Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770 – 1837) und die Pharmazie, Chemie und Medizin seiner Zeit

Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770 – 1837) und die Pharmazie, Chemie und Medizin seiner Zeit von Friedrich,  Christoph, Kästner,  Ingrid
Band 21 der Erfurter Akademie-Reihe „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ enthält die erweiterten Beiträge der Tagung „Johann Bartholomäus Trommsdorff und die Pharmazie, Chemie und Medizin seiner Zeit“, die am 12./13. Mai 2022 unter großer öffentlicher Beteiligung im Rathaussaal in Erfurt stattfand. Nach zweimaliger Verschiebung der Corona-Pandemie wegen konnte damit an den 250. Geburtstag von Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837) erinnert werden mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Programm unter Beteiligung von Experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Türkei. Trommsdorff, der nicht nur in der deutschen Pharmaziehistoriographie als „Vater der Pharmazie als Wissenschaft“ gilt, war nicht nur Wissenschaftler, Hochschullehrer und ab 1822 Direktor der „Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt“ (gegr. 1754), sondern auch Offizinapotheker mit Leidenschaft sowie chemischer Fabrikant, er setzte sich ganz im Sinne der Aufklärung für die sozialen Belange von Apothekern und Apothekergehilfen ein und entwickelte sogar ein utopisches Konzept für ein staatliches Apothekenwesen. Ausgehend von Leben und Leistungen Trommsdorffs sowie der Chemie und Medizin seiner Zeit umspannen die Beiträge Trommsdorffs internationale Kontakte nach Frankreich, Russland, in die Schweiz und führen sogar zu Spuren von Trommsdorff in Japan. Als wichtige Quelle zu seinen wissenschaftlichen Kontakten wird die umfangreiche Korrespondenz vorgestellt. Weitere Kapitel behandeln den Arzneischatz und die Arzneimittelpreise der Trommsdorff-Zeit, die Leistung Trommsdorffs als Lexikographen, widmen sich seinem Vorläufer als Gründer eines pharmazeutischen Privatinstitutes Johann Christian Wiegleb (1732-1800) und seinem Zeitgenossen Martin Heinrich Klaproth (1743-1817), einem der genialsten Apotheker und chemischen Analytiker, der sieben chemische Elemente entdeckte. In zwei weiteren Kapiteln geht der Blick ins Ausland, zur Pharmazie der Trommsdorff-Zeit in Österreich und der Türkei. Ein abschließender Beitrag, reich bebildert, widmet sich der zeitgleichen Ausstellung „Wer war Johann B.? – Trommsdorff und der Aufbruch in die Moderne“ im Erfurter Stadtmuseum, die durch die Erfurter Akademie sowie die Merck KG Darmstadt und die Familie Trommsdorff mit Exponaten unterstützt wurde. Die in diesem Band versammelten Beiträge liefern wichtige Ergebnisse und neue Erkenntnisse zu Trommsdorff und seiner Zeit, die nicht nur für Pharmazie- und Wissenschaftshistoriker, Pharmazeuten, Chemiker und Mediziner von Interesse sind, sondern die auch für Lokalhistoriker und historisch interessierte Laien vielfache Anregung und Belehrung bieten.
Aktualisiert: 2022-12-14
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Tauschen und Schenken. Wissenschaftliche Sammlungen als Resultat europäischer Zusammenarbeit

Tauschen und Schenken. Wissenschaftliche Sammlungen als Resultat europäischer Zusammenarbeit von Kästner,  Ingrid, Seidl,  Johannes
Vom 22. bis 24. Mai 2019 veranstaltete die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte und dem Archiv der Universität Wien eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Tauschen und Schenken. Wissenschaftliche Sammlungen als Resultat europäischer Zusammenarbeit“. Diese 20. Tagung der Akademie-Reihe „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“, zugleich die dritte, die in Wien gemeinsam mit den österreichischen Kolleginnen und Kollegen im Universitätsarchiv Wien durchgeführt wurde, hatte noch der verstorbene Generalsekretar der Erfurter Wissenschaftsakademie, Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Jürgen KIEFER, inhaltlich konzipiert und bis zum Sommer 2018 organisiert. Das Andenken an den schmerzlich vermissten Kollegen ehrten die Tagungsteilnehmer eingangs mit einer Schweigeminute. Für das anspruchsvolle Programm konnten ausgezeichnete Referenten gewonnen werden. Das Thema „Wissenschaftliche Sammlungen“ ist seit Ende der 1990er Jahre wieder stärker ins Zentrum wissenschaftshistorischer Forschung gerückt, nachdem insbesondere die universitären Sammlungen lange Zeit ein wenig beachteter Schatz waren. Vor allem deutsche Universitäten engagieren sich, diesen Schatz zu heben. Es existiert ein Netzwerk „Wissenschaftliche Sammlungen“, organisiert in der 2012 gegründeten „Gesellschaft für Universitätssammlungen“, der 83 individuelle und 22 institutionelle Mitglieder angehören.
