Boris Groys

Boris Groys von Groys,  Boris
 In einer Zeit, in der der Austausch mit der Welt meist über das Internet erfolgt, wird dieser vorwiegend durch Vorgaben und Formate der Suchmaschine Google reguliert, die für den Philosophen und Medientheoretiker Boris Groys damit die traditionelle Rolle der Philosophie und Religion eingenommen hat. Philosophische Vorläufer für das Auflösen von Diskursen, die Emanzipation der Wörter von grammatikalischen Strukturen und damit ihre Gleichstellung, wie es von der »philosophischen Maschine« Google betrieben wird, reichen von Platon über den Strukturalismus de Saussures bis zur Dekonstruktion Derridas. Eine weitere Entsprechung findet die Entstehung kontextbefreiter Wortwolken in der Avantgarde-Kunst des 20. Jahrhundert, speziell der Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre. Als eine der Folgen der radikalen Befreiung der Wörter benennt Groys den » Kampf um den Zugang zur Wahrheit als solcher – verstanden als die Gesamtsumme aller materiell existierenden Kontexte. Er ist ein Kampf um das utopische Ideal des freien Informationsflusses – der freien Wanderschaft befreiter Wörter durch die Gesamtheit des gesellschaftlichen Raums«.          Der Philosoph, Kunstkritiker und Medientheoretiker Boris Groys (*1947) ist Global Distinguished Professor an der Faculty of Arts and Science der New York University.      Sprache: Deutsch/Englisch 
Aktualisiert: 2023-06-02
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DADALENIN

DADALENIN von Borland,  Jenny, Ganahl,  Rainer, Groys,  Boris, Hartle,  Johan F.
DADA and Lenin had more in common than is usually assumed. DADALENIN points to some of the tragicomic aspects of their parallel and overlapping artistic and political histories in order to question the unfulfilled legacy of the avant-garde. DADA is founded in the Cabaret Voltaire in Zurich's Spiegelgasse a stone’s throw from the apartment where Lenin, in Swiss exile, is writing his book on Imperialism. This historical coincidence opens up fundamental questions concerning the relation between aesthetic avant-garde and political vanguard. In Rainer Ganahl’s voluminous series of works DADA and Lenin are abundant sources of historical imagination. To dive into the historical situation Ganahl uses a variety of artistic media and techniques—ranging from animation movies to theatre performances, from ink drawings to bronze sculptures, departing from a number of historical details and catch phrases, from the no-man’s land between porn, terror and the history of the avant-gardes. Co-editor Johan F. Hartle’s text situates DADALENIN in the development of Rainer Ganahl’s work and reconstructs it in the context of current debates on the artistic and political avantgarde. DADALENIN thus appears as a reflection of numerous key motifs of contemporary cultural theory, indirectly haunting us in all kinds of monstrous alliances. The interview with Jenny Borland discusses the concrete rationale of Ganahl’s artistic production—its media, techniques and logics of development. Boris Groys discusses DADALENIN’s perspective on the history of the avant-garde in light of the major events in 20th century Russian and European history to conclude that “All of history is Dadaist” (Groys).
Aktualisiert: 2023-05-29
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DADALENIN

DADALENIN von Borland,  Jenny, Ganahl,  Rainer, Groys,  Boris, Hartle,  Johan F.
DADA and Lenin had more in common than is usually assumed. DADALENIN points to some of the tragicomic aspects of their parallel and overlapping artistic and political histories in order to question the unfulfilled legacy of the avant-garde. DADA is founded in the Cabaret Voltaire in Zurich's Spiegelgasse a stone’s throw from the apartment where Lenin, in Swiss exile, is writing his book on Imperialism. This historical coincidence opens up fundamental questions concerning the relation between aesthetic avant-garde and political vanguard. In Rainer Ganahl’s voluminous series of works DADA and Lenin are abundant sources of historical imagination. To dive into the historical situation Ganahl uses a variety of artistic media and techniques—ranging from animation movies to theatre performances, from ink drawings to bronze sculptures, departing from a number of historical details and catch phrases, from the no-man’s land between porn, terror and the history of the avant-gardes. Co-editor Johan F. Hartle’s text situates DADALENIN in the development of Rainer Ganahl’s work and reconstructs it in the context of current debates on the artistic and political avantgarde. DADALENIN thus appears as a reflection of numerous key motifs of contemporary cultural theory, indirectly haunting us in all kinds of monstrous alliances. The interview with Jenny Borland discusses the concrete rationale of Ganahl’s artistic production—its media, techniques and logics of development. Boris Groys discusses DADALENIN’s perspective on the history of the avant-garde in light of the major events in 20th century Russian and European history to conclude that “All of history is Dadaist” (Groys).
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Muse im Pelz

