Reineke Fuchs mit Zeichnungen von Oswald Jarisch

Reineke Fuchs mit Zeichnungen von Oswald Jarisch von Gärtner,  Steffen, Goethe,  Johann Wolfgang, Jarisch,  Oswald, Oettel,  Gunter
Nachwort Mehr als ein Jahrzehnt liegt die Ausstellung zurück, die der Zittauer Geschichts- und Museumsverein im Jahre 2002 anlässlich des 100. Geburtstages des Zittauer Malers und Insektenfotografen Oswald Jarisch gestaltete. Bei der Vorbereitung der Schau begegnete den Ausstellungsmachern dessen Illustrationsreihe zu Goethes „Reineke Fuchs“, aus der einige wenige Blätter dann auch gezeigt werden konnten. Diese Federzeichnungen fanden ob ihrer hohen Qualität, ihrer Lebendigkeit und den anthropomorphen Tierdarstellungen von großer Ausdruckskraft viel Aufmerksamkeit. Und so entstand der Plan, nun viele Jahre nach der Entstehung der Zeichnungen, die Idee Oswald Jarischs zu einer illustrierten Ausgabe des „Reineke Fuchs“ zu verwirklichen, zu dem nunmehr vorliegenden Buch. Natürlich war es reizvoll, die Arbeiten eines Künstlers aus unserer Stadt mit einem Werk der Weltliteratur verknüpft zu sehen; ausschlaggebend, das Buch zu machen, war aber der ganz eigene Zugang, den Oswald Jarisch mit seinen lebendigen Zeichnungen zu Goethes Epos gefunden hat, Arbeiten, die ihn verdientermaßen in eine Reihe von Künstlern stellen, die sich tiefgehend mit Goethes Reineke-Versen beschäftigt, ihre Eindrücke davon in individuellster Weise ins Bild gesetzt haben. Der in Zittau geborene Oswald Jarisch, dessen Leidenschaft für Zeichnung, Malerei und die Natur sich schon im Kindesalter zeigte, ließ sich in seiner Heimatstadt zunächst zum Flachglasmaler ausbilden. Nach Jahren der Wanderschaft in Süddeutschland und zwischenzeitlicher Rückkehr nach Zittau begann er 1925, unterstützt vom Zittauer Textilfabrikanten Hermann Schubert, ein Studium an der Dresdner Kunstakademie und genoss dort, mit besonderem Blick auf die Porträt- und Figurenmalerei, die Lehre bei Richard Müller, Ferdinand Dorsch und Max Feldbauer. 1927 ging er nach München und wurde Privatschüler bei Edmund Steppes. Von diesem Landschaftsmaler bekam Jarisch wohl wichtige Impulse für seine Märchendarstellungen, die ihm in der Folge reichlich Anerkennung brachten. Nach Lebensstationen auf der Schwäbischen Alb, einer Landschaft, die mit ihrer Vielfältigkeit seinem Drang zu Studien in der Natur entgegenkam, und im thüringischen Mühlhausen als freischaffender Künstler, kehrte er 1934 in die heimatliche Oberlausitz zurück. Der hier folgende Lebensabschnitt bescherte ihm, auch von außerhalb, umfangreichere Aufträge im Bereich der baugebundenen Kunst wie die Gestaltung von Glasmalereifenstern und Wandmalereien, die ihm das harte Leben als Künstler mildern halfen. Die Einberufung im Jahre 1941 zur Wehrmacht und damit zum Kriegsdienst an der Ostfront schnitt tief in seinen Lebensweg ein. Seine akademische Ausbildung im Bereich der bildenden Kunst qualifizierte ihn dort für den Einsatz als Kriegsmaler. Gegen Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft geraten, konnte er im Lager im lettischen Mitau, da die sowjetischen Offiziere dort seine künstlerischen Begabungen erkannten, gemeinsam mit anderen Malern in einer Kunstmalerwerkstatt arbeiten. Hier fertigte er insbesondere Porträts dieser Offiziere und von deren Angehörigen, auch Kopien von Werken berühmter russischer Meister, und konnte so aus seiner dadurch auch materiell etwas gehobenen Position heraus seinem von einer schweren Krankheit gezeichneten Künstlerkollegen Willy Müller-Lückendorf bei dessen Genesung beistehen. Hier in der Gefangenschaft entstanden auch, wohl zumeist in den Nachtstunden, beeindruckende und berührende grafische Blätter zum Themenkreis Krieg und Gefangenschaft, daneben die Illustrationsfolge zu Goethes „Reineke Fuchs“. Diese Federzeichnungen konnte er bei seiner Rückkehr in die Heimat 1948 mit nach Hause bringen, fand aber in dieser von Nöten geprägten Zeit leider keinen Verlag für seine Reineke-Zeichnungen. Im folgenden Jahrzehnt arbeitete er wieder als freischaffender Künstler und, da der Lebensunterhalt so für sich und seine Familie kaum zu bestreiten war, als Maler und