Erfolgsstrategien im Gesundheitstourismus

Erfolgsstrategien im Gesundheitstourismus von Biehle,  Karina, Freyer,  Jörn, Hoffmann,  Wolfgang, Jochens,  Sabine, Krafczyk,  Janina, Kraft,  Karin, Rulle,  Monika
Systemvoraussetzungen: Internetzugang, Web-Browser, mobil: iOS und Android Die Selbstbeteiligung der Bürger an medizinischer Prävention wird mit Blick auf das deutsche Gesundheitssystem und die steigende Lebenserwartung weiter wachsen. Das eröffnet Ihnen als Anbieter im Tourismus neue Marktchancen. Doch wie stellen sich Gäste ihren Gesundheitsurlaub überhaupt vor? Antworten geben Ihnen Monika Rulle, Wolfgang Hoffmann und Karin Kraft mit diesem Buch: Sie lernen die Bedürfnisse von Gesundheitstouristen kennen: Reisemotive, Erwartungshaltung, Zahlungsbereitschaft. Sie erhalten viele Anregungen für den Aufbau innovativer Angebote und Sie erfahren, wie Sie Saisonabhängigkeiten reduzieren können.
Aktualisiert: 2023-05-24
> findR *

mUTIG sEIN

mUTIG sEIN von Hoffmann,  Wolfgang
In seiner Autobiografie erzählt Wolfgang Hoffmann von seinem persönlichen Umgang mit der Diagnose Multiple Sklerose, die im Alter von 19 Jahren alles schlagartig änderte. Als ambitionierter Nachwuchssportler war er gefordert, sein bisheriges Leben und seine Ziele selbstkritisch zu reflektieren und sich neu zu orientieren. Er lernte mit viel Eigeninitiative und Mut, das Bestmögliche in jeder Situation zu erkennen. Sein unkonventioneller Umgang mit Rückschlägen und Erfolgserlebnissen prägte nachhaltig seine Begeisterung für die Themen Gesundheit und Bewegung. Mit kindlicher Neugier und permanenter Lernbereitschaft wiederentdeckte er neue Lebensfreude und gilt heute als gesund. Seine persönlichen Erfahrungen motivieren ihn, auch andere Menschen zu einem gesunden und ausgeglichenen Lebensstil zu verhelfen. Frei nach dem Motto »Jeder Mensch hat nur eine Gesundheit und um die sollte er sich selbst kümmern!« ist er stets bemüht, eine ganzheitliche Perspektive über das individuelle Wohlbefinden und die menschliche Leistungsfähigkeit zu vermitteln.
Aktualisiert: 2022-04-28
> findR *

