Neben umfangreichen Studien, die ihn als Theoretiker ausweisen, publizierte Nikolaj Bucharin, seit der Gründung der Kommunistischen Internationale Mitglied des Exekutivkomitees, Chefredakteur der "Prawda", der Regierungszeitung "Iswestija" und Mitglied der Kommunistischen Akademie und der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, regelmäßig in der Tagespresse. In der Sowjetunion und im Ausland hatte er als streitbarer und origineller Publizist einen Namen. Er wandte sich Fragen der Imperialismus-, Revolutions- und Staatstheorie, der Politischen Ökonomie des Sozialismus, der Philosophie, der Kultur- und Ideologietheorie zu. Nach seiner Ausschaltung aus dem politischen Leben der UdSSR im Jahre 1929 erschienen seine Artikel und Bücher nicht mehr regelmäßig, denn er galt als "Renegat und Abweichler". Dem Gefangenen des Parteiapparates war es bis zu seiner Verhaftung 1937 noch gestattet, auf dem Gebiet der Wissenschaftstheorie und -organisation zu arbeiten und sein Land auf Kongressen in Paris und London zu vertreten. Während der "Untersuchungshaft" im Inneren Gefängnis der Lubjanka verfaßte Bucharin, einer der Hauptangeklagten im 3. Moskauer Schauprozeß 1938 einen autobiographischen Roman, eine Abhandlung über den "Sozialismus und seine Kultur" und die "Philosophischen Arabesken". Das hier bibliographierte Lebenswerk umfaßt ca. 3.500 Titel und wird unter Einbeziehung des Bucharin-Fonds aus dem Russischen Staatsarchiv für Sozialpolitische Geschichte (RGASPI) nach Artikeln, monographischen Arbeiten sowie Bucharins Korrespondenz erstmals vollständig erschlossen. Zusätzlich sind mehr als 400 Hinweise auf Werkausgaben sowie Publikationen über Leben und Werk von Bucharin aus den Jahren 1988-2005 dokumentiert.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Zur Genealogie des Schreckens Moskau 1936–1938 -- Vorbemerkung -- CHRONIK -- 1936 -- 1937 -- 1938 -- ANHANG -- Angeklagte in den Moskauer Schauprozessen 1936, 1937 und 1938 -- Führende KPdSU-Funktionäre -- Führende Staatsfunktionäre der UdSSR -- Wirtschaftsfunktionäre bei Stalin von 1929 bis 1941 -- Besucher in Stalins Kabinett im Kreml von 1936 bis 1938 -- Zentraler Apparat des NKVD unter Jagoda, Ezov und Berija -- Strukturen des NKVD der UdSSR Juli 1934 bis Februar 1941 -- VERZEICHNISSE -- Abkürzungen -- Zitierte Literatur -- Redner auf dem Februar-März-Plenum des ZK der KPdSU(B) 1937 -- Beschlüsse des ZK der KPdSU(B) und der Regierung der UdSSR -- Befehle, Rundschreiben, Telegramme und Weisungen des NKVD der UdSSR -- Vom NKVD aufgedeckte Verschwörungen, Maßnahmen und Operationen des NKVD, Prozesse -- In der Chronik erwähnte NKVD-Gefängnisse und Besserungsarbeitslager -- Zeitungen und Zeitschriften -- Ortsverzeichnis -- Kommentiertes Namenverzeichnis
Aktualisiert: 2023-05-29
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In dieser Edition werden zum ersten Mal Vorbereitung und Gründung der Kommunistischen Internationale vor 90 Jahren in Moskau vollständig dokumentiert und sämtliche auf dem Kongress in Moskau 1919 gehaltenen Reden, eingereichten Berichte sowie angenommenen Erklärungen und Beschlüsse berücksichtigt. Neben Übersetzungen aus dem Russischen werden bisher unbekannte deutschsprachige Ausarbeitungen von Delegierten und Organisatoren der Gründungskonferenz der Komintern, die im Russischen Staatsarchiv für sozialpolitische Geschichte in Moskau aufbewahrt werden, veröffentlicht. Zusätzlich zu den hier veröffentlichten Konferenzmaterialien enthält das Buch biographische Angaben zu allen identifizierten Delegierten, Journalisten sowie führenden russischen Kommunisten, die mit der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Gründungskongresses der kommunistischen Weltorganisation beschäftigt waren. Der Band präsentiert eine Bildersammlung, die in dieser Vollständigkeit ebenfalls zum ersten Mal publiziert wird, und ist mit seinen Dokumenten und Abbildungen sowie mit seinem umfangreichen wissenschaftlichen Apparat das Standardwerk zur Komintern-Gründung.