Die Muse im Pelz von Groys,  Boris
Das Liebesmodell, das Leopold von Sacher-Masoch in seinen Werken, auch in seinem bekanntesten Roman Venus im Pelz ausführt, kreist nach Boris Groys ganz zentral um die Frage nach der Dauer der Liebe und darum, dass die Evidenz der Liebe keine Dauer hat, die über den Augenblick hinausgeht; eine Einsicht, die Wanda sich längst zu eigen gemacht hat, nur Severin, ihr ›Sklave‹, muss als Schriftsteller, dessen Arbeit Zeit, also Dauer verlangt, dieser Einsicht widerstehen. Die Massenkultur ist eine Kultur der augenblicklichen Evidenz und der spontanen, flüchtigen Liebe. Der Augenblick der Evidenz manifestiert sich heute nämlich als Augenblick des Kaufs und des Verkaufs, als Augenblick einer kommerziellen Transaktion. Es handelt sich um eine Evidenz, die als Manifestation der ultimativen Wahrheit anerkannt wird und nach keiner zusätzlichen Legitimation mehr verlangt. In einem geistreichen und ideensprühenden Essay bringt Groys seine Deutung der masochistischen Grundsituation mit Phänomenen der gegenwärtigen Kulturrezeption und zentralen Fragen der Philosophie zusammen. Die paradigmatische Figur in der Kunst unserer Zeit ist offensichtlich nicht mehr der individuelle Künstler, sondern die Pop-(oder Rock- oder Hiphop-) Gruppe. Und Pop-Gruppen werden nach dem Grad der aktuellen Verbreitung ihrer Produktion beurteilt. Der masochistische Genuss ist für Autoren nach der avantgardistischen Position und nach der Camp-Sensibilität 'einer der wenigen, die uns noch geblieben sind'.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Muse im Pelz

Die Muse im Pelz von Groys,  Boris
Das Liebesmodell, das Leopold von Sacher-Masoch in seinen Werken, auch in seinem bekanntesten Roman Venus im Pelz ausführt, kreist nach Boris Groys ganz zentral um die Frage nach der Dauer der Liebe und darum, dass die Evidenz der Liebe keine Dauer hat, die über den Augenblick hinausgeht; eine Einsicht, die Wanda sich längst zu eigen gemacht hat, nur Severin, ihr ›Sklave‹, muss als Schriftsteller, dessen Arbeit Zeit, also Dauer verlangt, dieser Einsicht widerstehen. Die Massenkultur ist eine Kultur der augenblicklichen Evidenz und der spontanen, flüchtigen Liebe. Der Augenblick der Evidenz manifestiert sich heute nämlich als Augenblick des Kaufs und des Verkaufs, als Augenblick einer kommerziellen Transaktion. Es handelt sich um eine Evidenz, die als Manifestation der ultimativen Wahrheit anerkannt wird und nach keiner zusätzlichen Legitimation mehr verlangt. In einem geistreichen und ideensprühenden Essay bringt Groys seine Deutung der masochistischen Grundsituation mit Phänomenen der gegenwärtigen Kulturrezeption und zentralen Fragen der Philosophie zusammen. Die paradigmatische Figur in der Kunst unserer Zeit ist offensichtlich nicht mehr der individuelle Künstler, sondern die Pop-(oder Rock- oder Hiphop-) Gruppe. Und Pop-Gruppen werden nach dem Grad der aktuellen Verbreitung ihrer Produktion beurteilt. Der masochistische Genuss ist für Autoren nach der avantgardistischen Position und nach der Camp-Sensibilität 'einer der wenigen, die uns noch geblieben sind'.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Boris Groys