Grafiker in verschiedenen Werbefirmen in Zittau. In dieser Zeit wandte er sich zunehmend wieder dem Studium der Natur zu, nun insbesondere den Insekten in ihren Lebensräumen, fotografierte und präparierte diese und bildete sich autodidaktisch zu einem anerkannten Entomologen aus. Folgerichtig war im Jahre 1960 seine Berufung an das Institut für Forstwissenschaften in Eberswalde, wohin er auch mit seiner Familie umsiedelte. Seine hochklassigen Fotografien und Zeichnungen von Insekten fanden Eingang in zahlreiche entomologische Publikationen. Oswald Jarisch starb 1979 in Eberswalde. Mehr als hundert Federzeichnungen umfasst die Illustrationsreihe von Oswald Jarisch zu Goethes „Reineke Fuchs“, einhundertundelf zeigt dieses Buch. Insgesamt sind einhundertunddreizehn Blätter bekannt, einschließlich derjenigen, wovon es zwei oder auch drei Versionen gibt. Möglicherweise sind solche, und auch einige wenige andere Blätter, später, in der Zeit nach der Kriegsgefangenschaft, entstanden. Etwa siebzig Jahre lang verbrachten die Blätter in Mappen und wurden nur sehr selten, und dann auch nur vereinzelt und in Auswahl, ans Licht geholt und der Öffentlichkeit zu Gesicht gebracht, harrten so ihrer Vereinigung mit dem Goetheschen Text. Hohe Zeit war es, dass diese nun vollzogen wurde, denn Oswald Jarisch standen in der Kriegsgefangenschaft für seine Arbeiten nur mindere Papierqualitäten zur Verfügung, so dass sich verschiedene Blätter nun nicht mehr im besten Zustand befinden. Was hat Oswald Jarisch, im Milieu eines von vielerlei Schwierigkeiten und Entbehrungen gezeichneten Lagerlebens, wohl bewogen, sich mit dem „Reineke Fuchs“ von Goethe auseinanderzusetzen, diese Verse in Bilder zu transformieren? Vielleicht waren es ja gerade diese Schwierigkeiten, Entbehrungen und Nöte, der Krieg und die Gefangenschaft, bedrohliche Situationen, die einerseits die Kameradschaft und die Bereitschaft, dem anderen zu helfen und zu teilen, fördern, die es andererseits aber auch an sich haben, ungute Eigenschaften und Verhaltensweisen des Menschen besonders zutage treten zu lassen; Eigenschaften und Verhaltensweisen wie etwa Tücke, Niedertracht und Lüge, Gier und Habsucht, Hochmut und Geringschätzung, Untreue und Verrat, Verleumdung und Grausamkeit; Eigenschaften und Verhaltensweisen, wie sie Johann Wolfgang Goethe in seinem zeitlosen Epos, in die Tierwelt übertragen, in unnachahmlicher Weise aufgezeigt hat. Oswald Jarischs meisterliches Können in der Tier- und Märchendarstellung und im Figürlichen waren die Voraussetzung dafür, dass es ihm gelungen ist, in seinen Zeichnungen die vermenschlichten Tiergestalten glaubhaft mit menschlicher Gestik und Gebärdensprache zu versehen, menschliche Bewegungsabläufe in diese Gestalten einzubringen. Betrachten wir die Federzeichnungen in ihrer Gesamtheit, so stellen wir fest, dass sie stilistisch eine Einheit bilden, dass es aber doch Unterschiede gibt: Manche der Zeichnungen sind durch eine dichte und kurze Federstrichführung gekennzeichnet, andere sind luftiger und lockerer gehalten. Und das verwendet Jarisch bei verschiedenen Blättern auch als Mittel zur Hervorhebung: Wichtige der tierischen Gestalten oder Personen oder auch solche im Vordergrund sind in dichterer Strichführung gezeichnet als andere. Insgesamt gesehen ist es vielleicht so, dass die Zeichnungen, die in die zweite Hälfte des Epos gehören, luftiger sind als die zur ersten Hälfte gehörigen. Setzen wir voraus, dass Oswald Jarisch in der Abfolge der Gesänge gezeichnet hat, gibt es in dieser Hinsicht möglicherweise so etwas wie eine Entwicklungslinie. Bezeichnet oder betitelt hat Jarisch die einzelnen Blätter nicht und auch nicht konsequent nummeriert. Dennoch war es möglich, alle Blätter den einzelnen Textpassagen zuzuordnen, ein Zeichen dafür, dass er mit seinen Zeichnungen diszipliniert der Erzählfolge Goethes nachgegangen ist. Vielleicht hätte der ja auch selbst zeichnerisch tätige Goethe Oswald Jarischs bildnerische Umsetzung seiner Verse zu schätzen gewusst, vielleicht hätte er ja einen harmonischen Gleichklang zwischen seiner Dichtung und Jarischs Zeichnungen verspürt – wir wissen es nicht.