Aktualisiert: 2023-05-29
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In dieser Edition werden zum ersten Mal Vorbereitung und Gründung der Kommunistischen Internationale vor 90 Jahren in Moskau vollständig dokumentiert und sämtliche auf dem Kongress in Moskau 1919 gehaltenen Reden, eingereichten Berichte sowie angenommenen Erklärungen und Beschlüsse berücksichtigt. Neben Übersetzungen aus dem Russischen werden bisher unbekannte deutschsprachige Ausarbeitungen von Delegierten und Organisatoren der Gründungskonferenz der Komintern, die im Russischen Staatsarchiv für sozialpolitische Geschichte in Moskau aufbewahrt werden, veröffentlicht. Zusätzlich zu den hier veröffentlichten Konferenzmaterialien enthält das Buch biographische Angaben zu allen identifizierten Delegierten, Journalisten sowie führenden russischen Kommunisten, die mit der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Gründungskongresses der kommunistischen Weltorganisation beschäftigt waren. Der Band präsentiert eine Bildersammlung, die in dieser Vollständigkeit ebenfalls zum ersten Mal publiziert wird, und ist mit seinen Dokumenten und Abbildungen sowie mit seinem umfangreichen wissenschaftlichen Apparat das Standardwerk zur Komintern-Gründung.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Neben umfangreichen Studien, die ihn als Theoretiker ausweisen, publizierte Nikolaj Bucharin, seit der Gründung der Kommunistischen Internationale Mitglied des Exekutivkomitees, Chefredakteur der "Prawda", der Regierungszeitung "Iswestija" und Mitglied der Kommunistischen Akademie und der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, regelmäßig in der Tagespresse. In der Sowjetunion und im Ausland hatte er als streitbarer und origineller Publizist einen Namen. Er wandte sich Fragen der Imperialismus-, Revolutions- und Staatstheorie, der Politischen Ökonomie des Sozialismus, der Philosophie, der Kultur- und Ideologietheorie zu. Nach seiner Ausschaltung aus dem politischen Leben der UdSSR im Jahre 1929 erschienen seine Artikel und Bücher nicht mehr regelmäßig, denn er galt als "Renegat und Abweichler". Dem Gefangenen des Parteiapparates war es bis zu seiner Verhaftung 1937 noch gestattet, auf dem Gebiet der Wissenschaftstheorie und -organisation zu arbeiten und sein Land auf Kongressen in Paris und London zu vertreten. Während der "Untersuchungshaft" im Inneren Gefängnis der Lubjanka verfaßte Bucharin, einer der Hauptangeklagten im 3. Moskauer Schauprozeß 1938 einen autobiographischen Roman, eine Abhandlung über den "Sozialismus und seine Kultur" und die "Philosophischen Arabesken". Das hier bibliographierte Lebenswerk umfaßt ca. 3.500 Titel und wird unter Einbeziehung des Bucharin-Fonds aus dem Russischen Staatsarchiv für Sozialpolitische Geschichte (RGASPI) nach Artikeln, monographischen Arbeiten sowie Bucharins Korrespondenz erstmals vollständig erschlossen. Zusätzlich sind mehr als 400 Hinweise auf Werkausgaben sowie Publikationen über Leben und Werk von Bucharin aus den Jahren 1988-2005 dokumentiert.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Aktualisiert: 2023-05-29
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HEPPENER: DAS PROBLEM DER FREIHEIT IM LICHTE DES WISS E-BOOK
Aktualisiert: 2023-05-29
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Berichte der Geheimpolizei über Bevölkerungsstimmungen in Diktaturen im 20. Jahrhundert
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Henrik Bispinck,
Martin K. Dimitrov,
Petr Dvorácek,
Roger Engelmann,
Bernd Florath,
Jens Gieseke,
Wladislaw Hedeler,
Ronny Heidenreich,
Lukasz Kaminski,
Daniela Münkel,
Elke Stadelmann-Wenz,
Rudolf Stöber,
Tomas Vilimek
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Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili (1878–1953), genannt Stalin, Nachfolger von Lenin, hat als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion den Verlauf der Geschichte seines Landes und der Welt entscheidend geprägt. Sein Name (»Mann aus Stahl«) war für Kampfgefährten wie für Opponenten Programm. Die einen würdigten ihn als »Lenin von heute« und sahen in ihm den »Lokomotivführer der Weltgeschichte«, die anderen warnten vor dem »Totengräber der Revolution« und beschuldigten ihn des Genozids am eigenen Volk. Stalin polarisierte. Unter seinem Banner hofften viele, den Weg in eine lichte Zukunft zu finden, während für diejenigen, die einen anderen Weg wählten, der Bruch mit dem Stalinismus als System am Anfang stand. Heute ist Stalin aktueller denn je. Er symbolisiert den Aufstieg der Sowjetunion zur Weltmacht, den die heutige politische Führung in Moskau wieder zurückerlangen möchte. Umso dringlicher stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen, hinter Legenden verborgenen Leben.
