Die Kehrseite der Psychoanalyse

Die Kehrseite der Psychoanalyse von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Eine herausragende Stellung nimmt dieses Seminar insofern ein, als es die einzige ausführliche, sowohl systematische als auch genetische Ausarbeitung der Lacan’schen Konzeption der »Vier Diskurse« vorlegt. Lacan unterscheidet zwischen dem »Diskurs des Herrn«, der der Philosophie nahesteht, dem »Diskurs der Hysterischen«, dem »Diskurs des Analytikers« und dem »Diskurs der Universität«. Jeder dieser Diskurse ist durch einen spezifischen Modus der Produktion von Wissen und dessen Verhältnis zur Wahrheit bestimmt; alle vier Diskurse lassen sich auf Grund festgelegter Plätze und Funktionen auf eine geregelte Weise auseinander entwickeln. Von Belang ist die Rezeptionsgeschichte: Anfang der 1970er Jahre wurde die Lacan’sche Konstruktion im Rahmen einer allgemeinen Begeisterung für Diskurstheorien sehr breit aufgegriffen, allerdings, da man sich damals nur auf verkürzte und schematische Darstellungen in anderen Zusammenhängen durch Lacan selbst oder auf Sekundärliteratur berufen konnte, in einer sehr technischen Weise. Als 1991 die französische Buchfassung des Seminars erschien, war diese erste Rezeptionswelle weitgehend versiegt. Eine deutsche Übersetzung wurde damals durch Streitigkeiten blockiert. Sie erscheint jetzt mit mehr als 30 Jahren Verspätung. Was indes einen Vorteil hat, da nunmehr auch das vorausgehende Seminar XVI, »Von einem Anderen zum anderen«, das für das sachliche Verständnis dieses Seminars unerlässlich ist, auf Deutsch vorliegt. Neben Überlegungen zum Status der Wissenschaft im alltäglichen modernen Leben findet man als weiteren Schwerpunkt eine Auseinandersetzung mit Freuds Moses-Deutung. Und Lacans berühmter Auftritt 1969 vor den revoltierenden Studenten in Vincennes ist in dem Band enthalten.
Aktualisiert: 2023-04-20
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Von einem Anderen zum anderen

Von einem Anderen zum anderen von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Das Seminar steht ganz im Schatten des »Mai 68«. Doch Lacan verwahrt sich gegen jede Verklärung. Solange die Studenten selbst noch an die befreiende Kraft des Wissens glauben, hinterfragen sie nicht die Autorität der Lehrenden, sondern reproduzieren sie die gegebenen Strukturen. Für den Prozess einer Psychoanalyse lässt sich hingegen zeigen, dass sie zu ihrem Gelingen die unvermeidliche Ausgangsfiktion eines »Subjekts, dem unterstellt wird, zu wissen« abzubauen hat. Lacan grenzt sich sowohl von der Philosophie als auch von der Wissenschaft ab. Erstere frönt einem unreflektierten Humanismus und Subjektivismus; letztere objektiviert die Verhältnisse der Welt und reduziert das Subjekt auf die Funktion des Beobachters. Doch kommt es darauf an, noch jeder Objektivierung die Implikation des Subjekts abzulesen. In der Auseinandersetzung mit der »Pascal’schen Wette«, der Wette auf ein unendliches Leben, geht es nicht nur um den Glauben an die Existenz Gottes, sondern um die gesamte jüdische und christliche Tradition, die bis in die Psychoanalyse nachwirkt – nicht der Gott der Philosophen, sondern der »Gott von Abraham, Isaak und Jakob« steht hier zur Disposition. Die Marx’sche Analyse des »Mehrwerts« wird nicht nur auf die Produktion und Distribution des Wissens angewandt; sie steht auch Pate für die Bestimmung von Genießen und Mehrgenießen, mit denen Lacan das Freud’sche Lustprinzip transformiert. Nicht zuletzt erschafft dieses Seminar die Voraussetzungen für die im Folgejahr erarbeitete berühmte »Theorie der Vier Diskurse«.
Aktualisiert: 2022-11-15
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Die Erotik der Zeit