Aktualisiert: 2023-05-08
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Reineke Fuchs mit Zeichnungen von Oswald Jarisch

Reineke Fuchs mit Zeichnungen von Oswald Jarisch von Gärtner,  Steffen, Goethe,  Johann Wolfgang, Jarisch,  Oswald, Oettel,  Gunter
Nachwort Mehr als ein Jahrzehnt liegt die Ausstellung zurück, die der Zittauer Geschichts- und Museumsverein im Jahre 2002 anlässlich des 100. Geburtstages des Zittauer Malers und Insektenfotografen Oswald Jarisch gestaltete. Bei der Vorbereitung der Schau begegnete den Ausstellungsmachern dessen Illustrationsreihe zu Goethes „Reineke Fuchs“, aus der einige wenige Blätter dann auch gezeigt werden konnten. Diese Federzeichnungen fanden ob ihrer hohen Qualität, ihrer Lebendigkeit und den anthropomorphen Tierdarstellungen von großer Ausdruckskraft viel Aufmerksamkeit. Und so entstand der Plan, nun viele Jahre nach der Entstehung der Zeichnungen, die Idee Oswald Jarischs zu einer illustrierten Ausgabe des „Reineke Fuchs“ zu verwirklichen, zu dem nunmehr vorliegenden Buch. Natürlich war es reizvoll, die Arbeiten eines Künstlers aus unserer Stadt mit einem Werk der Weltliteratur verknüpft zu sehen; ausschlaggebend, das Buch zu machen, war aber der ganz eigene Zugang, den Oswald Jarisch mit seinen lebendigen Zeichnungen zu Goethes Epos gefunden hat, Arbeiten, die ihn verdientermaßen in eine Reihe von Künstlern stellen, die sich tiefgehend mit Goethes Reineke-Versen beschäftigt, ihre Eindrücke davon in individuellster Weise ins Bild gesetzt haben. Der in Zittau geborene Oswald Jarisch, dessen Leidenschaft für Zeichnung, Malerei und die Natur sich schon im Kindesalter zeigte, ließ sich in seiner Heimatstadt zunächst zum Flachglasmaler ausbilden. Nach Jahren der Wanderschaft in Süddeutschland und zwischenzeitlicher Rückkehr nach Zittau begann er 1925, unterstützt vom Zittauer Textilfabrikanten Hermann Schubert, ein Studium an der Dresdner Kunstakademie und genoss dort, mit besonderem Blick auf die Porträt- und Figurenmalerei, die Lehre bei Richard Müller, Ferdinand Dorsch und Max Feldbauer. 1927 ging er nach München und wurde Privatschüler bei Edmund Steppes. Von diesem Landschaftsmaler bekam Jarisch wohl wichtige Impulse für seine Märchendarstellungen, die ihm in der Folge reichlich Anerkennung brachten. Nach Lebensstationen auf der Schwäbischen Alb, einer Landschaft, die mit ihrer Vielfältigkeit seinem Drang zu Studien in der Natur entgegenkam, und im thüringischen Mühlhausen als freischaffender Künstler, kehrte er 1934 in die heimatliche Oberlausitz zurück. Der hier folgende Lebensabschnitt bescherte ihm, auch von außerhalb, umfangreichere Aufträge im Bereich der baugebundenen Kunst wie die Gestaltung von Glasmalereifenstern und Wandmalereien, die ihm das harte Leben als Künstler mildern halfen. Die Einberufung im Jahre 1941 zur Wehrmacht und damit zum Kriegsdienst an der Ostfront schnitt tief in seinen Lebensweg ein. Seine akademische Ausbildung im Bereich der bildenden Kunst qualifizierte ihn dort für den Einsatz als Kriegsmaler. Gegen Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft geraten, konnte er im Lager im lettischen Mitau, da die sowjetischen Offiziere dort seine künstlerischen Begabungen erkannten, gemeinsam mit anderen Malern in einer Kunstmalerwerkstatt arbeiten. Hier fertigte er insbesondere Porträts dieser Offiziere und von deren Angehörigen, auch Kopien von Werken berühmter russischer Meister, und konnte so aus seiner dadurch auch materiell etwas gehobenen Position heraus seinem von einer schweren Krankheit gezeichneten Künstlerkollegen Willy Müller-Lückendorf bei dessen Genesung beistehen. Hier in der Gefangenschaft entstanden auch, wohl zumeist in den Nachtstunden, beeindruckende und berührende grafische Blätter zum Themenkreis Krieg und Gefangenschaft, daneben die Illustrationsfolge zu Goethes „Reineke Fuchs“. Diese Federzeichnungen konnte er bei seiner Rückkehr in die Heimat 1948 mit nach Hause bringen, fand aber in dieser von Nöten geprägten Zeit leider keinen Verlag für seine Reineke-Zeichnungen. Im folgenden Jahrzehnt arbeitete er wieder als freischaffender Künstler und, da der Lebensunterhalt so für sich und seine Familie