Wir befinden uns in einer Beratungsgesellschaft. Überall gibt es Rat für alle möglichen Fälle - im Internet, in Büchern, in Beratungsstellen. Aber was ist »Ratgeben« überhaupt? Dieses Buch möchte daran erinnern, dass Ratgeben zunächst einmal eine Folge von Sprechakten ist, in deren Zentrum der Ratschlag steht.
Das sprachliche Handlungsmuster des Ratgebens folgt einer Logik, die in den zahllosen Formen institutionalisierter Beratung sowohl vorausgesetzt wird als auch verdeckt bleibt. Theoretische Reflexionen, Analysen literarischer Texte und diskursanalytische Betrachtungen von Ratgeberliteratur geben Aufschlüsse über die Strukturen, die dem Beratungshandeln zugrunde liegen.
Aktualisiert: 2023-05-05
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Zwischen 1890 und 1933 etabliert sich im deutschen Sprachraum ein neues Genre der Ratgeberliteratur, in der Erfolg als etwas vorgestellt wird, das jeder durch Selbstformung erreichen kann. Zum Programm dieser Texte gehören neben Techniken der Rationalisierung oder Willenssteigerung auch unterschiedliche Lehrformate, Adressierungsstrategien und Erzählungen, die von erfolgreichen Unternehmern, ewigen Pessimisten und nervenstarken Aufsteigern handeln.
In diesem Buch geben ein theoretischer Aufriss und 14 Einzelanalysen repräsentativer Erfolgsratgeber Einblicke in das Zusammenspiel institutioneller und narrativer Vermittlungsebenen, das bis heute die Selbstoptimierungsliteratur maßgeblich prägt.
Aktualisiert: 2023-05-05
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Der vorliegende Band präsentiert sieben Lektüren von Conrad Ferdinand Meyers Die Richterin (1885). Der Literaturkritik und der Literaturwissenschaft, die das Werk diskutiert hat, ist es stets unbehaglich mit Meyers Novelle gewesen. Die Dokumente zur Entstehungsgeschichte weisen bereits auf einige Schwierigkeiten hin, die der Text aufwirft. Meyer schwankte nicht nur lange, an welchen Ort und in welche Zeit er die Handlung verlegen sollte, sondern zog auch die Form eines Dramas für seinen Stoff in Erwägung. Schließlich siedelte er die Handlung im Rätien zur Zeit Karls des Großen an und verknüpfte einen in der Vergangenheit verübten Gattenmord der Protagonistin, die als herrschende Richterin eine neue politische Ordnung errichten möchte, mit dem Motiv eines möglichen Geschwisterinzests in der nächsten Generation. Meyers Novelle formt aus seinem Stoff einen Komplex, in dem Unzusammengehöriges miteinander verflochten wird. Dieser Komplex lässt sich nicht auflösen, indem der Text etwa unter psychoanalytischen, literarischen oder auch ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet wird. Die miteinander kommunizierenden Lektüren, die hier versammelt sind, versuchen den Komplex von verschiedenen Seiten aus zu beleuchten, ohne ihn nach einer Seite hin aufzulösen. Es werden keine erschöpfenden Analysen nach einer verallgemeinerbaren Methode oder modellhafte Interpretationen vorgelegt, sondern sieben Zugänge erprobt, die sich zwar kreuzen und aufeinander verweisen, aber jeweils spezifische Gesichtspunkte einnehmen und fragen, wie Erzählen und Gattungsform, Rhetorik, Performanz und ästhetische Strategien der Novelle mit ihren Themen zusammenhängen.
Mit Beiträgen von Maximilian Bergengruen, Michael Niehaus, Nicolas Pethes, Armin Schäfer, Peter Schnyder, Hubert Thüring und Christine Weder.