Bruckner Jahrbuch / 1994/95/96

Bruckner Jahrbuch / 1994/95/96 von Boss,  Rainer, Brauneiss,  Leopold, Cohrs,  Gunnar, Grandjean,  Wolfgang, Gruber,  Gerold W., Harrandt,  Andrea, Harten,  Uwe, Hoffmann,  Wolfgang, Horn,  Erwin, Kurz,  Josef, Maier,  Elisabeth, Meran,  Christoph, Partsch,  Erich Wolfgang, Reiter,  Elisabeth, Roeder,  Thomas, Wessely,  Othmar
BRUCKNER-JAHRBUCH 1994/95/96 hrsg. von Othmar Wessely in Zusammenarbeit mit U. Harten, E. Maier, A. Harrandt, E. W. Partsch (1997) Bericht über das Bruckner-Fest Würzburg 7. bis 10. Oktober 1993 LEOPOLD BRAUNEISS: Zahlen und Proportionen in Bruckners Siebenter Symphonie WOLFGANG GRANDJEAN: Anton Bruckners frühe Scherzi THOMAS RÖDER: Zu Bruckners Scherzo: der „responsoriale” Thementyp, die Kadenz, die Coda und der Zyklus ELISABETH REITER: Nochmals: Die „Wagner-Zitate” - Funktion und Kontext ELISABETH MAIER: Originalgenie oder Epigone? Zum Problem der künstlerischen Beeinflussung bei Bruckner GEROLD W. GRUBER: Anton Bruckner, Streichquintett in F-Dur (WAB 112) RAINER BOSS: Die Fuge bei Anton Bruckner. Ein bedeutendes Kriterium seines Personalstils WOLFGANG HOFFMANN: „Sextaccord”-Folgen im geistlichen Vokalschaffen Anton Bruckners WOLFGANG HOFFMANN: Franziskanische Musiktheorie im Umkreis Anton Bruckners GUNNAR COHRS: Der Mikrofilm der Krakauer Bruckner-Skizzen in der Österreichischen Nationalbibliothek CHRISTOPH MERAN - ELISABETH MAIER: Anton Bruckner und Charles O'Hegerty. Zur Geschichte eines lange verschollenen Bruckner-Autographs ERWIN HORN: Anton Bruckner - Genie an der Orgel ANDREA HARRANDT: Die Bruckner-Klavieraufführungen im Wiener Akademischen Wagner-Verein JOSEF KURZ: Johann Evangelist Bruckner. Ein Lebensbild ERWIN HORN: Die Fahrten des Ludwig Kronawitter nach St. Florian ERICH WOLFGANG PARTSCH: „Unser berühmter Landsmann”. Zur Bruckner-Berichterstattung in der Steyrer Presse bis 1896
Aktualisiert: 2021-02-01
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Vorwort zur Schriftenreihe Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2021-08-12
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Vorwort zur Schriftenreihe Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2022-04-23
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Neeltje,  van den Berg, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik, Uwe,  Henker, Wolfgang,  Hoffmann
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2020-12-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Neeltje,  van den Berg, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik, Uwe,  Henker, Wolfgang,  Hoffmann
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2020-07-30
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Vorwort zur Schriftenreihe Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2019-08-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2019-08-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2023-03-22
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2023-03-22
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2023-03-22
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffman,  Wolfgang, Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2023-03-22
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2019-08-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffman,  Wolfgang, Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2019-08-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Diese Schriftenreihe folgt den wichtigsten Grundlagen der Sozialme- dizin. Das sind vor allem: • Die Medizinische Demografie • Die Allgemeine Epidemiologie • Die Allgemeine Sozialepidemiologie • Ausgewählte Probleme der speziellen Sozialepidemiologie • Die sozialmedizinischen Grundlagen der Gesundheitsökonomie • Systeme der Gesundheitssicherung • Systeme der Gesundheitsversorgung • Dienstleistungen, Inanspruchnahme, Regulierung und Steuerung der Krankenversorgung (Grundlagen der Versorgungsforschung) • Prävention und Gesundheitsförderung • Sozialmedizinische Aspekte der Gesundheits- und Sozialpolitik Die Orientierung auf „Grundlagen“ ist zugleich eine Einschränkung. Und es geht eher am Rande und an Beispielen um die Sozialmedizin wie sie sich spezifisch in Deutschland entwickelt hat und heute in For- schung und Praxis darstellt. Unverkennbar gibt es bei einer solchen Orientierung auf Grundlagen jedoch ein Problem: Es besteht in der universellen Bedeutung des Forschungsfeldes Sozialmedizin und seiner dennoch eher kümmerlichen Entwicklung, auch