kaum zu bestreiten war, als Maler und Grafiker in verschiedenen Werbefirmen in Zittau. In dieser Zeit wandte er sich zunehmend wieder dem Studium der Natur zu, nun insbesondere den Insekten in ihren Lebensräumen, fotografierte und präparierte diese und bildete sich autodidaktisch zu einem anerkannten Entomologen aus. Folgerichtig war im Jahre 1960 seine Berufung an das Institut für Forstwissenschaften in Eberswalde, wohin er auch mit seiner Familie umsiedelte. Seine hochklassigen Fotografien und Zeichnungen von Insekten fanden Eingang in zahlreiche entomologische Publikationen. Oswald Jarisch starb 1979 in Eberswalde. Mehr als hundert Federzeichnungen umfasst die Illustrationsreihe von Oswald Jarisch zu Goethes „Reineke Fuchs“, einhundertundelf zeigt dieses Buch. Insgesamt sind einhundertunddreizehn Blätter bekannt, einschließlich derjenigen, wovon es zwei oder auch drei Versionen gibt. Möglicherweise sind solche, und auch einige wenige andere Blätter, später, in der Zeit nach der Kriegsgefangenschaft, entstanden. Etwa siebzig Jahre lang verbrachten die Blätter in Mappen und wurden nur sehr selten, und dann auch nur vereinzelt und in Auswahl, ans Licht geholt und der Öffentlichkeit zu Gesicht gebracht, harrten so ihrer Vereinigung mit dem Goetheschen Text. Hohe Zeit war es, dass diese nun vollzogen wurde, denn Oswald Jarisch standen in der Kriegsgefangenschaft für seine Arbeiten nur mindere Papierqualitäten zur Verfügung, so dass sich verschiedene Blätter nun nicht mehr im besten Zustand befinden. Was hat Oswald Jarisch, im Milieu eines von vielerlei Schwierigkeiten und Entbehrungen gezeichneten Lagerlebens, wohl bewogen, sich mit dem „Reineke Fuchs“ von Goethe auseinanderzusetzen, diese Verse in Bilder zu transformieren? Vielleicht waren es ja gerade diese Schwierigkeiten, Entbehrungen und Nöte, der Krieg und die Gefangenschaft, bedrohliche Situationen, die einerseits die Kameradschaft und die Bereitschaft, dem anderen zu helfen und zu teilen, fördern, die es andererseits aber auch an sich haben, ungute Eigenschaften und Verhaltensweisen des Menschen besonders zutage treten zu lassen; Eigenschaften und Verhaltensweisen wie etwa Tücke, Niedertracht und Lüge, Gier und Habsucht, Hochmut und Geringschätzung, Untreue und Verrat, Verleumdung und Grausamkeit; Eigenschaften und Verhaltensweisen, wie sie Johann Wolfgang Goethe in seinem zeitlosen Epos, in die Tierwelt übertragen, in unnachahmlicher Weise aufgezeigt hat. Oswald Jarischs meisterliches Können in der Tier- und Märchendarstellung und im Figürlichen waren die Voraussetzung dafür, dass es ihm gelungen ist, in seinen Zeichnungen die vermenschlichten Tiergestalten glaubhaft mit menschlicher Gestik und Gebärdensprache zu versehen, menschliche Bewegungsabläufe in diese Gestalten einzubringen. Betrachten wir die Federzeichnungen in ihrer Gesamtheit, so stellen wir fest, dass sie stilistisch eine Einheit bilden, dass es aber doch Unterschiede gibt: Manche der Zeichnungen sind durch eine dichte und kurze Federstrichführung gekennzeichnet, andere sind luftiger und lockerer gehalten. Und das verwendet Jarisch bei verschiedenen Blättern auch als Mittel zur Hervorhebung: Wichtige der tierischen Gestalten oder Personen oder auch solche im Vordergrund sind in dichterer Strichführung gezeichnet als andere. Insgesamt gesehen ist es vielleicht so, dass die Zeichnungen, die in die zweite Hälfte des Epos gehören, luftiger sind als die zur ersten Hälfte gehörigen. Setzen wir voraus, dass Oswald Jarisch in der Abfolge der Gesänge gezeichnet hat, gibt es in dieser Hinsicht möglicherweise so etwas wie eine Entwicklungslinie. Bezeichnet oder betitelt hat Jarisch die einzelnen Blätter nicht und auch nicht konsequent nummeriert. Dennoch war es möglich, alle Blätter den einzelnen Textpassagen zuzuordnen, ein Zeichen dafür, dass er mit seinen Zeichnungen diszipliniert der Erzählfolge Goethes nachgegangen ist. Vielleicht hätte der ja auch selbst zeichnerisch tätige Goethe Oswald Jarischs bildnerische Umsetzung seiner Verse zu schätzen gewusst, vielleicht hätte er ja einen harmonischen Gleichklang zwischen seiner Dichtung und Jarischs Zeichnungen verspürt – wir wissen es nicht.