Aktualisiert: 2022-10-20
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Erzählen ereignet sich gewöhnlich als sprachliches Verhalten. Erzählen ohne Worte muss im Vergleich dazu künstlich wirken. Dennoch gibt es ganz verschiedene Formen des Erzählens, die ohne Worte auskommen – erzählt wird in Bildern, in der Pantomime, im Comic, im Film. Dieses Buch widmet sich dem weiten Feld des Erzählens ohne Worte ausgehend von Beispielen. Das Nachdenken über die Beispiele involviert aber auch in einige Grundfragen des Erzählens: Ab wann wollen wir von einer Geschichte sprechen? Was heißt es, dass eine Geschichte bekannt sein muss? Welchen konstruktiven Anteil an der Übermittlung einer Geschichte ist dem Rezipienten zuzuschreiben? Auf welcher Ebene sollen denn im Erzählen die Worte fehlen? Inwiefern setzt ein Erzählen ohne Worte immer eine Welt mit Worten voraus? Solche Fragen werden in diesem Buch sozusagen vom Rand aus angegangen. Es geht weniger darum, ‚Erzählen ohne Worte‘ als einen sauber abzutrennenden Bereich auszuweisen, als vielmehr anhand der Beispiele zu analysieren, worauf ein Erzählen ohne Worte zurückgreifen kann, welche Möglichkeiten es birgt und was es uns – als sprechende Wesen – bedeuten kann. Und es geht darum, das Erzählen ohne Worte als Rätsel und als Abgrund erscheinen zu lassen. Vielleicht enthüllt sich das Gemeinsame dieses Ohne-Wort-Seins für uns in einer Herausforderung oder gar in einem Anspruch.
Aktualisiert: 2022-12-15
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Die Begriffe Störung, Verunsicherung und Destabilisierung beziehen sich zwar auf unterschiedliche Register, bezeichnen aber alle drei Zustandsveränderungen, die vormals geordnete Verhältnisse infrage oder auf die Probe stellen. Die Beiträge dieses Bandes versuchen, diese Kategorien für die Analyse von Filmen fruchtbar zu machen. Zunächst einmal lässt sich feststellen, dass filmische Narrationen (wie Narrationen generell) überhaupt erst durch Störungen in Gang gesetzt werden, dass Zuschauende etwa durch eine gestörte Informationsvergabe oder durch eine unklare Genrezuordnung verunsichert werden können und dass Filme destabilisierte Welten vor Augen stellen können. In welcher Weise ein Film mithilfe der Trias von Störung, Verunsicherung und Destabilisierung konkret erschlossen werden kann, lässt sich vorab nicht festlegen. Die Geschlechterordnung kann ebenso gestört, verunsichert und destabilisiert werden wie die politische Ordnung oder das Genresystem. Zwar legen die meisten Beiträge dieses Bandes den Schwerpunkt auf eine der drei Kategorien, aber aussagekräftig sind sie nur in ihrer Verknotung: Es gibt eine Art Dialektik von Störung und Destabilisierung, während die Verunsicherung ein wenig als Symptom für die Wirksamkeit dieser Dialektik fungiert. Teils werden in den Beiträgen Filme analysiert, die in ihren filmischen Verfahren als sehr konventionell wahrgenommen werden können, aber die Frage nach Verunsicherung und Destabilisierung ins Zentrum stellen; teils widmen sich die Beiträge Filmen, bei denen Störung und Verunsicherung in erster Linie von den filmischen Verfahren ausgehen. Letztlich betrifft die Frage nach Störung, Verunsicherung und Destabilisierung aber stets sowohl die Seite der Darstellung wie die Seite des Dargestellten.
Mit Beiträgen von Julia Bee (Weimar), Christoph Düchting (Hagen), Julia Glitz (Hagen), Irina Gradinari (Hagen), Michael Niehaus (Hagen), Johannes Pause (Luxembourg), Ivo Ritzer (Bayreuth), Jeanette Roche (Hagen), Carolin Rolf (Hagen) und Claudia Sassen/Stefan Schroeder (Dortmund).
