Das Gedicht ist, was es tut

Das Gedicht ist, was es tut von Erb,  Elke
Elke Erb erhält den Georg-Büchner-Preis 2020 »Elke Erb gelingt es wie keiner anderen, die Freiheit und Wendigkeit der Gedanken in der Sprache zu verwirklichen, indem sie sie herausfordert, auslockert, präzisiert, ja korrigiert.« Die Jury in ihrer Begründung »Ich habe vor, meine Poetologie darzustellen aus Tagebuch-Notizen der letzten Jahre. Sie zeigen, wie ich über das Schreiben nachgedacht habe. Da ging es nicht um öffentliche Wirkung, sondern nur um das Schreiben. Am Anfang stand: Ich muss meine Voraussetzungen ändern, jene, die den allgemeinen, denen der anderen Menschen, gleichen, geprägt von der Schule, dann, so oder so, von den Parolen der Partei: die Partei, die Partei, die hat immer recht, dieses »Hirn der Klasse«. Aus den Tagebuch-Notizen wurden Gedichte, die das »Hirn der Klasse« überholten. Ich weiß noch, dass ich in der ersten Zeit immer dachte: »Es geht doch, geht doch!« Da war ich aber schon auf dem realen poetologischen Weg, abgekehrt von den Verfehlungen der Politik. »Das Gedicht ist, was es tut.« Es ist selbständig und real, keine leere, unselbstständige Phraseologie, der viele Menschen ausgesetzt und auch viele gefolgt waren. Es ist ja gleich, welchen Verkündungen. Hat das Christentum die vorgegebenen Ideale gesellschaftlich verwirklicht? Ich galt lange als unverständlich, das hat sich geändert, als es aus war mit den hohlen Phrasen. Lange her. So kam ich weiter mit den Gedichten.«
Aktualisiert: 2023-06-08
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Das Gedicht ist, was es tut

Das Gedicht ist, was es tut von Erb,  Elke
Elke Erb erhält den Georg-Büchner-Preis 2020 »Elke Erb gelingt es wie keiner anderen, die Freiheit und Wendigkeit der Gedanken in der Sprache zu verwirklichen, indem sie sie herausfordert, auslockert, präzisiert, ja korrigiert.« Die Jury in ihrer Begründung »Ich habe vor, meine Poetologie darzustellen aus Tagebuch-Notizen der letzten Jahre. Sie zeigen, wie ich über das Schreiben nachgedacht habe. Da ging es nicht um öffentliche Wirkung, sondern nur um das Schreiben. Am Anfang stand: Ich muss meine Voraussetzungen ändern, jene, die den allgemeinen, denen der anderen Menschen, gleichen, geprägt von der Schule, dann, so oder so, von den Parolen der Partei: die Partei, die Partei, die hat immer recht, dieses »Hirn der Klasse«. Aus den Tagebuch-Notizen wurden Gedichte, die das »Hirn der Klasse« überholten. Ich weiß noch, dass ich in der ersten Zeit immer dachte: »Es geht doch, geht doch!« Da war ich aber schon auf dem realen poetologischen Weg, abgekehrt von den Verfehlungen der Politik. »Das Gedicht ist, was es tut.« Es ist selbständig und real, keine leere, unselbstständige Phraseologie, der viele Menschen ausgesetzt und auch viele gefolgt waren. Es ist ja gleich, welchen Verkündungen. Hat das Christentum die vorgegebenen Ideale gesellschaftlich verwirklicht? Ich galt lange als unverständlich, das hat sich geändert, als es aus war mit den hohlen Phrasen. Lange her. So kam ich weiter mit den Gedichten.«
Aktualisiert: 2023-06-07
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Das ist hier der Fall

Das ist hier der Fall von Erb,  Elke, Popp,  Steffen, Rinck,  Monika
2020 – das dichterische und essayistische Werk von Elke Erb geht in das fünfte Jahrzehnt. Was im Jahr 1975 mit dem Band begann, setzt sich bis in die Gegenwart fort: heißt der jüngste Band aus dem Jahr 2019. Dazwischen liegen mehr als fünfzehn Veröffentlichungen, in denen Elke Erb nicht nur neue Schreibweisen, sondern auch neue Gattungen verwirklichte, das essayistische Langgedicht, die poetische Selbstreferenz, das Prosagedicht, alle Fraktale des Kommentars. »Ich studierte und entkräftete die hierarchisch spaltenden Tendenzen des linearen Schreibens …, so dass vorher stumm-(dunkel-)gebliebene Zusammenhänge im sprachlichen Spiegel erschienen und sich aus ihnen neue Zusammenhänge (Erkenntnisse, Aspekte, Einsichten, Überblicke) fortschreitend bildeten«, beschreibt Elke Erb im Jahr 1988 ihr Verfahren.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Von Tschwirik und Tschwirka