Aktualisiert: 2023-05-08
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Wittgendorf

Wittgendorf von Gärtner,  Steffen, Oettel,  Gunter
Sie halten hier ein Büchlein in den Händen, das anlässlich des Jubiläums „700 Jahre Wittgendorf“ entstanden ist. Nein, eine Chronik ist es nicht, die die Geschichte von Wittgendorf lückenlos offenlegt, auch keine Festschrift im herkömmlichen Sinne, eher ein bunter Strauß von Informationen, Geschichten und Bildern, die unser Dorf streiflichtartig beleuchten. Manch einer von Ihnen, von Euch wird sich und sein Lebensumfeld oder das seiner Vorgänger oder Vorfahren wiederfinden, sei es im Wort oder im Bild, der andere nicht. Aber der wird vielleicht etwas Neues über seine Nachbarschaft erfahren. Das eine oder andere Thema wird nur angetippt, ist nicht erschöpfend behandelt. Und so soll das Büchlein nicht nur illustrierte Lektüre sein, sondern auch Anregung für die Dorfbewohner, sich weiterführend mit ihrem Lebensmittelpunkt Wittgendorf zu beschäftigen, zu dem Thema zu recherchieren, welches besonders am Herzen liegt. Wenn Sie weiterblättern, werden Sie zu unserem Dorfe Neues erfahren, Anderes wird Ihnen schon bekannt sein. Der Dorfkern mit der Kirche wird eine Rolle spielen, Sie werden lesen, wo und wie hier gelernt wurde. Ein Umgebindehaus wird über sich erzählen, beispielhaft darüber, wie die Wittgendorfer in der Vergangenheit gewohnt, gelebt haben. Außerdem werden Sie sehen, wie es ehemals in den Wohnzimmern der Wittgendorfer ausgesehen hat, in welchen Möbeln sie ihre Kleidung, ihre Utensilien untergebracht haben. Und es wird gezeigt, wie man hier gefeiert hat, was die besten Adressen für eine mittägliche oder abendliche Einkehr oder auch für eine Familienfeier waren. Im Zusammenhang damit auch, was in kultureller Hinsicht im Dorf auf die Beine gestellt wurde. Es wird über die Beziehungen zur Stadt Zittau berichtet, darüber, wie in Wittgendorf Erinnerungskultur gepflegt wurde und wird, wo und was im Dorf eingekauft werden konnte, welche Dienstleistungen angeboten wurden, was das alte Volksbad für einen Stellenwert für die Freizeitgestaltung hatte, welche Naturkatastrophen die Wittgendorfer hinnehmen mussten. Und Sie erfahren, wie vor 70 Jahren Denkmalpflege betrieben, mit welchen Stempeln die Wittgendorfer Briefpost versehen wurde, welche Vögel heute auf dem nahegelegenen Steinberg zwitschern. Und, besonders wichtig, welchem Broterwerb die Einwohner nachgegangen sind, sei es als Melkerin im Kuhstall, sei es als Handweber oder Zigarrenmacher. Berichtet wird auch über einige Wittgendorfer, die weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt geworden sind. Und Sie erwartet eine Fülle von Bildern, Fotos aus Vergangenheit und Gegenwart, Ansichtskarten und das von Malern und Grafikern ins Bild gesetzte Wittgendorf. Und anderes mehr.
Aktualisiert: 2022-06-30
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Orgeln, Geigen und Trompeten

Orgeln, Geigen und Trompeten von Gärtner,  Steffen, Knüvener,  Peter, Mälzer,  Bernd, Oettel,  Gunter
Das vorliegende Heft der Zittauer Geschichtsblätter widmet sich dem Musikinstrumentenbau in Zittau, den Zittau Konzertanbietern und ihren Gästen sowie der Zittauer Musikinstrumentensammlung und ihrer teilweisen Entfremdung. Hauptautor ist Bernd Mälzer, der die Fertigstellung seiner Publikation leider nicht mehr erleben konnte. Weitere Autoren sind Peter Paul Ferber Sohn, Peter Knüvener und Armin Schlage. Die Geschichte der Musikinstrumentenproduktion ist in diesem Band erstmals umfangreich beschrieben. Es gibt keine detaillierten Quellennachweise. Zahlreiche Abbildungen belegen das Wirken einzelner Instrumentenbauer und ihre Instrumente. Der abschließende Beitrag beleuchtet den (Irr-)Weg von Instrumenten bzw. allgemein Museumsexponaten, die vor 1989 die Begehrlichkeit von Institutionen erregten.
Aktualisiert: 2023-04-12
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Städtische Museen Zittau

Städtische Museen Zittau von Bielmeier,  Katrin, Bönisch,  Rudolf, Dudeck,  Volker, Gärtner,  Steffen, Gerth,  Andreas, Grunert,  Jost, Hegewald,  Helmut, Kahl,  Uwe, Karl,  Christian, Kirschner,  Antje, Knüvener,  Peter, Matschie,  Jürgen, Mattner,  Lena, Menzel,  Wieland, Oettel,  Gunter, Pech,  René, Pietschmann,  Thorsten, Renghart,  Martin, Schier,  Lars Gunter, Schüler,  Daniela, Stempel,  Cornelius, Stöver,  Kerstin, Telek,  Ulrike, Winzeler,  Marius
