Dieses Doppelheft zum zehnten Jahrgang von Non Fiktion versammelt keine Forschungsbeiträge, sondern Klassiker der Sachliteratur vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die Anthologie enthält sowohl bekanntes als auch vergessenes oder wenig beachtetes Quellenmaterial, das jedoch insgesamt paradigmatisch für eine historische Genese von Sachliteratur steht und insofern als klassisch bezeichnet werden kann. Diese Genese zeichnet sich in ganz unterschiedlichen Diskursen ab, weshalb bei der Auswahl der Texte nicht allein jene zeitgenössisch beliebten Sachbücher etwa aus der Naturforschung herangezogen werden. Vielmehr soll die Sammlung verdeutlichen, inwieweit sich Darstellungsanliegen, Gebrauchsfunktionen, Unterhaltungs- und Belehrungsabsichten, Publikationsstrategien, Schreibweisen und Schreibverfahren derart neu ausrichten, dass sie den im Prozess der Moderne steigenden Wissensbedarf durch die Popularität und Publizität ihrer Gegenstände hinreichend decken können. Damit verschiebt die Anthologie zugleich jenes »Kanonisierungsunternehmen« aus der frühen Phase dieser Zeitschrift in eine historisch erweiterte Blickrichtung, hin zu einer diskursgeschichtlichen Dimensionierung der Frage nach dem zeitgenössischen Stellenwert nichtfiktionaler, leser- und gegenstandsorientierter Prosa.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Populäre Formate und Medien, die den Ersten Weltkrieg als Ereignis vor- und nachbereiten, sind bislang wenig erforscht. Dabei ist die öffentliche Dimension des Krieges in der Moderne von großer Bedeutung, weil sich hier politische, mediengeschichtliche und ästhetische Faktoren gegenseitig durchdringen. Die Beiträge aus der Literatur- und Wissensgeschichte, der historischen Presseforschung sowie der Medien- und Filmwissenschaft streben eine Balance von diskursbeobachtenden Beiträgen und materialerschließenden Fallstudien an. Der Band erschließt so in interdisziplinären Perspektiven den Krieg als populäres Phänomen, stellt eine Verbindung zu den Techniken der Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert her und macht auf die Langlebigkeit von Darstellungsformen aufmerksam. In First World War research, studies on popular genres and media involved in foreshadowing and framing the war as an event are comparatively rare. At the same time, the significance of a war’s public sphere increases in modernity since political acitivites, media-historical preconditions and art become more and more interrelated. The volume perceives the war as a popular phenomenon and contains interdisciplinary contributions. It draws connections to modes of representation in 19th century popular science and calls attention to the consistency of aesthetic form over time. It includes articles from various disciplines: literary studies, the history of science, press research, media and film studies. Four different parts allow for overall perspectives on discourses and genre as well as for case studies closer to the material.
Aktualisiert: 2023-03-01
Autor:
Thomas Althaus,
Fabian Beer,
Anna Sophie Brasch,
Christian Haller,
Alexander Honold,
Daniela Kalscheuer,
Manuel Köppen,
Christian Meierhofer,
Sarah Monreal,
Dirk Röse,
Thomas F. Schneider,
Matthias Schöning,
Uwe Spörl,
Philipp Stiasny,
Johannes Waßmer,
Jens Wörner
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In ihrem starken Bedürfnis nach Reflexion konkurrieren Heimito von Doderers „Dämonen“ mit dem unvollendeten Monumentalwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“ des anderen Österreichers Robert Musil. Chronikform, Umfang und der Hang zu Skurrilitäten rücken ihn in die Nähe der drei Jahre später erschienenen „Blechtrommel“ von Günter Grass. Trotz (oder wegen) zahlreicher Verbindungen zu den Fixsternen der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts hat Doderers Text bis heute keinen festen kanonischen Ort eingenommen.
Das liegt auch an den vielfältigen Widersprüchen und Ambivalenzen, die diesen polyphon angelegten Roman durchziehen. Er verwirrt spielerisch die eigenen Theoreme, fordert Form und unterläuft Form und ist auch in politices keineswegs auf der sicheren Seite. Die Dämonen" sind keine Fibel der ‚Apperzeptionsfähigkeit‘ – wie manche Stimmen im und zum Roman behaupten – sondern ein theatrum daemonicum.