Von Tschwirik und Tschwirka von Erb,  Elke, Martynova,  Olga
Lyrik versucht etwas von dem festzuhalten, was über Menschensprache hinausgeht. Das gilt für Olga Martynovas neuen Gedichtband umso mehr, als Tschwirik und Tschwirka wohl eine Art Vogelsprache sprechen, jedenfalls aus dem 'Roman über Papageien' hervorgegangen und einigermaßen überraschend in der Lyrik gelandet sind. Wie der Roman 'Sogar Papageien überleben uns' sprechen auch diese Gedichte von der Zeit, von der Vergänglichkeit und von Sinn und Unsinn, Themen, um die das Werk der Oberiuten, der letzten Vertreter der russischen Moderne in den 30er Jahren, kreist – und einem ihrer Protagonisten, Alexander Wwedenskij (1904-1941), ist in diesem Band sogar ein ganzer, zehnteiliger Zyklus gewidmet. Gelungene Gedichte befreien – und es ist tatsächlich äußerst befreiend und erstaunlich, wie sich Olga Martynova mit Witz und Skepsis über die Welt, wie wir sie erklärt bekommen, hinwegsetzt und neue Regeln erfindet, neue Gesetzmäßigkeiten, die die bekannte Welt auf neue Art einrichtet: Fort ist der Sommer gesegelt / auf unerwartetem Besen. / Fraß das untere Licht und stellte sich / als Schüssel voll Beeren ab auf dem Tisch. Der Band enthält die drei Teile 'Verse von Rom' (geschrieben nach einem gemeinsamen Rom-Aufenthalt mit der Petersburger Dichterin Jelena Schwarz, 2001), 'Wwedenskij' und den jüngsten und längsten Zyklus 'Von Tschwirik und Tschwirka'.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Von Tschwirik und Tschwirka

Von Tschwirik und Tschwirka von Erb,  Elke, Martynova,  Olga
Lyrik versucht etwas von dem festzuhalten, was über Menschensprache hinausgeht. Das gilt für Olga Martynovas neuen Gedichtband umso mehr, als Tschwirik und Tschwirka wohl eine Art Vogelsprache sprechen, jedenfalls aus dem 'Roman über Papageien' hervorgegangen und einigermaßen überraschend in der Lyrik gelandet sind. Wie der Roman 'Sogar Papageien überleben uns' sprechen auch diese Gedichte von der Zeit, von der Vergänglichkeit und von Sinn und Unsinn, Themen, um die das Werk der Oberiuten, der letzten Vertreter der russischen Moderne in den 30er Jahren, kreist – und einem ihrer Protagonisten, Alexander Wwedenskij (1904-1941), ist in diesem Band sogar ein ganzer, zehnteiliger Zyklus gewidmet. Gelungene Gedichte befreien – und es ist tatsächlich äußerst befreiend und erstaunlich, wie sich Olga Martynova mit Witz und Skepsis über die Welt, wie wir sie erklärt bekommen, hinwegsetzt und neue Regeln erfindet, neue Gesetzmäßigkeiten, die die bekannte Welt auf neue Art einrichtet: Fort ist der Sommer gesegelt / auf unerwartetem Besen. / Fraß das untere Licht und stellte sich / als Schüssel voll Beeren ab auf dem Tisch. Der Band enthält die drei Teile 'Verse von Rom' (geschrieben nach einem gemeinsamen Rom-Aufenthalt mit der Petersburger Dichterin Jelena Schwarz, 2001), 'Wwedenskij' und den jüngsten und längsten Zyklus 'Von Tschwirik und Tschwirka'.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Notizbuch Ende der 90er