Aktualisiert: 2021-01-21
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Deutsch-Russische Beziehungen in der Frauenheilkunde & Geburtshilfe – Geschichte, Gegenwart und Perspektiven

Deutsch-Russische Beziehungen in der Frauenheilkunde & Geburtshilfe – Geschichte, Gegenwart und Perspektiven von Ebert,  Andreas D., Kästner,  Ingrid, Schippan,  Michael
Am 31. Oktober 2018 fand in Berlin im Rahmen des 62. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG, gegr. 1885) ein Bilaterales Symposium der Deutsch-Russischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DRGGG, gegr. 1999) statt. Das zum Thema „Deutsch-russische Beziehungen in der Frauenheilkunde & Geburtshilfe. Geschichte, Gegenwart und Perspektiven“ 1 gemeinsam mit der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt (gegr. 1754) veranstaltete medizinhistorische Symposium führte Historiker, Medizinhistoriker, Gynäkologen und Geburtshelfer sowie Interessenten anderer medizinischer Disziplinen aus Deutschland und der Russischen Föderation zusammen.
Aktualisiert: 2020-07-19
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Real oder imaginär: Reflexion von Wissenschaft in den europäischen Künsten

Real oder imaginär: Reflexion von Wissenschaft in den europäischen Künsten von Kästner,  Ingrid
Der vorliegende Band 18 der Erfurter Akademie-Reihe enthält Beiträge einer Tagung zum Thema „Real oder imaginär: Reflexion von Wissenschaft in den europäischen Künsten“, welche die Projektkommission „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt am 27./28. April 2018 in der Kleinen Synagoge in Erfurt durchgeführt hat. Unter den Referenten und Diskussionsrednern befanden sich neben deutschen auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Italien, Lettland und der Türkei. Es war zugleich die letzte Tagung der Projektkommission, an der Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Jürgen KIEFER, Generalsekretar der Erfurter Akademie und wesentlicher Promotor der Arbeit der Kommission, vor seinem plötzlichen Tod im Dezember 2018 noch teilgenommen hat. Er ist in diesem Band mit einem Thema über die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt vertreten, derjenigen Gelehrtengesellschaft und wissenschaftlichen Institution, mit der er sich eng verbunden fühlte und die ihm so viel zu verdanken hat. Sein Beitrag ist, anders als im Programm der Tagung, in diesem Band an den Anfang gestellt. Die Tagungsteilnehmer gingen der Frage nach, wie sich in der europäischen bildenden Kunst, in Literatur und Musik die Wissenschaften widerspiegeln, wobei die Darstellungen hinterfragt wurden auf ihren realen Gehalt, auf Tendenziöses, Verfälschungen oder sogar Erfindungen – im Sinne des Titels „Real oder imaginär“. Dabei war auch der europäische Blick – der Leitgedanke der Tagungsreihe „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ – von Bedeutung. Dank ausgezeichneter Beiträge und interessanter Diskussionen, die sich beim informellen abendlichen Treffen und einer Exkursion nach Gotha zum neugestalteten Herzoglichen Museum fortsetzten, betrachteten alle Teilnehmer die Tagung als sehr bereichernd und erfolgreich. Zum Tagungsband: Der geneigte Leser wird die vielfältigen Möglichkeiten einer Ausdeutung des Themas im Grußwort des Präsidenten