Die vorliegenden Beiträge, Ergebnis eines kollektiven Leseabenteuers, antworten auf die Herausforderung, die "Die Dämonen" für Leser und Interpreten darstellt, mit textnahen, aber in den Thesen zuspitzenden Lektüren, die neue Zugänge zu Doderers Werk eröffnen und Materialien für künftige Deutungen bereitstellen.
Aktualisiert: 2023-03-04
Autor:
Tim Albrecht,
Michael Auer,
Eva Axer,
Dominik Barta,
Rüdiger Campe,
Lars Friedrich,
Eva Geulen,
Rudolf Helmstetter,
Stephan Kraft,
Maria Kuberg,
Christian Meierhofer,
Gerald Sommer,
Kirk Wetters
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Georg Philipp Harsdörffer (1607–1658) gehört als Universalgelehrter, Schriftsteller, Kompilator, Übersetzer, Poetologe, Wissenschaftler, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft und Begründer des Pegnesischen Blumenordens zu den literatur- und sprachgeschichtlich wirkungsreichsten Persönlichkeiten des 17. Jahrhunderts. Obwohl der Nürnberger Patrizier seine Heimatstadt zeitlebens kaum für längere Zeit verlassen hat, steht er in schriftlichem Kontakt mit zahlreichen bedeutsamen Gelehrten im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Harsdörffer zeigt sich auf allen Wissensgebieten der Frühen Neuzeit bewandert und kann als der Beförderer eines europäischen Kulturtransfers in Deutschland gelten.
Das Autorenbuch versucht erstmals, die biographischen Stationen des 'Spielenden' nachzuzeichnen und eine umfassende Einführung in die Vielfalt seiner Textproduktion zu geben.
'Dein Gerücht' und dein Geruch unbefleckt geht Himmel-an/Bleibt/ so lange Teutschland bleibt. Wol dir/ hochberühmter Mann! Was für Künst in frembder Welt/ was für Händel und Geschichte/ Viele Denck- und Tugend-Sprüche/ Wissenschafften/ Lehrgedichte/ Hat dein Fleiß/ dein kluger Sinn/ und dein grundgelahrte Hand Unverdrossen fortgepflantzt/ durch das Teutsche Vatterland.' Justus Georg Schottelius
Aktualisiert: 2020-01-21
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Großer Beliebtheit und Aktualität erfreut sich das Dämonische gegenwärtig im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur sowie in der Architektur von Computerspielwelten. Hier wie dort erscheinen Dämonen als Zwischenwesen, die weder der göttlichen noch der menschlichen Sphäre eindeutig zuzuordnen sind, aber gerade dadurch beide Bereiche in Kontakt bringen können - häufig mit fatalen Folgen.In solchen Zwischenzonen und Schwellenbereichen sind dämonische Figuren auch in theologisch-philosophischen und kulturhistorischen Kontexten von jeher heimisch gewesen. Angesichts der derzeitigen Konjunktur von Ambivalenztheorien, eines neu erwachten Interesses am politisch-theologischen Erbe (Sloterdijk, Agamben, Žižek) und genereller Neugier gegenüber Mischwesen (Engel, Androide, Monster und andere "Hybride") muss verwundern, dass das Dämonische bisher unbefragt geblieben ist, obwohl gerade diese Kategorie in der Moderne immer wieder aufgenommen wurde und, gewissermaßen selbst dämonisch, ihr Wesen oder Unwesen in der Literatur und der Theoriebildung getrieben hat.
Aktualisiert: 2023-02-06
Autor:
Eva Axer,
Maximilian Bergengruen,
Roland Borgards,
Rüdiger Campe,
Arne de Winde,
Peter Fenves,
Lars Friedrich,
Eva Geulen,
Andreas Gößling,
Aage Ansgar Hansen-Löve,
Rudolf Helmstetter,
Niklaus Largier,
Vivian Liska,
Ethel Matala de Mazza,
Harun Maye,
Christian Meierhofer,
Angus Nicholls,
Ernst Osterkamp,
Bettina Schlüter,
Hans-Christian von Herrmann,
Daniel Weidner,
Kirk Wetters,
Cornelia Zumbusch
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Aktualisiert: 2022-04-20
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Aktualisiert: 2022-04-20
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Aktualisiert: 2022-04-20
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Geleitwort
Die Idee des Buches liegt in seiner Abstraktheit. Abstrakt und vielleicht sogar mit wenig Sinn behaftet, einem Thema, das nicht sonderlich interessant erscheinen mag, mit einer sprachlichen Ausdrucksform, die als nicht mehr zeitgerecht zu gelten droht, zu einer positiven Ausgestaltung zu verhel-fen. Oder kürzer: Minus plus minus ergibt plus.