Aktualisiert: 2023-05-18
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1908 veröffentlichte Lenin sein Werk »Materialismus und Empiriokritizismus«, das später dem Marxismus-Leninismus als der geschichtsphilosophische Grundlagentext überhaupt galt. Es ist eine heftige Kritik an den Anschauungen von Alexander Bogdanow, der den Marxismus mit den Philosophien von Ernst Mach, Wilhelm Ostwald und Richard Avenarius zu verbinden versuchte. Zwei Jahre später erschien Bogdanows Antwort unter dem Titel »Glauben und Wissenschaft«. Die Ausklammerung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Philosophie, so Bogdanow, verenge die Philosophie auf eine Ideologie. Weder in der ersten deutschen Ausgabe von Lenins Buch 1927 noch in der 40-bändigen Werkausgabe gibt es einen Hinweis auf Bogdanows Antwort. Auch in der Sekundärliteratur ist sie erst nach 1990 stärker rezipiert worden. Mit der vorliegenden Ausgabe erscheint Bogdanows Erwiderung das erste Mal auf Deutsch – ergänzt durch eine ideengeschichtliche Einordnung von Maja Soboleva und eine politische Rahmung von Wladislaw Hedeler.
Aktualisiert: 2023-05-18
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1908 veröffentlichte Lenin sein Werk »Materialismus und Empiriokritizismus«, das später dem Marxismus-Leninismus als der geschichtsphilosophische Grundlagentext überhaupt galt. Es ist eine heftige Kritik an den Anschauungen von Alexander Bogdanow, der den Marxismus mit den Philosophien von Ernst Mach, Wilhelm Ostwald und Richard Avenarius zu verbinden versuchte. Zwei Jahre später erschien Bogdanows Antwort unter dem Titel »Glauben und Wissenschaft«. Die Ausklammerung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Philosophie, so Bogdanow, verenge die Philosophie auf eine Ideologie. Weder in der ersten deutschen Ausgabe von Lenins Buch 1927 noch in der 40-bändigen Werkausgabe gibt es einen Hinweis auf Bogdanows Antwort. Auch in der Sekundärliteratur ist sie erst nach 1990 stärker rezipiert worden. Mit der vorliegenden Ausgabe erscheint Bogdanows Erwiderung das erste Mal auf Deutsch – ergänzt durch eine ideengeschichtliche Einordnung von Maja Soboleva und eine politische Rahmung von Wladislaw Hedeler.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili (1878–1953), genannt Stalin, Nachfolger von Lenin, hat als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion den Verlauf der Geschichte seines Landes und der Welt entscheidend geprägt. Sein Name (»Mann aus Stahl«) war für Kampfgefährten wie für Opponenten Programm. Die einen würdigten ihn als »Lenin von heute« und sahen in ihm den »Lokomotivführer der Weltgeschichte«, die anderen warnten vor dem »Totengräber der Revolution« und beschuldigten ihn des Genozids am eigenen Volk. Stalin polarisierte. Unter seinem Banner hofften viele, den Weg in eine lichte Zukunft zu finden, während für diejenigen, die einen anderen Weg wählten, der Bruch mit dem Stalinismus als System am Anfang stand. Heute ist Stalin aktueller denn je. Er symbolisiert den Aufstieg der Sowjetunion zur Weltmacht, den die heutige politische Führung in Moskau wieder zurückerlangen möchte. Umso dringlicher stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen, hinter Legenden verborgenen Leben.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Kaum ein Mensch hat das 20. Jahrhundert so geprägt wie Jossif Stalin. Seine Opfer verfluchten unter der Folter den Tag seiner Geburt, seine Anhänger glaubten sich heldenhaft, wenn sie mit seinem Namen auf den Lippen fielen. Stalin war der illegitime Erbe der russischen Revolution des Jahres 1917. Ab 1922 als Generalsekretär für die Organisation der Kommunistischen Partei der Sowjetunion zuständig, riß er binnen weniger Jahre alle Macht an sich. Das gelang ihm nicht zuletzt, weil die führenden Revolutionäre auf den halbgebildeten Georgier – der vierschrötig und mit schlechten Manieren daherkam – herabsahen und ihn deshalb unterschätzten. Am Ende hat er alle ausgelöscht. Gerade seine »Einfachheit« und »Volkstümlichkeit« waren es, die es Stalin gestatteten, sich als der geradlinige »Große Steuermann« zu inszenieren – eine Strategie, die in einem obrigkeitsgläubigen Bauernland wie dem riesigen russischen Reich verfing. Noch heute wird der Massenmörder von nicht wenigen Menschen verehrt – überall auf der Welt.