Notizbuch Ende der 90er von Erb,  Elke, Popp,  Steffen
Dass ihre Gedichte vielfach auf Tagebuchnotizen zurückgehen, hat Elke Erb oft beschrieben. "Gedichte und andere Tagebuchnotizen", der Untertitel ihres Gedichtbands "Mensch sein, nicht" stellt das besondere Verhältnis dieser beiden Formate in ihrem Werk heraus. Die Arbeit an Notiz- und Tagebüchern begleitet Erbs Schreiben nicht nur, sie ist ein integraler Teil davon. Ihr poetisches "Leben im Kommentar" (Gabriele Wix), jene unablässige Selbstbeobachtung, die mit der Beobachtung des eigenen Verfahrens in eins fällt, ist selbst in ein Leben in der Notiz, in Prozesse (hand)schriftlicher Dokumentation und Reflexion eigener Erfahrung eingebettet. Die beharrliche Suche nach "poesiefähigen" Notaten in zum Teil lange zurückliegenden Aufzeichnungen gehört dazu, die Kunst des Findens, die Transformation der Notiz in den poetischen Text. Wie aber ist es um die Notate bestellt, die nicht gefunden, nicht ins Gedicht geholt werden, die sich ihm aus nicht immer leicht erfindlichen Gründen entziehen, andere Wege gehen? Die Publikation eines Notizbuchs aus den Jahren 1996 bis 1998 zeigt Elke Erbs Blick und Griff vor dem Gedicht, den Arbeits- und Eigensinn der Erbschen Notiz, unnachahmlich wie ihre Poesie.
Aktualisiert: 2022-11-30
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RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse

RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse von Asthoff,  Jens, Berz,  Peter, Coelen,  Marcus, Erb,  Elke, Erik,  Porath, Karl-Josef,  Pazzini, Kasper,  Judith, Mayer,  Theresa, Pazzini,  Karl-Josef, Scharf,  Simon, Wegener,  Mai, Widmer,  Peter, Willner,  Jenny
Der Ausdruck »Bioanalyse« ist von Sándor Ferenczi geprägt und in seinem Versuch einer Genitaltheorie entfaltet worden. International wurde dieser Text unter dem Titel Thalassa bekannt, im Ungarischen trägt er den Titel Katasztrófák. Er befasst sich, knapp gesagt, mit der Idee, dass es »zu der individuellen Katastrophe der Geburt und ihrer Wiederholung im Begattungsakt eine Art geschichtliche[r] Parallele« geben müsse, die Ferenczi in der Phylogenese und genauer im Übergang von der See- zur Landexistenz der Wirbeltiere findet. Der Terminus Bioanalyse ist allerdings nicht auf diese spezifische These beschränkt, sondern steht für von der psychoanalytischen Erfahrung ausgehende biologische Spekulation überhaupt. Die Radikalität dieser Spekulation und die Kühnheit der Gedankenführung in Ferenczis Unternehmen beeindrucken und irritieren bis heute. Biologie und Psychoanalyse treten hier in ein wirklich neues, fast möchte man sagen verrücktes Verhältnis. Die beiden vorliegenden Hefte des RISS – Bioanalysen I und Bioanalysen II – nehmen ihren Ausgangspunkt und Anstoß von Ferenczis Arbeit. Es setzen sich allerdings keineswegs alle Texte direkt mit Ferenczi auseinander. Die Absicht ist vielmehr, die hier angelegte Herangehensweise für ein anderes Denken der Verbindung von Biologie und Psychoanalyse zu befragen und fruchtbar zu machen.
Aktualisiert: 2022-04-19
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Das ist hier der Fall

Das ist hier der Fall von Erb,  Elke, Popp,  Steffen, Rinck,  Monika
2020 – das dichterische und essayistische Werk von Elke Erb geht in das fünfte Jahrzehnt. Was im Jahr 1975 mit dem Band begann, setzt sich bis in die Gegenwart fort: heißt der jüngste Band aus dem Jahr 2019. Dazwischen liegen mehr als fünfzehn Veröffentlichungen, in denen Elke Erb nicht nur neue Schreibweisen, sondern auch neue Gattungen verwirklichte, das essayistische Langgedicht, die poetische Selbstreferenz, das Prosagedicht, alle Fraktale des Kommentars. »Ich studierte und entkräftete die hierarchisch spaltenden Tendenzen des linearen Schreibens …, so dass vorher stumm- (dunkel-) gebliebene Zusammenhänge im sprachlichen Spiegel erschienen und sich aus ihnen neue Zusammenhänge (Erkenntnisse, Aspekte, Einsichten, Überblicke) fortschreitend bildeten«, beschreibt Elke Erb im Jahr 1988 ihr Verfahren.
Aktualisiert: 2020-09-28
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Gedichte und Kommentare