Die Erotik der Zeit von Althaler,  Mathias, Miller,  Jacques-Alain, Wien,  Neues Lacan’sches Feld Österreich – Initiative
Jacques-Alain Miller sei, so Jacques Lacan, »derjenige, der mich zu lesen weiß«. Als einziger Herausgeber der Seminare führt Miller seit Jahrzehnten durch das komplexe Werk des französischen Psychoanalytikers, durch seine eigene Lehre trägt er maßgeblich zur Aktualisierung und Weiterentwicklung des psychoanalytischen Wissens bei. Dieser Band versammelt wichtige Vorträge und einige Vorlesungen Millers aus zwei Seminaren der Reihe L’Orientation lacanienne. Sie erörtern auf anschauliche Weise die Beziehung zwischen Sprache und Genießen in der späten Lehre Lacans und gehen Fragen nach dem Status des Körpers in der analytischen Kur nach. Millers Texte liefern wertvolle Hinweise für das Verständnis von Lacans Definition des Symptoms als Körperereignis und des Körpers als Stütze des Genießens. Der titelgebende Abschnitt ist den drei Zeitdimensionen und der Rolle der temporalen Spannung für das Unbewusste und das erotische Leben gewidmet.
Aktualisiert: 2022-06-16
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Das Begehren und seine Deutung

Das Begehren und seine Deutung von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Die Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare (1953-1962), sondern stellt thematisch eine der relevantesten Ausarbeitungen im Gesamtwerk des Autors dar. Das für Lacan zentrale Konzept des Begehrens wird hier in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan’schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes. Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares »Hamlet« befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte.
Aktualisiert: 2021-01-07
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Althusser und wir

Althusser und wir von Badiou,  Alain, Balibar,  Étienne, Debray,  Régis, Duroux,  Yves, Engelmann,  Peter, Godelier,  Maurice, Lefebvre,  Jean-Pierre, Miller,  Jacques-Alain, Negri,  Antonio, Rancière,  Jacques, Sollers,  Philippe, Steurer-Boulard,  Richard, Wald Lasowski,  Aliocha
Der Band präsentiert zehn Gespräche mit führenden internationalen Intellektuellen über Louis Althusser – den Philosophen und politischen Denker, marxistischen Theoretiker und kommunistischen Kämpfer, Lehrer und Herausgeber.Durch den Einfluss seiner Arbeit und seiner Person erneuerte Louis Althusser die politische Theorie und die Geschichtsphilosophie von Machiavelli bis Marx. So forderte Michel Foucault von seinen Zeitgenossen: „Schlagen Sie Althussers Bücher auf!“ Jacques Derrida wiederum beschwor die „strahlende und provokative Kraft seines Denkens“, Gilles Deleuze begrüßte die „Althusser-Bande“ und für Roland Barthes war das einzig akzeptable Modell der Wissenschaft dasjenige, das Althusser in seinen Marx-Studien erarbeitet hatte.In dem vorliegenden Band tritt Aliocha Wald Lasowski ins Gespräch mit zehn namhaften Schriftstellern und Philosophen wie Badiou, Rancière, Negri, Balibar und anderen, die Althusser begegnet sind, mit ihm gelesen und gearbeitet haben, ihm nahestanden. Bedeutung und Strahlkraft des Denkens wie der Persönlichkeit Althussers werden in diesen Gesprächen wie sonst nur selten deutlich.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Das Sinthom

Das Sinthom von Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain, Mitelman,  Myriam;Dielmann,  Harold
In einem seiner letzten Seminare führt Lacan den Begriff des »Symptoms« in seiner alten Schreibweise »Sinthome« ein. Die Verschiebung besteht darin, dass das Sinthom nicht mehr im klassischen Sinne eine kodierte Botschaft ist, die entschlüsselt werden kann. Es ist auch nicht, wie das »acting out«, Anruf an den Anderen, sondern nur ein »reines, an niemanden gerichtetes Genießen«. Das Sinthom bezeichnet vereinfacht die besondere Individualität des Genießens. Das Ende der Analyse soll dann nicht mehr in der Auflösung des Symptoms bestehen, sondern in der Identifikation mit dem Sinthom. Die theoretische Formulierung erfolgt auf topologischer Ebene in der Theorie der Knoten. Ausgehend von dem bereits zuvor entwickelten Modell des »borromäischen Knotens« verfolgt Lacan eine Vielzahl von Knoten. Die schwere Fassbarkeit des Sinthoms findet Lacan in James Joyces Werk wieder, das sich ebenfalls an den Rändern des Sinns bewegt.
Aktualisiert: 2020-10-09
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Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse

Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse von Haas,  Norbert, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Neben den »Schriften« sind die »Seminare« der beste Zugang zu Lacans Denken. Dieses Seminar wurde in der Übersetzung von Norbert Haas, zuerst im Quadriga-Verlag erschienen, vorgelegt. Die »Vier Grundbegriffe der Psychoanalyse« aus dem Jahr 1963-64 fielen in jene Zeit, in der sich Lacan von der IPA (International Psychoanalytical Association) trennte und seine eigene Schule EFP (École Freudienne de Paris) gründete. Es war auch das erste, das Jacques-Alain Miller in der bis heute noch nicht abgeschlossenen Reihe der Seminar-Editionen herausgab.
Aktualisiert: 2020-10-08
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