Aktualisiert: 2022-11-10
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Fragt man, aus was für einem Material 1494 Sebastian Brant »diß schiff gezymberet« hat, so wird die Antwort lauten müssen: aus Exempeln. Das Narrenschiff zählt nicht weniger als 471 Exempel. Dennoch hat die Forschung diesem ›Baumaterial‹ bislang wenig systematische Aufmerksamkeit geschenkt. Beispiele, exempla, sind für Texte, die rhetorisch etwas bewirken wollen (belehren, appellieren, warnen), unverzichtbare Bestandteile der Argumentation. Gleichzeitig haben sie aber die Tendenz, sich in der Veranschaulichung eines Allgemeinen unter der Hand zu verselbständigen. Was nun aber, wenn ein programmatisch moraldidaktischer Text seine Rede zum aus Beispielen gezimmerten Schiff formt, die Rezeption als Fahrt darauf inszeniert – und dann die exemplarischen Planken zu arbeiten beginnen, in Spannung zueinander treten, aus den Fugen gehen?
Eine solche Lektürefahrt auf dem Narrenschiff unternimmt der erste Sonderband der »z.B. Zeitschrift zum Beispiel«: im Kielwasser des Irrfahrers Odysseus, hin und her geworfen zwischen Schrift und vexierend sich wiederholenden Bildern, genarrt von der Weisheit an Bord und zuletzt gar dem in den Bordüren zu findenden Autor »Sebastianus Brant« – und immer und immer wieder konfrontiert mit dem Eigensinn der Exempel.
Aktualisiert: 2022-02-24
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Die Erzähltheorie hat sich inzwischen stark ausdifferenziert und dabei eine ganze Reihe von Erzählmedien unterschieden. Gleichwohl geschieht Erzählen als menschliches Verhalten bzw. kulturelle Praxis zunächst einmal mit Worten. Gegenstand dieser Einführung ist das Erzählen mit einer sprachlichen Erzählinstanz und insbesondere das literarische Erzählen. Sie geht davon aus, dass die Grundfragen des Erzählens sowohl eine allgemeine, theoretische wie auch eine konkrete, technische Seite haben. Die Kategorien und Begriffe der Erzähltheorie müssen durch die Texte auf die Probe gestellt werden, und die konkrete Erzähltechnik der Texte involviert in theoretische Fragen, so dass sich beide Seiten dieses Verhältnisses gegenseitig irritieren und bereichern. Diesem Spannungsverhältnis trägt die Darstellung durch eine ungewöhnliche, dialogische Form Rechnung.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Eine Kriminalgeschichte ausschließlich aus Worten, die auch auf deutschen Autokennzeichen stehen könnten
Aktualisiert: 2020-12-17
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Ausgangspunkt des Bands Ästhetik und Politik der Zerstreuung ist die Annahme, dass die produktive Instanz von Kultur ein anonymer Prozess diskursiver Zerstreuung und Zerstreutheit ist, dem als entgegengesetzte Operationen Formen von Sammlung und Konzentration entgegenwirken. Während letztere die Funktionen der Hierarchisierung, Totalisierung und Identifi zierung übernehmen, also Ordnung stiften in Bereichen, die eigentlich vom Prinzip der Dispersion gekennzeichnet sind, interessieren sich die Beiträge des vorliegenden Bands für ebenjene Momente kultureller Produktion, in denen das Prinzip der Zerstreuung entfesselt wird, Schlupflöcher findet, Grenzen überwindet und Fluchtlinien eröffnet. Angeregt von Überlegungen der Dortmunder Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Ute Gerhard widmen sie sich in exemplarischen Studien den Praktiken, Räumen, Diskursen und Subjektivitäten der Zerstreuung. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, ihre spezifische Ästhetik und Politik genauer zu konturieren.