Boris Groys von Groys,  Boris
 In einer Zeit, in der der Austausch mit der Welt meist über das Internet erfolgt, wird dieser vorwiegend durch Vorgaben und Formate der Suchmaschine Google reguliert, die für den Philosophen und Medientheoretiker Boris Groys damit die traditionelle Rolle der Philosophie und Religion eingenommen hat. Philosophische Vorläufer für das Auflösen von Diskursen, die Emanzipation der Wörter von grammatikalischen Strukturen und damit ihre Gleichstellung, wie es von der »philosophischen Maschine« Google betrieben wird, reichen von Platon über den Strukturalismus de Saussures bis zur Dekonstruktion Derridas. Eine weitere Entsprechung findet die Entstehung kontextbefreiter Wortwolken in der Avantgarde-Kunst des 20. Jahrhundert, speziell der Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre. Als eine der Folgen der radikalen Befreiung der Wörter benennt Groys den » Kampf um den Zugang zur Wahrheit als solcher – verstanden als die Gesamtsumme aller materiell existierenden Kontexte. Er ist ein Kampf um das utopische Ideal des freien Informationsflusses – der freien Wanderschaft befreiter Wörter durch die Gesamtheit des gesellschaftlichen Raums«.          Der Philosoph, Kunstkritiker und Medientheoretiker Boris Groys (*1947) ist Global Distinguished Professor an der Faculty of Arts and Science der New York University.      Sprache: Deutsch/Englisch 
Aktualisiert: 2023-04-21
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Philosophie der Sorge

Philosophie der Sorge von Groys,  Boris
Zur menschlichen Existenz gehört elementar die Sorge. Sie besitzt vielerlei Formen: Fürsorge, Selbstsorge, Pflege oder medizinische Vorsorge. Spätestens mit der Pandemie wurde klar, dass der Körper nicht mehr Privatbesitz des Subjekts ist. Stattdessen wurde das leibliche Wohl beinahe vollständig sozialisiert, bürokratisiert und politisiert. Das Ich scheint die Selbstbestimmung an ein Gesundheits-System abgetreten zu haben. Der Philosoph Boris Groys lotet in seinem neuen Buch aus, ob und wie diese Autonomie wieder zurückgewonnen werden kann.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Philosophie der Sorge

Philosophie der Sorge von Groys,  Boris, Stauder,  Thomas
Zur menschlichen Existenz gehört elementar die Sorge. Sie besitzt vielerlei Formen: Fürsorge, Selbstsorge, Pflege oder medizinische Vorsorge. Spätestens mit der Pandemie wurde klar, dass der Körper nicht mehr Privatbesitz des Subjekts ist. Stattdessen wurde das leibliche Wohl beinahe vollständig sozialisiert, bürokratisiert und politisiert. Das Ich scheint die Selbstbestimmung an ein Gesundheits-System abgetreten zu haben. Der Philosoph Boris Groys lotet in seinem neuen Buch aus, ob und wie diese Autonomie wieder zurückgewonnen werden kann.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Alexander Kosolapov. Gewand der Ökonomie

Alexander Kosolapov. Gewand der Ökonomie von Dergatchev,  Dmitri, Groys,  Boris, Kosolapov,  Alexander, Velminski,  Wladimir
Die Arbeit Kaviar-Ikone wurde 2005 während einer laufenden Gruppenausstellung in der Tretjakow-Galerie nach Beschwerden von religiösen Vertretern entfernt; bis heute ist das Bild in Russland verboten. Im Buch gibt der Künstler anhand früherer Werke und einiger nicht realisierter Projekte Einblick in sein Schaffen. Mit einem Vorwort von Boris Groys
Aktualisiert: 2020-07-01
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Das Buch der Opritschniks

Das Buch der Opritschniks von Dergatchev,  Dmitri, Groys,  Boris, Ogarev,  Leonid, Schloßberger,  Anja, Schwarzstein,  Yaroslav, Sorokin,  Vladimir, Tretner,  Andreas, Velminski,  Wladimir
Das Buch der Opritschniks ist ein schillernder Hybrid, der wie ein altrussischer Cyberpunk-Comic gelesen werden kann. In der Formensprache von Iwan Bilibins russischen Märchenillustrationen sowie Moebius‘ »Sternenwanderern« und Enki Bilals »Treibjagd«, erlaubt es einen Blick hinter die Welt des schönen Scheins — mitten hinein ins Antlitz der Macht. Der Kreml als zuckerweiße, süße Droge, eine dunkel leuchtende Christus-Erlöser-Kathedrale, die Wände mit Märtyrer-Schmerzensbildern überzogen, windschnittige feuerrote Schlitten vor der Geheimdienstzentrale Lubjanka, Zechgelage und Banjaszenen im Männerbund mit Folterspielchen — ergänzt um Vladimir Sorokins Kalligrafien, die ihn zu seinen beruflichen Anfängen als Buchillustrator, Maler und konzeptioneller Künstler zurückführen.
Aktualisiert: 2020-07-12
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Ilya Kabakov