Aus dem Inhalt:
»Warum seid ihr gekommen?«
Vom Priesterseminar in den Kreml
Soso – die Kindheit
Dschugaschwili – der Seminarist
Koba – der Räuber
Stalin – der Volkskommissar
Druschkow – der Generalissimus
Chosjain – der Tod des Diktators
Texte von Jossif Wissarionowitsch Stalin
Zum Tode Lenins. Rede auf dem II. Sowjetkongress der UdSSR, 26. Januar 1924
Unterredung mit dem deutschen Schriftsteller Emil Ludwig, 13. Dezember 1931
Unterredung mit Roy Howard, Vorsitzender des amerikanischen Zeitungskonzerns »Scripps-Howard Newspapers«, 1. März 1936
Über die Mängel der Parteiarbeit und die Maßnahmen zur Liquidierung der trotzkistischen und sonstigen Doppelzüngler. Schlußwort auf dem Plenum des ZK der KPdSU(B), 5. März 1937
Rede des Genossen J. W. Stalin beim Empfang im Kreml zu Ehren der Befehlshaber der Truppen der Roten Armee, 24. Mai 1945
Rede J. W. Stalins auf dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, 14. Oktober 1952
Über Jossif Wissarionowitsch Stalin
Wladimir Lenin: Brief an den Parteitag
Henri Barbusse: In den Schranken der Geschichte
Leo Trotzki: Vorwort zu Stalin. Eine Biographie
Anhang
Ausgewählte Daten
Abkürzungsverzeichnis
Biographische Angaben
Jossif Wissarionowitsch Stalin – Werk und Rezeption
Ausgabe der Werke
Zur Biographie
Aktualisiert: 2023-05-12
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Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili (1878–1953), genannt Stalin, Nachfolger von Lenin, hat als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion den Verlauf der Geschichte seines Landes und der Welt entscheidend geprägt. Sein Name (»Mann aus Stahl«) war für Kampfgefährten wie für Opponenten Programm. Die einen würdigten ihn als »Lenin von heute« und sahen in ihm den »Lokomotivführer der Weltgeschichte«, die anderen warnten vor dem »Totengräber der Revolution« und beschuldigten ihn des Genozids am eigenen Volk. Stalin polarisierte. Unter seinem Banner hofften viele, den Weg in eine lichte Zukunft zu finden, während für diejenigen, die einen anderen Weg wählten, der Bruch mit dem Stalinismus als System am Anfang stand. Heute ist Stalin aktueller denn je. Er symbolisiert den Aufstieg der Sowjetunion zur Weltmacht, den die heutige politische Führung in Moskau wieder zurückerlangen möchte. Umso dringlicher stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen, hinter Legenden verborgenen Leben.