Aktualisiert: 2023-04-21
Autor:
Deniz Bayrak,
Frank Becker,
W. Benning,
Bernd Eßmann,
Peter Friedrich,
Walter Grünzweig,
Christof Hamann,
Tobias Lachmann,
Helmut Lethen,
Jürgen Link,
Ursula Link-Heer,
Claas Morgenroth,
Michael Niehaus,
Barbera Paul,
Elke Reinhardt-Becker,
Sarah Reininghaus,
Ellen Risholm,
Annette Runte,
Frederik Schreiber,
Marianne Schuller,
Martin Stingelin
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Mit Beispielen lässt sich trefflich streiten. Kaum etwas ist spannender als ein Beispielstreit. In diesem Heft finden sich, was Anspruch jeder wissenschaftlichen Zeitschrift sein sollte, entsprechende Kontroversen. Zunächst wird dem phänomenologischen Beispiel des Händedrucks aus dem letzten Heft mit einem Gegenbeispiel geantwortet. Anschließend wird über Kant und seine Metapher vom Beispiel als ‚Gängelwagen der Urteilskraft‘ nachgedacht. Die Beispiele von John L. Austin - insbesondere das des Stieglitzes - werden zur Beispieltheorie von Stanley Cavell in Beziehung gesetzt. Und die Kritik des Beispielgebrauchs in Peter Szondis Über philologische Erkenntnis wird kritisiert. Eine ausführliche Rezension setzt sich mit Beiträgen zu einem Sammelband über Bild-Beispiele auseinander. Außerdem gibt es wieder einige Fundstücke zu bewundern.
Aktualisiert: 2023-01-20
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Zwischen 1890 und 1933 etabliert sich im deutschen Sprachraum ein neues Genre der Ratgeberliteratur, in der Erfolg als etwas vorgestellt wird, das jeder durch Selbstformung erreichen kann. Zum Programm dieser Texte gehören neben Techniken der Rationalisierung oder Willenssteigerung auch unterschiedliche Lehrformate, Adressierungsstrategien und Erzählungen, die von erfolgreichen Unternehmern, ewigen Pessimisten und nervenstarken Aufsteigern handeln.
In diesem Buch geben ein theoretischer Aufriss und 14 Einzelanalysen repräsentativer Erfolgsratgeber Einblicke in das Zusammenspiel institutioneller und narrativer Vermittlungsebenen, das bis heute die Selbstoptimierungsliteratur maßgeblich prägt.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Zwischen 1890 und 1933 etabliert sich im deutschen Sprachraum ein neues Genre der Ratgeberliteratur, in der Erfolg als etwas vorgestellt wird, das jeder durch Selbstformung erreichen kann. Zum Programm dieser Texte gehören neben Techniken der Rationalisierung oder Willenssteigerung auch unterschiedliche Lehrformate, Adressierungsstrategien und Erzählungen, die von erfolgreichen Unternehmern, ewigen Pessimisten und nervenstarken Aufsteigern handeln.
In diesem Buch geben ein theoretischer Aufriss und 14 Einzelanalysen repräsentativer Erfolgsratgeber Einblicke in das Zusammenspiel institutioneller und narrativer Vermittlungsebenen, das bis heute die Selbstoptimierungsliteratur maßgeblich prägt.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Romane sind im Schreibakt oftmals schwer überschaubare Gebilde. Ästhetische Romanentwürfe (Skizzen, Diagramme, Schemata etc.) dienen den Entwerfenden als visuelle Hilfsmittel und geschützte Spielräume, um komplexe narrative Gefüge auf einen Blick sichtbar und handhabbar zu machen.