der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften, Prof. Dr. Klaus MANGER, bereits angesprochen finden. Erstmals wird auch die Musik in zwei Abhandlungen thematisiert – die im Rahmen einer Tagung möglichen Hörbeispiele finden sich hier im Buch als Noten. Während Wolfgang AUHAGEN (Halle) sich mit Musik im Spannungsfeld von Wissenschaftsanspruch und Emotionalität befasst, demonstriert Werner Friedrich KÜMMEL (Mainz) an überzeugenden Beispielen die Darstellung des schlagenden Pulses und Herzens in klassischer Musik des 18.-20. Jahrhunderts. Den Wechsel zu Literatur vollzieht Klaus MANGER (Jena) mit „Wissenschaft und Gedicht“ am Beispiel von GOETHEs Metamorphose der Pflanzen, wobei auch sehr eindrucksvoll GOETHEs methodische Überlegungen bei der Naturbeobachtung aufgezeigt werden. Einen wichtigen Beitrag zur Medizinethik im Kontext von Politik und Religion liefert Felicitas SEEBA- CHER (Wien) in „‘Professor Bernhardi‘ revisited“ mit Arthur SCHNITZLERs literarischer Analyse der Wissenschaftskultur an der Allgemeinen Poliklinik in Wien. Dietrich VON ENGELHARDT (Karlsruhe) untersucht am Beispiel des geisteskranken Sexualmörders Moosbrugger in Robert MUSILs Der Mann ohne Eigenschaften den Dialog von Literatur mit Realität, Kriminologie und Jurisprudenz, wobei er zurecht einleitend DOSTOJEVSKIJ zitiert, dass solche Typen der Gesellschaft, wie sie von Künstlern dargestellt werden, in Wirklichkeit nur äußerst selten so vorkommen, aber als Typen fast noch wirklicher sind als die Wirklichkeit. Florian MILDENBERGER (Stuttgart) untersucht, weshalb Jakob V. UEXKÜLL mit seiner Umweltlehre für Künstler und Literaten ein wertvoller Bezugspunkt sein konnte. Die beiden folgenden Beiträge widmen sich Wissenschaftlerbiographien: Während Bożena PŁONKA-SYROKA (Wrocław) am Beispiel des Lebensweges des Krakauer Professors Fryderyk Bogumił HECHEL die medizinhistorische Biographik kritisch hinterfragt, zeigt Arin NAMAL (Istanbul) den klinischen Pharmakologen Âkil Muhtar ÖZDEN als Wissenschaftler und Künstler vor dem Hintergrund einer sehr interessanten Zeit in der türkischen Geschichte, wobei auch ÖZDENs europäische Beziehungen auf medizinischem und künstlerischem Gebiet dargestellt werden. Ingrid KÄSTNER (Leipzig) dokumentiert im letzten Beitrag, wie Bilder Partei nahmen in den Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts um Konzepte der Medizin und wie sogar das medizinhistorische Narrativ von der „Kettenbefreiung der Geisteskranken“ – der Gründungsmythos der Fachdisziplin Psychiatrie – durch künstlerische Imagination verfestigt wird. Eine kleine Fotostrecke mit Tagungsimpressionen beschließt den Band. Das Buch enthält ein Gesamt-Personenregister, für dessen Erstellung ebenso wie für die Hilfe beim Korrekturlesen Frau Dr. Sabine FAHRENBACH (Leipzig) herzlich gedankt sei. Frau Leany MAAßEN und Frau Heike JANSEN, Shaker Verlag Düren, bin ich für die wie immer gute Zusammenarbeit dankbar. Ingrid KÄSTNER
Aktualisiert: 2020-07-07
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Der Ostseeraum aus wissenschafts- und kulturhistorischer Sicht

Der Ostseeraum aus wissenschafts- und kulturhistorischer Sicht von Kästner,  Ingrid, Kiefer †,  Jürgen, Manger,  Klaus