Gedichte und Kommentare von Erb,  Elke
Mit dem vorliegenden Buch liegt uns eine außergewöhnliche Arbeit der 1938 in der Eifel geborenen und heute in Wuischke und Berlin lebenden außergewöhnlichen Dichterin Elke Erb vor. Sie öffnet sozusagen den Dichtraum unter und neben ihren Texten und legt ihn in Kommentaren frei. "Es war und bleibt ein unermüdlicher und ununterbrochener Prozess des Selbstbeobachtens, -begreifens und -artikulierens, in dem Elke Erb ihre, die ihr gegebene Sprache immer weiter verfeinert, schleift und spitzt, als ein Werkzeug, als ein Skalpell beispielsweise, mit dessen Hilfe sie sich selbst seziert, jede Bewegung ihrer eigenen Wahrnehmung festhält, jedes Gefühl, jeden Gedanken. Von Anfang an, ab den frühesten Büchern kann man diese Selbsterforschung verfolgen, die keine Details, Färbungen, Untertöne, und seien es auch nur die kleinsten, einer äußeren Räson, zum Beispiel jeglichem Formzwang, opfern will oder kann." Oleg Jurjew
Aktualisiert: 2020-08-06
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Weltbetrachter

Weltbetrachter von Beyer,  Marcel, Braun,  Volker, Domascyna,  Róža, Erb,  Elke, Grünbein,  Durs, Helbig,  Axel, Kirsten,  Wulf, Kolbe,  Uwe, Kunze,  Reiner, Lentz,  Michael, Preiwuß,  Kerstin, Tellkamp,  Uwe
Die vorliegende Anthologie zeigt eindrucksvoll auf, dass die Lyrikszene in diesem Land lebendig ist wie selten zuvor. Dichterinnen und Dichter haben sich in den zurückliegenden Jahren neue sprachliche und thematische Räume erschlossen. Aus der Vielzahl der Einsendungen trafen die beiden Herausgeber*innen eine Auswahl, die uns einen aktuellen Überblick über die Vitalität der dichterischen Produktion gibt. Dabei haben sie das gesamte Terrain der lyrischen Spielarten im Blick gehabt: vom narrativen zum momenthaften Gedicht, vom traditionsfortschreibenden zum sprachschöpferischen, vom schönen zum schockierenden, vom sich öffnenden zum sich abgrenzenden.
Aktualisiert: 2020-07-23
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Das Gedicht ist, was es tut

Das Gedicht ist, was es tut von Erb,  Elke
Elke Erb erhält den Georg-Büchner-Preis 2020 »Elke Erb gelingt es wie keiner anderen, die Freiheit und Wendigkeit der Gedanken in der Sprache zu verwirklichen, indem sie sie herausfordert, auslockert, präzisiert, ja korrigiert.« Die Jury in ihrer Begründung »Ich habe vor, meine Poetologie darzustellen aus Tagebuch-Notizen der letzten Jahre. Sie zeigen, wie ich über das Schreiben nachgedacht habe. Da ging es nicht um öffentliche Wirkung, sondern nur um das Schreiben. Am Anfang stand: Ich muss meine Voraussetzungen ändern, jene, die den allgemeinen, denen der anderen Menschen, gleichen, geprägt von der Schule, dann, so oder so, von den Parolen der Partei: die Partei, die Partei, die hat immer recht, dieses »Hirn der Klasse«. Aus den Tagebuch-Notizen wurden Gedichte, die das »Hirn der Klasse« überholten. Ich weiß noch, dass ich in der ersten Zeit immer dachte: »Es geht doch, geht doch!« Da war ich aber schon auf dem realen poetologischen Weg, abgekehrt von den Verfehlungen der Politik. »Das Gedicht ist, was es tut.« Es ist selbständig und real, keine leere, unselbstständige Phraseologie, der viele Menschen ausgesetzt und auch viele gefolgt waren. Es ist ja gleich, welchen Verkündungen. Hat das Christentum die vorgegebenen Ideale gesellschaftlich verwirklicht? Ich galt lange als unverständlich, das hat sich geändert, als es aus war mit den hohlen Phrasen. Lange her. So kam ich weiter mit den Gedichten.«
Aktualisiert: 2023-02-07
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Das ist hier der Fall