Kevin Kuhn wirft erstmalig ein breites Schlaglicht auf ästhetische Romanentwürfe als entscheidende Gegenstände des Schreibens. Grundlegend fragt die Studie nach ihren Funktionen und wie sie von Seiten einer gegenstandsorientierten Literaturwissenschaft methodisch beschrieben werden können. Hierbei öffnet sich der Blick auf die Materialität, Schriftbildlichkeit und Handhabung dieser Gegenstände und gibt faszinierende Einblicke in Kreativ- und Wissensbildungsprozesse. Anhand von Heinrich Böll und Sylvia Plath wird beleuchtet, wie derartige Entwürfe im Grenzbereich von Bild und Schrift den dynamischen Aufbau einer Romanbühne und das Aufeinanderstoßen der Figuren ermöglichen.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Der Mensch wird im 18. Jahrhundert juridisch als Träger von Rechten und anthropologisch nicht nur als vernünftiges, sondern vor allem auch als empfindsames Wesen entworfen, das sich sowohl moralisch als auch rechtlich vom Vermögen des Gefühls leiten lassen kann und soll. Das menschliche Herz wird so zum metaphorischen Quell des Rechts und rückt im gleichen Zug in den Fokus von Regierungs- und Erziehungstechnologien. Florian Schmidt arbeitet in seiner interdisziplinär angelegten Studie die wechselseitige Bezogenheit von Recht und Gefühl in literarischen, juridischen und philosophischen Texten um 1800 heraus und profiliert das Rechtsgefühl als ein für die Subjektbildung in der Moderne zentrales Konzept. Dieses erweist sich dabei als eine Kippfigur zwischen Ermächtigung und Unterwerfung: Einerseits legitimiert es emanzipatorische Forderungen nach Grund- und Menschenrechten und politischer Partizipation, andererseits wird das Subjekt von gouvernementalen Machttechnologien durchdrungen, die seine Regierbarkeit sicherstellen sollen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Mord, Geständnis, Widerruf ist Text, Kommentar und Analyse der Verhörprotokolle in einer Mordsache. Nach Abschaffung der Folter soll der Wagnermeister Jakob Sauter mit kommunikativen Mitteln zum Geständnis seiner Tat gebracht werden. Die Fragetaktik des Gerichts, Tonfall, Drohungen auf der einen, die Ausflüchte, Stockungen, Antwortverweigerungen des Inquisiten auf der anderen Seite - in ihrer vorbildlichen Genauigkeit geben die Protokolle das Beispiel einer Verhörsituation, in der sich Kommunikation und Gewalt heillos verschränken. Michael Niehaus arbeitet das Paradigmatische des Falles in essayistischer Form heraus und erzählt zugleich eine spannende Geschichte, die vom Leser durch die vollständige, chronologische Wiedergabe der Protokolle jederzeit nachvollzogen werden kann.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Aktualisiert: 2023-03-27
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Rückwärtserzählungen sind durch die Umkehrung der zeitlichen Abfolge eines Geschehens definiert und bilden einen Sonderfall nicht kausal-kohärenten Erzählens. In ihnen gerät die erzählte Welt als eine Konstellation raumzeitlicher Elemente aus den Fugen, wodurch Zeit nicht mehr wie so oft den eher unscheinbaren Hintergrund einer Handlung bildet.
Solche Inversionen kommen in Literatur, Kunst und Wissenschaft immer wieder zum Einsatz und verursachen kraft ihrer Drehung einigen Wirbel. In Geschichtsphilosophie und historischen Wissenschaften ist retrogrades Erzählen eine kritische Alternative zu zielfixierten Verlaufsgeschichten. In Literatur, Film und Musikvideo wird es dort produktiv, wo der Chronologie oder mehr noch der Korrelation bestimmter Ereignisse misstraut wird und Raum für anders zu denkende Zusammenhänge entstehen soll.