Die Projektkommission „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt hat im Mai 2017 mit dem Thema „Der Ostseeraum aus wissenschafts- und kulturhistorischer Sicht“ erstmals den Blick nach Norden gewandt und legt hier die Beiträge dieser Tagung vor. Das Buch ist dem im Dezember 2018 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen Generalsekretar der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kiefer (*1954), gewidmet, dem das Tagungsthema besonders am Herzen lag und der noch an der Redaktion des Bandes beteiligt war. Die geographischen, historischen, politischen und kulturellen Beziehungen der Ostsee-Anrainerstaaten sind auch im Zusammenhang mit der Frage nach einer regionalen Identität des Ostseeraumes in jüngerer Zeit intensiv diskutiert worden. Kann man überhaupt von einer „Ostseeidentität“ sprechen? Die hier im Ergebnis der Tagung vorgelegten wissenschafts- und kulturhistorischen Studien sollen auch als ein Beitrag zu diesem Problem verstanden werden. Ein erster Komplex beschäftigt sich mit dem Ostseeraum in Mittelalter und Früher Neuzeit [Gundolf Keil: Deutsche Medizinliteratur des 12. bis 15. Jahrhunderts im spätmittelalterlichen Hanse-Raum; Johannes Seidl: Erschließungsprojekte mittelalterlicher Quellen am Archiv der Universität Wien und ihre Relevanz für die Personengeschichte des Ostseeraumes; Wolfgang Geier: Das mare Balticum im geographischen Bild des 15. bis 17. Jahrhunderts; Michael Schippan: Vorstellungen über den Ostseeraum als historische Region; Stefan Menzel: Die Musiksammlung des Jesuitenkollegs zu Braunsberg (Braniewo) und ihre Bedeutung für die baltische Figuralmusikkultur ca. 1560-1630; Hans-Uwe Lammel: Konsolidierung und Wissenstransfer an der nachreformatorischen Rostocker medizinischen Fakultät bis 1650]. Die Arbeiten zum 18. und 19. Jahrhundert widmen sich Medien und Wissenschaftsgeschichte vor allem auf den Gebieten Botanik und Chemie [Jürgen Kiefer: Der Ostseeraum im Spiegel der Erfurtischen, Gothaischen und Jenaischen gelehrten Zeitungen (1780-1784); H. Walter Lack: Die Einführung der binären Nomenklatur für Pflanzen im Ostseeraum; Hartmut Bettin: Die Ostsee als Meer der Hoffnung und der Verzweiflung. Folgerichtigkeit und Kontingenz im Werdegang des deutsch- russischen Chemikers Alexander Nicolaus Scherer (1771-1824); Elena Roussanova: Wissenschaftsbeziehungen im Ostseeraum zwischen Deutschland und Russland auf dem Gebiet der Chemie: Vergangenheit, Gegenwart und Retrospektive]. Ein abschließender Komplex lässt sich als „Der Ostseeraum im 18. und 19. Jahrhundert: Kunst und Literatur“ überschreiben [Gian Franco Frigo: Das aufgeklärte Europa entdeckt Russland: Die Viaggi di Russia von Francesco Algarotti; Klaus Manger: Schwedischer Mozart und dänischer Wieland: Kraus, Kunzen, Baggesen z. B.; Hartmut Walravens: Der Linguist Anton Schiefner (1817-1879) und seine Arbeiten über den Ostseeraum; Ingrid Kästner: Das Meer in Sagen und Märchen der Ostseeländer]. Sowohl in den stärker als Übersicht angelegten Beiträgen als auch den Untersuchungen zu speziellen Themen zeigt sich, wie die Vorstellungen und Kenntnisse über Geschichte und Bedeutung der Ostseeregion sich geändert haben. Die neue politische Situation nach Ende des Kalten Krieges hat die Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit fundamental erweitert, und genaue historische Forschung kann auch Argumente in die Diskussion um Identität und Zukunft dieser Region einbringen.