Das ist hier der Fall von Erb,  Elke, Popp,  Steffen, Rinck,  Monika
2020 – das dichterische und essayistische Werk von Elke Erb geht in das fünfte Jahrzehnt. Was im Jahr 1975 mit dem Band begann, setzt sich bis in die Gegenwart fort: heißt der jüngste Band aus dem Jahr 2019. Dazwischen liegen mehr als fünfzehn Veröffentlichungen, in denen Elke Erb nicht nur neue Schreibweisen, sondern auch neue Gattungen verwirklichte, das essayistische Langgedicht, die poetische Selbstreferenz, das Prosagedicht, alle Fraktale des Kommentars. »Ich studierte und entkräftete die hierarchisch spaltenden Tendenzen des linearen Schreibens …, so dass vorher stumm-(dunkel-)gebliebene Zusammenhänge im sprachlichen Spiegel erschienen und sich aus ihnen neue Zusammenhänge (Erkenntnisse, Aspekte, Einsichten, Überblicke) fortschreitend bildeten«, beschreibt Elke Erb im Jahr 1988 ihr Verfahren.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Sonanz

Sonanz von Erb,  Elke
Während zweier Jahre hat Elke Erb sich einer täglichen Übung hingegeben: Innerhalb von fünf Minuten aufzuschreiben, was ihr in den Kopf und unter die Feder kommt, absichtslos und so eigenwillig, wie ihr Publikum es an ihr liebt. «Unter den sich wiederholenden Motiven», schreibt Elke Erb zu ihrem Selbstversuch, «zeigten sich schon bei der Niederschrift irritierende Obsessionen. Im Moment ihres Eintritts in das Notat agierten sie autonom. Erst während der Bearbeitung erkannte ich nach und nach, daß diese halbautomatischen Wortfolgen sogar aktuelle, schlechthin existentielle und theoretische Themen und Aufgaben behandelten, hell und schnell, im Vergleich etwa zur Traumarbeit, geführt von Reiz wie Lust. Mit den ersten Lauten hatte sich, wie man bei einem Instrument vor dem Spiel prüfend einige Tasten anschlägt, mein subkutanes Lebewesen hervorlocken lassen und sich selbst angestimmt, sodaß es als leibliches Instrument fortan anwesend blieb! Gleich darauf begriff ich, woher eine Reihe jener obsessiven Leitmotive kamen, die mich verwundert hatten: die Ecke, die Kante, der Rand, die Vertikalen, Waagerechten, die Flächen … Ein Lebewesen stimmt sich an und orientiert sich …Es orientiert sich elementar und rundum, nicht nur räumlich, auch an seinen allgemeinen Bedingungen – bis ins Vormenschliche, Tierliche, Pflanzliche, Erdzeitliche, und es blickt, wie es der Moment der Niederschrift wollte, in die Geschicke der Geschichte, in den sozialen Horizont der ländlichen Arbeit und Existenz, in die Belange der Zivilisation und des Verstands. Die Inschriften unter der Haut waren hervorgerufen worden und übernahmen das Spiel … Ich sah den Poesien zu, die sie hervorbrachten, und dachte, ich hätte das schwerlich zuwege gebracht.»
Aktualisiert: 2020-07-10
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Der gelbe Akrobat 3

Der gelbe Akrobat 3 von Braun,  Michael, Buselmeier,  Michael, Domin,  Hilde, Erb,  Elke, Heidtmann,  Andreas, Kolbe,  Uwe, Krüger,  Michael, Müller,  Heiner, Nendza,  Jürgen, Wagner,  Jan, Weber,  Martina
Die hohe Kunst, auf zwei Seiten Erhellendes über den jeweiligen Dichter und sein Werk mitzuteilen, beherrschen die beiden Lyrik-Kenner virtuos. So urteilt das Feuilleton einhellig über die Interpretationsbände des Kritikerduos. Michael Braun und Michael Buselmeier haben nach dem Erfolg der ersten Bände in einer dritten Folge (2015–2019) sechzig weitere Gedichte der Gegenwart ausgewählt und kommentiert. Die beiden Lyrikkenner legen damit so profund wie verständlich den dritten Teil eines Standardwerks vor, das unerlässlich ist für all jene, die wissen möchten, was Lyrik heute noch zu leisten vermag.
Aktualisiert: 2019-06-24
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Der Drang nach Haus