Aktualisiert: 2023-05-12
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1908 veröffentlichte Lenin sein Werk »Materialismus und Empiriokritizismus«, das später dem Marxismus-Leninismus als der geschichtsphilosophische Grundlagentext überhaupt galt. Es ist eine heftige Kritik an den Anschauungen von Alexander Bogdanow, der den Marxismus mit den Philosophien von Ernst Mach, Wilhelm Ostwald und Richard Avenarius zu verbinden versuchte. Zwei Jahre später erschien Bogdanows Antwort unter dem Titel »Glauben und Wissenschaft«. Die Ausklammerung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Philosophie, so Bogdanow, verenge die Philosophie auf eine Ideologie. Weder in der ersten deutschen Ausgabe von Lenins Buch 1927 noch in der 40-bändigen Werkausgabe gibt es einen Hinweis auf Bogdanows Antwort. Auch in der Sekundärliteratur ist sie erst nach 1990 stärker rezipiert worden. Mit der vorliegenden Ausgabe erscheint Bogdanows Erwiderung das erste Mal auf Deutsch – ergänzt durch eine ideengeschichtliche Einordnung von Maja Soboleva und eine politische Rahmung von Wladislaw Hedeler.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Lenin - Schlüssel zum Verständnis eines Jahrhunderts
Lenin - ein Fanatiker und Putschist, ein Visionär und Held? Wolfgang Ruge geht in dieser außergewöhnlichen politischen Biografie dem Phänomen Lenin nach, zeigt ihn in seiner Widersprüchlichkeit und trifft damit nicht nur die persönliche Tragik des Revolutionärs, sondern die Tragik der sozialen Revolution überhaupt. Ruge zeigt, wie ein ursprünglich auf die Befreiung der arbeitenden Klassen gerichteter Vorsatz unter konkreten historischen Bedingungen immer unkenntlicher wird und schließlich in eine unvorstellbar opferreiche, repressive Herrschaftspraxis mündet.
Ruge zieht eine Bilanz auch seiner eigenen Lebensträume und Irrwege - mit beinahe zerstörerischer Rücksichtslosigkeit. Ein Alterswerk, aus dem Nachlass von seinem Sohn Eugen Ruge und Wladislaw Hedeler herausgegeben, in dem es Wolfgang Ruge gelingt, die Spannung und Wucht des Geschichtsprozesses auf mitunter beklemmende Weise zu entfesseln.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Schaut man auf die Linke in Europa, so zeigt sich fast überall ein Bild des Niedergangs und der Ratlosigkeit. Die Ursachen für die gegenwärtige Krise liegen nicht nur in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern wurden durch ihn „nur“ verstärkt. Sie liegen tiefer. Und sie haben Gründe nicht nur in dilettantischer Politik des Spitzenpersonals, falschen politischen Akzentsetzungen und Feigheit vor dem bürgerlichen Mainstream. Sondern es gibt sozio-struktuelle Ursachen, die damit zusammenhängen, dass auf den Spätkapitalismus des 21. Jahrhunderts und seine Verwerfungen viele Antworten aus dem 20. Jahrhundert nicht mehr passen. Außerhalb des Schwerpunkts setzt sich Ulrich Busch mit dem neu erwachten Interesse am Kommunismus auseinander und sondiert, ob der Begriff geeignet ist, um über langfristige gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren. Rainer Land fragt danach, welche Chancen der Green New Deal bietet, um die globale ökologische und soziale Krise der Gegenwart zu bewältigen. Und Christopher Wimmer schildert, wie arme Menschen mit der gesellschaftlichen Zuschreiben „unverdienter Armut“ umgehen.
Aktualisiert: 2023-01-05
Autor:
Lutz Brangsch,
Michael Brie,
Ulrich Busch,
Paolo Chiocchetti,
Erhard Crome,
Wladislaw Hedeler,
Cornelia Hildebrandt,
Rainer Land,
Dieter Segert,
Georg Spitaler,
Christoph Sebastian Widdau,
Christopher Wimmer
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Der heute fast vergessene Julius Zederbaum (Martow) (1873–1923) zählte zu Beginn seiner politischen Laufbahn zu Lenins Kampfgefährten. Nach der von ihm abgelehnten Oktoberrevolution der Bolschewiki 1917 gehörte er zu den international bekanntesten marxistischen Theoretikern der Menschewiki und sachkundigsten Kritikern Lenins. Martow war 1895 der Erfinder des Namens »Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse«, lehnte in der Programmdebatte 1903 das Konzept der »Partei neuen Typs« ab, hatte 1917 die Idee zur Rückreise der russischen Emigranten durch Deutschland, propagierte die Diktatur der Demokratie statt der Diktatur des Proletariats und plädierte – ab 1920 im deutschen Exil – für die Gründung einer anderen, für ihn wahrhaften Internationale. Seine letzte Ruhe fand der zu früh verstorbene Sozialist auf dem Urnenfriedhof im Berliner Wedding.