Die 25 000 Einwohner-Stadt Zittau liegt im Südosten Sachsens im Dreiländereck zu Polen und Tschechien in der Oberlausitz. Seit 1564 sind hier städtische Museen bezeugt, die zu den ältesten kommunalen Sammlungen Mitteleuropas gehören. Die Schätze haben die wechselhafte Geschichte der Stadt überstanden, den Dreißigjährigen und den Siebenjährigen Krieg und auch die beiden Weltkriege. In der Stadt wird das Kulturerbe als identitätsstiftend begriffen. Bürgerliches Sammeln mit durchaus universalem Anspruch geht hier bis ins 17. Jahrhundert zurück. In Zittau sucht man gezielt nach den eigenen Wurzeln, wozu die Relikte vergangener Epochen systematisch zusammengetragen und erforscht werden. Die Kirche zum Heiligen Kreuz mit dem Großen Zittauer Fastentuch, das Naturkundemuseum, das Kulturhistorische Museum Franziskanerkloster mit der Zittauer Wunderkammer im Obergeschoss des Heffterbaus oder der Epitaphienschatz, die geologische Sammlung, die Keramikfunde vom Töpferberg, die Militaria in der Rüstkammer, die Zittauer Begräbniskultur und die ländliche Kultur der Südlausitz, Zittauer Maler bis in unsere Zeit und vieles mehr sind hier sehens- und besuchenswert. In den Jahren nach 1990 wurden die Sammlungen umfassend neu strukturiert. Mit dem restaurierten und dauerhaft präsentierten Großen Fastentuch besitzt man eine international bekannte Attraktion. Mit der 2009 wieder eingerichteten Wunderkammer wurde den Zittauer Sammlungen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal wiedergewonnen. Erstmals gibt nun eine Publikation umfassend Einblick in diese vielfältigen Sammlungen und lädt dazu ein, sich die Schätze vor Ort anzusehen.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Das Sanierungsprivileg in § 8c KStG

Das Sanierungsprivileg in § 8c KStG von Gärtner,  Steffen
Seit der Neuregelung des Verlustuntergangs durch die Unternehmenssteuerreform 2008 gehen bei Körperschaften bei fast jedem – auch nicht missbräuchlichem – Gesellschafterwechsel oder bei disquotaler Kapitalerhöhung die steuerlichen Verlustvorträge anteilig oder vollständig unter (§ 8c KStG). Diese Neuregelung kann fatale Wirkung entfalten, wenn zur Sanierung eines Unternehmens neue Investoren und Eigenkapitalgeber einsteigen. Durch das Bürgerentlastungsgesetz wurde 2009 deshalb ein Sanierungsprivileg in die gesetzliche Regelung eingefügt. Es soll der sanierungshemmenden Wirkung entgegenwirken, indem qualifizierte Sanierungen vom steuerlichen Verlustuntergang verschont bleiben. Die Hürden, um das Privileg beanspruchen zu können, sind allerdings zahlreich, hoch und teils mit erheblicher Rechtsunsicherheit versehen. Steffen Gärtner beleuchtet theoretisch und praktisch die einzelnen Tatbestandsvoraussetzungen des Sanierungsprivilegs in § 8c KStG sowie dessen Rechtsfolge. Dabei stellt er deutlich heraus, welchen Anwendungsbereich das Sanierungsprivileg zulässt. Im Ergebnis erweist sich die Neuregelung als eher praxisfern. Eine Reihe an Fallstricken und ungeklärten Fragen warten auf jede Körperschaft, die das Sanierungsprivileg beanspruchen möchte. Die Befürchtung steht im Raum, dass viele wirtschaftlich sinnvolle Sanierungsvorhaben die gesetzlichen Hürden nicht überspringen werden. Damit wäre das Prädikat „Sanierungsprivileg“ nicht gerechtfertigt. Rechtsstand: März 2010
Aktualisiert: 2020-11-16
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Die Grundsätze der steuerlichen Behandlung gemischt veranlasster Aufwendungen im deutschen Einkommensteuerrecht

Die Grundsätze der steuerlichen Behandlung gemischt veranlasster Aufwendungen im deutschen Einkommensteuerrecht von Gärtner,  Steffen
Die Frage der steuerlichen Behandlung gemischt privat und betrieblich-beruflich veranlasster Aufwendungen ist auf akademischer und praktischer Ebene ein ewiges Streitthema. Mit der Entscheidung des Großen Senats des BFH vom 21.9.2009 (GrS 1/06) wurde eine Kehrtwende in der fast vier Jahrzehnte geltenden Grundlagenrechtsprechung eingeleitet, welche eine umfangreichere steuerliche Berücksichtigung gemischter Aufwendungen ermöglicht. Ein umfassendes Aufteilungsgebot gilt jedoch auch künftig nicht. Dieses Grundlagenwerk erarbeitet und untersucht die Grundsätze der steuerlichen Behandlung gemischter Aufwendungen umfassend und berücksichtigt neben der historischen und aktuellen Rechtsprechung u.a. auch verfahrensrechtliche Aspekte. Die Arbeit stellt für die akademische Auseinandersetzung und für die praktische Arbeit gleichsam eine fruchtbare Basis dar. Der Autor ist Steuerberater in Berlin und Lehrbeauftragter für Steuerlehre an der Universität Potsdam.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Reineke Fuchs mit Zeichnungen von Oswald Jarisch

Reineke Fuchs mit Zeichnungen von Oswald Jarisch von Gärtner,  Steffen, Goethe,  Johann Wolfgang, Jarisch,  Oswald, Oettel,  Gunter
