Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla.

Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla. von Drews,  Wolfram
Isidor von Sevilla, der »letzte lateinische Kirchenvater« und »Lehrmeister des Mittelalters«, hat durch seine antijüdische Schrift »De fide catholica contra Iudaeos« maßgeblich auf die Genese des mittelalterlichen Judenbildes eingewirkt. Eine Grundtendenz seines Gesamtwerkes besteht darin, mögliche dogmatische Kontroversen innerhalb der christlichen Bevölkerung nicht zu thematisieren. Aus diesem Grunde spielt die theologische Auseinandersetzung mit dem Arianismus für ihn kaum eine Rolle, obwohl diese »Häresie« im Mittelpunkt der politischen Kämpfe seiner Jugendzeit gestanden hatte. Demgegenüber gewinnt die Auseinandersetzung mit ausländischen christologischen Häretikern eine fundamentale Bedeutung bei der Neukonstituierung der gotischen Identität anläßlich des kollektiven Übertritts zum Katholizismus. Diese polemische Grundhaltung determiniert in besonderer Weise auch seine Wahrnehmung des Judentums. Während Isidor auf der einen Seite die kollektive Bekehrung der Goten zum »Ursprungsmythos« des »Staatsvolkes« hochstilisiert, benutzt er andererseits das Judentum als Negativfolie für die Konstruktion der katholisch-westgotischen Identität. Sein antijüdischer Traktat, der in der Tradition der altkirchlichen Adversus Iudaeos-Literatur steht, kann als Darstellung und Apologie des staatstragenden Glaubens verstanden werden. Die mangelnde philologische Kompetenz des Verfassers gibt Anlaß zu der Vermutung, daß seine Beweisführung lediglich solchen Adressaten eingeleuchtet haben kann, die bereits vom Wahrheitsgehalt seiner Thesen überzeugt waren. Der Traktat war nicht etwa lediglich ein »Handbuch für die Klerikerausbildung«, sondern er diente der exegetischen und dogmatischen Unterweisung durchschnittlich gebildeter Laien, als deren Repräsentantin die Adressatin, Isidors Schwester Florentina, zu gelten hat. Diese Arbeit wurde mit dem Friedrich-Meinecke-Preis 2001 ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive

Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive von Dartmann,  Christoph, Drews,  Wolfram, Flüchter,  Antje, Gengnagel,  Jörg, Höfert,  Almut, Kolditz,  Sebastian, Oesterle,  Jenny Rahel, Schilling,  Ruth, Schwedler,  Gerald
Der Band unternimmt den epochenübergreifenden Versuch, unterschiedliche Monarchien der Vormoderne hinsichtlich der Funktionsweise ihres politischen Systems transkulturell vergleichend zu analysieren. Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts- und Islamwissenschaft, der Byzantinistik und Indologie behandeln in drei Kapiteln - die nicht als traditioneller Sammelband, sondern als Produkt eines Prozesses kollaborativen  Schreibens entstanden sind - ausgewählte Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien: Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche Elitengruppen als Garanten für das Funktionieren monarchischer Systeme, auf Sakralisierungsstrategien als Möglichkeiten zur Generierung und Perpetuierung monarchischer Legitimität sowie schließlich auf Strategien zur Sicherung der dynastischen Memoria und auf Möglichkeiten, monarchische Systeme durch die Etablierung unterschiedlicher Spielarten eines historischen Gedächtnisses zu stabilisieren. Der unter Einbeziehung aktueller Ansätze der Globalgeschichte unternommene transkulturelle Vergleich eröffnet den Blick auf Parallelen und Unterschiede hinsichtlich der Funktionsweise griechischer und lateinischer, arabischer und indischer Monarchien der Vormoderne.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad

Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad von Drews,  Wolfram
In der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Forschung ist eine Hinwendung zu vergleichenden Fragestellungen zu verzeichnen. Vor diesem Hintergrund wird ein historischer "Zufall" aus der frühmittelalterlichen Geschichte in den Blick genommen: Mitte des 8. Jahrhunderts wechselten sowohl im Frankenreich als auch im islamischen Kalifat die Herrscherdynastien, Merowinger und Umayyaden wurden nahezu zeitgleich durch Karolinger bzw. Abbasiden ersetzt. Welche Argumente wurden dabei von den Usurpatoren benutzt, welche Strategien verfolgt, um den Untertanen, namentlich den Angehörigen der Eliten, die Rechtmäßigkeit der eigenen Machtausübung schlüssig plausibel zu machen? Während die Abbasiden behaupteten, als Verwandte des verstorbenen Propheten Mohammed über ein spezielles, erbliches Charisma zu verfügen, das ihnen den Zugang zu einem unvergleichlichen, islamisch begründeten Herrschaftswissen eröffne, konstruierten die Karolinger mit Hilfe der Kirche, namentlich des römischen Papsttums, ein besonderes Amtscharisma, mit dessen Hilfe sie sich als Exponenten eines verchristlichten Herrschertums und als geistliche Verwandte des Nachfolgers des heiligen Petrus inszenierten. Trotz aller Unterschiede versuchten beide Dynastien, sich als Exponenten eines sakral konnotierten Herrschertums zu etablieren. Die konkreten Spielräume, die sich den politischen Akteuren eröffneten, hingen jedoch entscheidend von den historischen Rahmenbedingungen ab, namentlich vom jeweiligen Stadium der religiösen Traditionsbildung und den vorherrschenden religiös-kulturellen Paradigmen zur Vergangenheitsrezeption. Untersucht werden erb- und amtscharismatische Konzeptualisierungen der Herrschaft, Fragen der Rekrutierung von Eliten sowie Probleme der Instrumentalisierung und Transformation religiöser Vorstellungen zum Zweck der Integration politischer Gemeinwesen. Die Arbeit unternimmt eine umfassende Kontextualisierung zweier "Ereignisse" der politischen Geschichte, wobei sie Fragestellungen der Religions-, Kultur- und Sozialgeschichte aufgreift und funktionale Äquivalente in den beiden untersuchten religiös-politischen Systemen aufzeigt. Das Instrumentarium des Vergleichs ist wesentlich von den Kategorien Max Webers und Pierre Bourdieus inspiriert, wobei der methodische Ansatz des Vergleichs unter Aufnahme von Anregungen der neueren Globalgeschichte weiterentwickelt wird. Durch die Analyse zweier komplementärer Phänomene aus der christlich-lateinischen sowie der arabisch-islamischen Geschichte leistet die Arbeit einen Beitrag zur Konzeptualisierung einer politischen Kulturgeschichte in der Vormoderne. Die theoriegeleitete, komparative und problemorientierte Untersuchung macht Methoden und Konzepte der Historischen Komparatistik für die Frühmittelalterforschung fruchtbar und unterstützt auf diese Weise die geschichtswissenschaftliche und mediävistische Theoriebildung.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive

Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive von Dartmann,  Christoph, Drews,  Wolfram, Flüchter,  Antje, Gengnagel,  Jörg, Höfert,  Almut, Kolditz,  Sebastian, Oesterle,  Jenny Rahel, Schilling,  Ruth, Schwedler,  Gerald
Der Band unternimmt den epochenübergreifenden Versuch, unterschiedliche Monarchien der Vormoderne hinsichtlich der Funktionsweise ihres politischen Systems transkulturell vergleichend zu analysieren. Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts- und Islamwissenschaft, der Byzantinistik und Indologie behandeln in drei Kapiteln - die nicht als traditioneller Sammelband, sondern als Produkt eines Prozesses kollaborativen  Schreibens entstanden sind - ausgewählte Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien: Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche Elitengruppen als Garanten für das Funktionieren monarchischer Systeme, auf Sakralisierungsstrategien als Möglichkeiten zur Generierung und Perpetuierung monarchischer Legitimität sowie schließlich auf Strategien zur Sicherung der dynastischen Memoria und auf Möglichkeiten, monarchische Systeme durch die Etablierung unterschiedlicher Spielarten eines historischen Gedächtnisses zu stabilisieren. Der unter Einbeziehung aktueller Ansätze der Globalgeschichte unternommene transkulturelle Vergleich eröffnet den Blick auf Parallelen und Unterschiede hinsichtlich der Funktionsweise griechischer und lateinischer, arabischer und indischer Monarchien der Vormoderne.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad

Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad von Drews,  Wolfram
In der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Forschung ist eine Hinwendung zu vergleichenden Fragestellungen zu verzeichnen. Vor diesem Hintergrund wird ein historischer "Zufall" aus der frühmittelalterlichen Geschichte in den Blick genommen: Mitte des 8. Jahrhunderts wechselten sowohl im Frankenreich als auch im islamischen Kalifat die Herrscherdynastien, Merowinger und Umayyaden wurden nahezu zeitgleich durch Karolinger bzw. Abbasiden ersetzt. Welche Argumente wurden dabei von den Usurpatoren benutzt, welche Strategien verfolgt, um den Untertanen, namentlich den Angehörigen der Eliten, die Rechtmäßigkeit der eigenen Machtausübung schlüssig plausibel zu machen? Während die Abbasiden behaupteten, als Verwandte des verstorbenen Propheten Mohammed über ein spezielles, erbliches Charisma zu verfügen, das ihnen den Zugang zu einem unvergleichlichen, islamisch begründeten Herrschaftswissen eröffne, konstruierten die Karolinger mit Hilfe der Kirche, namentlich des römischen Papsttums, ein besonderes Amtscharisma, mit dessen Hilfe sie sich als Exponenten eines verchristlichten Herrschertums und als geistliche Verwandte des Nachfolgers des heiligen Petrus inszenierten. Trotz aller Unterschiede versuchten beide Dynastien, sich als Exponenten eines sakral konnotierten Herrschertums zu etablieren. Die konkreten Spielräume, die sich den politischen Akteuren eröffneten, hingen jedoch entscheidend von den historischen Rahmenbedingungen ab, namentlich vom jeweiligen Stadium der religiösen Traditionsbildung und den vorherrschenden religiös-kulturellen Paradigmen zur Vergangenheitsrezeption. Untersucht werden erb- und amtscharismatische Konzeptualisierungen der Herrschaft, Fragen der Rekrutierung von Eliten sowie Probleme der Instrumentalisierung und Transformation religiöser Vorstellungen zum Zweck der Integration politischer Gemeinwesen. Die Arbeit unternimmt eine umfassende Kontextualisierung zweier "Ereignisse" der politischen Geschichte, wobei sie Fragestellungen der Religions-, Kultur- und Sozialgeschichte aufgreift und funktionale Äquivalente in den beiden untersuchten religiös-politischen Systemen aufzeigt. Das Instrumentarium des Vergleichs ist wesentlich von den Kategorien Max Webers und Pierre Bourdieus inspiriert, wobei der methodische Ansatz des Vergleichs unter Aufnahme von Anregungen der neueren Globalgeschichte weiterentwickelt wird. Durch die Analyse zweier komplementärer Phänomene aus der christlich-lateinischen sowie der arabisch-islamischen Geschichte leistet die Arbeit einen Beitrag zur Konzeptualisierung einer politischen Kulturgeschichte in der Vormoderne. Die theoriegeleitete, komparative und problemorientierte Untersuchung macht Methoden und Konzepte der Historischen Komparatistik für die Frühmittelalterforschung fruchtbar und unterstützt auf diese Weise die geschichtswissenschaftliche und mediävistische Theoriebildung.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive

Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive von Dartmann,  Christoph, Drews,  Wolfram, Flüchter,  Antje, Gengnagel,  Jörg, Höfert,  Almut, Kolditz,  Sebastian, Oesterle,  Jenny Rahel, Schilling,  Ruth, Schwedler,  Gerald
Der Band unternimmt den epochenübergreifenden Versuch, unterschiedliche Monarchien der Vormoderne hinsichtlich der Funktionsweise ihres politischen Systems transkulturell vergleichend zu analysieren. Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts- und Islamwissenschaft, der Byzantinistik und Indologie behandeln in drei Kapiteln - die nicht als traditioneller Sammelband, sondern als Produkt eines Prozesses kollaborativen  Schreibens entstanden sind - ausgewählte Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien: Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche Elitengruppen als Garanten für das Funktionieren monarchischer Systeme, auf Sakralisierungsstrategien als Möglichkeiten zur Generierung und Perpetuierung monarchischer Legitimität sowie schließlich auf Strategien zur Sicherung der dynastischen Memoria und auf Möglichkeiten, monarchische Systeme durch die Etablierung unterschiedlicher Spielarten eines historischen Gedächtnisses zu stabilisieren. Der unter Einbeziehung aktueller Ansätze der Globalgeschichte unternommene transkulturelle Vergleich eröffnet den Blick auf Parallelen und Unterschiede hinsichtlich der Funktionsweise griechischer und lateinischer, arabischer und indischer Monarchien der Vormoderne.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Grenzen des Rituals

Grenzen des Rituals von Bialecka,  Aneta, Büttner,  Andreas, Drews,  Wolfram, Füssel,  Marian, Harding,  Elisabeth, Jostkleigrewe,  Georg, Kehnel,  Annette, Knäble,  Philip, Kohl,  Thomas, Müller-Schauenburg,  Britta, Niederkorn-Bruck,  Meta, Patzold,  Steffen, Schmidt,  Andreas, Schwedler,  Gerald, Skambraks,  Tanja, Sonntag,  Jörg, Töbelmann,  Paul
Vielfach standen Rituale in Mittelalter und Früher Neuzeit in Konkurrenz zu rechtlichen, politischen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen oder büßten ihnen gegenüber mit der Zeit an Legitimität und Einfluss ein. Im Zentrum dieses Bandes steht daher die Frage nach den Grenzen des in der modernen Geschichtswissenschaft so beliebten Rituals. Dabei erörtern die Beiträge auch, inwiefern die historische Ritualforschung selbst an ihre Grenzen stößt und in welche Richtungen sie heute noch konstruktiv weitergetrieben werden kann.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Damnatio in memoria

Damnatio in memoria von Abbt,  Christine, Algazi,  Gadi, Blaauw,  Sible, Brandes,  Wolfram, Drews,  Wolfram, Herbers,  Klaus, Hugener,  Rainer, Rathmann,  Michael, Sandl,  Marcus, Scholz,  Sebastian, Schwedler,  Gerald, Sprenger,  Kai-Michael
Vernichtung und Manipulation von Erinnerung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und sind ein Phänomen, das bislang summarisch mit einem Forschungsbegriff der Alten Geschichte als 'damnatio in memoria' umschrieben wird. Die unterschiedlichen Ausprägungen und Formen dieser Memorialstrafe gehen für die Zeit des Mittelalters jedoch weit über den antiken Gebrauch hinaus und werden in diesem Band erstmals systematisch aus der Perspektive verschiedener Disziplinen erörtert. Der Beiträge eröffnen somit neue Zugänge zur Erinnerungsforschung als 'Leitwissenschaft der Kulturwissenschaften' und verdeutlichen die Abhängigkeit unserer Geschichtsbilder von der Fähigkeit, die Techniken derartiger Überschreibungen und Gegenkonstruktion in der Überlieferung aufzudecken.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla.

Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla. von Drews,  Wolfram
Isidor von Sevilla, der »letzte lateinische Kirchenvater« und »Lehrmeister des Mittelalters«, hat durch seine antijüdische Schrift »De fide catholica contra Iudaeos« maßgeblich auf die Genese des mittelalterlichen Judenbildes eingewirkt. Eine Grundtendenz seines Gesamtwerkes besteht darin, mögliche dogmatische Kontroversen innerhalb der christlichen Bevölkerung nicht zu thematisieren. Aus diesem Grunde spielt die theologische Auseinandersetzung mit dem Arianismus für ihn kaum eine Rolle, obwohl diese »Häresie« im Mittelpunkt der politischen Kämpfe seiner Jugendzeit gestanden hatte. Demgegenüber gewinnt die Auseinandersetzung mit ausländischen christologischen Häretikern eine fundamentale Bedeutung bei der Neukonstituierung der gotischen Identität anläßlich des kollektiven Übertritts zum Katholizismus. Diese polemische Grundhaltung determiniert in besonderer Weise auch seine Wahrnehmung des Judentums. Während Isidor auf der einen Seite die kollektive Bekehrung der Goten zum »Ursprungsmythos« des »Staatsvolkes« hochstilisiert, benutzt er andererseits das Judentum als Negativfolie für die Konstruktion der katholisch-westgotischen Identität. Sein antijüdischer Traktat, der in der Tradition der altkirchlichen Adversus Iudaeos-Literatur steht, kann als Darstellung und Apologie des staatstragenden Glaubens verstanden werden. Die mangelnde philologische Kompetenz des Verfassers gibt Anlaß zu der Vermutung, daß seine Beweisführung lediglich solchen Adressaten eingeleuchtet haben kann, die bereits vom Wahrheitsgehalt seiner Thesen überzeugt waren. Der Traktat war nicht etwa lediglich ein »Handbuch für die Klerikerausbildung«, sondern er diente der exegetischen und dogmatischen Unterweisung durchschnittlich gebildeter Laien, als deren Repräsentantin die Adressatin, Isidors Schwester Florentina, zu gelten hat. Diese Arbeit wurde mit dem Friedrich-Meinecke-Preis 2001 ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Zwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien

Zwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien von Allred,  Christian, Althoff,  Gerd, Aschmann,  Birgit, Bubert,  Marcel, Drews,  Wolfram, Dross,  Fritz, Hillenbrand,  Carolin, Jensz,  Felicity, Kleybolte,  Franziska, Krischer,  André, Leven,  Karl-Heinz, Näther,  Birgit, Niebaum,  Jens, Pfister,  Ulrich, Pollack,  Detlef, Schmitt,  Rüdiger, Scholl,  Christian, Tümmers,  Henning
Verschwörungstheoretische und »alternativ-theologische« Deutungen sowie Negationen der Corona-Pandemie sind in Deutschland seit 2020 ungewöhnlich wirkmächtig; im »liberalen Milieu«, das von der Evidenz medizinisch-naturwissenschaftlicher Expertisen überzeugt ist, sorgen sie für erhebliche Irritationen. Derart unterschiedliche Wahrnehmungen sind in Zeiten von Seuchen aber nicht neu. Dieser Sammelband beleuchtet solche Deutungskonkurrenzen erstmals in interdisziplinärer, epochenübergreifender Perspektive; die Beiträge fragen danach, unter welchen Bedingungen welche Deutungen Resonanz und Rezeption fanden, wie sich dies im Laufe der Zeit änderte und inwiefern dieser Wandel mit historischen Meistererzählungen (Modernisierung, Säkularisierung, Rationalisierung) korreliert oder kollidiert.
Aktualisiert: 2023-05-21
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Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla.