Aktualisiert: 2021-12-20
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Wettstreit der Künste – Der Aufstieg des praktischen Wissens zwischen Reformation und Aufklärung

Wettstreit der Künste – Der Aufstieg des praktischen Wissens zwischen Reformation und Aufklärung von Heinecke,  Berthold, Kästner,  Ingrid
Der Band enthält die Beiträge der 17. Tagung der Projektgruppe „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, die in Kooperation mit der „KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg“ vom 13. bis 15. Oktober 2017 auf Schloss Hundisburg stattfand und durch die Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat unterstützt wurde. Die Beiträge gehen der neuen Rolle des praktischen Wissens im Spannungsfeld von Reformation und Aufklärung nach. Einerseits unterstützte die bedeutende kunsthistorische Diskussion in der italienischen Renaissance um den Vorrang der einzelnen Künste (Malerei, Skulptur, Architektur) die Lösung dieser bisher als Handwerk geltenden Künste aus den Zunftzwängen und ihre Nobilitierung und Akademisierung, andererseits entwickelten sich aus den Artes mechanicae, aus Bergbau»kunst«, Festungsbau»kunst« und Apotheker»kunst« jene Fachdisziplinen, die heute als Technik bzw. Wissenschaft verstanden werden. Die Erfindung des Buchdrucks förderte die Vermittlung wissenschaftlicher und technischer Kenntnisse, wofür Leonardo da Vincis Codex Madrid I als erster Schritt zu einer technischen Mechanik beispielhaft genannt wird. Zu den Methoden des Erkenntnisgewinns gesellte sich neben Philosophieren und Probieren nun das (gezielte) Experimentieren, etwa beim Übergang von der Apothekerkunst zur wissenschaftlichen Pharmazie. Der mit dieser wissenschaftlichen Revolution einhergehende technische Fortschritt und die Zunahme der produktiven Kräfte verlangten auch gebieterisch nach der Befähigung breiter Schichten des Volkes zum Lesen, Schreiben und Rechnen. Alle Autoren sind ausgezeichnete Spezialisten auf ihrem Gebiet. Der Band enthält Beiträge von Berthold Heinecke: Die Hundisburger Deckengemälde - Versuch einer Deutung; Jürgen Wolf: Objektives Wissen. Geschichtsforschung in der Frühen Neuzeit als Wegbereiter der Moderne?; Bernd Rüdiger: Renaissance-Humanismus und Rechenkunst in Deutschland; Friedrich Naumann: Sächsische Bergbaukunst auf dem Weg nach Rußland; Christiane J. Hessler: Experimentelle Züge im Paragone: Anschauliche Beweisführungen im Sinnen-Paragone seit Leonardo; Eberhard Knobloch: Künstleringenieure der Renaissance; Ulrich Alertz: Leonardo da Vincis Codex Madrid I - Ein erster Schritt zu einer technischen Mechanik; Gian Franco Frigo: Galileis Verteidigung des Suprematieanspruchs der Malerei gegenüber der Skulptur; Christina Posselt-Kuhli: Joachim von Sandrart und die „Teutsche Academie“; Nils Lenke: Forschen im Geheimen: Der alchemistische Zirkel um Gebhardt Johann von Alvensleben, Sebastian Alstein und Johann Staricius; Ingrid Kästner: Philosophieren, Probieren, Experimentieren: Magie und Alchemie bei der Herstellung von Arzneimitteln; Christoph Friedrich: Von der Apothekerkunst zur wissenschaftlichen Pharmazie; Gabriele Wickel: Praktische Geometrie und Landvermessung um 1600 in England; Ditmar Schneider: Festungsbaukunst und Überlebenskunst - Otto von Guericke als Ingenieur, Hartmut Walravens: Europäische Maschinenbücher in der chinesischen kaiserlichen Bibliothek - P. Johannes Schreck S.J. (†1630) als Vermittler technischen Wissens; James G. O’Hara: „Agnoscimus omnes quantus Vir fuerit Robertus Boilius“ - kritische Anmerkungen über Boyle in Leibniz‘ Korrespondenz. Das Buch enthält zahlreiche, teils farbige Abbildungen und wird ergänzt durch ein umfangreiches Personenregister. Zum angesprochenen Leserkreis zählen nicht nur Wissenschafts- und Kunsthistoriker, sondern alle historisch interessierten Wissenschaftler, Techniker und Künstler.