Nachwort Mehr als ein Jahrzehnt liegt die Ausstellung zurück, die der Zittauer Geschichts- und Museumsverein im Jahre 2002 anlässlich des 100. Geburtstages des Zittauer Malers und Insektenfotografen Oswald Jarisch gestaltete. Bei der Vorbereitung der Schau begegnete den Ausstellungsmachern dessen Illustrationsreihe zu Goethes „Reineke Fuchs“, aus der einige wenige Blätter dann auch gezeigt werden konnten. Diese Federzeichnungen fanden ob ihrer hohen Qualität, ihrer Lebendigkeit und den anthropomorphen Tierdarstellungen von großer Ausdruckskraft viel Aufmerksamkeit. Und so entstand der Plan, nun viele Jahre nach der Entstehung der Zeichnungen, die Idee Oswald Jarischs zu einer illustrierten Ausgabe des „Reineke Fuchs“ zu verwirklichen, zu dem nunmehr vorliegenden Buch. Natürlich war es reizvoll, die Arbeiten eines Künstlers aus unserer Stadt mit einem Werk der Weltliteratur verknüpft zu sehen; ausschlaggebend, das Buch zu machen, war aber der ganz eigene Zugang, den Oswald Jarisch mit seinen lebendigen Zeichnungen zu Goethes Epos gefunden hat, Arbeiten, die ihn verdientermaßen in eine Reihe von Künstlern stellen, die sich tiefgehend mit Goethes Reineke-Versen beschäftigt, ihre Eindrücke davon in individuellster Weise ins Bild gesetzt haben. Der in Zittau geborene Oswald Jarisch, dessen Leidenschaft für Zeichnung, Malerei und die Natur sich schon im Kindesalter zeigte, ließ sich in seiner Heimatstadt zunächst zum Flachglasmaler ausbilden. Nach Jahren der Wanderschaft in Süddeutschland und zwischenzeitlicher Rückkehr nach Zittau begann er 1925, unterstützt vom Zittauer Textilfabrikanten Hermann Schubert, ein Studium an der Dresdner Kunstakademie und genoss dort, mit besonderem Blick auf die Porträt- und Figurenmalerei, die Lehre bei Richard Müller, Ferdinand Dorsch und Max Feldbauer. 1927 ging er nach München und wurde Privatschüler bei Edmund Steppes. Von diesem Landschaftsmaler bekam Jarisch wohl wichtige Impulse für seine Märchendarstellungen, die ihm in der Folge reichlich Anerkennung brachten. Nach Lebensstationen auf der Schwäbischen Alb, einer Landschaft, die mit ihrer Vielfältigkeit seinem Drang zu Studien in der Natur entgegenkam, und im thüringischen Mühlhausen als freischaffender Künstler, kehrte er 1934 in die heimatliche Oberlausitz zurück. Der hier folgende Lebensabschnitt bescherte ihm, auch von außerhalb, umfangreichere Aufträge im Bereich der baugebundenen Kunst wie die Gestaltung von Glasmalereifenstern und Wandmalereien, die ihm das harte Leben als Künstler mildern halfen. Die Einberufung im Jahre 1941 zur Wehrmacht und damit zum Kriegsdienst an der Ostfront schnitt tief in seinen Lebensweg ein. Seine akademische Ausbildung im Bereich der bildenden Kunst qualifizierte ihn dort für den Einsatz als Kriegsmaler. Gegen Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft geraten, konnte er im Lager im lettischen Mitau, da die sowjetischen Offiziere dort seine künstlerischen Begabungen erkannten, gemeinsam mit anderen Malern in einer Kunstmalerwerkstatt arbeiten. Hier fertigte er insbesondere Porträts dieser Offiziere und von deren Angehörigen, auch Kopien von Werken berühmter russischer Meister, und konnte so aus seiner dadurch auch materiell etwas gehobenen Position heraus seinem von einer schweren Krankheit gezeichneten Künstlerkollegen Willy Müller-Lückendorf bei dessen Genesung beistehen. Hier in der Gefangenschaft entstanden auch, wohl zumeist in den Nachtstunden, beeindruckende und berührende grafische Blätter zum Themenkreis Krieg und Gefangenschaft, daneben die Illustrationsfolge zu Goethes „Reineke Fuchs“. Diese Federzeichnungen konnte er bei seiner Rückkehr in die Heimat 1948 mit nach Hause bringen, fand aber in dieser von Nöten geprägten Zeit leider keinen Verlag für seine Reineke-Zeichnungen. Im folgenden Jahrzehnt arbeitete er wieder als freischaffender Künstler und, da der Lebensunterhalt so für sich und seine Familie kaum zu bestreiten war, als Maler und Grafiker in verschiedenen Werbefirmen in Zittau. In dieser Zeit wandte er sich zunehmend wieder dem Studium der Natur zu, nun insbesondere den Insekten in ihren Lebensräumen, fotografierte und präparierte diese und bildete sich autodidaktisch zu einem anerkannten Entomologen aus. Folgerichtig war im Jahre 1960 seine Berufung an das Institut für Forstwissenschaften in Eberswalde, wohin er auch mit seiner Familie umsiedelte. Seine hochklassigen Fotografien und Zeichnungen von Insekten fanden Eingang in zahlreiche entomologische Publikationen. Oswald Jarisch starb 1979 in