Ilya Kabakov von Groys,  Boris, Kabakov,  Emilia, Kabakov,  Ilya, Mengham,  Rod, Petzinger,  Renate, Rattemeyer,  Volker, Storr,  Robert
Ilya Kabakov (geb. 1933) ist einer der heute international bedeutendsten und einflussreichsten Künstler aus der ehemaligen Sowjetunion. Nach dem 2003 erschienenen zweibändigen Werkverzeichnis von Kabakovs Installationen folgt nun erstmals eine vollständige Übersicht über Kabakovs Gemälde. Analytischer Kern sind die 130 in Moskau entstandenen Arbeiten aus der Zeit zwischen 1957 und 1987, als Kabakov in seinen Bildern imaginäre Charaktere schuf, um die Banalität des Lebensalltags in der Sowjetunion zu porträtieren – ein geradezu sardonischer Kommentar zu den nie eingelösten Versprechungen und Utopien des Systems, zugleich aber auch eine Parabel auf die menschliche Fähigkeit zum Überleben. Im Werkverzeichnis werden sämtliche kyrillischen Texte auf diesen Bildern und ebenso alle dazu von Ilya Kabakov selber verfassten Kommentare in deutscher und englischer ÜberSetzung wiedergegeben.
Aktualisiert: 2022-05-25
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Kosmismus

Kosmismus von Groys,  Boris, Vidokle,  Anton
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verfolgten die russischen Denker und Denkerinnen des Kosmismus das Ziel, die Menschen durch Technologie unsterblich zu machen. Auf diese Weise sollte das christliche Versprechen der Wiederauferstehung im Hier und Jetzt eingelöst werden. Eine zentrale Rolle spielten bei diesem Unterfangen die Künste, die aufgrund ihrer Fähigkeit Dinge zu verewigen, als den Naturwissenschaften und der Medizin ebenbürtig angesehen wurden. Ausgehend vom historischen Kosmismus nimmt der Band angesichts neuer philosophischer Strömungen wie Spekulativer Realismus, Neuer Materialismus sowie Transhumanismus den Materialismus als zentralen Denkmodus des 20. Jahrhunderts in den Blick. Auf den Spuren aufeinanderfolgender Generationen von Künstler*innen, die seit der historischen Avantgarde vom Kosmismus geprägt wurden, wird dessen utopisches Potenzial erkundet.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Wie man ein Arschloch wird

Wie man ein Arschloch wird von Albers,  Irene, Binswanger,  Hans Christoph, Castorf,  Frank, Goethe,  Johann Wolfgang, Groys,  Boris, Hegemann,  Carl, Kaiser,  Sebastian, Schönthaler,  Philipp
Anläßlich der wahrscheinlich letzten Premiere Frank Castorfs an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz erscheint dieser "Crashkurs in faustischem Denken, das nach 200 Jahren vielleicht gerade an sein Ende kommt." Ich verwünsche alles, was diesem Publikum irgend an mir gefällt. Ja, wenn ich es noch irgend dahin bringen könnte, dass ich eine Werk verfasste, dass die Deutschen mich noch 50 oder 100 Jahre hintereinander recht gründlich verwünschten und aller Orten und Enden mir nichts als Übles nachsagten – das sollte mich außer Maßen ergötzen. (Johann Wolfgang von Goethe, 21. Juni 1818) Warum soll man so ein Werk wie Faust überhaupt auf die Bühne bringen? Zunächst einmal, weil man mit dem Faust machen kann, was man will. Bei Goethe findet sich für jede Interpretation eine Begründung. Und während er dem ersten Teil noch eine klare Form gibt, schreibt er im zweiten einfach, was ihm Spaß macht. Das Wort Fragment habe ich nirgends so oft gelesen, wie bei Goethe. Er macht die Türen auf zur Welt und saugt alles auf, was um ihn herum passiert. Kurz vor seinem Tod sagt er: „Mein Werk ist das eines Kollektivwesens, und es trägt den Namen Goethe.“ (Frank Castorf, 12. Dezember 2016) Aus dem Inhalt: - Mit welcher Freude, welchem Nutzen wirst du den Cursum durchschmarutzen? - „Tumult, Gewalt und Unsinn“ - Ambivalenzen des Antikolonialismus - Die Dynamik der Kolonisierung - Das Faustische ist das Vergängliche und eine Fotostrecke von LSD Herausgegeben von Carl Hegemann. Mit Irene Albers, Daniel Binswanger, Hans Christoph Binswanger, Frank Castorf, Boris Groys, Sebastian Kaiser, Leonard Neumann und Philipp Schönthaler.
Aktualisiert: 2021-01-01
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Tolstoi und Nietzsche