Aktualisiert: 2023-02-28
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Wie wirkt sich Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine auf die Wirtschafts-, Sozial-, Finanz- und Geldpolitik in der Europäischen Union aus? Diese Frage wird uns alle in der nächsten Zeit noch intensiv beschäftigen. Das aktuelle Heft entstand unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine, der Zunahme politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten in der Welt sowie daraus erwachsender Konflikte und Probleme. Der Schwerpunkt „Neue Geldpolitik. Theoretische Grundlagen und monetäre Praxis“ behandelt das Thema daher als Teil der wirtschaftlichen Gesamtsituation und unter dem Aspekt der Suche nach Lösungen für die Probleme, wie sie seit der großen Finanzkrise 2007/08 bestehen. Dabei geht es vor allem um eine prinzipielle Einordnung und Interpretation der Geldpolitik als inhärentem Bestandteil der allgemeinen Wirtschaftspolitik, um das Verhältnis von Theorie und Praxis auf dem Gebiet des Geldes und der Finanzen, um eine Beurteilung der aktuellen Geldpolitik der EZB und um die kritische Würdigung und Auseinandersetzung mit dem gegenwärtig vielleicht wichtigsten Ansatz für eine geldpolitische Neuausrichtung, der Modern Monetary Theory (MMT). Außerdem in diesem Heft: Loïc Wacquant fragt, welche Lehren aus der Geschichte des Konzepts der Unterklasse gezogen werden sollten. Und Michael Thomas referiert am Beispiel Ostdeutschlands die Kritik an Ergebnissen und Begrifflichkeiten der Transformationsdebatte und regt einen Dialog zwischen Zeitgeschichte und Transformationsforschung an.
Aktualisiert: 2022-06-16
Autor:
Ulrich Busch,
Judith Dellheim,
Dirk Ehnts,
Wladislaw Hedeler,
Michael Heine,
Arne Heise,
Fritz Helmedag,
Hansjörg Herr,
Jeremy Leaman,
Christian Müller,
Georg Quaas,
Dieter Segert,
Michael Thomas,
Udo Tietz,
Loïc Wacquant
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Mit Relativität vertraut, lieferte Albert Einstein nicht nur theoretische Beiträge zur Raumzeit, sondern auch zur Einsamkeits-Semantik: „Ich lebe in jener Einsamkeit, die peinvoll ist in der Jugend, aber köstlich in den Jahren der Reife.“ Damit ist klar: Einsamkeit gleicht keinem Newtonschen Gesetz, das Menschen notwendig zu Boden zwingt. Vielmehr variieren Begriff, Phänomen und damit assoziierte Strukturen historisch, sozial und biografisch. Ob wir in einem präzedenzlosen „Zeitalter der Einsamkeit“ leben, wie die britische Ökonomin Noorena Hertz meint, ob Einsamkeit mit der Corona-Pandemie allgegenwärtig geworden ist und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedroht, oder ob ein medialer Einsamkeitsdiskurs Ängste lediglich verstärkt und Einsamkeit dagegen positiv als kreativer Raum der Freiheit gelten kann – der Themenschwerpunkt widmet sich diesen und anderen Fragen in einem, um im Bild zu bleiben, relativen Bezugssystem perspektivisch und disziplinär vielfältiger Beiträge. Außerhalb des Schwerpunkts stehen zwei Jubiläen im Fokus: Vor 50 Jahren, am 2. März 1972, veröffentlichte der Club of Rome den berühmten Bericht über die „Grenzen des Wachstums“. Petra Dobner und Jasper Finkeldey befassen sich in einer kritischen Würdigung mit der Entstehungsgeschichte, dem Inhalt und der Methode dieser Studie. Vor 100 Jahren, am 15. Januar 1922, wurde der Schriftsteller Franz Fühmann geboren. An seine 1963 erschienene Erzählung „Barlach in Güstrow“ erinnert Kirsten Thietz. Die Novelle handelt nicht zuletzt von der Einsamkeit des großen, von den Nationalsozialisten verfemten Künstlers Ernst Barlach (1870–1938). Ralf Klausnitzer lädt uns ein in Fühmanns Bibliothek, die 1984, als der ebenso produktive wie vielseitige Autor starb, mehr als 18.000 Bände umfasste. Er stellt die zur Bibliothek gehörenden Zettelkästen sowie ausgewählte Werke vor und bringt uns damit Fühmann als Sammler, Leser und Literatenfreund näher.
Aktualisiert: 2022-04-28
Autor:
Cornelia Bogen,
Ulrich Busch,
Marie-Kristin Döbler,
Petra Dobner,
Jasper Finkeldey,
Florian Hannig,
Wladislaw Hedeler,
Jonathan Holst,
Ralf Klausnitzer,
Johannes Peisker,
Britta-Marie Schenk,
Janosch Schobin,
Angelika Schwarz,
Dieter Segert,
Kirsten Thietz,
Mika Toyota,
Kathrin Wittler,
Alexandra Zierold
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