kenntlich an der fehlenden globalen Verbreitung dieser Fachbezeichnung. Das Forschungs- wie Praxisfeld ist heute weltweit unter vielen Begriffen subsummiert und so auch parzelliert. Der englischen Tradition aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend ist es in vielen Regionen heute unter „Public Health“ in anderen als „Soziale Hygiene“, wieder in anderen z.B. als Versorgungsmanage- ment, Sozialepidemiologie, Versorgungsforschung, Medizinische Soziologie oder Gesundheitsökonomie etabliert. Die Klärung der „richtigen“ Bezeichnung ist keine Absicht dieser Hefte. Es ist allerdings die Absicht, ein Forschungsfeld und seine praktischen Implikationen darzustellen. Von Sozialmedizin ist zu reden, weil Menschen biologische Individuen sind, die nur als gesellschaftliche (oder sozialen) Lebewesen leben können. Mehr als dies: Menschen können nur mittels ihrer gesellschaftlichen Lebensweise auch ihre Individualität entfalten. Dies hat selbstverständlich auch Folgen für die Entstehung und für die Verteilung von Krankheiten, für den Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen und die individuelle wie soziale Folgenbewältigung von Behinderungen und die von diesen bedingten Einschränkungen. Diese Zusammenhänge sind universell, wie sie auch spezifisch sind, je nach der Art der Lebensweisen, die menschliche Bevölkerungen teilen oder die sie voneinander unterscheiden. Soweit es sich um universelle Zusammenhänge handelt gelten sie grundsätzlich für den Menschen. Soweit sie hingegen spezifisch sind, sind sie es für die jeweiligen historischen, regionalen, zeitgeschichtlichen oder kulturellen Bedingungen. Die Schriftenreihe beginnt mit einer orientierenden Übersicht, die auch als eine „Zusammenfassung“ gelesen werden kann. Sie wendet sich an Studierende der Medizin, an Studierende und Experten des Public Health und des Versorgungs- und Versicherungsmanagements, vor allem aber auch an Fachärzte, die die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen anstreben. Das Wissen über die biologischen und die sozialen Grundlagen menschlicher Existenz begründen die Praxis der medizinischen Wissenschaften. Die sozialen Grundlagen umfassen im Besonderen die gesellschaftlichen Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften, die von diesen Lebensweisen geformten sozialen Strukturen mit den spezifischen Wirkungen auf die gesundheitlichen Verhältnisse. Ein maßgeblicher Aspekt der Lebensweisen von Bevölkerungen ist ihr Zugang zu medizinischen Hilfeleistungen. Für die Sozialmedizin sind die Ursachen sowie die Folgen des Wan- dels dieser Lebensweisen jeweils im Kontext des Wandels der gesundheitlichen Probleme sowie der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihr Forschungs- und Praxisfeld. Bevölkerungen und ihre Strukturen sind die Objekte der Forschung. Nicht nur die medizinischen Wissenschaften, auch die weltweit vor- findlichen Systemlösungen für ihre praktische Nutzung sind einem beständigen Wandel unterworfen. Dieser Wandel schafft ein eigenes Spannungsfeld, weil gesellschaftlicher Wandel zwar regelhaft Folgen für die gesundheitlichen Verhältnisse hat, diese aber für diesen Wan- del nicht zwingend auch normensetzend sind. Das schafft ein perma- nentes Spannungsfeld zu dem, was auch in einem gesellschaftlichen oder sozialen Kontext als Innovation bezeichnet werden kann. Die Fragen nach der Zukunft der Gesundheit und der Krankenversorgung folgt dem gesellschaftlichen Wandel. Die Antworten auf diese Fragen sind Angebote an den gesellschaftlichen Diskurs und an die Akteure des gesellschaftlichen Wandels. Innovation ist mit J. Schumpeter (1883-1950) eine beständige De- struktion des „Alten“. Sowohl die sozialmedizinische Forschung wie die Praxis der Sozialmedizin müssen sich mit dieser „Destruktion“ auseinandersetzen, sie ggf. forcieren und Alternativen prüfen. Allerdings: das setzt neue mehrheitlich akzeptierte Lösungen voraus und auch Mechanismen, für die Sicherung einer solchen „Mehrheit“ im Dschungel von partikularen Interessen und ihren „Mehrheitsma- chern“. Wandel folgt bestenfalls zeitversetzt dem innovativen An- spruch von Wissenschaft. Es ist immer auch die Frage zu beantworten, wie mehrheitliche Kon- sense entstehen, wie diese gegen Partikularinteressen geschützt und gefördert und bei positiver Bewährung auch erhalten werden können. Und natürlich: Auch der Wandel sozialmedizinischer Fragestellungen und Aufgaben hat seine eigene Geschichte. Diese ist Spiegel des gesellschaftlichen Wandels und zugleich Reflex auf ihn.