Aktualisiert: 2021-12-20
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Deutsch-russische Zusammenarbeit wissenschaftlicher und kultureller Institutionen vom 18. zum 20. Jahrhundert

Deutsch-russische Zusammenarbeit wissenschaftlicher und kultureller Institutionen vom 18. zum 20. Jahrhundert von Kästner,  Ingrid, Schippan,  Michael
Die Projektkommission Europäische Wissenschaftsbeziehungen der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt (gegr. 1754) führt Tagungen durch, die jeweils eine spezielle Problematik aus der Wissenschaftsgeschichte Europas behandeln. Es soll dabei gezeigt werden, wie Wissenschaft und Kultur grenzüberschreitend, doch in Abhängigkeit von politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen, zur Konstituierung des europäischen Gedankens beitrugen. Damit fördert eine so betriebene Wissenschaftsgeschichte im Zeitalter der Globalisierung das Bewusstsein für ein Europa, das auch gegenwärtig nicht nur einen Wirtschafts-, sondern auch einen historisch gewachsenen Kultur- und Wissenschaftsraum darstellt. Eine besondere Rolle spielt für uns das Verhältnis zu Russland, für das – vom Zarenreich über die Sowjetunion bis zur Gegenwart – Deutschland ebenfalls ein wichtiger Partner war und ist. Nach einer Tagung in Erfurt (Februar 2015) zum Thema Deutsch-russische kulturelle und wissenschaftliche Wahrnehmungen und Wechselseitigkeiten vom 18. bis 20. Jahrhundert, deren Beiträge bereits als Buch erschienen sind (hg. v. Ingrid Kästner u. Wolfgang Geier, Shaker Verlag Aachen 2016), wollen wir in einer Zeit politischer Verwerfungen vor allem an die lange und für beide Seiten fruchtbare Tradition der Zusammenarbeit erinnern. Ausgewiesene Fachwissenschaftler und Wissenschaftshistoriker aus Deutschland, der Russischen Föderation und Lettland werden über die Ergebnisse ihrer Forschungen und auch über eigene Erfahrungen bei der deutsch-russischen institutionellen Zusammenarbeit berichten. Mit den Beiträgen, die 2017 gedruckt vorliegen werden, soll nicht nur historisches Wissen vermittelt, sondern auch ein konstruktiver Beitrag geleistet werden zur aktuellen Diskussion über die Beziehungen der Russischen Föderation zum deutschsprachigen Europa. Die Tagung ist für Interessenten offen; es wird kein Beitrag erhoben.
Aktualisiert: 2020-12-08
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Deutsche und österreichische Forschungsreisen auf den Balkan und nach Nahost

Deutsche und österreichische Forschungsreisen auf den Balkan und nach Nahost von Kästner,  Ingrid, Kiefer ,  Jürgen, Kiehn,  Michael, Seidl,  Johannes
Vom 19. bis 22. Mai 2016 fand in Wien die von der Projektkommission „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte, dem Universitätsarchiv und dem Botanischen Garten der Universität Wien organisierte Tagung „Deutsche und österreichische Forschungsreisen auf den Balkan und nach Nahost“ statt, deren Ertrag die Herausgeber mit diesem Band vorlegen. Forschungsreisen waren bereits mehrfach Gegenstand von Tagungen und Publikationen der Projektkommission „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ der Erfurter Akademie, so botanische Forschungsreisen, Reisen zur Erkundung der Welt oder Reisen von Ärzten und Apothekern. Den Fokus diesmal auf den Balkan und den Nahen Osten zu richten, lag nicht nur nahe wegen der historischen Beziehungen Österreichs aus den Zeiten der Habsburgermonarchie, sondern auch in Anbetracht der aktuellen politischen Situation, die den Balkan und den Nahen Osten wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt hat. Beide waren nicht nur häufig Gegenstand diplomatischer Machtspiele, sondern auch Ziel für Forschungsreisende, die selbst schwer zugängliche Gegenden, oft unter Entbehrungen und Gefahren, erkundeten. Im vorliegenden Band erfahren vor allem Vertreter der Erdwissenschaften und der Botanik mit ihren wissenschaftlichen Leistungen eine Würdigung, doch kommen auch Reisende ins Heilige Land oder von östlicher Kultur beeindruckte Schriftsteller zu Wort. Die hier versammelten Arbeiten sollen die Kenntnisse über die Geschichte und die wissenschaftliche Erforschung dieser Gegenden erweitern und können vielleicht auch zum besseren Verständnis mancher aktueller Probleme beitragen.
