We gotta get out of this place

We gotta get out of this place von Erdei,  Stefan, Grossberg,  Lawrence, Lutter,  Christina, Reisenleitner,  Markus
Seit den 1970er-Jahren etablierte sich die als Hort des Widerstands gegen das Establishment gefeierte Popularkultur zunehmend im Mainstream. Zugleich instrumentalisierten die "Neuen Konservativen" in den USA, so Grossbergs These, den affektiven Charakter der Rockkultur und nutzten die libidinösen Elemente des Rock (unter Beibehaltung seines "oppositionellen" Auftretens) zur Absicherung ihrer Hegemonie. Die Linke wandte sich in "postmoderner" Ablehnung jeglichen Anspruchs auf intellektuelle Autorität indigniert ab und hielt an einer "Identitätspolitik" fest, die jede Opposition gegen die hegemonialen Kräfte in unzählige widerstreitende Fraktionen zersplitterte. Politik wurde "entpolitisiert", Argumente durch den Appell an Stimmungen und Gefühle ersetzt. Zugleich wurde der Alltag politisiert und einem der "postfordistischen" Wirtschaftsordnung dienenden Machtapparat unterworfen. Die Umformung des Alltagslebens in eine "disziplinierte Mobilität" zerstörte die Vorstellung von Popularkultur als Terrain und Instrument gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Lawrence Grossberg untersucht Taktiken und Folgen dieser Entwicklung am Beispiel der amerikanischen Rockkultur bis 1990. 1992 erschienen, zählte sein ambitionierter und viel diskutierter Versuch, British Cultural Studies (v.a. Stuart Hall) mit französischem Poststrukturalismus (Deleuze, Guattari, Foucault) und Postmarxismus (Laclau, Mouffe) im "radikalen Kontextualismus" zu einem neuen theoretischen Rahmen zur Analyse und Beschreibung kultureller Alltagspraktiken mit wachem Blick für politische Intervention zu verbinden, schon bald zu den "Klassikern" der Cultural Studies. Die Übersetzung trägt der erschreckenden Aktualität von Grossbergs Befund für Europa Anfang des 21. Jahrhunderts Rechnung. Gleichzeitig will sie einer verkürzten Rezeption von Grossbergs Begriffen (agency, Artikulation, Formation …) entgegenwirken und an seine zentrale Botschaft erinnern: Für effektive politische Intervention bedarf es angesichts real existierender Machtverhältnisse der Fähigkeit und der Bereitschaft zur "spekulativen Analyse", zum Denken alternativer soziokultureller Modelle.
Aktualisiert: 2020-03-20
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Cultural Studies – Zukunftsform

Cultural Studies – Zukunftsform von Erdei,  Stefan, Grossberg,  Lawrence, Lutter,  Christina, Reisenleitner,  Markus
Grossbergs Zukunftsvision der Cultural Studies als radikal kontextuelle 'Konjunktur-Analyse' ist der Kern dieser 'Anti-Einführung': Keine Bestandsaufnahme, sondern ein Wegweiser, der Versuch einer Antwort auf die Frage, wie sich die Cultural Studies verändern müssen, um Komplexität und Relationalität sozialer Wirklichkeiten besser verstehen und so die Welt anders denken und verändern zu können. Lawrence Grossbergs neuestes Buch verbindet eine profunde Kritik des heutigen Zustandes der Cultural Studies (und der intellektuellen Linken) mit einer Vision für ihre Zukunft. Es zeichnet ihre historische Entwicklung ebenso nach wie ihre gegenwärtigen (teils disparaten, sogar widersprüchlichen) Paradigmen und Positionen und geht der Frage nach, warum sie ihrem Anspruch auf soziale und politische Relevanz, darauf, die Gesellschaft nicht nur zu erklären, sondern vor allem Möglichkeiten für ihre Veränderung aufzuzeigen, scheinbar immer weniger gerecht werden, während traditionelle Weltdeutungsmodelle, z.B. die Ökonomie, trotz ihres offenkundigen Versagens weiterhin den politischen Diskurs dominieren. Grossberg plädiert dafür, die Abschottung der Cultural Studies gegen Ökonomie und Naturwissenschaften zu überdenken und sich deren Methoden und Fragestellungen zu öffnen, diese freilich aller Absolutheitsansprüche zu entkleiden und rigoros zu kontextualisieren. Ausgehend von einer Deutung des gegenwärtigen politischen Problemraums als Kampf um die Moderne(n) schlägt er vor, die Vorstellung einer Fragmentierung der sozialen Formation durch 'die Moderne' zu überwinden und die Möglichkeit multipler Weisen des Modernseins zuzulassen. Er entwickelt eine Ontologie des Modernen als multiple Konfigurationen von Zeit- und Räumlichkeiten, Differenzen, Territorialitäten und Mächten und erörtert, welche konzeptuelle und empirische Arbeit – einschließlich des Überdenkens fundamentaler Konzepte wie 'Ökonomie', 'Kultur', 'Politik' – die Cultural Studies leisten müssen, um sich als effektives politisch-intellektuelles Projekt neu zu erfinden.
Aktualisiert: 2020-03-23
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Zu früh zu spät

Zu früh zu spät von Erdei,  Stefan, Morris,  Meaghan
Cultural Studies brauchen eine flexible Beziehung sowohl zur Geschichte als auch zur Theorie. 'Die Frage ist nicht, ob Cultural Studies ›Raum‹ für historische Fallstudien lassen können. Natürlich können sie. Die Frage ist eher, was eine ›Fallstudie‹ in den Cultural Studies bedeuten mag und was sie dort bewirken kann.' Und so betrachtet Meaghan Morris (vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umwälzungen, die am Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts Australiens Selbstbild als 'Insel der Seligen' am pazifischen Rand nachhaltig erschütterten) die Bedeutung eines mythisierten Nationsgründers im Image einer krisengeschüttelten Provinzstadt, die Verwandlung eines Shoppingcenters, rassistische Bedeutungen des Strandes, den Aufstieg und Fall eines charismatischen jungen Finanzministers, King Kongs Einfluß auf den Immobilienmarkt, eine menschliche Fliege auf einem phallischen Turm, die Wichtigkeit des Abendessens für die republikanische Debatte und vieles mehr – und untersucht, auf welche Weise Bilder und Geschichten über 'große Veränderungen' unter bestimmten Umständen helfen können, Veränderungen herbeizuführen. 'Ich frage nie ›Was ist Geschichte?‹ oder ›Was ist Popularkultur?‹ Ich frage lediglich, was Geschichte, das Populare und Kultur in bestimmten empirischen Kontexten bedeuten.' Dieses Buch ist unter dem Titel Too Soon, Too Late erstmals 1998 in der Indiana University Press auf Englisch erschienen.
Aktualisiert: 2018-07-05
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