Aktualisiert: 2019-08-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Vorwort zu Heft 3 Die Epidemiologie ist sowohl als eigenständige Wissenschaft wie auch mit ihrem Methodenarsenal ein unverzichtbarer Teil der medizinischen Forschungslandschaft. Sie ist auch für die Sozialmedizin Teil ihrer essentiellen Grundlagen. Etwa seit den 1950er Jahren hat die Nutzung epidemiologischer Methoden eine erhebliche Erweiterung erfahren. Diese bezieht sich zunächst darauf, dass sich das Nutzungsfeld auf alle Krankheiten erweiterte, also nicht mehr nur für die quantitative Analytik übertragbarer Krankheiten und für die Vektoranalytik Anwendung fand. Sie fand nun in großer Breite auch in der Expositionsforschung vor allem in der Sozial-, Arbeits- und Umweltmedizin Anwendung. Die Epidemiologie wurde gleichsam zur Schlüsselwissenschaft bei der Identifikation von Gefährdungsunterschieden zwischen Gruppen von Personen in unterschiedlichen Lebenssituationen, mit unterschiedli-chen Lebensweisen und Gesundheitsressourcen. „Mögliches“ zu identifizieren, zu fördern oder zu verhindern wurde so zu einem ei-genständigen Handlungsfeld. Risiko und Chance wurden Gegen-stände systematischer Forschung. Allerdings gab es neben der Medizin weitere Interessenten, hier vor allem die nach Prinzipien der Risikoäquivalenz agierende Kranken- und Lebensversicherungswirtschaft. Epidemiologie wurde so auch ein Konfliktfeld der Akteure im pro und contra von fiskalischer, parafiska-lischer (hier vor allem solidarischer) sowie risikoselektiver Krankenver-sicherungen. Eine erhebliche Erweiterung erfuhr das Arbeitsfeld der Epidemiologie durch die großen bevölkerungsbasierten Interventionsstudien der 1970er Jahren in den USA. Sie folgten der Erwartung, es ließen sich mit prädiktiven Interventionen alle jene Sterbeursachen bekämpfen, die bei gestiegener mittlerer Lebensdauer und im Tausch gegen die „classic killers“, vor allem die Tuberkulose und die Ursachen der Säuglings-sterblichkeit, nun die Todesursachenlisten anführten. Unvermeidbar wurde die Epidemiologie so auch zu einem Brennpunkt in den Aus-einandersetzungen um gesundheits- und versorgungspolitische In-teressen zwischen den Polen Mengenausweitung und Begrenzung auf diagnostische und therapeutische Interventionen nach den Maßstäben von Notwendigkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit. Vor diesem Hintergrund erweiterte sich das Verständnis der Epidemi-ologie auf alle quantitativen Studien in der Medizin, vor allem auch auf klinische Studien. In der Folge verbreitete sich eine Sicht, die letztlich jede Anwendung mathematisch-statistischer Methoden dann auch der Epidemiologie zurechnete. Diese Sicht wird hier nicht geteilt. Konstitutiv für das Verständnis des Forschungsfeldes „Epidemiologie“ bleibt hier die Sicht, dass es sich um die Lehre von Krankheiten, ihren Ursachen und Risikofaktoren, und den Möglichkeiten, dagegen zu intervenieren handelt, also um die Wis-senschaft von den Ursachen der Bewegung von inzidenten und prä-valenten Fällen, darunter Gefährdungsänderungen für das Leben und die Gesundheit der Menschen im Ablauf der Zeit. Dieses Studienin-teresse war zwar nicht wirklich neu, verlangte allerdings, die traditionelle Deutung von Epidemien als Folgen einer Übertragung von Krank-heitsursachen von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch zu er-weitern. Unter dieser Voraussetzung ist für dieses Heft unseres „Kompendiums der Sozialmedizin“ die Epidemiologie die Grundlage der Analytik aller Gesundheitsprobleme, die auf Bevölkerungsebene dargestellt werden können. Sie ist Teil, der Public Health Wissenschaften, der Sozialme-dizin, der Versorgungsforschung und aller weiteren Wissenschaften und Anwendungsgebieten mit analogen analytischen Bedarfen. Ärztinnen und Ärzte, die sich speziell dem Arbeitsfeld der medizinisch gutachtlichen Expertise zuwenden wollen, werden in der Epidemiologie eine ihrer wichtigen wissenschaftlichen Grundlagen finden, hier aber auch die Dilemmata der Begutachtung. Diese erwachsen daraus, dass es die Qualifikation des Gutachters sein muss, probabilistische Aus-sagen aus Studien auf deterministisch kausale Zusammenhangsfragen einer Expertise zum einzelnen Fall anzuwenden. Dies wird letztlich nur gelingen, wenn reflektierte Erfahrung und die Abwägung der Mög-lichkeiten und der Grenzen quantitativer epidemiologischer Analytik zueinander finden. Die Herausgeber
Aktualisiert: 2019-08-07
> findR *