Aktualisiert: 2020-12-08
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Deutsch-russische kulturelle und wissenschaftliche Wahrnehmungen und Wechselseitigkeiten vom 18. zum 20. Jahrhundert

Deutsch-russische kulturelle und wissenschaftliche Wahrnehmungen und Wechselseitigkeiten vom 18. zum 20. Jahrhundert von Geier,  Wolfgang, Kästner,  Ingrid
Mit dem erklärten Ziel, über die Forschungen zur Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen zu Aufklärung und Verständigung beizutragen, haben sich im Februar 2015 Osteuropa-Historiker, Slavisten und Wissenschaftshistoriker in Erfurt zu einer Tagung zusammengefunden, deren Ergebnisse der vorliegende Band vereint. Er ist dem Leipziger Slavisten und Literaturwissenschaftler Roland OPITZ gewidmet, der an der Tagung teilnehmen wollte, doch kurz zuvor einer schweren Krankheit erlag. Die wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit Deutschlands mit dem große Teile Europas und Asiens umfassenden Vielvölkerstaat des Russischen Imperiums sowie der späteren Sowjetunion hat eine lange und fruchtbare Tradition, unterbrochen durch zwei schreckliche Kriege und immer wieder überschattet von nationalistischen Vorurteilen und kurzsichtiger politischer Voreingenommenheit. In seinem Grußwort erinnert Akademiepräsident Klaus MANGER (Erfurt/Jena) daran, dass an der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt Russland-Themen in vielfältiger und interdisziplinärer Weise bereits Gegenstand von Veranstaltungen und Publikationen waren und sind. Die gegenseitige Wahrnehmung seit dem 16. Jahrhundert, die Wechselseitigkeiten vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen, charakterisiert Wolfgang GEIER (Leipzig) in seiner Einführung. Auch die deutsche Geschichtsschreibung hat ein wechselndes Bild von Russland gezeichnet – Peter HOFFMANN (Berlin-Nassenheide) ordnet hier die Forschungen Eduard WINTERs zu Absolutismus und Aufklärung in Russland ein. Erhard HEXELSCHNEIDER (Leipzig) zeigt aus seiner langen Beschäftigung mit dem Thema, wie sich die sächsisch-russischen Kulturbeziehungen über einen Zeitraum von drei Jahrhunderten gestaltet haben. Das besondere Interesse, das Intellektuelle an der Kultur, aber auch den sozialen und politischen Umständen beim jeweiligen Gegenüber hatten, beweisen die Beiträge über KARAMZIN (Michael SCHIPPAN, Wolfenbüttel), KOTZEBUE (Thomas BITTERLICH, Leipzig) und HAXTHAUSEN (Wolfgang GEIER). Das riesige Imperium, von dem große Teile Terra incognita waren, wurde auch von zahlreichen deutschen Reisenden erkundet, so von REDOWSKY, dessen Tagebuch (Teil 2) der Reise zu den Jakuten hier erstmals ediert wird (Hartmut WALRAVENS, Berlin). Dass Forschergeist und Wissenschaft in der weltoffenen Atmosphäre von Sankt-Petersburg einen fruchtbaren Boden fanden, zeigen die von Hartmut KÄSTNER (Leipzig) beschriebenen „MIDDENDORFF-Abende“, an denen auch der Sanskritist BÖHTLINGK teilnahm. Bei Dietrich VON ENGELHARDT liest man, wie sich Naturwissen- schaften und Medizin – unter Berücksichtigung des Bildes von Deutschland und den Deutschen – in der russischen Literatur widerspiegeln. Nicht nur die Schicksale, sondern auch das Andenken und die Urteile der Nachwelt sind von den politischen Verwerfungen beeinflusst, wie sich eindrucksvoll bei dem „russischen Deutschen“ VON MEYENDORFF (Natal‘ja MASOLIKOVA und Marina SOROKINA, Moskau) oder bei dem in der westlichen Wahrnehmung unzureichend gewürdigten Mathematiker, Physiker und Meteorologen FRIEDMANN (Karl-Heinz BERNHARDT, Berlin) zeigt. Volker HÖLZER (Leipzig) beschäftigt sich mit den Arbeiten des Osteuropahistorikers Georg SACKE, die bis heute zu Forschungen anregen. Den Band schließt Michael SCHIPPAN ab, der die von Peter HOFFMANN 2015 publizierte erste deutschsprachige RADIŠČEV-Biographie vorstellt, welche gewiss für viele Jahre einen hohen Wert als Standardwerk beanspruchen wird. Herausgeber und Autoren wollen mit diesem Band nicht nur historisches Wissen vermitteln, sondern auch einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Rolle Russlands und die wechselseitigen Beziehungen mit dem deutschsprachigen Europa leisten. Osteuropa- und Wissenschaftshistoriker, Slavisten, aber auch alle an Russland und an europäischer Geschichte Interessierte finden hier Neues und Bedenkenswertes.
