Texte eine eigensinnige Geschichte der Körperhaltungen. Welt-weite Einsichten über den »Pendelschlag des Lebens selbst« zwischen Volkskunde, Physik und spiritueller Kosmologie, Dingpoetik von Renaissance-Wunderkammer bis Dada. Eine Hymne an einen kleinen schwingenden Gegenstand, getragen von der großen Poesie der kleinen Dinge. Wie immer mit Blick in die Werkstatt bislang unveröffentlichter Nachlass-Materialien. Und einem Anhang zum Jahrmarkt.
»Ich möchte Ihnen danken für die Fragmente, die von geheimer Wahlverwandtschaft mit Novalis zeugen.« Ernst Robert Curtius
»Wense wollte keine Karriere, sondern ein Leben. Im Königreich des Unnötigen. Er enttäuscht mich nie.« Axel Matthes
Aktualisiert: 2023-03-20
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In den fünfziger Jahren drehte Peter Weiss Filme, zwölf kürzere und zwei längere. In ihnen vollzieht sich die Urgeschichte der Sprachfindung des Autors, geprägt vom nervösen Suchen nach neuen Ausdrucksformen auf dem Weg von der Malerei zur Literatur. Weiss experimentiert zwischen den Gattungen, sondiert die Grenzen der Avantgarde, changiert zwischen psychoanalytischer Selbstbeschau und Interesse am Sozialen, zwischen surrealistischer Collage und engagiertem Realismus. Am Ende dieser Suchbewegung steht der Abschied vom Film und der rasante Aufstieg des Schriftstellers zu einem der profiliertesten Intellektuellen in der Bundesrepublik, der mit Stücken wie Die Ermittlung und Viet Nam Diskurs für Skandale sorgte, weil er auf die Veränderung der Gesellschaft zielte. Die vorliegende Edition bringt eine Auswahl der Filme, kommentiert von Harun Farocki.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Das Phänomen Hans Henny Jahnn
"Wer nicht das Böse dieser Welt kennt, wer nicht den Mut hat, die tausend Verquickungen aufzuweisen, hat auch nicht das recht, sich ganz an die Labyrinthe innerer Erlebnisse zu verlieren."
Aktualisiert: 2022-05-01
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Ein Schiffbruch vor der Insel einer Zauberin, die Begegnung mit einem Geisterschiff oder ein Flug auf dem Mantel des Teufels, eine Kajaktour durch Hitler-Deutschland, der Besuch auf einem Kriegsschauplatz oder die Performance auf einem Schneefeld vor Moskau: Ob fiktiv oder real, Reisen faszinieren nicht so sehr als Transit, als bloße Fortbewegung von A nach B, sondern als Kuriosum, als Überraschung, als Exzentrizität. Nicht das Geradlinige interessiert, sondern Verirrungen, Verwirrungen: Umwege.
Der Gegenstand gewinnt in den Geisteswissenschaften zusehends an Bedeutung. Lange Zeit aber wurde das Reisen romantisiert – als erfreuliche Begegnung mit dem Fremden; oder kritisiert – als ethnozentrisches Projekt. In beiden Fällen werden eine Geschlossenheit und ein Gelingen unterstellt, die weder in der Erfahrung noch in den Künsten durchweg zu haben wären.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes sind verschiedenen Aspekten umwegiger Reisen gewidmet: den Räumen, die sie erfahren; den Bewegungen, die sie ermöglichen; und den Reisenden, die sie erleben. Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker und Schriftsteller, ein Altphilologe und eine Musikwissenschaftlerin erinnern an mythische Heroen des Umwegs wie Odysseus, Sindbad oder Faust und an imaginäre Schauplätze wie Scheria, Cythera oder den Blocksberg im Harz und befassen sich mit einer Reihe exzentrischer Motive: Hadesgang und Himmelfahrt, Totenschiff und Krakenkampf, Polarexpedition und Farmgründung – oder der Flucht aus einer marokkanischen Industriestadt in den Cyberspace.
Aktualisiert: 2023-03-14
Autor:
Bernd Blaschke,
Karl H Bohrer,
Hans Ch Buch,
Werner Busch,
Rainer Falk,
Gerald Funk,
Dirck Linck,
Oliver Lubrich,
Michael Lüthy,
Reiner Niehoff,
Viktor Otto,
Michael Roes,
Friederike Wißmann,
Georg Witte,
Volker Woltersdorff,
Maria Zinfert
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