Tolstoi und Nietzsche von Groys,  Boris, Schestow,  Leo, Strasser,  Nadja
Die Verwandtschaft der Antipoden "Professor Riehl hat richtig bemerkt, daß Nietzsche nicht zum Lehrer taugt. Nietzsche ist in einem ständigen Experimentieren begriffen, er stellt Versuche mit sich selber an. Allein, sollte die Philosophie nur für Schüler da sein? Natürlich bedarf die Jugend einer Anleitung, einer Antwort auf die Frage: Was soll man tun? Es liegt aber keine Veranlassung vor, sich mit dieser Frage an Nietzsche, Dostojewski oder Tolstoi zu wenden, d.h. also an Menschen, dieaus dem üblichen Lebensgleise herausgeschleudert wurden. Hätten wir auch sonst keine anderen Gründe, so sprächen doch schon die Veränderlichkeit ihrer Überzeugung gegen sie als Lehrmeister. Wie sollte man ihnen eine junge Seele anvertrauen, wenn sie selber nicht für den morgigen Tag einstehen können? So hat Graf Tostoi, der dem Familienleben Lewins so eine feierliche Apotheose bereitete, einige Jhre später nach der "Anna Karenina", - den "Tod des Iwan Iljitsch" und später auch noch die Kreuzersonate" geschrieben. Lewins Familienleben wird uns als musterhaft empfohlen, während Posdnyschow sagt: "Wir haben wie die Schweine gelebt". Für Nietzsche gab es nur eine Frage: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Erinnert man sich wohl dieser schlichten, doch von namenlosem Leid und Bitternis erfüllten Worte? Auf diese Frage kann es nur eine Antwort geben: sowohl die menschliche Wissenschaft, die sich dem durchschnittlichen Alltagsleben angepasst hat, als auch die menschliche Moral, die Normen rechtfertigt, die dem Mittelmaß zum Fundament dienen, heiligt, gen Himmel hebt, zum Gesetz macht("Das fromme Gedenken Rostows", "das Gute ist Gott") sind erlogen."
Aktualisiert: 2021-11-04
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Die Vernunft an die Macht

Die Vernunft an die Macht von Di Blasi,  Luca, Groys,  Boris, Hösle,  Vittorio, Jongen,  Marc
Mit dem Kommunismus ist ein politisches Modell gescheitert, das konsequent auf die vernünftige Planung von Wirtschaft und Gesellschaft setzte. Die Jahrzehnte währenden Erfahrungen mit dieser 'Vernunft an der Macht' haben das Vertrauen in die Macht der Vernunft ein weiteres Mal erschüttert. Allerdings ist mittlerweile deutlich geworden, dass der Rückzug staatlichen Einflusses und der Verzicht auf rationale Planung einem destruktiven Spiel der Marktkräfte und postdemokratischen Tendenzen die Bühne überlassen. Mit Boris Groys und Vittorio Hösle trafen in der HfG Karlsruhe zwei Philosophen aufeinander, die in ihrer Gegensätzlichkeit und gleichzeitigen Nähe ideale Protagonisten der vom ICI Berlin organisierten Reihe 'Spannungsübungen' waren. Ausgehend von der politischen Situation der Gegenwart entwickelte sich eine grundsätzliche Debatte über Macht und Ohnmacht der Vernunft in der Moderne. Das in zauberbergartiger Eleganz ausgetragene Streitgespräch verliert auch in der gedruckten Form nichts von seiner Faszination.
Aktualisiert: 2019-07-02
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