Ob sich dieser einfache mathematische Grundsatz ebenso leicht auf einen konstruierten Text übertragen lässt, bleibt solange ungelöst, bis auf dieses Gerüst als solches und auf seine Ummantelung eingegangen wurde.
Doch wovon wir an dieser Stelle bereits sicher ausgehen können, ist zumindest eine weitere Form, in der sich Lyrik präsentiert. Inwiefern diese Form auch einem künstleri-schen Anspruch gerecht wird, bleibt unserer Entscheidung hier nicht mehr unterzogen. Wir haben dieses Gerüst nach unserem Ermessen und unserer Auffassung geschaffen, und haben versucht, unsere Gleichung dabei immer so einfach wie möglich zu halten. Gespannt warten wir nun darauf zu erfahren, ob sie uns über den Kopf hinausgewachsen ist oder nicht.
Wir hoffen, dass unsere Rechnung aufgegangen ist - gelohnt hat sie sich für uns in jedem Fall.
Die Autoren
Aktualisiert: 2022-04-20
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Bis in die Frühe Neuzeit ist die Ehe europaweit diejenige Institution, an der nicht weniger als die göttliche Organisation menschlichen Zusammenlebens abgelesen werden kann. Aber spätestens mit Luthers volkssprachlichem Traktat Von Ehesachen gilt die Ehe ebenso als ‚öffentlicher Stand‘ und insofern als mikrologischer Ausweis eines makrologisch gedachten Ordnungsmodells, dessen Einfluss auf die Literaturgeschichte noch immer nicht voll erschlossen ist. Das Schwerpunktheft versteht sich als perspektivische Ergänzung zu den in der Mediävistik und der Kultur- und Sozialgeschichte etablierten Forschungsdiskussionen. Aus komparatistischer, neuphilologischer und neugermanistischer Sicht werden sowohl kanonische als auch lange vernachlässigte Texte in den Blick genommen. Die Beiträge fragen nach den spezifischen Leistungen der Literatur, den literarischen Aneignungsmodalitäten innerhalb eines historisch äußerst voraussetzungsreichen Gefüges. Es soll Auskunft darüber erlangt werden, wie sich die Ehe und mit ihr verwandte Leitkonzepte von Liebe, Familie oder Haushalt als Gegenstände in das strenge Gattungssystem des Druckzeitalters einschreiben, wie dort ältere Erzähl- und Darstellungstraditionen aufgenommen und transformiert werden und wie sich die „Ehesachen“ zuletzt einen Status als sinnstiftendes Element des literarischen Diskurses erarbeiten. Die historische und systematische Breite der hier versammelten Fallstudien soll einen Eindruck davon vermitteln, welche wissensgeschichtlichen Verflechtungen die Ehe besonders zwischen Literatur, Theologie und Rechtslehre erzeugt und welche Dynamiken sich daraus vom 15. bis zum frühen 18. Jahrhundert in den europäischen Kulturen ergeben.
Until the early modern period, marriage is the only institution in Europe which allows for the deciphering of nothing less than the divine organization of human coexistence. But ever since Luther's vernacular treatise “Von Ehesachen” (“On Marriage”), marriage has been regarded as a "public estate" of matrimonial matters and, to that extent, as a micro-logical testimonial of a macro-rational model of order whose influence on the history of literature is still not fully developed. This volume offers comparative and neo-philological perspectives on both canonical and long-neglected texts supplementing research discussions established in medieval studies as well as in studies in cultural and social history. The historical and systematic scope of the case studies collected here is intended to give an impression of the complex interlocking the institute of marriage generates between literature, theology, and legal doctrine, and the dynamics that have developed in European cultures from the fifteenth to the early eighteenth centuries.
Aktualisiert: 2020-12-22
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