Juden und Judentum bei Isidor von Sevilla. von Drews,  Wolfram
Isidor von Sevilla, der »letzte lateinische Kirchenvater« und »Lehrmeister des Mittelalters«, hat durch seine antijüdische Schrift »De fide catholica contra Iudaeos« maßgeblich auf die Genese des mittelalterlichen Judenbildes eingewirkt. Eine Grundtendenz seines Gesamtwerkes besteht darin, mögliche dogmatische Kontroversen innerhalb der christlichen Bevölkerung nicht zu thematisieren. Aus diesem Grunde spielt die theologische Auseinandersetzung mit dem Arianismus für ihn kaum eine Rolle, obwohl diese »Häresie« im Mittelpunkt der politischen Kämpfe seiner Jugendzeit gestanden hatte. Demgegenüber gewinnt die Auseinandersetzung mit ausländischen christologischen Häretikern eine fundamentale Bedeutung bei der Neukonstituierung der gotischen Identität anläßlich des kollektiven Übertritts zum Katholizismus. Diese polemische Grundhaltung determiniert in besonderer Weise auch seine Wahrnehmung des Judentums. Während Isidor auf der einen Seite die kollektive Bekehrung der Goten zum »Ursprungsmythos« des »Staatsvolkes« hochstilisiert, benutzt er andererseits das Judentum als Negativfolie für die Konstruktion der katholisch-westgotischen Identität. Sein antijüdischer Traktat, der in der Tradition der altkirchlichen Adversus Iudaeos-Literatur steht, kann als Darstellung und Apologie des staatstragenden Glaubens verstanden werden. Die mangelnde philologische Kompetenz des Verfassers gibt Anlaß zu der Vermutung, daß seine Beweisführung lediglich solchen Adressaten eingeleuchtet haben kann, die bereits vom Wahrheitsgehalt seiner Thesen überzeugt waren. Der Traktat war nicht etwa lediglich ein »Handbuch für die Klerikerausbildung«, sondern er diente der exegetischen und dogmatischen Unterweisung durchschnittlich gebildeter Laien, als deren Repräsentantin die Adressatin, Isidors Schwester Florentina, zu gelten hat. Diese Arbeit wurde mit dem Friedrich-Meinecke-Preis 2001 ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Geniza-Fragmente zu Avot de-Rabbi Natan

Geniza-Fragmente zu Avot de-Rabbi Natan von Becker,  Hans-Jürgen, Berner,  Christoph, Drews,  Wolfram, Kämpf,  Ulrike
Avot de-Rabbi Natan ist eine der wichtigsten hebräischsprachigen Quellen für die Geschichte des Judentums in der Spätantike und das vielleicht aufschlußreichste Zeugnis früher rabbinischer Theologie und Ethik. Es ist daher kein Zufall, daß dieser Traktat als erste rabbinische Schrift - mit der synoptischen Edition zweier 'Rezensionen' des Werkes durch Salomo Schechter aus dem Jahre 1887 - Gegenstand einer kritischen Ausgabe wurde, die bis heute (in mehreren Nachdrucken) als Textgrundlage der wissenschaftlichen Arbeit dient. Schechters Edition wirft mehrere Fragen auf: Gibt es eine ursprüngliche Fassung? Läßt sich zumindest ein 'Urtext' jeder der beiden Versionen rekonstruieren? Oder stellen sie verschiedene redaktionelle Stufen desselben Werkes dar? Methodologische Fortschritte in der Erforschung der rabbinischen Literatur haben nicht nur einen Teil der Fragen verändert, sondern zugleich die meisten bisherigen Lösungsversuche obsolet werden lassen. Das alte Ziel, den 'korrekten Text' des Traktats zu erstellen, muß heute zurücktreten hinter der umfassenderen Frage nach seiner literarischen Genese. Avot de-Rabbi Natan eröffnet durch das bisher ungeklärte überlieferungsgeschichtliche Problem seiner verschiedenen 'Versionen' der modernen Forschung besondere Möglichkeiten der redaktionskritischen Analyse. Wegen der zum Teil außerordentlich starken Fluktuation der Textüberlieferung vermittelt diese Schrift Erkenntnisse, die der seit Jahrzehnten andauernden Diskussion in der rabbinischen Forschung entscheidende Impulse zu geben vermögen.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Zwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien

Zwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien von Allred,  Christian, Althoff,  Gerd, Aschmann,  Birgit, Bubert,  Marcel, Drews,  Wolfram, Dross,  Fritz, Hillenbrand,  Carolin, Jensz,  Felicity, Kleybolte,  Franziska, Krischer,  André, Leven,  Karl-Heinz, Näther,  Birgit, Niebaum,  Jens, Pfister,  Ulrich, Pollack,  Detlef, Schmitt,  Rüdiger, Scholl,  Christian, Tümmers,  Henning
Verschwörungstheoretische und »alternativ-theologische« Deutungen sowie Negationen der Corona-Pandemie sind in Deutschland seit 2020 ungewöhnlich wirkmächtig; im »liberalen Milieu«, das von der Evidenz medizinisch-naturwissenschaftlicher Expertisen überzeugt ist, sorgen sie für erhebliche Irritationen. Derart unterschiedliche Wahrnehmungen sind in Zeiten von Seuchen aber nicht neu. Dieser Sammelband beleuchtet solche Deutungskonkurrenzen erstmals in interdisziplinärer, epochenübergreifender Perspektive; die Beiträge fragen danach, unter welchen Bedingungen welche Deutungen Resonanz und Rezeption fanden, wie sich dies im Laufe der Zeit änderte und inwiefern dieser Wandel mit historischen Meistererzählungen (Modernisierung, Säkularisierung, Rationalisierung) korreliert oder kollidiert.
Aktualisiert: 2023-04-23
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Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive

Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive von Dartmann,  Christoph, Drews,  Wolfram, Flüchter,  Antje, Gengnagel,  Jörg, Höfert,  Almut, Kolditz,  Sebastian, Oesterle,  Jenny Rahel, Schilling,  Ruth, Schwedler,  Gerald
Der Band unternimmt den epochenübergreifenden Versuch, unterschiedliche Monarchien der Vormoderne hinsichtlich der Funktionsweise ihres politischen Systems transkulturell vergleichend zu analysieren. Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts- und Islamwissenschaft, der Byzantinistik und Indologie behandeln in drei Kapiteln - die nicht als traditioneller Sammelband, sondern als Produkt eines Prozesses kollaborativen  Schreibens entstanden sind - ausgewählte Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien: Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche Elitengruppen als Garanten für das Funktionieren monarchischer Systeme, auf Sakralisierungsstrategien als Möglichkeiten zur Generierung und Perpetuierung monarchischer Legitimität sowie schließlich auf Strategien zur Sicherung der dynastischen Memoria und auf Möglichkeiten, monarchische Systeme durch die Etablierung unterschiedlicher Spielarten eines historischen Gedächtnisses zu stabilisieren. Der unter Einbeziehung aktueller Ansätze der Globalgeschichte unternommene transkulturelle Vergleich eröffnet den Blick auf Parallelen und Unterschiede hinsichtlich der Funktionsweise griechischer und lateinischer, arabischer und indischer Monarchien der Vormoderne.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive

Monarchische Herrschaftsformen der Vormoderne in transkultureller Perspektive von Dartmann,  Christoph, Drews,  Wolfram, Flüchter,  Antje, Gengnagel,  Jörg, Höfert,  Almut, Kolditz,  Sebastian, Oesterle,  Jenny Rahel, Schilling,  Ruth, Schwedler,  Gerald
Der Band unternimmt den epochenübergreifenden Versuch, unterschiedliche Monarchien der Vormoderne hinsichtlich der Funktionsweise ihres politischen Systems transkulturell vergleichend zu analysieren. Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts- und Islamwissenschaft, der Byzantinistik und Indologie behandeln in drei Kapiteln - die nicht als traditioneller Sammelband, sondern als Produkt eines Prozesses kollaborativen  Schreibens entstanden sind - ausgewählte Aspekte mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Monarchien: Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche Elitengruppen als Garanten für das Funktionieren monarchischer Systeme, auf Sakralisierungsstrategien als Möglichkeiten zur Generierung und Perpetuierung monarchischer Legitimität sowie schließlich auf Strategien zur Sicherung der dynastischen Memoria und auf Möglichkeiten, monarchische Systeme durch die Etablierung unterschiedlicher Spielarten eines historischen Gedächtnisses zu stabilisieren. Der unter Einbeziehung aktueller Ansätze der Globalgeschichte unternommene transkulturelle Vergleich eröffnet den Blick auf Parallelen und Unterschiede hinsichtlich der Funktionsweise griechischer und lateinischer, arabischer und indischer Monarchien der Vormoderne.
Aktualisiert: 2023-03-27
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