Der Drang nach Haus von Dege,  Waldemar, Erb,  Elke, Kirsch,  Rainer, Kirsch,  Sarah, Mickel,  Karl, Pietraß,  Richard, Tschörtner,  Ilse, Zwetajewa,  Marina
Sehnsucht und Heimweh prägen die Exiljahre von Russlands großer Dichterin Marina Zwetajewa und die Gedichte, die in den siebzehn Jahren in Berlin, Prag und Paris entstanden sind. Als sie 1939 in die Sowjetunion zurückkehrte, schrieb sie ihrer Prager Vertrauten: »Wie glücklich war ich damals!« In seinem Nachwort bettet Richard Pietraß die Gedichte in die Lebens- und Werkgeschichte der Dichterin ein.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Das Gedicht ist, was es tut

Das Gedicht ist, was es tut von Erb,  Elke
»Ich habe vor, meine Poetologie darzustellen aus Tagebuch-Notizen der letzten Jahre. Sie zeigen, wie ich über das Schreiben nachgedacht habe. Da ging es nicht um öffentliche Wirkung, sondern nur um das Schreiben. Am Anfang stand: Ich muss meine Voraussetzungen ändern, jene, die den allgemeinen, denen der anderen Menschen, gleichen, geprägt von der Schule, dann, so oder so, von den Parolen der Partei: die Partei, die Partei, die hat immer recht, dieses ›Hirn der Klasse‹. Aus den Tagebuch-Notizen wurden Gedichte, die das ›Hirn der Klasse‹ überholten. Ich weiß noch, dass ich in der ersten Zeit immer dachte: ›Es geht doch, geht doch!‹ Da war ich aber schon auf dem realen poetologischen Weg, abgekehrt von den Verfehlungen der Politik. ›Das Gedicht ist, was es tut.‹ Es ist selbständig und real, keine leere, unselbstständige Phraseologie, der viele Menschen ausgesetzt und auch viele gefolgt waren. Es ist ja gleich, welchen Verkündungen. Hat das Christentum die vorgegebenen Ideale gesellschaftlich verwirklicht? Ich galt lange als unverständlich, das hat sich geändert, als es aus war mit den hohlen Phrasen. Lange her. So kam ich weiter mit den Gedichten.«
Aktualisiert: 2023-02-08
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Von Tschwirik und Tschwirka

Von Tschwirik und Tschwirka von Erb,  Elke, Martynova,  Olga
Lyrik versucht etwas von dem festzuhalten, was über Menschensprache hinausgeht. Das gilt für Olga Martynovas neuen Gedichtband umso mehr, als Tschwirik und Tschwirka wohl eine Art Vogelsprache sprechen, jedenfalls aus dem 'Roman über Papageien' hervorgegangen und einigermaßen überraschend in der Lyrik gelandet sind. Wie der Roman 'Sogar Papageien überleben uns' sprechen auch diese Gedichte von der Zeit, von der Vergänglichkeit und von Sinn und Unsinn, Themen, um die das Werk der Oberiuten, der letzten Vertreter der russischen Moderne in den 30er Jahren, kreist – und einem ihrer Protagonisten, Alexander Wwedenskij (1904-1941), ist in diesem Band sogar ein ganzer, zehnteiliger Zyklus gewidmet.Gelungene Gedichte befreien – und es ist tatsächlich äußerst befreiend und erstaunlich, wie sich Olga Martynova mit Witz und Skepsis über die Welt, wie wir sie erklärt bekommen, hinwegsetzt und neue Regeln erfindet, neue Gesetzmäßigkeiten, die die bekannte Welt auf neue Art einrichtet: Fort ist der Sommer gesegelt / auf unerwartetem Besen. / Fraß das untere Licht und stellte sich / als Schüssel voll Beeren ab auf dem Tisch.Der Band enthält die drei Teile 'Verse von Rom' (geschrieben nach einem gemeinsamen Rom-Aufenthalt mit der Petersburger Dichterin Jelena Schwarz, 2001), 'Wwedenskij' und den jüngsten und längsten Zyklus 'Von Tschwirik und Tschwirka'.
Aktualisiert: 2020-01-23
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