Die Beiträge des komparatistisch und interdisziplinär ausgerichteten Sonderhefts loten die poetologischen und epistemologischen Bedingungen des Rückwärtserzählens aus und untersuchen das Besondere der Inversion an Einzelfällen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Susanne Gödde,
Charis Goer,
Jeffrey A. Grossman,
Herbert Kopp-Oberstebrink,
Mona Körte,
Sulgi Lie,
Hannah Markus,
Claas Morgenroth,
Michael Niehaus,
Ulrike Schneider,
Susanne Strätling,
Georg Toepfer,
Stefan Willer
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Romane sind im Schreibakt oftmals schwer überschaubare Gebilde. Ästhetische Romanentwürfe (Skizzen, Diagramme, Schemata etc.) dienen den Entwerfenden als visuelle Hilfsmittel und geschützte Spielräume, um komplexe narrative Gefüge auf einen Blick sichtbar und handhabbar zu machen.
Kevin Kuhn wirft erstmalig ein breites Schlaglicht auf ästhetische Romanentwürfe als entscheidende Gegenstände des Schreibens. Grundlegend fragt die Studie nach ihren Funktionen und wie sie von Seiten einer gegenstandsorientierten Literaturwissenschaft methodisch beschrieben werden können. Hierbei öffnet sich der Blick auf die Materialität, Schriftbildlichkeit und Handhabung dieser Gegenstände und gibt faszinierende Einblicke in Kreativ- und Wissensbildungsprozesse. Anhand von Heinrich Böll und Sylvia Plath wird beleuchtet, wie derartige Entwürfe im Grenzbereich von Bild und Schrift den dynamischen Aufbau einer Romanbühne und das Aufeinanderstoßen der Figuren ermöglichen.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Trotz seines schmalen Œuvres wurde kein deutschsprachiger Autor der Gegenwartsliteratur international so intensiv und kontrovers diskutiert wie W.G. Sebald, der fünfzehn Jahre nach seinem Tod bereits zum kanonischen Autor geworden ist. Die Beiträge namhafter Sebald-Forscher erschließen in diesem Handbuch die verschiedenen Facetten und Ebenen des gesamten literarischen und essayistischen Werks. Sebalds Themen (Trauma und Erinnerung, die Naturgeschichte der Zerstörung, Holocaust, Heimat) werden ebenso beleuchtet wie die Merkmale seines Schreibens (Intertextualität, Bastelei, Verbindung von Text und Bild, Stil), seine Leitmotive (Melancholie, Reisen) sowie die Präsenz anderer Medien und Künste (Photographie, Malerei, Architektur) in seinen Texten. Eigene Teile sind den für Sebald wichtigsten Referenzautoren und der nationalen und internationalen Rezeption gewidmet.
Aktualisiert: 2023-04-02
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Rückwärtserzählungen sind durch die Umkehrung der zeitlichen Abfolge eines Geschehens definiert und bilden einen Sonderfall nicht kausal-kohärenten Erzählens. In ihnen gerät die erzählte Welt als eine Konstellation raumzeitlicher Elemente aus den Fugen, wodurch Zeit nicht mehr wie so oft den eher unscheinbaren Hintergrund einer Handlung bildet.
Solche Inversionen kommen in Literatur, Kunst und Wissenschaft immer wieder zum Einsatz und verursachen kraft ihrer Drehung einigen Wirbel. In Geschichtsphilosophie und historischen Wissenschaften ist retrogrades Erzählen eine kritische Alternative zu zielfixierten Verlaufsgeschichten. In Literatur, Film und Musikvideo wird es dort produktiv, wo der Chronologie oder mehr noch der Korrelation bestimmter Ereignisse misstraut wird und Raum für anders zu denkende Zusammenhänge entstehen soll.
Die Beiträge des komparatistisch und interdisziplinär ausgerichteten Sonderhefts loten die poetologischen und epistemologischen Bedingungen des Rückwärtserzählens aus und untersuchen das Besondere der Inversion an Einzelfällen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Susanne Gödde,
Charis Goer,
Jeffrey A. Grossman,
Herbert Kopp-Oberstebrink,
Mona Körte,
Sulgi Lie,
Hannah Markus,
Claas Morgenroth,
Michael Niehaus,
Ulrike Schneider,
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