Eberswalde. Mehr als hundert Federzeichnungen umfasst die Illustrationsreihe von Oswald Jarisch zu Goethes „Reineke Fuchs“, einhundertundelf zeigt dieses Buch. Insgesamt sind einhundertunddreizehn Blätter bekannt, einschließlich derjenigen, wovon es zwei oder auch drei Versionen gibt. Möglicherweise sind solche, und auch einige wenige andere Blätter, später, in der Zeit nach der Kriegsgefangenschaft, entstanden. Etwa siebzig Jahre lang verbrachten die Blätter in Mappen und wurden nur sehr selten, und dann auch nur vereinzelt und in Auswahl, ans Licht geholt und der Öffentlichkeit zu Gesicht gebracht, harrten so ihrer Vereinigung mit dem Goetheschen Text. Hohe Zeit war es, dass diese nun vollzogen wurde, denn Oswald Jarisch standen in der Kriegsgefangenschaft für seine Arbeiten nur mindere Papierqualitäten zur Verfügung, so dass sich verschiedene Blätter nun nicht mehr im besten Zustand befinden. Was hat Oswald Jarisch, im Milieu eines von vielerlei Schwierigkeiten und Entbehrungen gezeichneten Lagerlebens, wohl bewogen, sich mit dem „Reineke Fuchs“ von Goethe auseinanderzusetzen, diese Verse in Bilder zu transformieren? Vielleicht waren es ja gerade diese Schwierigkeiten, Entbehrungen und Nöte, der Krieg und die Gefangenschaft, bedrohliche Situationen, die einerseits die Kameradschaft und die Bereitschaft, dem anderen zu helfen und zu teilen, fördern, die es andererseits aber auch an sich haben, ungute Eigenschaften und Verhaltensweisen des Menschen besonders zutage treten zu lassen; Eigenschaften und Verhaltensweisen wie etwa Tücke, Niedertracht und Lüge, Gier und Habsucht, Hochmut und Geringschätzung, Untreue und Verrat, Verleumdung und Grausamkeit; Eigenschaften und Verhaltensweisen, wie sie Johann Wolfgang Goethe in seinem zeitlosen Epos, in die Tierwelt übertragen, in unnachahmlicher Weise aufgezeigt hat. Oswald Jarischs meisterliches Können in der Tier- und Märchendarstellung und im Figürlichen waren die Voraussetzung dafür, dass es ihm gelungen ist, in seinen Zeichnungen die vermenschlichten Tiergestalten glaubhaft mit menschlicher Gestik und Gebärdensprache zu versehen, menschliche Bewegungsabläufe in diese Gestalten einzubringen. Betrachten wir die Federzeichnungen in ihrer Gesamtheit, so stellen wir fest, dass sie stilistisch eine Einheit bilden, dass es aber doch Unterschiede gibt: Manche der Zeichnungen sind durch eine dichte und kurze Federstrichführung gekennzeichnet, andere sind luftiger und lockerer gehalten. Und das verwendet Jarisch bei verschiedenen Blättern auch als Mittel zur Hervorhebung: Wichtige der tierischen Gestalten oder Personen oder auch solche im Vordergrund sind in dichterer Strichführung gezeichnet als andere. Insgesamt gesehen ist es vielleicht so, dass die Zeichnungen, die in die zweite Hälfte des Epos gehören, luftiger sind als die zur ersten Hälfte gehörigen. Setzen wir voraus, dass Oswald Jarisch in der Abfolge der Gesänge gezeichnet hat, gibt es in dieser Hinsicht möglicherweise so etwas wie eine Entwicklungslinie. Bezeichnet oder betitelt hat Jarisch die einzelnen Blätter nicht und auch nicht konsequent nummeriert. Dennoch war es möglich, alle Blätter den einzelnen Textpassagen zuzuordnen, ein Zeichen dafür, dass er mit seinen Zeichnungen diszipliniert der Erzählfolge Goethes nachgegangen ist. Vielleicht hätte der ja auch selbst zeichnerisch tätige Goethe Oswald Jarischs bildnerische Umsetzung seiner Verse zu schätzen gewusst, vielleicht hätte er ja einen harmonischen Gleichklang zwischen seiner Dichtung und Jarischs Zeichnungen verspürt – wir wissen es nicht.
Aktualisiert: 2020-01-16
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Carl Gottlob Moráwek 1816-1896

Carl Gottlob Moráwek 1816-1896 von Gärtner,  Steffen, Oettel,  Gunter
Carl Gottlob Moráwek (1816–1896) arbeitete als Kunstgärtner und hatte sich autodidaktisch zum Geschichtsforscher fortgebildet, dem die Stadt Zittau und ihre Umgebung sehr am Herzen lag. Er gab sein Wissen durch zahlreiche Publikationen und sein Wirken im Arbeiter-Bildungs-Verein an die Zittauer Bürgerschaft und interessierte Oberlausitzer weiter. Der Band beinhaltet: Steffen Gärtner: Vorwort Uwe und Daniela Kahl: Carl Gottlob Moráwek. Ein Lebensbild des großen Zittauer Geschichtsforschers Carl Gottlob Moráwek Der Breiteberg zwischen Bertsdorf und Hainewalde (bei Zittau). Geschichte der Gartenstraße, früher Sandgrube genannt. (Eine vorstädtische Gasse)  Der Comthurhof in Zittau. Ein Vortrag, gehalten daselbst am 600 jährigen Jubiläum den 7. und 15. Januar 1885
Aktualisiert: 2020-01-16
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