Aktualisiert: 2019-12-12
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Europa in der Frühen Neuzeit

Europa in der Frühen Neuzeit von Berg,  Gunnar, Busch,  Gudrun, Buszello,  Horst, Dahlmann,  Dittmar, Danilevsij,  Rostislav, Donnert,  Erich, Engels,  Hans-Werner, Fahrenbach,  Sabine, Grille,  Dietrich, Henning,  Aloys, Hintzsche,  Wieland, Hoffmann,  Peter, Kästner,  Ingrid, Kertscher,  Hans-Joachim, Kiefer ,  Jürgen, Kieser,  Harro, Lück,  Heiner, Lühmann-Frester,  Helga Eleonore, Mai,  Klaus-Rüdiger, Mühlpfordt,  Günter, Neuhäußer-Wespy,  Ulrich, Niggli,  Ursula, Pfrepper,  Regine, Römer,  Christof, Schaubs,  Christine, Schirmer,  Uwe, Smagina,  Galina I., Vermeulen,  Han F., Winkle,  Stefan
Aktualisiert: 2019-10-25
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Labor und Klinik

Labor und Klinik von Kästner,  Ingrid
Wenn eine Wissenschaft Fortschritte macht, bleiben Spuren. In den Zeiten des Buchdrucks sind das Bücher, deren Text und deren Bilder. Aus solchen Spuren ist die Ausstellung konzipiert, deren Katalog hier vorliegt. Prof. Ingrid Kästner hat ihn geschrieben und ihre Kenntnisse der Medizingeschichte – nicht nur Leipzigs – eingebracht. Als langjährige Mitarbeiterin am Karl-Sudhoff-Institut hat sie ein genaues Wissen von den akademischen Leipziger Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, die auf den folgenden Seiten auftreten. Es sind Agenten der Verwissenschaftlichung, die auch heute die Medizin prägt und sie auf die tiefgehende Ergründung der menschlichen Natur verpflichtet. Bücher sind für das wissenschaftshistorische Arbeiten eine besondere Quelle: Hier zeigt sich die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens allgemein und besonders dort, wo mehr als reiner Text geboten wird. Abbildungen und Fotografien vertreten die Gegenstände der Forschung, Grafiken und Tabellen zeigen deren Ergebnisse an. Fußnoten verankern die Ausführungen in der wissenschaftlichen Diskussion, Hinweise auf den Titelseiten zu Rang und Stellung der Autoren definieren die Bedeutung der Publikationen auch außerhalb der Ärzteschaft. Im Katalog gewähren zahlreiche Reproduktionen Einblicke in das Material, das die wissenschaftlich arbeitenden Mediziner des 19. Jahrhunderts bewegt hat, forschend zu arbeiten und durch Aufsätze und Bücher die Medizin selbst zu verändern. Bücher sind für diese Epoche der Medizingeschichte ein zentrales Medium der Wissenskommunikation, von handgeschriebenen Protokollen der Krankheitsverläufe bis zu farbigen Hirnschnittdarstellungen.
Aktualisiert: 2020-01-14
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