Kompendium der Sozialmedizin

Kompendium der Sozialmedizin von Hoffmann,  Wolfgang, Niehoff,  Jens-Uwe, Niehoff,  Max-Erik
Vorwort zu Heft 3 Die Epidemiologie ist sowohl als eigenständige Wissenschaft wie auch mit ihrem Methodenarsenal ein unverzichtbarer Teil der medizinischen Forschungslandschaft. Sie ist auch für die Sozialmedizin Teil ihrer essentiellen Grundlagen. Etwa seit den 1950er Jahren hat die Nutzung epidemiologischer Methoden eine erhebliche Erweiterung erfahren. Diese bezieht sich zunächst darauf, dass sich das Nutzungsfeld auf alle Krankheiten erweiterte, also nicht mehr nur für die quantitative Analytik übertragbarer Krankheiten und für die Vektoranalytik Anwendung fand. Sie fand nun in großer Breite auch in der Expositionsforschung vor allem in der Sozial-, Arbeits- und Umweltmedizin Anwendung. Die Epidemiologie wurde gleichsam zur Schlüsselwissenschaft bei der Identifikation von Gefährdungsunterschieden zwischen Gruppen von Personen in unterschiedlichen Lebenssituationen, mit unterschiedli-chen Lebensweisen und Gesundheitsressourcen. „Mögliches“ zu identifizieren, zu fördern oder zu verhindern wurde so zu einem ei-genständigen Handlungsfeld. Risiko und Chance wurden Gegen-stände systematischer Forschung. Allerdings gab es neben der Medizin weitere Interessenten, hier vor allem die nach Prinzipien der Risikoäquivalenz agierende Kranken- und Lebensversicherungswirtschaft. Epidemiologie wurde so auch ein Konfliktfeld der Akteure im pro und contra von fiskalischer, parafiska-lischer (hier vor allem solidarischer) sowie risikoselektiver Krankenver-sicherungen. Eine erhebliche Erweiterung erfuhr das Arbeitsfeld der Epidemiologie durch die großen bevölkerungsbasierten Interventionsstudien der 1970er Jahren in den USA. Sie folgten der Erwartung, es ließen sich mit prädiktiven Interventionen alle jene Sterbeursachen bekämpfen, die bei gestiegener mittlerer Lebensdauer und im Tausch gegen die „classic killers“, vor allem die Tuberkulose und die Ursachen der Säuglings-sterblichkeit, nun die Todesursachenlisten anführten. Unvermeidbar wurde die Epidemiologie so auch zu einem Brennpunkt in den Aus-einandersetzungen um gesundheits- und versorgungspolitische In-teressen zwischen den Polen Mengenausweitung und Begrenzung auf diagnostische und therapeutische Interventionen nach den Maßstäben von Notwendigkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit. Vor diesem Hintergrund erweiterte sich das Verständnis der Epidemi-ologie auf alle quantitativen Studien in der Medizin, vor allem auch auf klinische Studien. In der Folge verbreitete sich eine Sicht, die letztlich jede Anwendung mathematisch-statistischer Methoden dann auch der Epidemiologie zurechnete. Diese Sicht wird hier nicht geteilt. Konstitutiv für das Verständnis des Forschungsfeldes „Epidemiologie“ bleibt hier die Sicht, dass es sich um die Lehre von Krankheiten, ihren Ursachen und Risikofaktoren, und den Möglichkeiten, dagegen zu intervenieren handelt, also um die Wis-senschaft von den Ursachen der Bewegung von inzidenten und prä-valenten Fällen, darunter Gefährdungsänderungen für das Leben und die Gesundheit der Menschen im Ablauf der Zeit. Dieses Studienin-teresse war zwar nicht wirklich neu, verlangte allerdings, die traditionelle Deutung von Epidemien als Folgen einer Übertragung von Krank-heitsursachen von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch zu er-weitern. Unter dieser Voraussetzung ist für dieses Heft unseres „Kompendiums der Sozialmedizin“ die Epidemiologie die Grundlage der Analytik aller Gesundheitsprobleme, die auf Bevölkerungsebene dargestellt werden können. Sie ist Teil, der Public Health Wissenschaften, der Sozialme-dizin, der Versorgungsforschung und aller weiteren Wissenschaften und Anwendungsgebieten mit analogen analytischen Bedarfen. Ärztinnen und Ärzte, die sich speziell dem Arbeitsfeld der medizinisch gutachtlichen Expertise zuwenden wollen, werden in der Epidemiologie eine ihrer wichtigen wissenschaftlichen Grundlagen finden, hier aber auch die Dilemmata der Begutachtung. Diese erwachsen daraus, dass es die Qualifikation des Gutachters sein muss, probabilistische Aus-sagen aus Studien auf deterministisch kausale Zusammenhangsfragen einer Expertise zum einzelnen Fall anzuwenden. Dies wird letztlich nur gelingen, wenn reflektierte Erfahrung und die Abwägung der Mög-lichkeiten und der Grenzen quantitativer epidemiologischer Analytik zueinander finden. Die Herausgeber
Aktualisiert: 2023-03-22
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Hoffmann, Wolfgang

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonHoffmann, Wolfgang ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Hoffmann, Wolfgang. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Hoffmann, Wolfgang im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Hoffmann, Wolfgang .

Hoffmann, Wolfgang - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Hoffmann, Wolfgang die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Hoffmann, Wolfgang und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.